Ich bin gestern Nacht in meinen Raumanzug geschlüpft und habe PREY angefangen. Die ersten 3 Stunden die ich nun gespielt habe, waren wirklich grandios. Man hat wirklich durchgängig das Gefühl, dass irgendetwas falsch ist, als würde man der Spielball von jemanden sein. Dazu schafft der bedrohliche Mix aus dem Michael Bay-Horn und Synthie-Sounds als Soundkulisse und das wirklich innovative Alien-Design, einfach eine unglaublich dichte Atmosphäre.
Was mich aber besonders überrascht hat, ist das gute Game-Design an sich. Im Vorfeld dachte ich ja, dass es eher ein "Walking-Simulator" mit kleinen Shooter Einlagen sei (und das hätte mir auch eigentlich gereicht), jedoch hat das Spiel dann doch so viel mehr zu bieten. Zum einen trifft man durchgängig auf verschlossene Türen, welche einem aber immer deutlich kommunizieren was man erfüllen muss um sie zu öffnen. Später findet man dann natürlich die richtigen Werkzeuge/ Fähigkeiten um sie zu öffnen oder man versucht einen alternativen Weg zu finden.
Zum Beispiel bin ich auf einen kaputten Fahrstuhl gestoßen. Um diesen zu öffnen, wurde ein höheres Level im Reperaturskill und 6 Materialien verlangt, die ich natürlich nicht hatte. Mit der sogenannten "Gloo-Gun" (eine Waffe die eine Masse abschießt, welche sofort fest wird) habe ich mir deswegen einfach eine Treppe im Fahrstuhlschacht gebaut und bin auf die obere Etage gelangt. Besonders angenehm ist dabei, dass man solche kleinen Wege selbst finden muss und nicht durch irgendwelche Pfeile oder Töne geleitet wird
Auch kann man neue Fähigkeiten lernen, seine Waffen upgraden und Materialien looten. An sich ja eigentlich nichts neues, wird aber sehr schön in das Spiel integriert und bereichert es wirklich. Vor allem weil es auch gar nicht erst Versucht das Looting-System sinnvoll zu erklären. Man hat eben Bananenschalen und Bier im Gepäck. Ist mir auf jeden Fall sympathischer, als wenn Spiele versuchen, jedes Spielelement durch irgendeinen Kontext zu rechtfertigen.
Ich kann zwar noch nicht einschätzen wie lang das Spiel sein könnte, aber scheinbar wird es auch noch Nebenmissionen geben und auch die verschlossenen Türen motivieren bisher sehr, erschlossenen Orte nochmals zu besuchen.
Einziges Manko ist die etwas unsaubere Technik. Zum Beispiel bewegt sich die Spielfigur wie auf einem Fließband. Sogar wenn man eigentlich stehen will, rutscht die Figur einem ganz langsam davon. Ist zwar nicht wirklich störend, aber wirkt schon etwas eigenartig. Aber vielleicht hat die Figur im Kontext des Spiels, auch einfach nur ständig Rollschuhe an.
Alles in einen aber ein wirklich guter Einstieg in ein hoffentlich noch besseres Spiel.