Ich spiele nun schon seit ca. 35 Stunden PREY und das obwohl sich das Spiel seit 15 Stunden nur noch wiederholt. (siehe Robins "Prey Kritik: Ein Plädoyer für kürzere Videospiele") Ich muss zwischen bekannten Räumen hin und her rennen, während das Spiel jedes mal minutenlang lädt und ich anschließend meist langweilige Aufträge erledige. Und das nur wegen dem fantastischen Stil.
Ich persönlich habe einfach jeden Abend aufs neue Lust in diese Raumstation heimzukehren. Die tolle Musik, welche dem Spiel ein 80er feeling gibt, der leicht comic-hafte Grafikstil und das Gefühl, die ganze Raumstation sei ein großes Experiment in dem man feststeckt. Das alles erschafft einfach einen einzigartigen Stil, der für mich die schlechte Substanz überstrahlt.
Das Spiel selbst greift diese "style over substance" Thematik ja auch selbst teilweise auf:
So wird einem von Anfang an suggeriert, dass die ganze Welt nur eine Kulisse ist, die künstlich erschaffen wurde.
Zwar bringt das viel Spannung ins Spiel, zerstört aber auch seinen "Ernst". Die Gefahr durch die Aliens, das Untergangsszenario und damit auch der große Teil der Handlung wird damit völlig nebensächlich.
Wieso sollte man sich auch um eine Kulisse sorgen?
Damit entstand für mich, aber auch ein bisher unbekanntes Spielgefühl. Es ist ein bisschen so, als wäre ich während des Spielens, die ganze Zeit am Set eines kultigen Alienfilms aus den 80ern. Wenn ich ausmache geht mein Charakter Cafe trinken, wenn ich sterbe rappelt er sich auf und "dreht" es erneut. Ich weiß nicht, ob ich da einfach zu viel hineininterpretiere oder ob es die Absicht ist. Aber für mich entwickelt sich damit eine fantastische Atmosphäre, mit einer der besten "Kulissen" in einem Spiel.
Mit dem Soundtrack auf Spotify begleitet mich die Ästhetik des Spiels mittlerweile sogar in die Realwelt.