• Also ich bin ziemlich wütend darüber, was gerade auf Twitter unter dem Hashtag #MeToo abläuft. Nach den Skandalen um Harvey Weinstein berichten dort Frauen und Mädchen von sexuellen Übergriffen... Da schämt man sich schon ein bisschen für seine männlichen Artgenossen...


    Ich weiß nicht, was in solchen Männern vorgeht... das ist mir einfach so fremd auch nur eine Frau zu berühren, wenn ich sie nicht kenne. Selbst aus Versehen.


    Ich war mal bei einem Fußballspiel in einer überfüllten U-Bahn und habe einem Mädchen mit dem Ellenbogen unabsichtlich etwas gegen die Brust gehauen. Da wär ich fast im Boden versunken und habe mich zehnmal entschuldigt. Sie hat einfach nur etwas gelächelt und "Kein Problem" gesagt.


    Ich kann einfach nicht nachvollziehen, was in solchen Typen falsch läuft.

  • Was ich daran so erschreckend finde ist, dass wenn jemand der Vergewaltigung oder Sexueller Nötigung bezichtigt wird, dann wird immer in den Medien von "Sex Skandal" gesprochen. Das ist Vergewaltigung und kein Sex Skandal, man muss eine Vergewaltigung auch als Vergewaltigung ganz klar benennen, denn das ist es nun einmal.

  • Das ist Vergewaltigung und kein Sex Skandal, man muss eine Vergewaltigung auch als Vergewaltigung ganz klar benennen, denn das ist es nun einmal.

    Jaaaa...jein. Ich finde nicht, dass man abgrenzen kann "Vergewaltigung" und "Sex Skandal" ohne dass es Überschneidungen gäbe. Wenn ein Promi verurteilt wird, weil er eine andere Person vergewaltigt hat, ist das einerseits eine Vergewaltigung, aber gleichzeitig ist diese Vergewaltigung auch ein Skandal mit dem Thema "einseitig unfreiwilliger Sex", also in gewissem Sinne ein Sex Skandal.


    Wo ich dir aber zu 100% Recht gebe ist, dass man das als Vergewaltigung in den Medien betiteln sollte. Denn mit dem Begriff Sex Skandal degradiert man auf eine gewisse Weise die schlimme Straftat zu einem der vielen sehr gewohnten Promi-Skandale und zusätzlich wird das Opfer des Verbrechens so weniger als Opfer dargestellt und mehr als mitbeteiligte Person am Skandal, wenn man versteht was ich meine.

  • Noch ist aber doch eh nichts bewiesen, oder? Gut, bei Weinstein verhärten sich durch die zahlreichen Äußerungen die Indizien, aber man sollte allgemein bei derartigen Hexenjagden rund um Vergewaltigungsvorwürfen aufpassen, solange es keine Beweise oder richterliche Entscheidungen gibt. Siehe z.B. die Kachelmann-Sache

    Generell richtig, bei Weinstein seje ich das aber ein wenig anders, da er teilweise Fehlverhalten auch schon zugegeben hat und wegen der veröffentlichten Audio-Spur

  • Und es wird Zeit, dass sich Satiriker bewusst werden, dass auch sie eine gewisse Verantwortung haben in dieser von Hass durchfurchten Welt, dass sie nicht mit ihrer "Kunst" (die in diesem Fall unkreativ, unwitzig und schlecht gemacht ist) diesen Hass zu einem immer stärker lodernden Feuer machen.

    Nunja. Schlecht gemacht? Definitiv, Photoshopskills aus der Hölle.
    Unkreativ? Ja, bestimmt auch ein bisschen, Hitler halt.
    Aber unwitzig? Schon eher Geschmackssache. Es ist jedenfalls ziemlich geschmacklos, ja. Aber das heißt ja nicht, dass es mir nicht trotzdem munden kann.


    In Österreich haben über 50% der Menschen rechtpopulistische Politik gewählt. Einmal die "echten", einmal jemanden, der deren Phrasen widergekäut hat. Wenn so etwas keinen satirischen Kommentar wert ist, weiß ich auch nicht. Ich frage mich aber, warum wir in dem Zusammenhang über die Titanic reden und nicht zuerst über eine solche Aktion aus Österreich. Wo ist denn der Aufschrei der österreichischen Gesellschaft? Bekomme ich davon in meiner Filterbubble nur nichts mit, oder ist das tatsächlich einfach so hingenommen worden?

  • Und es wird Zeit, dass sich Satiriker bewusst werden, dass auch sie eine gewisse Verantwortung haben in dieser von Hass durchfurchten Welt, dass sie nicht mit ihrer "Kunst" (die in diesem Fall unkreativ, unwitzig und schlecht gemacht ist) diesen Hass zu einem immer stärker lodernden Feuer machen.

    Nunja. Schlecht gemacht? Definitiv, Photoshopskills aus der Hölle.Unkreativ? Ja, bestimmt auch ein bisschen, Hitler halt.
    Aber unwitzig? Schon eher Geschmackssache. Es ist jedenfalls ziemlich geschmacklos, ja. Aber das heißt ja nicht, dass es mir nicht trotzdem munden kann.


    In Österreich haben über 50% der Menschen rechtpopulistische Politik gewählt. Einmal die "echten", einmal jemanden, der deren Phrasen widergekäut hat. Wenn so etwas keinen satirischen Kommentar wert ist, weiß ich auch nicht. Ich frage mich aber, warum wir in dem Zusammenhang über die Titanic reden und nicht zuerst über eine solche Aktion aus Österreich. Wo ist denn der Aufschrei der österreichischen Gesellschaft? Bekomme ich davon in meiner Filterbubble nur nichts mit, oder ist das tatsächlich einfach so hingenommen worden?

    Geb ich dir bei allem Recht, die Frage ist nur, wie man den satirischen Kommentar ausführt. Und in diesem Fall ist der "satirische Kommentar" mMn menschenverachtend.

  • Also ich setze eigentlich nur ein Kriterium an Satire: Richtet sie sich gegen die Elite, also starke und privilegierte Personen und Institutionen, d.h. Politiker, Journalisten, Prominente, Wirtschaftsbosse, Adelige etc.; oder gegen schwache Personen und Minderheiten. Für mich ist das Sinn und Wesen der Satire sich gegen etwas scharf aufzulehnen, dessen man sonst nur schwer beikommt.
    Sich über Minderheiten lustig zu machen, kann Teil einer Satire sein, ist aber niemals ihr Ziel, am Ende muss quasi der Vorhang fallen und der Kaiser nackt sein.
    Das ist für mich auch der Unterschied zwischen "schwarzer Humor" und Satire.


    Geschmack ist für mich kein Kriterium für Satire. Satire muss geschmacklos sein, um möglichst plakativ entlarven zu können.
    Was das angeht bin ich bei Tucholsky.


    Die TITANIC lebt von Grenzüberschreitung. Dass sie schon wieder angezeigt wurden, ist für sie nur ein weiterer Ritterschlag. Egal, ob sie jetzt verurteilt wird oder nicht, die Botschaft ist draußen, besonders heute im Internetzeitalter. Ziel erricht.
    Für einen Satiriker ist eine Anzeige wie ein Verdienstorden.


    Ich bin großer Fan von Martin Sonneborn, der lange Chefredakteur der TITANIC war. Er verlinkt oft die Cover des Magazins, deswegen kenne ich viele und auch ich musste wirklich oft schlucken und durchatmen, was zum Teil abgeliefert wird. Es ist eigentlich ein Wunder, dass die nicht so besonders oft verklagt werden.
    Oft verurteilt wurden sie übrigens auch nicht. Sogar der Papst hat mal eine Klage zurückgezogen, weil es keine Aussicht auf einen Prozessgewinn gab (man hatte Ratzinger als Papst mit Urinflecken im Gewand dargestellt.)


    Ich glaube auch nicht, dass sie für diesen Fall belangt werden. Das ist in Deutschland echt schwer, für eine Satire verurteilt zu werden und das ist auch gut so.


    Was mich stört, ist übrigens die Inkonsequenz, die viele bei Satire an den Tag legen. Viele die sich jetzt über die Sebastian Kurz Satire empören sind auch die, die bei einer Karikatur wie Claudia Roth am Galgen hängt, applaudieren würden.


    Für viele gilt: Satire darf alles... solange sie mir nicht widerspricht.

  • Geb ich dir bei allem Recht, die Frage ist nur, wie man den satirischen Kommentar ausführt. Und in diesem Fall ist der "satirische Kommentar" mMn menschenverachtend.

    MMn ist das Wahlergebnis in Österreich Menschenverachtend. Aber über ein Cover herzuziehen ist natürlich einfacher als sich mit dessen Ursache auseinander zu setzen.


    Es ist ja nicht nur Österreich, die Rechtsextremen sind in vielen Ländern Europas auf dem Vormarsch, selbst in D. Und die Nationalisten Europas sind auch nur solange Freunde, wie sie ihren gemeinsammen Feind Europa und Islam haben.


    Es muss ja nicht immer gleich Völkermord und ein ganzer Weltkrieg sein, damit Europa am Abgrund steht. Aber soweit hat uns das alles schon mal gebracht. 1933 wäre Satire mit "Baby Satan Napoleon töten" sicher auch nicht als geschmackvoll/angemessen wahrgenommen wurden.


    Wenn das größte Problem, das sich daraus aber ergibt ist, ein Problem mit der Freiheit von Meinung, Kunst, Medien, oder Satire zu haben, dann sind die Rechtsextremen dankbar auf dem Besten Weg. Und die werden sie dann auch zum "Wohle des Volks" einschränken, sobald sie können.

  • Erstens: Das Wahlergebnis ist natürlich auch scheiße. Viel schlimmer als die Aktion der Titanic. Aber nach jeder Wahl hier im Forum darüber zu diskutieren, wie scheiße Rechtsextreme sind, bringt doch nix. Wir finden hier meines Wissens eh alle die AfD und Konsorten kacke.


    Zweitens: Die Wahl 1933 und die Wahl jetzt sind ja wohl zwei komplett unterschiedlche paar Schuhe. Da wurden politische Gegner verfolgt, eingesperrt und mundtot gemacht, der Reichstagsbrand im Februar, die Reichstagsbrandverordnung. Das kannst du doch nicht mit der Wahl jetzt in Österreich gleichsetzen

  • Zweitens: Die Wahl 1933 und die Wahl jetzt sind ja wohl zwei komplett unterschiedlche paar Schuhe. Da wurden politische Gegner verfolgt, eingesperrt und mundtot gemacht, der Reichstagsbrand im Februar, die Reichstagsbrandverordnung. Das kannst du doch nicht mit der Wahl jetzt in Österreich gleichsetzen

    Das verdrehst du jetzt ja, ich sage: selbst 33 hätte das Leute empört, obwohl Hitler extrem viel schlimmer war und du argumentierst, Hitler war doch extrem viel schlimmer. ô0


    Und das Wahlergebnis ist nicht einfach nur scheiße. Wie man in Ungarn und Polen sieht, ist sowas eine Bedrohung für die liberale Demokratie und damit von Grundfreiheiten. In so einer Situation aufzuwerfen, das sowas wie die Titanic - die auch nicht gerade erst seit gestern im Geschäfft ist - zu weit gegangen wäre bzw zu weit gehen "darf" ist einfach die falsch Richtung in der man sich zu der Sache Sorgen machen muss.


    Gerade mit Blick auf Österreich, ist das Problem da demnächst nämlich sicher nicht, zu viel Freiheit.

  • Ich glaube auch nicht, dass sie für diesen Fall belangt werden. Das ist in Deutschland echt schwer, für eine Satire verurteilt zu werden und das ist auch gut so.

    Meiner Ansicht nach ist das schade. Für mich steht die Würde des Menschen nun mal an erster Stelle, weicht man diese mit dem Argument der Satire auf, öffnet das Tür und Tor für alle Rechten dies auszunutzen und Sachen sagen zu können/dürfen, die man früher so hätte nicht sagen können. Damit wird das Klima der Demokratie vergiftet, Stimmungen werden forciert und dann wenn's zu spät ist beschweren sich Menschen über Umgangsformen.
    Wer ein Fadenkreuz auf eine Person legt und daneben äußert, dass man ja jetzt Baby-Hitler töten könne, der schützt weder Freiheit, noch Demokratie, sondern vergiftet diese.

  • Als Österreicher will ich kurz auch noch meine Meinung zu der Wahl Debatte abgeben. Es gibt für mich einige Gründe wieso ich glaube, dass die Aufregung über das Ergebnis im Ausland bei weitem größer ist als bei uns im Inland.


    1.) Keine Ahnung wieso ab irgendeinem Punkt Sebastian Kurz nur noch als rechtspopulistischer Politiker dargestellt wurde. Kurz ist Chef der ÖVP, also de facto der österreichischen CDU. Für mich ist der Erfolg von Kurz insofern nicht schockierender als jener von Merkel und, dass Leute behaupten Kurz ist eine Gefahr für die Freiheit Österreichs ist meiner Meinung nach einfach nur eine komplett ungerechtfertigte Beleidigung. Ja, Kurz hat den Islam kritisiert, hat sich für die Schließung von Islam Kindergärten eingesetzt, sich über das was in österreichischen Moscheen gepredigt wird beschwert und die Flüchtlingspolitik Österreichs kritisiert. Und ehrlich gesagt gebe ich ihm bei allem Recht. Wenn Kinder in einem österreichischen Kindergarten nicht lernen deutsch zu sprechen, dann gehört der Kindergarten geschlossen, wenn in einer Moschee geprädigt wird es muss das Ziel des Islam sein Österreich zu erobern, dann darf man das nicht einfach so hinnehmen und bei der Integration (oder eher nicht Integration) von Flüchtlingen in Österreich hat nun mal einiges nicht funktioniert. Ich stimme auch bei einigen Themen nicht überein (das komplette Verschleierungsverbot war mMn zum Beispiel eine zu drastische bzw zu schlecht vorbereitete Maßnahme) aber selbst da kann ich nicht sagen Kurz macht irrational populistische Politik. Was er macht hat reale Gründe die über das reine Stimmenfischen hinaus gehen.


    2.) Gerade hier werden viele nicht mit mir übereinstimmen aber ich bind er Meinung, dass die FPÖ nicht ganz so schlimm ist wie andere populistische Parteien in Europa. Die Leute an der Spitze der FPÖ sind keine Neonazis, die fordern, dass man stolz auf die Leistungen des österreichischen Militärs im 2.WK ist oder wollen, dass dieser Teil der Geschichte nicht mehr aufgearbeitet werden soll. Selbst die große Hetze gegen die EU gibt es inzwischen kaum mehr. Ich würde die FPÖ immer noch niemals wählen, gerade wenn man hinter die erste Reihe sieht wird man bei dieser Partei noch viel zu viele Neonazis entdecken, aber gerade im Wahlkampf und speziell bei TV Diskussionen geben sich die Chefs der FPÖ einfach keine Blöße. Speziell Norbert Hofer, der ein immens wichtiger Teil der FPÖ ist, schafft es bei Diskussionen und Interviews so gut zu argumentieren, dass einem die FPÖ fast schon wie eine rationale Partei vorkommt. zB: Hofer will aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen, nicht weil er gegen Klimaschutz ist sondern, weil Österreich dadurch, dass man auf Atom Strom weitestgehend verzichtet einen klaren Nachteil gegenüber anderen Ländern hat und deswegen in gewisser weise "unfair" hohe Zahlungen machen muss. Anderes Beispiel: Hofer ist gegen die europäische Menschenrechtskonvention, nicht weil Menschenrechte unwichtig sind, sondern weil sie ihm nicht weit genug geht und die Todesstrafe zum Beispiel nicht ausschließt. Wenn man ein bisschen seinen Kopf einschaltet könnte man natürlich erkennen, dass ersteres eine Hintertür zur Abschaffung des Klimaschutzes ist und zweiteres eine Hintertür um aus der EU auszusteigen (btw die europäische Menschenrechtskonvention schließt die Todesstrafe serwohl aus, Hofer hat trotzdem das Gegenteil behauptet und im TV Duell kann das so schnell eben niemand verneinen, wodurch das Argument eben leider doch zieht). Alles in allem halte ich die FPÖ also für eine unwählbare Partei, durch nicht ganz so extreme Einstellungen wie andere Populisten und durch extrem klug geführte Wahlkämpfe ist diese Partei aber trotzdem, wenig überraschend, sehr erfolgreich.


    3.) Daran, dass die rechten Parteien so stark sind sind vor allem auch die wahnsinnig schwachen linken Parteien schuld. Dass die Grünen ganz aus dem Nationalrat rausfliegen finde ich zwar schlimm aber irgendwie ist es nach dem Wahlkampf fast schon verdient. Eine Partei die sich rühmt als einzige keinen schmutzigen Wahlkampf zu betreiben hetzt in Wahrheit die meiste Zeit nur gegen Schwarz und Blau, die Parteichefin tritt kurz vor der Wahl zurück, Personen die für den Erfolg der Partei mit verantwortlich sind werden von der Parteispitze so schlecht behandelt, dass sich die Partei de facto auf drei Parteien aufteilt, und noch dazu hat die ehemalige "Bewegung" all ihre innovativen Ideen verloren und ist in der Zwischenzeit zu einer Altpartei geworden. Dass die Wahl ein Flop wird war keine Überraschung, das war schon seit Monaten klar. Die SPÖ wiederum schießt sich ins eigene Bein indem sie (mehr oder weniger beabsichtigt) Hetz Kampagnen gegen Sebastian Kurz finanziert und noch dazu irgendwie doch wieder alles gleich macht wie in den Jahren zuvor. Und gerade das ist das Problem. In Österreich hatte niemand mehr Lust auf die alte SPÖ die in den vergangenen Jahren durchwegs die stärkste Partei war, das Volk aber immer nur enttäuscht hat. Dadurch, dass für die ÖVP de facto dasselbe galt konnte man stimmenstärkste Partei bleiben, dadurch, dass sich die SPÖ aber auch dieses Jahr nicht nach vorne bewegt hat, während die ÖVP durch Kurz einen Partei Revolution erlebt hat war aber wiederum absehbar. Dass die SPÖ trotzdem mehr Stimmen hat als bei der letzten Wahl spricht eigentlich Bände. Sehr viele Leute wollen ja anscheinend immer noch eine Linke Partei an der Spitze haben, hätte die SPÖ aber einen etwas besseren Wahlkampf geführt währen die vielen Stimmen der Grünen vielleicht noch öfter zur SPÖ statt zur ÖVP oder sonst einer Liste gegangen.


    4.) Ich habs eh schon einige male erwähnt, das Ergebnis war nicht schockierend weil es absehbar war. Teilweise hört man von großem Schock über das Ergebnis der FPÖ, dabei hat diese nur ein paar Prozente zugelegt und ist wie schon bei den letzen Wahlen dritter. Die Grünen haben zwar viel verloren, aber es wäre eher schockierend gewesen wäre das nicht passiert. Und SPÖ und ÖVP haben eben platz gewechselt. Erneut nicht gerade ein schock wenn die eine Großpartei die andere überholt. Dieses Wahlergebnis hätte man vor zwei Monaten wohl auch schon ziemlich ähnlich erwartet, für Österreicher die sich schon seit Monaten mit dieser Wahl beschäftigen war daher einfach nichts schockierendes dabei.


    Ich persönlich habe übrigens NEOS gewählt. Ich denke es ist nicht unwichtig zu wissen welche politische Meinung ich ca vertrete wenn man versucht meine Aussagen zu bewerten.

  • 1.)

    Und wer war für einen großen Teil der Versäumnisse verantwortlich? Die Regierung, deren Teil Kurz bzw. seine Partei schon seit langer Zeit sind. Und für mich gilt dabei nicht die Ausrede, dass der Koalitionspartner alles blockiert hat. Außerdem hat er großteils nur die Linie der FPÖ übernommen, weil sie bei den Menschen derzeit so gut ankommt.

    2.)

    Die FPÖ ist so schlimm wie die anderen rechtspopulistischen Parteien. Nur ist sie schon seit 30/40 Jahren Teil des ganzen Systems und daher ist man sie ja schon gewohnt. Sprüche wie "Stoppt die Islamisierung" sind einfach menschenfeindlich. Und wenn der Chef der Partei den Klimawandel leugnet/herunterspielt, ist das erschreckend.

    3.)

    Zu den grünen sage ich lieber nichts, sonst muss ich mich zu sehr aufregen, ich will das einfach nicht wahrhaben.
    Außerdem bin ich schon gespannt darauf, was bei der Silberstein-Affäre noch alles rauskommt. Meiner Meinung nach hätte man die Wahl verschieben und auf weitere Erkenntnisse warten sollen, damit jeder ein klares Bild von dem Thema gehabt hätte. Wenn alles stimmt, was da in den Medien so kursiert ist, sollten für mich Kern und Kurz beide zurücktreten, diese Machenschaften sind doch nicht tragbar bei Leuten, die unser Land führen.

  • 1.) Ich versteh den Schock über das Ergebnis auch nicht, es war immerhin schon mindestens ein Monat im Vorraus erkennbar, dass es wohl so ungefähr ausgehen wird. Kurz hat aber schon durchaus große Teile des FPÖ Wahlprogramm übernommen und einfach den verruchten Gerruch dieser mit sehr viel #ZeitfürNeues übertüncht. Ich mein Kurz hat im öffentlichen Fernsehen mit Strache gestritten wer den der bessere Hawara vom totalitären Orban ist. Das Verschleierungsverbot ist wohl der größte Schwachsinn, der seit langem im Parlament verabschiedet worden ist. Die betroffenen Frauen werden wahrscheinlich deswegen nicht mehr von ihren Männern aus ihren Häusern gelassen und die Polizei ist verpflichtet irgendwelche Haifische und Leute in Legokostümen zu untersuchen. Mit solchen Gesetzen werden keine Probleme gelöst sondern nur Grundrechte eingeschränkt. Was nicht heißen soll, dass im Thema Integration nicht noch einiges zu tun wäre.


    2.) Die FPÖ ist ähnlich schlimm wie die anderen rechtspopulistischen Parteien nur dass sie sich mittlerweile recht schön unter eine sauberen Oberfläche verstecken kann. Wenn man unter die Oberfläche schaut findet man noch immer einen Haufen Neo-Nazis, Reichsbürger und Verschwörungstheoretiker. Die FPÖ versäumt es (außer der öffentliche Druck wird zu groß) immer wieder sich von faschistischen Denken zu distanzieren, so wird das anti-semitische Magazin und das rechtsextreme Aula noch immer fleißig mit Anzeigen und Interviews unterstützt.


    3.) Schade, dass die Grünen aus dem Nationalrat geflogen sind. Erfahrungsgemäß haben die immer sehr tolle Oppositionsarbeit besonders im Bezug auf Klimaschutz (duh!) und Menschenrechte dort gemacht. Woran der massive Gewinn der Rechtsparteien liegt: 1. Kurz und Strache sind beide sehr rhetorisch stark und Kurz auch aufgrund seines jugendlichen Alters sehr beliebt 2. die SPÖ hat über die Jahr das Vertrauen seiner Stammwählerschaft, die Arbeiter, teilweise verloren (unter anderem weil sie sich in Wirtschaftsfragen immer weiter nach rechts verschoben hat) und die Arbeiter wenden sich der FPÖ zu in dem Glauben, dass die was für sie verändert (die FPÖ ist übrigens eher eine Reichenpartei, stellt sich aber als Arbeiterpartei gerne da)

  • http://www.telegraph.co.uk/edu…gger-warning-shakespeare/


    Jetzt wird an Unis also nicht mehr nur vor politischen Diskussionen gewarnt, sondern auch vor Kulrur :cursing:

    Ich finde nicht, dass an Warnungen etwas auszusetzen ist. Nicht alle Menschen gehen auf die gleiche Weise mit Kunst um, nicht alle abstrahieren, manche sehen darin das, was auch um sie herum passieren kann, wieder anderen ist es womöglich gar selbst so oder so ähnlich schon passiert. Die Grenzüberschreitung seh ich, wenn, wie jüngst bei der Geschichte mit "To Kill A Mockingbird" Stoff ob seiner potentiellen Polarisierung ganz aus dem Programm nimmt. Das ist sehr gefährlich; vor dem Stück zu warnen, es ginge deftig zu, ist in meinen Augen absolut okay.