• Was haltet Ihr hier im Forum von der Idee eines weiblichen Bond?
    Daniel Craig will ja angeblich nicht mehr so richtig. Vor einiger Zeit forderten dann die ersten Filmjournalisten einen weiblichen 007.
    Ich finde die Idee grossartig um die Serie weiter frisch zu halten.
    Man konnte allerdings schon in den Kommentarspalten unter den Artikeln und auf Facebook sehen, dass das in gewissen Teilen des Internets für mächtig Ärger sorgen würde.
    Dabei ist das völlig albern, weil Bond immer ein Charakter war, der ständig inkarniert wurde.
    Die herbeigezogenen Rechtfertigungen der Art "James Bond ist ein(e) Deckname/Dienstgrad/Dienstbezeichnung" braucht man gar nicht.


    Also. Was haltet Ihr von der Idee allgemein und wer soll es machen?


    Mein Favorit wäre Emily Blunt. Sie ist britisch, hat die Physis und kann wahnsinnig gut schauspielern.


    Und fast noch wichtiger: Wer wird der erste Bondboy?

  • @Care


    Nach "Love Actually" will ich ihn nicht noch intimer erleben.


    Weiblicher Bond...puuh...ich weiß nicht so recht. Irgendwie würde ein weiblicher Bond den Charakter etwas umkehren und man müsste mit ganz anderen Erwartungshaltungen rangehen. Könnte durchaus klappen oder eben volle Grütze werden.


    In erster Linie muss aber der Film drumherum passen. Heißt also, dass mir ein gutes Drehbuch, eine spannende Geschichte und toll inszenierte Action wichtiger ist als der Schauspieler im Vordergrund. Ob dann da eine Emily Blunt oder ein Tom Hiddleston vor der Kamera steht, ist zweitrangig.


    Wenn es aber nur ein weiblicher Bond wird, um die Weiblichkeit und das Feminine in Hollywoods Filmen zu pushen, dann bin ich da skeptisch. Ghostbusters, Oceans Reihe, etc. sind ja aktuelle Phänomene, die dann immer gleich die Sexismus-Peitsche knallen lassen und bei Bond bräuchte ich das nicht auch noch zusätzlich.

  • Ich weiß ja nicht. Eine starke, kluge Franchise mit weiblichem Bond-esquem Protagonist? Liebend gerne! Aber Bond steht für mich nicht unbedingt für das, was von einer Frau vertretbar wäre. Ob Bond mit seinem Sexismus zeitgemäß ist, steht eigentlich außer Frage, aber seine Machohaftigkeit ist für mich doch ein sehr essentieller Teil des Charakters. Ob man Bond überhaupt noch braucht, ist da schon wieder eine ganz andere Frage :P

  • aber seine Machohaftigkeit ist für mich doch ein sehr essentieller Teil des Charakters.

    Warum lässt sich das denn nicht übertragen? Wenn man Bond als sexistischen, unzeitgemäßen Charakter beibehalten will wäre es doch kein Hindernis, einen weiblichen Hauptcharakter zu haben. Das kann man dann halt nicht mehr "Macho" nennen, weil ein Macho männlich konnotiert ist, aber auch eine Frau kann doch diese machohaften, herrischen, selbstverliebten und sex-fokussierten Charakterzüge und Gedanken innehaben.

  • Jo, man müsste halt das komplette Konzept überarbeiten. Der extreme Sexismus ist letzten Endes elementarer Bestandteil und lässt sich nicht einfach mal so eben um 180° umkehren.


    /edit:


    Warum lässt sich das denn nicht übertragen?

    Das beantwortest du ja zur hälfte schon selbst:


    Das kann man dann halt nicht mehr "Macho" nennen, weil ein Macho männlich konnotiert ist

    Das gleiche gilt auch für Sexismus, der geht aus dem ungleichen sozialen Status von Mann und Frau aus und lässt sich in "unserer Welt" per Definition nicht einfach umkehren.

  • Stimme Matze zu - wo Sean Connery traditionell, herrisch und elitaer wirken soll, waere eine Frau rebellisch und zwangsweise gegen Traditionen und das maennliche Patriarchat, wenn sie sich so verhielte, wie ein klassischer Bond.

  • Jo, man müsste halt das komplette Konzept überarbeiten. Der extreme Sexismus ist letzten Endes elementarer Bestandteil und lässt sich nicht einfach mal so eben um 180° umkehren.

    Ich fände es Lustig wenn man einfach Das Geschelcht von Bond ändern würde, aber eben nichts am Charackter und die neue Bond Männer dann eben genauso Scheiße behandelt wie alle Bonds Frauen davor, wobei der Parodie Faktor dabei vielleicht zu krass sein könnte.


    Generell fände ich es aber gut wenn die Filme sich ändern, Spectre war einfach nicht gut.
    Ein komplett anderer Charackter von Bond, gerne auch Weiblich, wieder mehr Spionage und vor allem gute Bösewichte würden der Reihe glaube ich gut stehen.
    Craig hat 2 gute Filme einen mittelmäßigen bis schlechten und Quantum Solace abgeliefert, der mit Bond wirklich nicht viel am Hut hatte, das muss doch besser gehen.



    Und fast noch wichtiger: Wer wird der erste Bondboy?

    Andrew Garfield.

  • Spectre war einfach nicht gut.

    Also ich werfe mal in den Raum, dass ich Spectre um einiges mehr mochte als Skyfall. :whistling:

    Fand ich auch so. Skyfall verliert sich zu sehr in der neuen James Bond "Grittiness" während Spectre halt zwar doch (relativ) ernst ist aber ein bisschen besser gepaced. Und der Bösewicht in Spectre ist halt toll :D


    Aber was das Topic wieder angeht: James Bond ist eine Art männliche Femme Fatale (ich strech den Begriff zwar etwas) also würde das ganze entweder besser oder zumindest gleich gut funktionieren.
    Was aber James Bond wirklich mal helfen würde, wäre atmosphärisch etwas von der Jason Bourne-Ähnlichkeit wegzugehen und sich mehr auf die Wurzeln der Serien besinnen und etwas ähnlich wie Kingsman abzuliefern.

  • Bei Bond hat wohl jeder seine eigene Meinung. Ich persönlich fand Skyfall großartig und halte ihn für den besten Daniel Craig-Bond-Film. Das ist so ein Film, den man sich gerne auch zwei, drei Mal ansehen kann, ohne dass er einen besonders langweilt. Kann ich von Spectre nicht behaupten.


    Die Jason Bourne-Ähnlichkeit kommt daher, dass die James Bond-Filme damals in einer kleinen Krise steckten. Von Pierce Brosnan hatte man irgendwann einfach die Schnauze voll und die Filme mit ihm waren stets eine Achterbahn der Qualität. Das war auch die Zeit, wo diese Art Film sich mehr in dieses Kalte, Handgreifliche und Brutale entwickelt hat und da war ein Pierce Brosnan nicht markant genug. Daniel Craig war einfach die nötige Ablösung, die damals den Nerv der Zeit besser getroffen hat. Mittlerweile kann man sich natürlich streiten, inwiefern Daniel Craig heutzutage noch Bond gut genug repräsentiert.


    Da sich aber jeder sowieso etwas anderes von Bond wünscht und erhofft, ist die Diskussion natürlich schnell auf einer subjektiven Ebene.


    Craig wird noch einen letzten Bond-Film machen, weil er die Kohle und den Marketing-Push mitnehmen will und dann müssen wir uns auf jemand anderen einstellen. Ich hoffe einfach mal, dass es jemand weniger Bekanntes sein wird. Tom Hardy bzw. Hiddleston hat man in den letzten Jahren schon zu oft vor der Kamera gesehen.

  • Finde die Idee extrem interessant und würde mir eine weiblichen Bond Film sehr gerne ansehen. Gleichzeitig kann ich aber nachvollziehen wieso da viele Leute dagegen sind denn für viele ist das Machohafte von James Bond einer der Gründe wieso sie sich den Film ansehen. Für diese Leute würde ein weiblicher Bond der Serie einen elementaren Bestandteil nehmen. Nur muss man sich an der Stelle auch die Frage stellen ob die machohafte Auslegung Bonds überhaupt noch zeitgemäß ist und nicht so oder so überarbeitet werden sollte.


    Edit: Und ich verstehe nicht wieso Idris Elba gerade von so vielen als Bond gewollt wird. Der hat für mich so überhaupt nichts Bond-Artiges. ?(

  • James Bond ist als männlicher Geheimagent in so vielerlei Hinsicht ein Stereotyp und bedient derartig viele Klischees, dass es, wenn man diese ganzen Elemente, Züge und Eigenschaften einfach auf eine weibliche Figur übertragen würde, wie eine Karikatur oder Parodie rüberkommen würde.


    Natürlich entwickelt sich die Serie und die Figur auch weiter. Der Craig-James-Bond ist nicht mehr der Connery-James-Bond, ein weiblicher Bond würde aber die Erwartungshaltung und die Figur einfach derartig verändern, dass es der Reihe nicht mehr gerecht werden würde.


    Warum muss man überhaupt für eine männliche "etablierte" berühmte Figur eine Frau besetzen? Wäre es nicht viel sinnvoller mit einer weiblichen Figur eine eigene starke Franchise aufzubauen?
    Sigourney Weaver hat damit damals mit der Alien-Reihe einen tollen Grundstein gelegt.
    Gerne schaue ich mir einen Agenten Film mit einer weiblichen Hauptdarstellerin an. Wenn ich einen James Bond Film sehen will, dann will ich aber eben auch gerade die typischen Tropen eines James-Bond-Filmes sehen. Mit dieser Erwartung gehe ich in den Film.
    Man kann nicht einfach das Geschlecht austauschen (Gut man könnte schon^^) und dann den gleichen Film drehen.
    Egal wie weit wir uns in unserer Denkweise sehen, funktioniert das so einfach nicht.
    Die gleiche Figur nur in weiblich wäre einfach in vielerlei Hinsicht sehr "weird".


    Ich würde bei der James-Bond-Reihe ja an ganz anderen Schrauben drehen. Mir hat Craig als James Bond insgesamt sehr gut gefallen. Casino Royale gehört für mich zu den besten Bond-Filmen überhaupt, Quantum of Solace war ne Katastrophe, Skyfall war n echt sehr guter Film und Spectre ist leider wieder etwas abgestürzt.


    Ich fände es ehrlich gesagt toll, wenn sich die Reihe von ihren Comic-Bösewichten verabschieden würde. Auch wenn Le Chiffre in Casino Royale auch sehr schemenhaft war, fand ich den Ansatz eines Bankiers für internationalen Terror und Bürgerkriege durchaus interessant und auch mit einem aktuellen Touch.
    Skyfall und Spectre waren in der Hinsicht echt schwache Filme. Insbesondere Spectre hatte einen derartig comichaften und überambitionierten Bösewicht.
    Politischere Bond-Filme mit stärkeren Bezügen zur Gegenwart und realistischen Bösewichten, das würde ich mir wünschen. Natürlich immer etwas heikel, aber in House of Cards funktioniert es auch sehr gut. Ich erwarte ja auch nicht sofort derartig krasse und offensichtliche Bezüge wie in House of Cards, aber warum keinen James Bond Film, der sich den Thema des Terrors im Nahen Ostens auseinandersetzt?
    Warum nicht über Waffenexporte von Industrieländern an Staaten wie Saudi-Arabien, die gleichzeitig Terror und Krieg anheizen.
    Warum nicht sogar so Konkret werden und James Bond in den syrischen Bürgerkrieg schicken?
    Vielleicht in der Hinsicht mal einen James Bond Film ohne klaren Bösewicht. Vielleicht es auch mal ähnlich wie in Sicario machen und James Bond selbst zum Handlanger einer Regierung machen, die eventuell sogar "böse" oder "eigennützig" gegen die Menschlichkeit und gegen Frieden handelt?
    Alles Ansätze, die mit dem realistischeren Touch den die James-Bond-Filme mit Craig bekommen habe, meiner Ansicht nach durchaus möglich wären.