Der Smalltalk Thread

  • Bi mir sind die meisten Alpträume immer mit Katzen verbunden. ._. Wenn ich zB auf 25 Kätzchen gleichzeitig aufpassen muss, während sie alle versuchen irgendwie weg zu rennen oder zu sterben. ;__;

    Es gab mal so ne Erwin Pelzig Nummer dazu. Letztendlich bedeutet jeder Traum, dass du deine Mutter hasst

    Akkurat.

    Kann ich so unterschreiben.

    Well, Tell Me... Have YOU Ever Licked A Lamppost In Winter? <3

  • Ist jetzt nicht unbedingt lustig, aber ein interessantes Interview, das am moralischen Überlegenheitsgefühl so manches Vegetariers rütteln könnte.


    munchies.vice.com/de/articles/…htig-vegetarisch-zu-leben

    Hör mal, Ich mag euch beide und ich hab mich da bisher bewusst rausgehalten, aber meinst du nicht, dass ist ein wenig zu provokant?

  • Daran hab ich bis jetzt ehrlich gesagt gar nicht gedacht. Ich hab das Interview gelesen, für interessant befunden und kenne mehr als genug Leute die so denken. Die Aussage war insofern auf niemanden speziell bezogen, das hast du da rein interpretiert. ;)

  • Na, die überlegene Haltung gibt's allerdings durchaus auf beiden Seiten. Zieht ein Fleischesser einen Vegetarier auf, so soll dieser sich doch nicht gleich beleidigt fühlen, denn es ist ja alles nur Spaß, zwinker, zwinker. Geschieht dies andersherum, ist es der böse Vegetarier, der der Welt seine Ideale aufzwingen und den Genuss unterjochen will! Es wird schon noch mit zweierlei Maß gemessen, da Fleischkonsum nun einmal die Norm ist und der Vegetarier in der Regel ein unerwünschter Abweichler und Spielverderber. Natürlich nervt mich als selbst-Vegetarier persönlich oft der unfassbar empörte Gegenwind, selbst wenn ich einfach nur wertfrei und auf Nachfrage hin sage, dass ich kein Fleisch esse. Ich _verzichte_ doch einfach nur auf etwas und frage mich ebenso, wieso ich mich dafür so oft rechtfertigen muss gegenüber denen, die häufig lediglich völliges Unverständnis und Stammtischparolen vorbringen können.


    Ich behaupte einfach mal, kein Mensch dieser Welt hat den Anspruch und die Möglichkeiten, zu 100 % moralisch vertretbar zu handeln. Wo er in einem Bereich fragwürdige Praktiken unterstützt, besitzt er in anderen Bereichen wiederum einen vielleicht hilfreichen Idealismus. Daher finde ich diese ständige gegenseitige Denunzierung und das pingelige Terminologiegehabe von beiden(!) Seiten echt anstrengend.


    Und damit der Post noch was Lustiges enthält, hier ein Witz:


    Wer sitzt im Dschungel und schummelt beim Skat?
    Mogli.

  • Mir ist es prinzipiell scheißegal, was du isst, so lange es keine Menschen sind. Ich finde aber die Anfeindungen muss man schon unterscheiden. Ich habe zumindest noch keinen Fleischesser gesehen, der sich moralisch überlegen präsentierte und darum gehts halt in dem Interview, um Vegetarier, die das tun. Dass das häufig Bullshit ist, wir da gezeigt.
    Wäre ich zufälligerweise auf ein Interview gestoßen, in dem Fleischesser für ihr arrogantes Gehaben Vegetariern, Veganern und sonstigen komischen Leuten (just kidding) gegenüber kritisiert bzw. zeigt, dass ihr wie auch immer gelagertes Überlegenheitsgefühl Bullshit ist, hätte ich das genauso geteilt.
    Ich fühle mich als einer, der halt auch Fleisch ist, Vegetariern usw. weder über- noch unterlegen und halte es für bescheuert, das anders zu sehen.

  • Mir ist es prinzipiell scheißegal, was du isst, so lange es keine Menschen sind.

    ....Verdammt.


    Zitat von Matze

    Ich finde aber die Anfeindungen muss man schon unterscheiden. Ich habe zumindest noch keinen Fleischesser gesehen, der sich moralisch überlegen präsentierte und darum gehts halt in dem Interview,


    Aber findest du nicht, dass das ein etwas "geschenktes" Argument ist? Sehr idealistische Vegetarier haben häufig zum Ziel, zu einem Wertewandel beizutragen, weg vom massenhaften und (un)bewussten Töten von Tieren. Ich finde, das ist in diesem Bereich (ungeachtet eventueller Widersprüche in anderen Bereichen, die jeder Mensch natürlich in sich trägt) ein durchaus vertretbarer Punkt: Töten ist nie moralisch. Sich bewusst mit seinen Möglichkeiten davon zu distanzieren zumindest ansatzweise. Als Fleischesser ist es daher schwer, sich durch seine Ernährungsweise überhaupt als moralisch überlegen darstellen zu können, ergo: Wie sähe überhaupt ein Argument aus, dass ein Fleischesser nutzen könnte, um die "Moral" an erste Stelle zu setzen? Sie feinden deswegen oft eher in die Richtung einer sozial-normativen Überlegenheit an.


    Der eigentlich störende Punkt ist doch eher der, dass solche Menschen ihren (für mich persönlich teilweise berechtigten) Moralgewinn über die Ernährung an die erste Stelle setzen und sie als wichtiger als jeden anderen idealistisch geprägten Einsatz darstellen. Denn wie schon oben erwähnt, denke ich, dass sich die meisten Menschen durchaus für irgendwas einsetzen können und dies auch tun. Ist es nicht im Bereich der Ernährung, so ist es ein anderer. Die Wahrnehmung der Wertigkeit der eigenen Bemühungen unter Missachtung jener von anderen Menschen sorgt für diese anstrengenden und irgendwo auch stigmatisierenden Diskussionen.
    Ich möchte daher zusätzlich noch mal betonen, dass auch ich Vegetarier und Veganer, die das so raushängen lassen und jedermann ins Gesicht reiben wollen, bei allem Verständnis für die Hintergründe, ebenfalls für sehr kontraproduktiv und schädlich halte. Ebenso wie die Fleischesser, die gut begründeten Vegetarismus/Veganismus als Heuchlerei abtun und sich süffisant in ihrer eigenen sozialen Überlegenheit zu suhlen.



    Was ist weiß und stört beim Essen?
    Eine Lawine.

  • Ich werde mit Vegetarier auch alle anderen in dieser Richtung meinen, bin nur zu faul, alles auszuschreiben.


    Töten ist nie moralisch.

    Das ist doch genau einer der angesprochenen Punkte:
    Auch wenn es dumm klingt und leider viel zu häufig als bescheuertes Nichtargument arroganter Fleischesser verwendet wird, Pflanzen haben wissenschaftlich gesehen tatsächlich auch Gefühle, warum ist es also okay, Pflanzen zu töten, bei Tieren aber nicht?


    Sich bewusst mit seinen Möglichkeiten davon zu distanzieren zumindest ansatzweise.

    Ebenso wie die Fleischesser, die gut begründeten Vegetarismus/Veganismus als Heuchlerei abtun und sich süffisant in ihrer eigenen sozialen Überlegenheit zu suhlen.

    Wie gerade gesagt. Es ist eine (zumindest teilweise) verlogene (ja, das Wort ist zu hart, mir fällt nur grade nix passenderes ein) Distanzierung und darum geht es. Und das will ich nicht mal allen vorwerfen, die aus diesem Grund vegetarisch leben, aber man sollte es sich bewusst machen.
    Es geht also dediziert um "gut begründet". Es muss nicht direkt Heuchelei sein, aber es ist in einigen Punkten einfach zu kurz gedacht, unter anderem halt auch sowas wie Klimaschutz. Das wäre alles kein Problem, wenn du dann einfach nur Vegetarier bist. Aber wenn du dich aufgrund solcher nur halb durchdachter Punkte als völlig überlegen darstellst, bist du halt ein Idiot.


    Sie feinden deswegen oft eher in die Richtung einer sozial-normativen Überlegenheit an.

    Ja, das war von mir blöd formuliert. Mir ging es drum, dass das ein Interview ist, das Vegetarier imho valide kritisiert. Für Fleischesser braucht es gar kein solches Interview, weil jeder mit hinreichend Hirnschmalz hoffentlich erkennt, dass solche Anfeindungen einfach nur bescheuert sind. Bei den hier geäußerten muss man aber ein bisschen weiterdenken...


    Was ist weiß und stört beim Essen?


    Eine Lawine.

    Das kannst du aber besser.

  • Ich werde mit Vegetarier auch alle anderen in dieser Richtung meinen, bin nur zu faul, alles auszuschreiben.


    Töten ist nie moralisch.

    Das ist doch genau einer der angesprochenen Punkte:Auch wenn es dumm klingt und leider viel zu häufig als bescheuertes Nichtargument arroganter Fleischesser verwendet wird, Pflanzen haben wissenschaftlich gesehen tatsächlich auch Gefühle, warum ist es also okay, Pflanzen zu töten, bei Tieren aber nicht?

    Es kommt natürlich immer darauf an, welche Studien man zu Rate zieht. Und hier wird es dann pingelig: Dass Pflanzen "Gefühle" haben hat immer einen etwas pseudowissenschaftlichen Beigeschmack. Zutreffend ist aber, dass Pflanzen durch das Fehlen eines zentralen Nervensystems nicht "bewusst leidensfähig" sind. Das Pflanzenargument wird tatsächlich oft einfach nur als "auch du!"-Argument hergenommen, ohne dass man sich selbst fragt, ob es nun wirklich keinen moralischen oder sei es auch nur emotionalen Unterschied macht, einer Sonnenblume die Blüten oder einer Katze die Ohren abzureißen.



    Aber gut, wenn schon wieder die hilfreichen Popcorn-Gifs ausgepackt werden, weiß man, dass die Diskussion unerwünscht wieder zu viel Inhalt hatte.

  • Das Pflanzenargument wird tatsächlich oft einfach nur als "auch du!"-Argument hergenommen, ohne dass man sich selbst fragt, ob es nun wirklich keinen moralischen oder sei es auch nur emotionalen Unterschied macht, einer Sonnenblume die Blüten oder einer Katze die Ohren abzureißen.

    Ja, nur machen sich die meisten Vegetarier diese Überlegung halt auch nicht. Währenddessen steht dann der Frutarier da und nennt den Vegetarier (aus seiner Sicht) zurecht einen Heuchler. Und die, die am lautesten schreien, sind leider häufig gerade die, die sich in dieser Richtung am wenigsten Gedanken machen. Und zumindest das sollten einfach beide Seiten. Aber dann halt auch akzeptieren, wenn man zu einem anderen Ergebnis kommt. Dann gäbe es wahrscheinlich auch weniger Schreihälse auf beiden Seiten.