Das Pflanzenargument wird tatsächlich oft einfach nur als "auch du!"-Argument hergenommen, ohne dass man sich selbst fragt, ob es nun wirklich keinen moralischen oder sei es auch nur emotionalen Unterschied macht, einer Sonnenblume die Blüten oder einer Katze die Ohren abzureißen.
Ja, nur machen sich die meisten Vegetarier diese Überlegung halt auch nicht. Währenddessen steht dann der Frutarier da und nennt den Vegetarier (aus seiner Sicht) zurecht einen Heuchler. Und die, die am lautesten schreien, sind leider häufig gerade die, die sich in dieser Richtung am wenigsten Gedanken machen. Und zumindest das sollten einfach beide Seiten. Aber dann halt auch akzeptieren, wenn man zu einem anderen Ergebnis kommt. Dann gäbe es wahrscheinlich auch weniger Schreihälse auf beiden Seiten.
So sehe ich das ja auch. Dieses Öffnen von und das Einsortieren in Schubladen ist dem sozialen Klima alles andere als zuträglich. Wie in allein Lebensbereichen gilt es eigentlich, einfach mal hinzuhören und auch die jeweilige Gegenperspektive einzunehmen. Denn rumbrüllen und anderen Leuten seine eigene gefühlte Awesomness sprichwörtlich ins Maul zu stopfen, hat ja schon so oft irgendwas gebracht. Wobei ich nicht sagen würde, dass es die _meisten_ Vegetarier sind, sondern einfach nur die, die besonders stark auffallen.