Hooked'n'Politics

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    Die Eindrücke zu Assad teile ich. Sicherlich muss man einiges in Frage stellen was halt einfach an der Quelle, Assad selbst, liegt dennoch finde ich, dass er die syrische Sicht in einen angemessenen Maß darstellen konnte und sich wohl jeder selbst über das Vorgehen der syrischen Regierung, sofern man auch über weitere Quellen verfügt, sich seine Meinung bilden konnte. Das Interview hat aufjedenfall mein Blickfeld erweitert und ich bin froh, dass wir soetwas in der deutschen Medienlandschaft haben.


    Der Super Tuesday hat mal außergewöhnlich wenig Aussagekraft. Zwar hat Trump gewonnen, eine Kandidatur ist natürlich trotzdem zweifelhaft da die Partei selbst nicht hinter Trump steht und Republikaner auch schon mal eine ähnliche Erfahrung mit einem ähnlichen Kandidaten gemacht haben die gnadenlos nach hinten los ging. Ich vermute fast, dass Cruz für die Republikaner ins Rennen gehen wird.
    Bei den Demokraten ist natürlich etwas verzweigter, dennoch sagen Parteifreunde der Demokraten und Insider übereinstimmend, dass wohl Clinton ins Rennen gehen wird. Fraglich ist natürlich, ob die Wahl das Präsidentschaftskandidaten bei den Demokraten überhaupt etwas über die Politik aussagt denn wahrscheinlich ist, dass egal wer gewinnen würde, beide den jeweils anderen wahrscheinlich als Vize-Präsidenten reinholen.

  • denn wahrscheinlich ist, dass egal wer gewinnen würde, beide den jeweils anderen wahrscheinlich als Vize-Präsidenten reinholen

    Glaubst du das wirklich? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, die beiden stehen immerhin jeweils so ziemlich am äußersten Rand der Flügel der Demokraten...

  • denn wahrscheinlich ist, dass egal wer gewinnen würde, beide den jeweils anderen wahrscheinlich als Vize-Präsidenten reinholen

    Glaubst du das wirklich? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, die beiden stehen immerhin jeweils so ziemlich am äußersten Rand der Flügel der Demokraten...

    Jap, das haben die beiden selbst gesagt nach einer Vorwahlkampfveranstaltung. Ob sie es dann wirklich tun werden ist die fragen, Experten gehen aber davon aus und schlussendlich sagen sie es auch selbst. Beide haben auch schon verkündet, dass sie den Wahlkampf des jeweils anderen unterstützen würden - was meiner Meinung nach übrigens stark für die Demokraten spricht.

  • Beide haben auch schon verkündet, dass sie den Wahlkampf des jeweils anderen unterstützen würden - was meiner Meinung nach übrigens stark für die Demokraten spricht.

    Ich denke, sowas sollte bei sowas selbstverständlich sein und das sagt eigentlich mehr über die Republikaner als über die Demokraten aus.


    Dass sie das selbst gesagt haben, hab ich dann tatsächlich nicht mitbekommen....

  • Nochmal zu Assad: Das problematischste an seinen Aussagen (außer der zweifelhaften Wahrheitstreue) ist für mich einfach dieser Punkt, an dem er alle Zivilisten mit Waffen als Terroristen abstempelt und dadurch IS und Aufständische komplett gleichsetzt

    Machen die Amerikaner aber auch nicht anders, alles was die über Drohnen oder sonst wie umbringen sind offiziell immer erst mal Terroristen gewesen. Oder umgedreht, wenn die Amerikaner Terroristen unterstützen, sind die halt solange keine, wie die Amerikaner die brauchen.


    Und so wie die Lage in Syrien ist, kann man sowieso kaum noch sagen wer jetzt für wen, gegen wen und warum und für was kämpft. Allein "Zivilsiten mit Waffen", was genau sind die denn? Die kämpfen für ihre Wohnung solang die nicht weggebombt wurde oder wie?


    Assad wird dadurch natürlich auch nicht sympathischer, aber dass die Anderen immer die Bösen sind und man selber nur die richtigen umbringt, ist halt auf jeder Seite so.

  • Klar. Drum würde ich die Amis da ja auch nie unterstützen. Ich halts da eher mit so viel humanitären Eingriffen wie möglich und viel weniger Militär. Wie Gunnar Lott vor einer Weile schrieb:


    Aber solange westliche Waffen in Krisengebiete geliefert werden, westliches Geld an Diktatoren fließt, westliches Militär am Schauplatz agiert ist das Narrativ der Islamisten intakt.

    http://www.gunnarlott.com/2015/11/15/nous-sommes-unis/

  • Ich hab das in einem anderen thread auch schon mal geschrieben aber hier passts denke ich gerade recht gut hin:
    Auch wenn ich weder Clinton und noch viel weniger Trump als Präsidenten für die USA haben will würde ich mich über diesen Ausgang von den Vorwahlen nicht beschweren. Ich kenne die genauen Umfragewerte nicht, da man im Moment nur etwas zu den Vorwahlkämpfen hört, aber man sollte nicht vergessen, dass bei den Vorwahlen nur Parteimitglieder wahlberechtigt sind und das führt (zumindest denke ich das) vermutlich dazu, dass sehr rechte bzw sehr linke Kandidaten einen gewissen Vorteil haben. Zb: Trump wird vermutlich nur von, sagen wir mal rechts radikalen bzw sehr sehr dummen Leuten gewählt, und die Dichte an solchen Leuten ist unter Republikanischen Parteimitgliedern vermutlich höher als in der gesamten Bevölkerung.
    Nun ist Trump aber besonders rechts und Sanders besonders links. Trump dürfte also bei der endgültigen Wahl eher der Aussenseiter gegenüber Clinton sein. Tritt für die Demokraten aber nicht Clinton sondern Sanders an dann steht ein Kandidat rechts außen einem sehr linken Kandidaten gegenüber, anders gesagt es könnte tatsächlich passieren, das Trump Präsident wird. Und wenn ich die Wahl habe zwischen einem recht sicherem Sieg einer mäßigen Kandidatin oder der realistischen Möglichkeit eines sieges von Herrn "erteilen wir Muslimen Einreiseverbot" entscheide ich mich sehr klar für Ersteres.

  • Nach meinem Wissen ist das mit dem "nur Parteimitglieder wählen" nur halb richtig.
    Das trifft nur auf die Staaten zu in denen ein caucus gehalten wird. Die restlichen Staaten haben primaries, an denen theoretisch jeder teilnehmen darf (gibt da aber auch ein paar Ausnahmen z.B. closed primaries). Die 10 caucus-Staaten sind zahlenmäßig in der Unterzahl.


    Und auf den Rest weiß ich nicht ganz einzugehen weil ich deiner Logik nicht folgen kann :D


    Fakt ist, dass die Gewinner des super tuesdays eine große Chance auf die Kandidatur haben. Je nach dem wen du liest gibt es auch Analysen die für Tage an denen viele Staaten wählen, den Kandidaten mit dem größeren Budget den größten Erfolg zurechnen, da diese eine größere Präsenz aufbauen können.


    Warum Parteimitglieder radikaler seien sollen als unabhängige Wähler verstehe ich nicht.

  • Nach meinem Wissen ist das mit dem "nur Parteimitglieder wählen" nur halb richtig.
    Das trifft nur auf die Staaten zu in denen ein caucus gehalten wird. Die restlichen Staaten haben primarys, an denen theoretisch jeder teilnehmen darf (gibt da aber auch ein paar Ausnahmen z.B. closed primarys). Die 10 caucus-Staaten sind zahlenmäßig in der Unterzahl.


    Und auf den Rest weiß ich nicht ganz einzugehen weil ich deiner Logik nicht folgen kann :D

    Verdammt, seh ich jetzt auch. Ich hätte schwören können, dass ich irgendwo gelesen habe, dass grundsätzlich nur Parteimitglieder wählen dürfen. Somit ist mein Kommentar also jedenfalls hinfällig, bitte ignorieren (>ლ)

  • Verdammt, seh ich jetzt auch. Ich hätte schwören können, dass ich irgendwo gelesen habe, dass grundsätzlich nur Parteimitglieder wählen dürfen. Somit ist mein Kommentar also jedenfalls hinfällig, bitte ignorieren (>ლ)

    Ne so hinfällig ist es ja nichtmal. Einige der super tuesday Staaten hatten cauci und der Iowa-Caucus hat ja ebenfalls stark für Trump gestimmt. Ich verstehe nur nicht was das mit radikalen Parteimitgliedern zu tun hat.


    EDIT: Trump ist so erfolgreich, weil er sehr bekannt und präsent in den Medien ist und weil er so viele verschiedene (sich widersprechende) Positionen vertritt, dass sich viele Republikaner mit mindestens einer davon identifizieren können. Außerdem ist er anti-Establishment, was anscheinend gerade sehr gut ankommt. Aus dem Grund ist Bush so erbärmlich gescheitert.

  • Ich finde es interessant wie jeder meint er verstehe die Vorwahlen, aber am Ende kommt trotzdem was komplett anderes dabei raus (damit meine ich jetzt nicht euch sondern die amerikanischen Journalisten). Wie ich die amerikanischen Vorwahlen einschätze : Trump wird das Rennen als Republikaner machen, das ist jedenfalls sehr wahrscheinlich. Der Grund ist, dass die Leute es satt haben von Leuten des Establishment in den Ruin getrieben zu werden ( Obama, Clinton). Diese Meinung wird besonders von den Republikanern vertreten. Bei den Demokraten wird es etwas schwieriger. Clinton hat die meisten "parteilichen" Demokraten auf ihrer Seite. Ob Sanders gewinnt oder nicht hängt ganz davon ab, wie stark er bei den Leuten ankommt. Ich persönlich glaube, dass der Anti-Establishment-Charakter auch bei den Demokraten vertreten ist. Deshalb wird die Partei irgendwann erkennen, wie stark Clinton ein sinkendes Schiff ist und Sanders als Kandidaten nominieren.


    Meine Prognose für die Präsidentschaftswahlen : Clinton vs. Trump gewinnt Trump
    Sander vs. Trump ist leider zu schwer zu sagen.


    Qualifikation der Kandidaten : Ted Cruz = 0
    Bernie Sanderrs = 2
    Trump = 0
    Clinton = -3

  • Verdammt, seh ich jetzt auch. Ich hätte schwören können, dass ich irgendwo gelesen habe, dass grundsätzlich nur Parteimitglieder wählen dürfen. Somit ist mein Kommentar also jedenfalls hinfällig, bitte ignorieren (>ლ)

    Ne so hinfällig ist es ja nichtmal. Einige der super tuesday Staaten hatten cauci und der Iowa-Caucus hat ja ebenfalls stark für Trump gestimmt. Ich verstehe nur nicht was das mit radikalen Parteimitgliedern zu tun hat.
    EDIT: Trump ist so erfolgreich, weil er sehr bekannt und präsent in den Medien ist und weil er so viele verschiedene (sich widersprechende) Positionen vertritt, dass sich viele Republikaner mit mindestens einer davon identifizieren können. Außerdem ist er anti-Establishment, was anscheinend gerade sehr gut ankommt. Aus dem Grund ist Bush so erbärmlich gescheitert.

    Rein zur Erklärung was ich gemeint habe:
    Trump steht mit seinen Aussagen sehr weit rechts außen und wird deshalb auch mehrheitlich von Leuten gewählt die eine ähnliche politische Meinung vertreten. Da die gemäßigten Wähler zu großen Teilen keiner Partei angehören, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass die Dichte an rechten Personen bei den Parteimitgliedern der Republikaner höher ist als in der gesamten Bevölkerung und somit auch die Dichte an Leuten die für Trump wählen würden.

  • Deshalb wird die Partei irgendwann erkennen, wie stark Clinton ein sinkendes Schiff ist und Sanders als Kandidaten nominieren.

    Ich will da keine Prognose abgeben, da ich nicht in die Zukunft sehen kann und davon, wie du auch schon angemerkt hast, sowieso nichts halte, da es zum Großteil nur Stimmungsmache und versuchte Einflussnahme auf Wahlergebisse ist, aber Clinton hat die diversere Wählerschaft. Alle Minoritäten sowie die meisten Frauen über 40 sind auf ihrer Seite. Sanders kommt hauptsächlich bei jungen Liberalen an. Bei Schwarzen und Latinos hat er fast keinen Halt. Und gerade deswegen könnte ich mir Clinton als das "sichere Schiff" vorstellen. Trump hat ebenfalls keinen Halt bei Minoritäten (würde ich jetzt mal so ganz bescheiden schätzen :D ) und diese sicheren Stimmen würden die Demokraten riskieren sollten sie nicht Clinton nominieren.


    EDIT: Was allerdings gegen Clinton sprechen könnte wären ihre rechtlichen Probleme, es läuft ja immer noch das email-Verfahren.

  • Ich bete einfach inbrünstig, dass die Republikaner nicht Ted Cruz nominieren. Der ist ja teils viel weiter rechts als Drumpf und ich glaub einfach immer noch nicht daran, dass etwa 50% der Amerikaner bei einer ernsten Wahl diesen schreienden Haufen seltsamer Haare wählen würden

  • Qualifikation der Kandidaten : Ted Cruz = 0
    Bernie Sanderrs = 2
    Trump = 0
    Clinton = -3

    Wirklich? Du hättest Trump und Cruz lieber als Clinton? Wieso?

    Also ich hätte aus purem Witz lieber Trump als Clinton.
    Wenn Amerika schon jemand inkompetenten wählt, dann können sie es wenigstens lustig machen.


    Außerdem muss ich sagen, dass Qualifikation in der Situation nicht passt.
    Als Präsident der USA ist man nämlich dann am besten qualifiziert, wenn man ein gefühlsloser, herzloser Bösewicht ist.
    Mein Ranking währe daher eher:
    Ted Cruz 6/10
    Donald Trump 9/10
    Hillary Clinton 9/10
    Bernie Sanders 0/10

  • Wirklich? Du hättest Trump und Cruz lieber als Clinton? Wieso?

    Clinton sagt einfach das, was gerade "cool" ist.Typische Karrierepolitikerin. Sie wird außerdem von der Wallstreet finanziert, was heißt dass Amerika weiterhin diesen Unternehmenbullshit wie TTIP durchziehen wird. Zusammengefasst wird sie das machen, wofür es das meiste Geld gibt

  • Wirklich? Du hättest Trump und Cruz lieber als Clinton? Wieso?

    Clinton sagt einfach das, was gerade "cool" ist.Typische Karrierepolitikerin. Sie wird außerdem von der Wallstreet finanziert, was heißt dass Amerika weiterhin diesen Unternehmenbullshit wie TTIP durchziehen wird. Zusammengefasst wird sie das machen, wofür es das meiste Geld gibt

    Genau das ist einer der Gründe, warum Trump eine gute Chance hat gewählt zu werden. Er ist einfach finanziell unabhängig und das wollen viele Amerikaner.

  • Wird sich hier gerade unterhalten warum man lieber einen Menschenverachtenen Superreicher welcher dies auch nur ist, weil er von seinen Eltern 200 Millionen Dollar geerbt hat, konsequent gegen Ausländer und vor allem gegen Flüchtlinge hetzt, obwohl es in seiner Familie selbst Flüchtlinge gibt, und sonst gegen alles hetzt das nicht seinen Vorstellungen entspricht? Der Typ erzeugt eine Pogrom-Stimmung und das ist nicht gut zu heißen, in keinster Art und Weise.
    Ich finde es fast schon menschenverachtend, Trump in irgendeiner Weise zu befürworten wei lamn damit seine Aussagen nur unterstützt.


    Ich lass mich auf so eine Diskussion nicht ein, was Trump macht hat auch in keinster Art und Weise mehr mit Meinung zu tun sondern gehört verboten.


    Mit unfreundlichen Grüßen,
    Kauzi