Lore in Rollenspielen

  • Wenn ein Spiel ein packendes, interessantes Universum bietet, soll es auch geil präsentiert werden. Das perfekte Beispiel für die schlechteste Art es zu machen, ist Dragon Age Inquisition: 99% wird über schnöde Bücher, Notizen etc vermittelt. Die größte Enttäuschung ist aber The Elder Scrolls. Es hat locker das beste Universum eines Games und vermittelt 50% durch Bücher und notizen und 100% der besten lore-Elemente via Foren-Texten und Blogs der Entwickler. What the fuck?


    Wie es richtig geht zeigt sogar Elder Scrolls Online.Man erlebt vieles aus erster Hand. Man ließt nicht nur, wer der Silvenar und die Grüne Dame sind, man lernt sie kennen, spricht mit ihnen, sieht wie sie sterben und ist dabei, wenn die nachfolger gesucht werden und ist sogar bei der heiligen Hochzeit dabei. SO muss das.

  • Ich mag die Bücher in Elder Scrolls sehr gerne, insbesondere weil z.B. die Gegenüberstellung der "Biographie von Barenzia" mit "Die wahre Barenziah" etwas leistet, was direkte Erzählung niemals leisten könnte und nicht nur Aussagen über Barenziahs Leben trifft, sondern auch über die Aufmachung von Biographien im Allgemeinen.

  • Ich mag die Bücher in Elder Scrolls sehr gerne, insbesondere weil z.B. die Gegenüberstellung der "Biographie von Barenzia" mit "Die wahre Barenziah" etwas leistet, was direkte Erzählung niemals leisten könnte und nicht nur Aussagen über Barenziahs Leben trifft, sondern auch über die Aufmachung von Biographien im Allgemeinen.

    Klar. Das ist ein Beispiel, genau wie die 36 Lehren. Aber nehmen wir mal Tanz im Feuer. Die dort vemrittelten, Lore-Infos zu Valenwald kämen so viel geiler rüber, wenn man es als Dialog erfährt. Das ganze Schriftbasierende Lore-Telling ist halt zum einen Stinkend Faul (kein Ingame buch in TES hat die qualitäten eines "echten" buches) und schreckt auch ab. Im Netz gibt es unzählige Lore-Videos zur Souls Reihe, weil dort viele Lore-Infos via Environmental Storytelling vermittelt werden. So kriegen es viel, viel mehr Leute mit, weile s eben während des Zockens und net des Lesens geschieht. Das schlimmst eist dann aber, dass die wenigen guten Texte (Sogar göttliche Texte!) nicht mal im Spiel sind, sondenr in den fuckign foren von bethesda oder Reddit. Ich zitiere mal einen alten Beitrag von mir (Achtung: Wall of Text!) :

  • Bin da auch eher Matzes Meinung. Ich denke auch nicht, dass man derart umfangreiche Welten aus Rollenspielen ohne viel geschriebenen Text etablieren kann. Ob es nun Dragon Age, Mass Effect, Pillars of Eternity oder was auch immer ist. Wenn man die ganze lore dieser Spiele spielbar machen wollen würde, würden da so überfrachtete Spiele dabei entstehen, dass man keinerlei Plan mehr hat worums überhaupt geht. Von dem exorbitanten Entwicklungsaufwand völlig abgesehen.


    Wenn mich in DA:O ein Thema was in einem Dialog angerissen wurde interessiert hat, hab ichs auch gerne nochmal nachgelesen. Mass Effect ist da vielleicht noch der beste Mittelweg, da Kodexeinträge vorgelesen wurden. Aber auch hier nicht alle. Wahrscheinlich weil das dann doch zu teuer würde.

    Progress is like a herd of pigs. The herd brings many benefits, but no one should wonder at all the shit.

  • Abgesehen von dem was @Syn-IQ sagt:
    Wenn mir als Charakter, der angeblich in der Welt verankert sein soll eine gebräuchliche Legende erzählt wird, dann reißt mich das raus. Alltagslegenden brauchen und sollten nicht vortragend erzählt werden, eben weil sie alltäglich sind. Der Charakter kennt sie, schließlich ist auch er Teil der Welt und wenn ich als Spieler mehr wissen will, lese ich es nach. Gerade in Rollenspielen ist das in meinen Augen die bessere Lösung.

  • Abgesehen von dem was @Syn-IQ sagt:
    Wenn mir als Charakter, der angeblich in der Welt verankert sein soll eine gebräuchliche Legende erzählt wird, dann reißt mich das raus. Alltagslegenden brauchen und sollten nicht vortragend erzählt werden, eben weil sie alltäglich sind. Der Charakter kennt sie, schließlich ist auch er Teil der Welt und wenn ich als Spieler mehr wissen will, lese ich es nach. Gerade in Rollenspielen ist das in meinen Augen die bessere Lösung.

    Nope. In allen TES Teilen, bis auf Skyrim war man ein Ausländer, der sich mit den gegebenen Legenden nicht auskannte. Selbst in Oblivion war man ausländer (Was man auch nur durch EINEN Brief erfahren hat :P)

  • Bin da auch eher Matzes Meinung. Ich denke auch nicht, dass man derart umfangreiche Welten aus Rollenspielen ohne viel geschriebenen Text etablieren kann. Ob es nun Dragon Age, Mass Effect, Pillars of Eternity oder was auch immer ist. Wenn man die ganze lore dieser Spiele spielbar machen wollen würde, würden da so überfrachtete Spiele dabei entstehen, dass man keinerlei Plan mehr hat worums überhaupt geht. Von dem exorbitanten Entwicklungsaufwand völlig abgesehen.


    Naja, ich denke ein bisschen mehr als als "Oh nein, da ist Alduin. Du bist der Dragonborn. Töte ihn!" wäre bei Skyrim sicher möglich gewesen. Natürlich kann man nicht zu komplex werden, aber ich finde die Geschichten welche in den beiden letzten Elder Scrolls Spielen erzählt wurden so mega austauschbar. Und ja, ESO ist von dem was erzählt wird, wirklich recht interessant. Leider ist es ein MMO... :P :D


    Dass es aber auch anders geht haben die beiden DLCs zu Skyrim oder auch Morrowind gezeigt. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, aber ich finde ich habe dort mehr über die Welt von Elder Scolls erfahren als in Skyrim & Oblivion zusammen.

  • Das Problem was ich mit Büchern und Kodex Einträgen in Spielen habe ist das sie halt das Spiel pausieren und ich vorm schreibtisch oder von der couch ungern längere texte lese. Spielerisch bin ich immer in Bewegung immer zur nächsten Quest. Ich möchte das ja gerne lesen nur leider komm ich aus den Schwung nicht raus.

  • Abgesehen von dem was @Syn-IQ sagt:
    Wenn mir als Charakter, der angeblich in der Welt verankert sein soll eine gebräuchliche Legende erzählt wird, dann reißt mich das raus. Alltagslegenden brauchen und sollten nicht vortragend erzählt werden, eben weil sie alltäglich sind. Der Charakter kennt sie, schließlich ist auch er Teil der Welt und wenn ich als Spieler mehr wissen will, lese ich es nach. Gerade in Rollenspielen ist das in meinen Augen die bessere Lösung.

    Nope. In allen TES Teilen, bis auf Skyrim war man ein Ausländer, der sich mit den gegebenen Legenden nicht auskannte. Selbst in Oblivion war man ausländer (Was man auch nur durch EINEN Brief erfahren hat :P)

    Wo habe ich hier von TES geredet? Es geht mir um Rollenspiele im allgemeinen.

  • Ey! Das "S" in Sawbones steht für "Offen". Wenn du eine bessere Lore aus Games kennst, dann lass ma' rüberwachsen!

    Also ich bin ja durchaus Elder Scrolls Fan, zumindest von den beiden, die ich gespielt habe. Aber in Sachen Lore ist es halt oft einfach nur ein "Best-Of High-Fantasy". Klar manche Passagen sind halt wirklich interessant, ich persönlich find die Bereiche Zwerge und Daedra super cool, aber der Rest schafft es einfach nicht mich zu begeistern. Und das liegt unter anderem an dem enormen Umfang den das ganze annimmt. Wenn halt jede Kleinigkeit irgendwo erklärt und aufgeschrieben ist, führt das zwangsweise zu nem Haufen Zeug, der nur halbherzig mal eben so erklärt wird, also auch genau so gut aus irgendeinem anderen Fantasywerk kommen könnte. Es mangelt Elder Scrolls an eigener Identität. Und so sehr ich Oblivion liebe, ich habe ständig das Gefühl, ich hätte vieles schon mal woanders gesehen.
    Mein Lieblings Gegenbeispiel: Dark Souls. Lore bleibt mystisch, gerade weil sie sich nicht erklärt und Spielraum für Interpretation dalässt. Ich überlege mir selbst wie Dinge zusammenhängen, weil eben nicht alles irgendwo nachzulesen ist.

  • Das ist eine seeeeehr gewagte Aussage.

    Ey! Das "S" in Sawbones steht für "Offen". Wenn du eine bessere Lore aus Games kennst, dann lass ma' rüberwachsen! :D

    Wenn du so eine gewagte Aussage raushaust, @sawbones , hätte ich aber gerne auch eine Begründung, die über "es gibt mehr Lore" hinausgeht, warum etwa Mass Effect eine schlechtere Lore haben soll. Und ja, im zitierten hast du von "Fantasy" gesprochen, aber weiter oben von Games allgemein

  • Abgesehen von dem was @Syn-IQ sagt:
    Wenn mir als Charakter, der angeblich in der Welt verankert sein soll eine gebräuchliche Legende erzählt wird, dann reißt mich das raus. Alltagslegenden brauchen und sollten nicht vortragend erzählt werden, eben weil sie alltäglich sind. Der Charakter kennt sie, schließlich ist auch er Teil der Welt und wenn ich als Spieler mehr wissen will, lese ich es nach. Gerade in Rollenspielen ist das in meinen Augen die bessere Lösung.


    Ehh ist nicht der Sinn von Alltagslegenden dass man sie eben alltäglich erzählt ?
    Es würde quasi null Sinn ergeben ,dass eine Legende allgemein bekannt ist , wenn sie eben nie erzählt wird .
    Es ist vorrangig wichtig , dass der "Spieler" weiß was in der Welt abgeht,. Wenn man sowas " nachlesen " muss , dann ist das einfach nur miese Exposition und Storytelling .
    Nen Grund warum die Welt von Mass Effect funktioniert hat und die Welt von Destiny und FF14 nicht.

  • Ehh ist nicht der Sinn von Alltagslegenden dass man sie eben alltäglich erzählt ?

    Vielleicht von nem Barden aber nicht einfach von irgendeinem random npc. Eben weils in der Welt common knowledge ist, brauchts das nicht. Du als Spieler bist gefordert, nicht der Charakter.


    Wenn man sowas " nachlesen " muss , dann ist das einfach nur miese Exposition und Storytelling .

    Da würde ich das exakte Gegenteil behaupten, siehe oben.


    Und wohlgemerkt, ich beziehe mich hier dediziert auf Rollenspiele.


    /edit:
    Wenn man mal Pen & Paper als ältere Form von Rollenspielen zu Rate zieht, hats da häufig ein Talent à la "Mythen", "Legenden" oä, einfach weil es zb in einer Wikingerwelt keinerlei Sinn macht, nach der Rolle von Odin zu fragen, einfach weil das common knowledge ist. Wenn man dann aus diesem Bereich etwas wissen will, würfelt man uU drauf und der Spielleiter erzählt es. Einfach weil es als Erzählung durch npcs keinerlei Sinn im Kontext der Welt macht.

  • Ey! Das "S" in Sawbones steht für "Offen". Wenn du eine bessere Lore aus Games kennst, dann lass ma' rüberwachsen! :D

    Wenn du so eine gewagte Aussage raushaust, @sawbones , hätte ich aber gerne auch eine Begründung, die über "es gibt mehr Lore" hinausgeht, warum etwa Mass Effect eine schlechtere Lore haben soll. Und ja, im zitierten hast du von "Fantasy" gesprochen, aber weiter oben von Games allgemein

    Im Elder Scrolls Universum hat man als Spieler einen allumfassenden Blick auf das Universum. Man hat mehr Einblicke auf die Lore, als 99,9% der In-Universe Charaktere. Als Spieler weiß man, wohin die Dwemer verschwunden sind. Man weiß, dass die gesamte TES-Welt ein Traum ist. Man weiß, dass Vivec Lorkhan heiraten wird und ein neues Universum erschaffen wird. Das gibt dem Spieler einige unglaublich intensive Momente, in allen TES-Spielen.


    Während andere Universen ihre Lore mit Fakten belegen, also "Dass, das und das, geschah dann, und dann" ist die Elder Scrolls Lore stets aus der Sicht von In-Universe Charakteren. Jeder mit eigenem Charakter und eigenem glauben. Oft erhälst du zwei verschiedene Sichten, von zwei verschiedenen Charakteren und kannst dir dann als Spieler selbst aussuchen, was du glaubst und was nicht.


    Schlussendlich bietet die TES-Lore noch eine fülle an Referenzen und inspirationen. Crowley Elemente lassen sich überall finden, vor allem die 36 Lehren sind voll davon. Oder Vivec, der zweifellos seine Inspiration in Ardhanarishvara, dem androgynen Aspekt von Shiva hat. Diese religiöse Tiefe ist überall in TES. Kalpa ist auch ein asiatisches, fernöstliches Konzept und wird in Skyrim thematisiert. Diese Tiefe ist, nicht zu letzt auch Michael Kirkbride, einem der Hauptautoren zu verdanken, der mit seinem text C0DA nicht nur das Ende, die wirkliche Apokalypse des TES-Universums beschrieb, sondern damit auch sämtliche Lore- und Kanon-Wars unter den (Arroganten) Fans beendete. Kirkbride studierte neben dem Writing auch Religion, was man in seiner Arbeit (Dwemer stammen von ihm, die gesamte Kultur in TES III ebenfalls von ihm, das weißgoldkonkordat ist auch von ihm) stets bemerken kann. Er hat sich nicht von anderen Fantasy-Universen inspirieren lassen. Er sah sich an, wo die Fantasy-Universen ihre Inspiration her hatten und interpretierte die Grundlage neu. Etwas einzigartiges.


    Mein problem ist einfach, dass mand iese coolen Elemente nur in Textform sieht, viel zu selten in echtem Gameplay, in dialogen und so weiter.