Konsum auf Englisch - Erfahrungen

  • Hi. Erst vor drei Jahren, mit 24 Jahren, habe ich die Hürde übersprungen und schaue alle Filme und Serien, auf Englisch und spiele auch alle Games in dieser schönen Sprache. Auf die Spur bin ich gekommen, weil ich merkte, dass alle Redakteure der Spielemagazine, die ich verfolgte (allen voran Giga), alles im O-Ton schauen oder spielen und das als einzig wahre Erfahrung betrachten. Robin hat das mal schön dargestellt, als er Synchronisationen und Übersetzungen als Verfälschung der Autorenarbeit und bestenfalls als Interpretation bezeichnete.


    Eines schönen Tages habe ich mir dann gedacht, sich über die dekadenten elitären "O-Ton-Nazis" in den Kommentaren aufzuregen, wie es oft unter den Videos heißt, ist mir zu blöd, mach es doch einfach mal selbst. Man muss allerdings dazusagen, dass ich schon länger ohne viel darüber nachzudenken englische Spielemagazine und Youtuber verfolgt habe, also ein kompletter Kaltstart war es nicht.


    In Englisch hatte ich in der Schule bestenfalls durchschnittliche Noten, aber ein Sprachgefühl war immer schon da. Jedenfalls war es ein ganz guter Einstieg. Ich habe von Anfang an ca. 75% von allem verstanden. Zumindest auf der Ebene der reinen Vokabeln. Allerdings ist mir sehr schnell aufgefallen, dass man mit dem Schulenglisch nicht sehr weit kommt. Es gibt einige Hürden die man nehmen muss:


    1. Undeutliches Gerede (Genuschel etc.)
    2. Akzente
    3. Sprichwörter
    4. Slangwörter
    5. Altenglisch (besonders in RPGs)
    6. Referenzen auf amerikanische und britische Kultur


    Mit diesen Punkten habe ich bis heute Probleme. Man versteht trotzdem alles aus dem Kontext, aber manchmal hat man so seine Fragezeichen über dem Kopf.


    Ich habe meistens ein Blatt neben mir, auf dem ich die Wörter notiere. Bei Spielen schaue ich gerne mal über das Steam-Overlay in den Übersetzer. Schreib mir alles in Vokabelhefte und auf Karteikarten. Mein Wortschatz ist mittlerweile weit über dem normalen Schulenglisch und ich würde sagen, dass ich mich auf 90% Verständnis verbessert habe.


    Einige Punkte ließen sich sicher mit Untertiteln beseitigen, aber das halte ich einfach nicht aus. Ich lese dann automatisch immer alles mit und schaue kaum noch auf das Bild. So kann ich nichts richtig genießen. Und es werden sich jetzt sicher einige Fragen, warum ich mir so eine Arbeit mache und nicht einfach aufgebe und auf Lokalisierungen zurückgreife. Die schlichte Antwort: Das geht nicht mehr. Deutsche Synchros halte ich nicht mehr aus. Ich achte automatisch auf Lippensynchronität; ich kenne die Stimmen der Originalsprecher mittlerweile besser als die deutschen Sprecher und die deutsche Synchro wirkt fremd; ich habe das Gefühl ständig etwas zu verpassen, weil Dinge falsch oder gar nicht übersetzt werden.


    Und diese Angst ist berechtigt, erst gestern hatte ich einen riesen Lacher bei Kimmy Schmidt, als eine Person, die Spanisch spricht "Ay Caramba!" ausgerufen hatte und Kimmy darauf sagte "We are all Caramba!". Ich lag auf dem Boden und sowas funktioniert eben nur im Original. Und das ist eben nur ein Beispiel.


    Allerdings nerve ich jetzt auch meine Umgebung mit Anglizismen und mir fallen oft nur englische Wörter für Dinge ein und erst später das deutsche Wort dafür. Das ist aber eine eher lustige Nebenwirkung :-D .


    Irgendwer, der seine Erfahrungen teilen möchte? Ich glaube mein Problem ist eben, dass ich erst sehr spät angefangen habe mit dem Englisch-Konsum.

  • Hab auch vor drei bis vier Jahren angefangen mir ausnahmslos alles in der Originalsprache anzusehen, sei es Englisch, Französisch, Japanisch, Kantonesisch oder Mandarin. Ich find es einfach angenehmer, wenn die Lippenbewegung mit dem Gesagtem übereinstimmt.
    Das hat dazu geführt, dass ich seitdem Englisch annähernd muttersprachlich behersche. Ich muss nicht drüber nachdenken wenn ich es höhre oder spreche, ich bin in der Lage mit britischem Akzent zu sprechen und sogar Altenglisch bekomm ich ganz gut hin, wenn ich mich drauf konzentriere. Das hat sich auch entsprechend auf meine Schulnoten ausgewirkt ^^
    Nächstes Ziel wäre jetzt das gleiche mit Französisch zu schaffen, aber das wird wohl noch etwas dauern.

  • Ich bin nun 26 und habe ca. mit 17 angefangen Serien auf Englisch zu gucken. Das lag aber nicht daran, dass ich zu den Leuten gehöre, die pauschal sagen, dass der O-Ton besser ist, sondern daran, dass ich keine Lust hatte auf die Deutschaustrahlung zu warten. (Ich gucke/spiele auch heute noch viel auf Deutsch).
    Ich war in Englisch bzw. Sprachen allgemein in der Schule immer sehr gut, aber auch schon bevor ich angefangen Serien oder so auf Englisch zu sehen. Außerdem hab ich einige Jahr für ein amerikanisches Unternehmen gearbeitet.


    Unabhängig davon ob man nun gut oder schlecht in schulischen Fremdsprachen ist/war, halte ich den Konsum fremdsprachiger Inhalte logischerweise für lehr- und "ertragsreicher" als irgendwelche 08/15-Schulenglisch-Vokabeln hoch- und runterzulernen.


    Mit Sprich-/Slangwörtern und Altenglisch hab ich persönlich weniger ein Problem. Mit Akzenten und Undeutlichkeiten aber auch (noch). Ob ich mit oder ohne Untertitel gucke, ist mir persönlich nicht so wichtig. Ich verstehe das meiste auch ohne. Wenn ich mal was nicht verstehe, dann les ich es meistens im Transcript nach. Dass du sagst, dass dich bei Untertiteln nicht aufs Geschehen konzentrieren kannst, kann ich zumindest teilweise nachvollziehen, war bei mir auch mal so. Aber wie gesagt: Mitlerweile isses für mich eher nebensächlich, ob ich Subs hab.


    Und wie Eingangs erwähnt gibt, konsumiere ich auch durchaus noch Medien auf Deutsch. Bei Spielen isses oft so, dass ich das Spiel swohl auf Deutsch, als auch auf Englisch durchspiele. LOST hab ich z.B. auf Deutsch und auf Englisch durchgeguckt, aber da Serien eher zeitintensiver sind, kommt es hier seltener vor, dass ich beide Varianten durchgucke. Die Regel ist dann doch eher Englisch.


    Und dann gibts da noch solche Fälle, wie Scrubs oder King of Queens, die ich lieber auf Deutsch gucke. Woran es liegt kann ich nicht sagen. Zumindest bei KoQ find ich die Originalstimmen einfach grausig.

    Stare into death and be still

    The darkness ahead mirrors a past of ruin

    Barely lived

    Every fire exhausted

    Awaiting surrender

  • Allerdings nerve ich jetzt auch meine Umgebung mit Anglizismen und mir fallen oft nur englische Wörter für Dinge ein und erst später das deutsche Wort dafür. Das ist aber eine eher lustige Nebenwirkung :-D .

    Nichts für ungut, aber sowas finde ich ziemlich nervig. Selbstverständlich ist jede Sprache einem gewissen Wandel unterlegen und Einflüssen von Außen ausgesetzt. So kommt es früher oder später automatisch dazu, dass man neue Worte in den Sprachgebrauch aufnimmt. Bisschen schade finde ich dabei nur, dass wir in Deutschland von den Vereinigten Staaten dermaßen krass und einseitig beeinflusst werden, dass wir unsere Ausdrucksweise überwiegend an deren anpassen.


    Aber wie gesagt: was ich nicht sonderlich gut leiden kann, ist, wenn Leute stinknormale deutsche Sätze kaum noch ohne Anglizismen bzw. englische Ausdrücke formulieren können. Mal ist es ja völlig okay, aber wenn ich mit jemandem rede, der ständig auf englischen Slang o.ä. zurückgreift, dann entsteht für mich kein richtiger Sprachfluss, weil sich die Sätze sehr künstlich anhören. "Ja, hab gestern die erste Staffel gebinged und alter Schwede hat die mich hooked."
    Ich meine, hin und wieder lässt es sich gar nicht vermeiden, dass man auf Anglizismen oder englische Ausdrücke zurückgreift, aber hier macht für mich die Dosis das Gift.


    Auch finde ich das etwas doof, wenn ständig Sätze wie "Warte mal, wie heißt das auf Deutsch? Auf Englisch sagt man ..." fallen, weil man das erstens umschreiben kann und zweitens es sich meistens um Worte handelt, die nun wirklich nichts Exotisches sind.


    Gerade im Bereich der Medienberichterstattung rund um Musik, Videospiele, Technik usw. fällt mir oft auf, dass die Leute sehr schnell dazu tendieren, die einfachsten deutschen Worte durch englische auszutauschen. Dann berichtet doch gleich auf Englisch. ;)

    Und dann gibts da noch solche Fälle, wie Scrubs oder King of Queens, die ich lieber auf Deutsch gucke. Woran es liegt kann ich nicht sagen. Zumindest bei KoQ find ich die Originalstimmen einfach grausig.

    Unterschreibe ich so. Wir haben in Deutschland qualitativ sehr hochwertige Synchronsprecher, die ihren Job in den meisten Fällen ordentlich machen, wobei es natürlich vom jeweiligen Medium abhängt. Bei Videospielen wird sich deutlich weniger Mühe gegeben als bei Hollywood-Blockbustern. Entsprechend schalte ich da meistens auf Englisch oder Japanisch um.


    Meistens hängt es bei mir aber tatsächlich vom Geschmack ab. Wenn mir die deutschen Stimmen besser gefallen, schaue oder spiele ich auf Deutsch. Und andersrum natürlich. Sicher, wenn jemand eine sehr markante Stimme hat und rein stimmlich eine herausragende Leistung abliefert, dann sehe ich mir den Film auf jeden Fall im O-Ton an. Ansonsten bin ich aber keiner, der die 100%-ige Lippensynchro sucht.


    Wenn ich meinen Medien-Konsum betrachte, dann spielt Englisch definitiv eine große Rolle. Serien, Filme, Podcasts, Artikel / Berichte, Nachrichten - all das ist zu einem großen Teil auf Englisch und daher ist diese Sprache essentiell. Trotzdem ist für mich Englisch nicht der heilige Gral, da ich in meiner Freizeit auch von Deutsch und Japanisch extrem abhängig bin und es mir daher nicht vorstellen kann, Letztere zu vernachlässigen.

  • Allerdings nerve ich jetzt auch meine Umgebung mit Anglizismen und mir fallen oft nur englische Wörter für Dinge ein und erst später das deutsche Wort dafür. Das ist aber eine eher lustige Nebenwirkung :-D .

    Nichts für ungut, aber sowas finde ich ziemlich nervig. Selbstverständlich ist jede Sprache einem gewissen Wandel unterlegen und Einflüssen von Außen ausgesetzt.

    Mich hat das früher auch sehr gestört und ich fand es sogar recht arrogant. So Marke: "Seht her ich kann so toll Englisch". Ich hab auch Verständnis dafür, wenn das auf andere so wirkt, aber ich kann dir versichern, dass das irgendwann automatisch kommt, wenn man sich so viel mit der Sprache beschäftigt. Und ganz besonders der Popkultur-Journalismus ist so Englisch, dass die "Anglizismen-Verseuchung" nur eine logische Konsequenz ist.


    Manchmal sind die englischen Wörter auch einfach passender. Versuch mal z.B. "Franchise" auf deutsch auszudrücken. Außerdem darfst du nicht unterschätzen, dass Englisch tonal sehr viel flüssiger ist und eine schönere Sprachmelodie hat. "Hooked zu sein" hört sich nicht so altmodisch an wie "begeistert" oder "man hat mich am Haken". Oder "hilarious" anstatt "urkomisch". Manchmal kommen einem englische Wörter alleine vom Duktus her leichter über die Lippen. Es hat seinen Grund, warum sich das als Weltsprache durchgesetzt hat.


    Von Sprachhütern, die ihre Sprache gegen äußere Einflüsse verteidigen halte ich übrigens nicht sehr viel.

  • Nichts für ungut, aber sowas finde ich ziemlich nervig. Selbstverständlich ist jede Sprache einem gewissen Wandel unterlegen und Einflüssen von Außen ausgesetzt.

    Mich hat das früher auch sehr gestört und ich fand es sogar recht arrogant. So Marke: "Seht her ich kann so toll Englisch". Ich hab auch Verständnis dafür, wenn das auf andere so wirkt, aber ich kann dir versichern, dass das irgendwann automatisch kommt, wenn man sich so viel mit der Sprache beschäftigt. Und ganz besonders der Popkultur-Journalismus ist so Englisch, dass die "Anglizismen-Verseuchung" nur eine logische Konsequenz ist.
    Manchmal sind die englischen Wörter auch einfach passender. Versuch mal z.B. "Franchise" auf deutsch auszudrücken. Außerdem darfst du nicht unterschätzen, dass Englisch tonal sehr viel flüssiger ist und eine schönere Sprachmelodie hat. Hooked zu sein hört sich nicht so altmodisch an wie "begeistert" oder "man hat mich am Haken". Manchmal kommen einem englische Wörter alleine vom Duktus her leichter über die Lippen. Es hat seinen Grund, warum sich das als Weltsprache durchgesetzt hat.


    Von Sprachhütern, die ihre Sprache gegen äußere Einflüsse verteidigen halte ich übrigens nicht sehr viel.

    Ah, dann hast du mich leicht missverstanden. Ich beschäftige mich mit Englisch schon seit vielen Jahren - im Studium habe ich fast jedes Semester Englisch belegt gehabt und habe mehrere Arbeiten im "akademischen" Englisch verfassen müssen. Nun habe ich auch beruflich viel mit Englisch zu tun. Es liegt also gewiss nicht am Beschäftigungsmangel. ^^"


    Die "Anglizismen-Verseuchung" ist für mich bis zu einer gewissen Grenze völlig akzeptabel und notwendig, aber das heißt nicht, dass ich nun für jedes deutsche Wort eine englische Alternative im Sprachgebrauch brauche. "Franchise" ist bereits seit langer Zeit im deutschen Sprachgebrauch und daher nicht wegzudenken - ebenso wie viele ähnliche Begriffe. Da kann man nicht mehr drauf verzichten. Das ist aber auch der Unterschied zwischen einem Anglizismus und einem aus dem Englischen zufällig gewählten Begriff. Das eine hört sich für uns mittlerweile natürlich an - das andere wie ein Stolperstein. Ganz allgemein gesprochen und Ausnahmen nicht berücksichtigt. ;)


    Übrigens finde ich nicht, dass sich "hooked" flüssiger oder weniger altmodisch anhört. Altmodisch ist für mich hier eh der falsche Begriff. Wie gesagt: ich bin bei weitem kein strenger Verteidiger der eigenen Landessprache und bin im Alltag selber oft genug mit Englisch konfrontiert. Was ich nicht mag, ist, wenn das Ganze solche Ausmaße annimmt, dass es sich gekünstelt oder einfach nur doof anhört, wobei das natürlich irgendwo auch Geschmackssache ist.

  • Ich weiss nicht... Meinen wir das gleiche Altenglisch? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass da eine über 800 Jahre alte Sprache verwendet wird. Wobei dass bei manchen Spielen durchaus passend wäre. :D

    Nicht Altenglisch im eigentlichen Sinn. Aber halt alte englische Wörter, die heute nicht mehr im Sprachgebrauch sind. Sowas wie "thy" , was in der Bibel vorkommt, oder "owt" etc..


    Sowas gab es z.B. in Gedichten in Witcher 3, Oder gerade in Notizen in Dishonered, das ich gerade nachhole.

  • Bin auch am überlegen ob ich einige Sachen auf Englisch konsumiere. Sprachkenntnisse sind aber leider auch eher durchschnittlich.
    Jedoch hab ich früher viel Bonus Material von DVDs u.ä. mit englischer Sprache und deutschem Untertitel angesehen und dadurch tatsächlich mein Englisch ein wenig verbessert. Nebenbei versuch ich auch auf Babbel ein wenig zu lernen.


    Aber es ist halt immer noch die "Angst" da, dass ich etwas nicht verstehe und dadurch etwas verpassen könnte. Interessanterweise genau umgekehrt wie bei @meisterlampe_1989


    Jedoch hab ich auch schon Filme gesehen wos halt nur Englische Sprache mit deutschen Untertiteln gab und da bin ich mir definitiv sicher dass die mich mit deutscher Sprache sicher nicht so bewegt hätten. Gerade wenns um Emotionen oder so geht. Hier stell ich mir den Job als deutscher Synchronsprecher wahnsinnig schwierig vor.

  • Was mir übrigens vorhin eingefallen ist: Comedy. Funktioniert für mich auf Englisch oftmals deutlich besser als auf Deutsch. Entweder liegt es an den deutschen Comedians (bzw. deren andere Herangehensweise an Komik) oder tatsächlich auch an der Sprache. Habe mir vor kurzem "People Pleaser" von Daniel Tosh angehört (gibt es u.a. auf Spotify) und alleine sprachlich macht mir das auf Englisch mehr Spaß als auf Deutsch. :)

  • Aufgrund meiner hervorragenden ... miserablen Schulbildung in Englisch, hatte ich schon früh die Motivation verloren mich mit englischen Texten auseinanderzusetzen. Filme und Serien schaue ich in der Regel auch erstmal in Deutsch, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass dadurch einiges an Witz und Ausdruck verloren geht. Der Inhalt steht hier für mich aber an erster Stelle und wenn ich diesen nicht folgen kann, frustriert mich dies einfach zu sehr. Zudem muss ich hier auch mal eine Lanze für "unsere" deutschen Synchronsprecher brechen. Egal ob Christian Brückner, Benjamin Völz oder Arne Elsholtz (†), alle haben sie unverwechselbare Stimmen und machen meiner Meinung nach einen tollen Job.


    Mein Interesse Filme und Serien im O-Ton anzuschauen ist in den letzten Jahren aber auch gestiegen, wie @Drake sind meine englisch Kenntnisse aber auch bestenfalls Durchschnitt und Untertitel lenken mich oft vom eigentlichen Geschehen ab. Wobei ich beispielsweise Animes zu 90% mit Untertiteln anschaue, weil ich hier die japanische Sprachausgabe bevorzuge. Bei Spielen ist dies ganz unterschiedlich, je nachdem wie schlecht die deutsche Synchro ist, bevorzuge ich dann auch hier O-Ton :D


    Ich versuche meine Kenntnisse aber seit geraumer Zeit durch diverse US-Late-Night-Show zu verbessern (lol). Zusätzlich wollte ich noch ein Volkshochschulkurs besuchen, aber auch hier brauch ich erstmal die nötige Motivation -.-' Ich beneide ja ein wenig die etwas jüngere Generation, die heute mehr denn je (fast) zweisprachig aufwächst :)


    Anbei noch ein Video, was ein Community-Mitglied vor einiger Zeit auf Twitter geteilt hat und wohl gut zum Thema passt:


  • Interessanterweise hab ich mit Untertiteln überhaupt kein Problem. Das ist wie, wenn man mit einem Auge aufs Bild und mit dem anderen auf den Untertitel schaut. :D :S
    Jedoch bevorzuge ich natürlich ohne Untertitel da es schon ein wenig die Atmosphäre vom gesehenen verhaut.


    @Steph Es muss doch nicht gleich ein Volkshochschulkurs sein, mir gefallen Lernprogramme wie Babbel ganz gut. Merke immer wieder dass es mir schon was gebracht hat. Man muss halt nur schaun dass man dranbleibt, ich ertappe mich immer wieder wo ich halt mal ein- zwei Wochen mich nicht angemeldet habe.

  • [...]


    @Steph Es muss doch nicht gleich ein Volkshochschulkurs sein, mir gefallen Lernprogramme wie Babbel ganz gut. Merke immer wieder dass es mir schon was gebracht hat. Man muss halt nur schaun dass man dranbleibt, ich ertappe mich immer wieder wo ich halt mal ein- zwei Wochen mich nicht angemeldet habe.

    Lernprogramme sind für mich nur Ergänzungswerkzeuge, daher bevorzuge ich bei solchen Dingen eine gesunde Mischung aus Präsenzschulungen und Selbstlernen via Babbel & Co :)

  • Ich konsumiere das meiste inzwischen auf englisch. Ich hatte mit Verständnis nie Probleme, was vermutlich vor allem von einer sehr guten Schulbildung kommt mit guten Noten und mit Lehrern, die unterschiedliche Akzente hatten. Der andere wichtige Punkt ist wahrscheinlich, dass ich schon immer wissen wollte, was die Leute da im Radio so sagen, weshalb ich oft Lyrics angeschaut habe. Vor etwa 3 Jahren hab ich dann immer öfter Filme auf englisch angesehen und seit 2 Jahren sind Steam, mein Handy, meine Playstation und meine PS Vita komplett auf englisch eingestellt. Mein Problem ist eher das aktive kommunizieren. Ich verstehe zwar die meisten Wörter und weiß, was sie bedeuten. Wenn ich aber selbst reden will fallen mir nur die einfachsten Wörter ein. Das geht mir im Deutschen auch schon so, aber im Englischen ist es noch viel krasser. Manchmal habe ich das Gefühl, jeder Idiot in der zehnten am Gymi drückt sich eloquenter auf Englisch aus als ich.

  • Ich weiss nicht... Meinen wir das gleiche Altenglisch? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass da eine über 800 Jahre alte Sprache verwendet wird. Wobei dass bei manchen Spielen durchaus passend wäre. :D

    Nicht Altenglisch im eigentlichen Sinn. Aber halt alte englische Wörter, die heute nicht mehr im Sprachgebrauch sind. Sowas wie "thy" , was in der Bibel vorkommt, oder "owt" etc..
    Sowas gab es z.B. in Gedichten in Witcher 3, Oder gerade in Notizen in Dishonered, das ich gerade nachhole.

    Ich denke @meisterlampe_1989 spricht hier vom sogenannten Anglish, einer Bewegung welche versucht das romanische Vokabular in der englischen Sprache zu verringern und durch germaischstämmiges Vokabular zu ersetzen. Um das Altenglische handelt es sich dabei zwar nicht, eine gewisse Ähnlichkeit besteht aber naturgemäß schon. :D


    Ich persönlich konsumiere, sofern möglich, bevorzugt in Originalsprache. Ähnlich wie @Steph hatte ich eine äußerst bescheidene Schulbildung im Englischen erfahren und musste mir daher meine Kenntnisse der Sprache weitestgehend selbstständig aneignen.
    Mir Filme im Originalton anzuschauen war mir dabei definitv eine große Hilfe!
    In meiner bescheidenen Meinung als Metapher beschrieben empfinde ich Synchronisationen als eine getrübte Linse durch welche ich die Kunst des Films nur verfälscht betrachten kann. Das mag jetzt ein wenig radikal klingen und tatsächlich denke ich dass Synchronisationen im Deutschsprachigen Raum oftmals eine hohe Qualität besitzen. Auch wenn sie durchaus annehmbar klingen bevorzuge ich jedoch in jedem Fall die ursprüngliche Fassung :)

  • In der Schule war ich nur mittelmäßig, hauptsächlich da ich Vokabeln lernen auf den Tod nicht ausstehen konnte. Fande die Sprache aber ganz cool.
    In der Ausbildung habe ich dann angefangen Spiele und Filme auf englisch zu stellen. Eigentlich nur da ich gemerkt habe wie schlecht die Deutsche Synchro von Halo damals war.
    Anfangs noch mit Untertiteln aber hab sie dann etwa nach einem halben Jahr abgestellt, weil sie nur noch gestört haben.
    In unserer Bücherei konnte ich auch englische Bücher ausleihen, habe aber nur ein paar gelesen da hier das Englisch deutlich komplexer war.


    Jetzt konsumiere ich fast alles im OV.
    Gar nicht weil ich denke die Übersetzung macht viel kaputt, sondern weil ich mich so daran gewöhnt habe.


    Mittlerweile habe ich keine Probleme mehr Englisch zu verstehen, was es mir im Studium leichter macht da praktisch alle Fachliteratur und Paper nur auf englisch verfügbar sind.
    Komischerweise ist meine Aussprache auch besser geworden obwohl ich kaum mit anderen Englisch spreche.


    Kann also jedem der sein Englisch verbessern möchte nur empfehlen: Viel lesen und hören, egal was. Filme, Serien Games und Blogs eignen sich super da das Niveau (meist) nicht so hoch ist.

  • Ich konnte früher schon gut englisch (für mein Alter) und war deshalb dem schulischen Englisch immer vorraus. Dennoch konsumierte ich nie wirklich Sachen auf Englisch.
    Seit kurzer Zeit hat sich das ein wenig gewandelt. Aber nicht weil ich Englisch besser finde o.ä. sondern weil manche Übersetzungen einfach grausam sind (deutsches Voice-Acting in Anime, deutsche Texte in MMO's) oder einfach auf deutsch sau dumm klingen, oder unpraktikabel sind. Dies führt dazu, dass ich oft die Sprache wirklich nach vielen Punkte wähle.


    Voice-Over sind i.d.R. immer Japanisch/Englisch, während Texte wirklich abhängig von ihrer Qualität oder Masse auf deutsch oder englisch stehen. Nur in seltenen Fällen wie Witcher, in dem ich sowohl Sprachausgabe als auch Text auf deutsch habe, oder einem Pokémon spiele ich aus Prinzip auf deutsch, weil gewohnt und gut.


    Anime schaue ich eigentlich ausschließlich mit deutschen Untertiteln. Dies ist zum Teil gewohnt und der große Unterschied, dass ich die Untertitel auf deutsch problemlos lesen kann ohne was zu verpassen, während ich mich auf englisch teilweise mehr darauf konzentrieren müsste.


    Es ist also ein bunter Mix bei mir, bei dem mehrere Faktoren reinspielen wie die Qualität, Komplexität, was meine Freunde nutzen (damit man sich besser darüber unterhalten kann), ob es ein Multiplayer ist, damit man von den selben Items redet und so weiter.


    Bisschen schade finde ich dabei nur, dass wir in Deutschland von den Vereinigten Staaten dermaßen krass und einseitig beeinflusst werden, dass wir unsere Ausdrucksweise überwiegend an deren anpassen.

    Die US und A können da (zumindest in meinem Fall) nichts für. Zumindest nicht zwangsweise. Bei mir ist es so, dass ich schon seit Jahren (in letzter Zeit sogar weniger) auf englisch lese und schreibe, da nunmal nicht jeder mit dem ich zu tun habe auch deutsch kann.
    Mir passiert es auch oft, dass ich ein englisches Wort weiß, aber das deutsche nicht. Oder es einfach kein passendes deutsches Wort gibt.
    Ich denke also nicht, dass jeder der das tut, sich an die USA anpasst sondern an die Türken, Italiener, Briten, Spanier, Franzosen, Japaner, Russen (lol) die kein deutsch können.

  • Nun Englisch war bei mir von vorn herein eine Selbstverständlichkeit. Früh angefangen zu lernen und auch immer gut drin gewesen, auch wenn ich immer zu faul war in jeder Sprache Vokabeln zu lernen, was soweit ging das ich regelmäßig soweit ging das ich mich mit den Lehrern bei Vokabeltests streiten musste, da ich eben eine andere Vokabel nutzte,die zwar die selbe Bedeutung hat, aber nicht die war die der Lehrer hören wollte.


    Was natürlich enorm hilft ist der tägiche Umgang mit einer Sprache. Meine Freizeit ist zum Großteil Englisch: Auf Youtube sind viele Englische dabei(hauptsächlich weil es auf Englisch besseren Content gibt aber anderes Thema) und eben hauptsächlich Computerspiele.


    Da ich PC-Spieler von erster Stunde an war und auch oft im Indie oder Flash-Spielebereich spielte, war englisch immer unabdingbar, denn im Besten Fall hat ein Spiel noch deutsche Untertitel, im schlechtesten Fall ist selbst das Englisch eher schlecht, also sollte dein Verständnis möglichst hoch sein.

    Mich hat das früher auch sehr gestört und ich fand es sogar recht arrogant. So Marke: "Seht her ich kann so toll Englisch".

    Nun meiner Erfahrung nach sind die Leute die so sehr versuchen englische Wörter im Deutschen zu verwenden meist die, die im Englischen dann die letzten Pfeifen sind. Nichts dagegen wenn dir mal ein deutsches Wort nicht einfällt und du das englische nutzt, aber manche gehen wirklich Überbord damit.

    Was mir übrigens vorhin eingefallen ist: Comedy. Funktioniert für mich auf Englisch oftmals deutlich besser als auf Deutsch. Entweder liegt es an den deutschen Comedians (bzw. deren andere Herangehensweise an Komik) oder tatsächlich auch an der Sprache. Habe mir vor kurzem "People Pleaser" von Daniel Tosh angehört (gibt es u.a. auf Spotify) und alleine sprachlich macht mir das auf Englisch mehr Spaß als auf Deutsch.

    Nun das ist denke ich eher eine Gesellschaftssache. Comedy funktioniert bei mir in egal welcher Sprache, aber es gibt halt Unterschiede im Humor der Nationen(zumindest meiner Meinung nach). In Deutschland funktioniert Satire eben sehr gut, was in Amerika so gar nicht geht (BSP: Neo Magazin Royale, was gerne mal auch nach USA überschwappt). Amerikaner verstehen/können das einfach nicht so gut, dafür gibt es auch dort Comedy die besser bei mir funktioniert.

    Manchmal habe ich das Gefühl, jeder Idiot in der zehnten am Gymi drückt sich eloquenter auf Englisch aus als ich.

    Nun dan hast du verdammt viele Leute in deiner Gegend, die sehr gut Englisch sprechen können. Ich habe da bei meiner Schule eher schlechtere Erfahrungen gemacht. Bei vielen war das pure Sprechen schon ein Problem, also das zusammenhängende am Stück Sprechen ohne große Pausen, sodass eben ein natürlicher Redefluss entsteht wie bei einer Unterhaltung.Da kamen wir noch gar nicht dazu über Wortschatz zu reden.


    Das Best-Off war dann die 10. Klasse Abschlussprüfung da sollten wir uns mal locker 15 Mintuen unterhalten und nun ja das war am Ende eher ein Monolog meinerseits. Ich habe die ganze Zeit versucht ein Gespräch zu führen und auch immer wieder auf Englisch nachgefragt oder geholfen bei Vokabelproblemen, aber hat nichts geholfen.Die Lehrer sagten mir am Ende nur alles gut gemacht, auch deine Hilfen 1 und mein "Mitredner" hatte eine 4.


    Deswegen, wenn ihr Probleme mit Vokabeln habt(gerade in der Schule) REDET, es ist nicht so schlimm wenn ihr oft Dinge umschreiben müsst, weil ihr Lücken habt, Hauptsache es kommt ein Redefluss zustande, dann kommt der Rest von ganz allein.

  • Manchmal habe ich das Gefühl, jeder Idiot in der zehnten am Gymi drückt sich eloquenter auf Englisch aus als ich.

    Nun dan hast du verdammt viele Leute in deiner Gegend, die sehr gut Englisch sprechen können. Ich habe da bei meiner Schule eher schlechtere Erfahrungen gemacht. Bei vielen war das pure Sprechen schon ein Problem, also das zusammenhängende am Stück Sprechen ohne große Pausen, sodass eben ein natürlicher Redefluss entsteht wie bei einer Unterhaltung.Da kamen wir noch gar nicht dazu über Wortschatz zu reden.
    Das Best-Off war dann die 10. Klasse Abschlussprüfung da sollten wir uns mal locker 15 Mintuen unterhalten und nun ja das war am Ende eher ein Monolog meinerseits. Ich habe die ganze Zeit versucht ein Gespräch zu führen und auch immer wieder auf Englisch nachgefragt oder geholfen bei Vokabelproblemen, aber hat nichts geholfen.Die Lehrer sagten mir am Ende nur alles gut gemacht, auch deine Hilfen 1 und mein "Mitredner" hatte eine 4.

    Kann dem weitgehend zustimmen. Auch bei uns auf dem Gymnasium gab es selbst noch in der 12. Klasse genug Leute, die mit Englisch nicht so gut zurechtkamen. Verstehen ging bei den meisten ganz gut, aber wenn es um das selbstständige Sprechen oder das Schreiben von einigermaßen gut formulierten Sätzen ging, hatte plötzlich jeder Schwierigkeiten. Da hat man dann eindeutig gemerkt, wer sich in seiner Freizeit mit Englisch beschäftigt hat und wer damit nur im Unterricht in Berührung gekommen ist. Zur Verteidigung sollte aber auch erwähnt werden, dass der Englisch-Unterricht an einigen Schulen immer noch hoffnungslos unstrukturiert und alltagsfern ist. Gerade im G8 wird die Grammatik größtenteils überflogen und anstatt sich mit alltäglichen Medien zu beschäftigen, greift man immer noch auf abstrakte Texte und sehr spezielle Inhalte zurück. Wobei Letzteres natürlich auch vom Lehrplan und Lehrer abhängt. Da ist Eigenengagement von größter Wichtigkeit, wenn man seine Kenntnisse merkbar verbessern möchte - deckt sich ja auch mit dem, was viele hier schreiben.
    Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es gerade an der Uni dann oftmals sehr gute Angebote gibt, die den Schulunterricht qualitativ in jeder Hinsicht übertreffen. Da kann man dann auch Dinge lernen, die in der Schule überhaupt nicht behandelt werden können, wie z.B. akademisches Schreiben oder die Auseinandersetzung mit komplexen, aktuellen Themen. Auch wenn ich dazusagen muss, dass mir manche Kurse rein von der Atmosphäre etwas zu elitär waren und ich deutlich mehr Spaß hatte, wenn die Anwesenden locker drauf waren.


    Trotzdem bin ich ganz froh, dass viele junge Leute in Deutschland Englisch zumindest ansatzweise beherrschen. Gar kein Vergleich zu manch anderen Ländern, wo man selbst bei den einfachsten englischen Fragen komisch angeschaut wird. Gell, Japan und Frankreich. ;)


    Bei der Satire muss ich @Phazonis übrigens recht geben. Das ist im Englischen eher schwierig.