Konsum auf Englisch - Erfahrungen

  • Dann war das aber auch ne Realschule, oder?

    Nein das war Gymnasium 10.Klasse Zwischenprüfung(damit du wenn du das Abi nicht schaffst wenigstens einen 10.Klasse Abschluss hast).



    Gerade im G8 wird die Grammatik größtenteils überflogen und anstatt sich mit alltäglichen Medien zu beschäftigen, greift man immer noch auf abstrakte Texte und sehr spezielle Inhalte zurück.

    Nun das wurde bei uns schon alles auch im Detail behandelt, das größere Problem war eben das für das ganz normale spontane Reden kein Platz war. Es gab desöfteren Vorträge, die nicht wirklich helfen, da man da zwar auch merkt wenn Leute Probleme haben mit dem englisch Sprechen, aber ein gut vorbereiteter Vortrag trotz Schwächen in der Sprache meist noch zu annehmbaren Noten führte.
    In den höheren Jahrgängen gab es dann sowas wie Diskussionsrunden über Themen (auch Aktuelle) das Problem ist halt das man niemanden zwingen kann, selbst als die Lehrer androhten Noten drauf zu geben(auf Beteiligung und Qualität der Beiträge) haben immer noch nicht wirklich mehr Leute mitgemacht.
    Und am Ende muss man sagen, dass es auch gar nicht wichtig war wirklich Sprechen zu können. Man kam auch super ohne durch den Englisch Unterricht. Textverständnis, Vokabeln lernen oder Englisch schreiben waren "einfacher" zu lernen und bescherrten dir konstanter mehr gute Noten als eben wirkliches Englisch sprechen ohne Vorbereitung.

    Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es gerade an der Uni dann oftmals sehr gute Angebote gibt, die den Schulunterricht qualitativ in jeder Hinsicht übertreffen.

    Habe da zwar keine Erfahrung wie es mit Englisch Kursen an der Uni läuft die wirklich den Fokus haben dir die Sprache beizubringen, denn ich habe nur die für technisches Englisch besucht. Ich kann aber soweit beipflichten, dass die Dozenten durchaus motiviert sind, aber sie eben davon ausgehen müssen, das Englisch schon sitzt und sie auf Wissen aufbauen können. Man hat nochmal alles trainiert also Sprechen, Textverständnis, usw. aber der Große Fokus lag eben auf dem Neuen, also Vokabeln und technischen Texten.

  • Es gibt noch einen sehr wichtigen Punkt, warum ich in Serien und Filmen den Originalton mittlerweile deutlich lieber habe als die Synchro: Die Räumlichkeit des Tons. Die ist in der Synchro einfach nicht gegeben. Man hat eine Tonebene, die über alle anderen Geräusche rübergeklatscht wird. Das zerstört für mich komplett die Immersion. Während im Originalton natürlich auch manchmal im Studio nachsynchronisiert werden muss, sind viele Stimmen räumlich zum Mikro und der Kamera aufgenommen. Auch ohne Dolby Surround merkt man das einfach. Breaking Bad ist da ein unrühmliches Beispiel in der deutschen Fassung (die ich im Übrigen auch allgemein relativ schrecklich finde). Wenn ich da zwischen Englisch und Deutsch wechsele, bekomme ich die Krise. :D


    Das führt dann dazu, dass ich manches mit Untertiteln konsumieren muss. Und das mag ich eigentlich überhaupt nicht, weil ich mich auch viel zu sehr darauf konzentriere. Ich habe das dann bei Breaking Bad so gemacht, dass ich prinzipiell ohne Untertitel geschaut habe - das meiste kann man sich tatsächlich fast immer aus dem Kontext erschließen. Wenn ich mal gar nicht mehr mitgekommen bin, musste ich eben kurz zurückspulen, hab die Untertitel an-, und nach der Szene wieder ausgemacht. Sicherlich auch nicht optimal, aber mein Kompromiss.


    Das ganze hat nichts damit zu tun, dass ich die deutschen Sprecher nicht mag oder so. Bei Sherlock zB habe ich auf Englisch nüschts verstanden, mit Untertiteln wollte ich das nicht schauen, also habe ich nach 10 Minuten in der ersten Folge auf Deutsch umgestellt. Und an der Snychro habe ich auch nichts zu meckern.
    Die deutsche Vertonung von Scrubs ist zB auch klasse. Ich gucke es aber mittlerweile doch lieber auf Englisch. Es fühlt sich einfach richtiger an. Sei es wegen der fehlenden Lippensynchronität, oder weil die Sätze im Deutschen dann manchmal unfassbar unnatürliche Betonungen haben, nur damit es eben irgendwie zu den Lippenbewegungen passt. Oder einfach wegen dem Klang. Englisch ist einfach, wie ich finde, eine schöne Sprache. Was mich bei deutschen Synchronisationen aber vor allem stört, ist die geringe Anzahl an Sprechern. Als ich letztens Rogue One auf Deutsch im Kino gesehen habe (bei mir wurde leider keine OV angeboten), ist mir jedes mal, wenn Kassian gesprochen hat, sofort Ashton Kutcher vor Augen gewesen. Sowas reißt mich immer raus.


    Ich merke bei mir übrigens auch, wie sich das alles mittlerweile in meiner Sprachfindung niederschlägt. Mir fallen viel zu oft die englischen Begriffe vor den deutschen ein, gerade wenn es Wörter sind, die man sonst vielleicht nicht so oft benutzt. Und auch wenn ich die deutsche Sprache mag und schon immer viel gelesen und zB auch selbst auf Deutsch geschrieben habe: Englisch ist manchmal einfach deutlich ausdrucksstärker. Versucht mal, eine adäquate Übersetzung für "The cringe is strong with this one" zu finden. Klar, irgendwas in die Richtung "Das ist jetzt aber verdammt peinlich". Aber das trifft es eben nicht genau! Von daher ist das sicherlich schade, aber prinzipiell auch ein normaler Prozess, wie ich finde. Man versucht immer, Lücken im eigenen Wortschatz zu füllen. Und manchmal sind das eben englische Begriffe. Funktioniert andersrum ja genauso, siehe zum Beispiel "Schadenfreude".


    Und solange es bei mir nicht so schlimm ist wie bei Robin oder bei Jochen Gebauer, mache ich mir da noch keine Sorgen. :D

  • Breaking Bad ist da ein unrühmliches Beispiel in der deutschen Fassung (die ich im Übrigen auch allgemein relativ schrecklich finde).

    Wenn ich nur an die Synchronstimme von Saul Goodman denke :thumbdown:
    Wegen dieser Stimme habe ich bei Breaking Bad und später auch Better Call Saul auf Englisch gewechselt.


    Andere Serien, wie z.B. House of Cards schaue ich auf Deutsch, weil ich die Politischen Begriffe auf Englisch nicht so gut verstehe und die Synchronsprecher sehr mag.

  • Wenn ich nur an die Synchronstimme von Saul Goodman denke :thumbdown: Wegen dieser Stimme habe ich bei Breaking Bad und später auch Better Call Saul auf Englisch gewechselt.

    Ich bin gerade wieder dabei Breaking Bad zu gucken und hab gerade die erste Folge mit Saul gesehen. Da habe ich jetzt aus Interesse mal auf Deutsch umgeschaltet, weil ich mich an seine deutsche Stimme nicht mehr erinnern konnte.
    Ich finde, sie geht sogar noch. Aber meine Güte, was ist denn mit dem Synchronsprecher von Walt los? Da ist null Akzentuierung in den Wörtern, alles wird einfach so runtergeleiert. Was für eine Fehlbesetzung für Bryan Cranston, der doch eine so energische Stimme hat.


    Nebenbei ist mir in dem kurzen Ausschnitt, den ich mir dann auf Deutsch und Englisch angeschaut hatte, auch direkt ein Übersetzungsfehler aufgefallen. :D Im Englischen sagt Saul: "Right now, he's the only thing holding up this deal", woraus dann auf Deutsch "Dabei ist er zurzeit der einzige, der diesen Deal haben könnte" wurde. Ahhh! In den deutschen Untertiteln wurde es sogar richtig übersetzt, aber er sagt halt einfach was anderes. :cursing: