Hooked'n'Politics

    Übrigens wer Lust hat: Morgen um 5 Uhr morgens public viewing im TS zur Live Berichterstattung zum Brexit, sind wohl schon zu zweit :P

    Zitat von Jugmll
    Zitat von Kauzi

    Übrigens wer Lust hat: Morgen um 5 Uhr morgens public viewing im TS zur Live Berichterstattung zum Brexit, sind wohl schon zu zweit :P

    Ich empfehle sehr viel Kaffee, Alkohol oder alkoholischen Kaffee.

    Ich frage mich immer: "Ist es zu früh für Alkohol oder zu spät für Kaffee?"

    Stimmt natürlich, aber man könnte genau so gut argumentieren, dass sich die weniger privilegierten sich gegen "das Establishment" durchgesetzt haben. Der meinungsgraben läuft genauso zwischen arm und reich wie durch jung und alt.


    Bin auf jeden Fall sehr gespannt wie sich GB und die EU jetzt entwickeln. Könnteder Anfang vom Ende der EU sein oder genauso gut der Arschtritt mal was zu ändern. Prognosen von (teils selbsternannten) Experten zu beiden Szenarien gibt's genug.

    Progress is like a herd of pigs. The herd brings many benefits, but no one should wonder at all the shit.

    Klar, man ist sich wirklich noch nicht sicher, wie sich das alles ereignen wird. Fakt ist aber, dass diese Sache nicht im Rahmen einer Diskussion stattfand, handfeste Argumente gab es keine, auf beiden Seiten nicht, und stattdessen wurde es ein Kampf der Polemik. Da kann man Populisten wie Farage nicht das Wasser reichen, wenn man selbst noch ein bisschen Würde behalten will.
    Und das ist traurig, dass man heute an so einem Punkt ist.


    Da würde es mich ganz ehrlich auch nicht mehr überraschen, wenn Trump POTUS wird.

    Das so eine unglaublich wichtige Entscheidung mit einer so geringen Mehrheit entschieden wird ist einfach purer Scheiß.
    Da sollte man all den jungen Briten anbieten jetzt noch schnell in die EU zu kommen :P

    Interessant wird es, wie es such in Schottland und Nordirland entwickelt. In beiden haben für einen Verbleib gestimmt. Dies wird wahrscheinlich die Abspaltungungswünsche wieder mehr befeuern. In Nordirland kommt dann auch nich das Problem mit Katholiken und Protestanten hinzu.
    Außerdem verstehe ich einfach nicht, warum die Menschen die EU verlassen wollen. Durch ihre Extra-Regeln haben sie eh nur die Vorteile, alles andere haben sie sowieso schon eliminiert.
    Ich bin gespannt wie sich das weiter entwickeln wird.

    Zitat von AustriaSherlock

    Außerdem verstehe ich einfach nicht, warum die Menschen die EU verlassen wollen.

    Nun.


    boulevard.jpg


    20 Jahre Fehlinformation durch Boulevardmedien. Rate mal, wen die erreichen.




    Zitat von AustriaSherlock

    Interessant wird es, wie es such in Schottland und Nordirland entwickelt.

    Ja, abgesehen von denen aber auch Gibraltar nicht vergessen. Oder Cornwall und Wales. Die letzten Beiden sind nämlich auch Hardcore-EU-Geldempfänger.


    Und vor allem: London.
    Ohne die EU verschwindet die Finanzwirtschaft und ohne die ist London, nun. Gefickt.


    Dazu interessant:


    https://twitter.com/theSNP/status/746289214677999616
    https://twitter.com/theSNP/status/746289267480084482
    https://twitter.com/theSNP/status/746289300946489344

    Nun für Deutschland ist das Ergebnis in erster Linie scheiß egal. Das es am ersten Tag Turbulenzen gibt ist vollkommen egal, das wird sich aber schnell wieder regieren. Sämtliche experten sind sich einig, dass unsere Wirtschaft nur ein Schwund von 1-3% haben wird, besonders Hersteller werden die Produktionen verlagen. Höchstwahrscheinlich nach Bulgarien, wo es dann sogar noch günstiger ist und sich noch mehr Profit rausschlagen lässt.


    Für Europa ist das natürlich eine etwas härtere Nuss. Ich finde es merkwürdig nicht von scheitern zu sprechen, denn das Projekt EU ist im ersten Anlauf gescheitert. Allerdings heißt das ja nicht, dass die EU vorbei ist oder so sondern, dass jetzt ein zweiter Anlauf kommt ohne die Briten (dafür evtl. mit Schottland und ein wiedervereinigten Irland). Die EU muss sich reformieren und Spitzenpolitiker der EU haben auch bereits angekündigt, dass reformiert wird. Was reformiert wird und inweit sich das auf uns als normale EU Bürger auswirkt, ist die spannden Frage die es abzuwarten gilt.
    Ansonsten ist die EU relativ sicher, wenn die Niederländer rechts wählen machen die noch ein Referendum und die Dänen wollten ziemlich sicher eins machen, dann hört's aber auch auf. Frankreich ist weit von einem Referendum entfernt, denn die Front National hat viele Protestwähle, die Europa eigentlich freundlich gesinnt sind.


    Für die Briten selbst ist es ziemlich scheiße. Zwar wird keine oder kaum eine Bank wegziehen, denn dafür ist der Standort zu gut, die Banken werden nur Ressourcen aus London abziehen. Ein paar Geschäfte die nur mit der EU gut funktionieren werden sich nach Dublin, Frankfurt oder ähnliche Stäte verlagen, der Finanzstandort London bleibt ohne Zweifel erhalten, dafür ist der Standort auch schlicht zu gut und immerhin macht die City of London auch 20% der gesamten Wirtschaftsleistung Englands aus.
    Die Briten selbst werden wohl, gemäß Experten, Verluste im BIP von ca. 7,5% (einige Experten kalkulieren höher) hinnehmen müssen. Das wird den ohne hin schon zum Teil teuren Lebensstandard noch weiter in die Höhe treiben lässt, was dann auch in erster Linie die Briten spüren werden. Auslandssemester werden schwieriger zu bekommen sein, was auch in erster Linie die Briten trifft da Europäer einfach in andere Länder gehen und die Briten selbst weniger Erfahrungen sammeln.


    Alles in allem steh ich dem Referendum etwas entspannter gegenüber, schlussendlich vögeln sich die Briten selbst und das können sie machen wenn sie Bock drauf haben, sie waren ohne hin nie ein richtiges Mitglied der EU durch die ganzen Extrawürste daher trauere ich dem auch nicht wirklich nach - zumal wahrscheinlich einige Länder jetzt in die EU dazu kommen werden.


    Und was man nicht vergessen darf: Die 2 Jahre Scheidungszeit sind exotisch, realistischer ist etwas um die 10-15 Jahre, sprich England wird dann dementsprechend noch die 10-15 Jahre Teil der EU sein. Alleine das kleine Grönland, welches sich vor ca. 30 Jahren von der EU gelöst hat, hat für wenig Verträge die noch nicht lange ausgehandelt waren, 3 Jahre zum austreten gebraucht. Von den Briten sprechen wir von einem Partner, mit dem Verträge über 46 Jahre gewachsen sind und enge Verbindungen bestehen - das lässt sich nie in 2 Jahren auflösen und umarbeiten.