Worüber seid ihr traurig?

  • Nein, aber rechter Terror ist zahlenmäßig tatsächlich ein größerer Faktor. Dass dabei keine Flüchtlinge ums Leben gekommen sind, wie gestern Menschen in Berlin, ist dabei wohl eher unter der Kategorie "unglaubliches Glück" zu verbuchen.


    Der Unterschied zwischen einem Amoklauf und einem Terroranschlag ist meines Wissens nach, dass ein Terroranschlag irgendwie religiös oder politisch motiviert ist, während ein Amokläufer seine Ziele aus persönlichen Gründen wählt. Also zB die Amokläufe in einer Schule, wo ein ehemaliger Schüler aus irgendeinem Grund Rache an Personen aus seinem Leben nehmen will. Es wird zu einem Terroranschlag, wenn die Opfer aufgrund ihrer politischen, ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit ausgewählt werden.


    EDITH sagt: Das wollte ich eigentlich in meinen vorherigen Beitrag editieren, ist dann aus versehen ein eigener Post geworden. Kann ich den irgendwie selber löschen?

  • Und willst du mir jetzt sagen das rechter Terror schlimmer als islamistischer Terror ist?
    Für mich ist das beides gleich.

    Nein. Du hast von Gefahr geredet, ich auch. Jetzt kommst du plötzlich mit dem Ausmaß an. Das sind aber zwei völlig unterschiedliche Dinge.


    Hab geschrieben das es im moment die größte bedrohung ist, nicht die einzige!

    Und das ist, wie ich gesagt habe nicht wahr. Zumindest nicht für Deutschland. Das ist schlicht und einfach ein Fakt.


    Der Unterschied zwischen einem Amoklauf und einem Terroranschlag ist meines Wissens nach, dass ein Terroranschlag irgendwie religiös oder politisch motiviert ist, während ein Amokläufer seine Ziele aus persönlichen Gründen wählt.

    Terror hat das Ziel, Angst zu verbreiten. Das kann sowohl passieren, indem man Hochhäuser mit Flugzeugen zerstört, als auch, indem man Hakenkreuze und rassistische Parolen an Asylbewerberheime schmiert.


    Amok ist ein Gewaltausbruch, der in jedem Fall eine Tötungsabsicht beinhaltet, allerdings ohne damit ein "größeres" Ziel zu verfolgen.


    Das sind jetzt recht vereinfachte Definitionen, aber sie fassen glaube ich den relevanten Kern von beidem gut zusammen, um unterscheiden zu können.

  • leider bekommt man nur noch die zu hören die am lautesten schreien oder soch gleich in die luft sprengen.

    Das ist genau der Punkt. Selbstverständlich bekommt man nur die Ausreißer und Fanatiker mit, denn alle anderen verhalten sich ja "normal", also unauffällig. Und Letztere sind Aberhunderttausende, gar Millionen mehr als diejenigen, von denen man etwas mitbekommt. Von daher würde es mir schwer fallen, aufgrund einiger Irrer zu sagen, dass es ein Fehler war, "Tür und Tor für jeden" aufzumachen. Denn automatisch müsste man ab diesem Zeitpunkt abwägen, welche Leben einem mehr wert wären: Die, denen man den Zutritt verwehrt und sie womöglich im Bürgerkrieg o. Ä. sterben oder diejenigen, die bei einem möglichen Terroranschlag im eigenen Land ums Leben kommen.


    Natürlich wird Terroristen in den Medien auch die Präsenz gegeben, die sie haben wollen. Einerseits möchte man natürlich informiert bleiben, andererseits sollte es auch ausreichen, erst nach gesicherten Kenntnissen zu berichten und nicht stundenlang in ewiger Schleife der Moderatoren die gleichen Spekulationen anzustellen, was den geneigten Wutbürger nur weiter dazu verleitet, sich dort hineinzusteigern.

  • Echt traurig, egal ob sie hauptsächlich durch Star Wars bekannt wurde, sie war eine nette und sympathisch Frau. Das Jahr 2016 ist ein verdammtes Arschloch und sollte sich mal so langsam verpissen.


    Leider werden wohl in den nächsten Jahren weitere alte Stars sterben, das ist nun einmal der Lauf der Dinge. Ich hoffe ja, dass Terence Hill noch etwas durch hält.


    Wirklich traurig das alles.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob das Ganze überhaupt hier hineinpasst, aber ich versuche es dennoch mal. Vorab: Auch ich bin nur ein Laie auf dem Gebiet, der sich auf eigene Erfahrungen und Beobachtungen stützen kann.


    Denn es ist weniger reine Traurigkeit als eine Art von Verzweiflung, mitanzusehen, was Depressionen für eine heimtückische, allgegenwärtige und alles für sich einnehmende Krankheit ist. Besonders tückisch wird sie dadurch, dass sie für viele verletztende und gefährliche Missverständnisse auf beiden Seiten sorgen kann. Es ist einerseits ganz besonders in den hohen Schweregraden nahezu unmöglich, für einen Nicht-Erkrankten wirklich nachzuvollziehen, wie sich Depressionen auf das Erleben und Verhalten auswirken. So wie es andererseits für einen unter Depressionen leidenden Menschen nahezu unmöglich ist, es jemand anderem nachvollziehbar begreiflich zu machen.


    Leere Phrasen wie "Das wird schon wieder" und "Jeder hat mal einen schlechten Tag" sind da nur die Spitze des Eisberges, die wenig Beschäftigung mit dem Thema erfordern und den Betroffenen immer wieder wie vorgefertigte Textbausteine entgegengeschleudert werden. Die Unbegreiflichkeit dieser Krankheit lässt es nicht zu, in anderen Bahnen zu denken, als dass es sich bei Depressionen lediglich um eine Art "Traurigkeit" handelt und man den Betroffenen nur ein wenig Mut zusprechen muss, damit er sich besser fühlt.


    Nichten selten fühlen sich Menschen, die zwar aus gutem Willen, aber am Ende doch nur mit laienhaft-begrenzten Alltagskenntnissen betroffenen Depressiven helfen wollen, vor den Kopf gestoßen, wenn sie merken, dass das nicht fruchtet. Gern mit den Worten "Ja, dann weiß ich auch nicht mehr!", auf die man als Depressiver nur mit den Worten "No shit?" antworten möchte. Zumal eine derartige Antwort nicht nur die eigene Hilflosigkeit betont, sondern auch dem Betroffenen weiter ins Gesicht reibt, dass er hoffnungslos sei. Ergo löst dies oft weitere Schuldgefühle aus oder verstärkt den ohnehin schon stetig über einem liegenden Schleier der Hoffnungslosigkeit innerhalb des emotionalen Korsetts, das dem Empfinden gleicht, Farbe beim Trocknen zuzusehen.


    "Hoffnung" und die Wirkung von gutem Zureden und "Motivational Talk" sind eher Konzepte eines gesunden Mindsets, die man als Betroffener selten in der Form nachempfinden kann, wie es der Sender derartiger Botschaften tut. Deswegen kann auch ernst gemeintes gutes Zureden nach hinten losgehen, wenn man den Betroffenen nicht wirklich in der Tiefe kennt und ihm zwar nett gemeinte, aber für ihn sicherlich nicht neue Ratschläge gibt. So etwas verstärkt die Schuldgefühle eher noch weiter, weil man dem Erkrankten so nur noch weiter das Gefühl gibt, selbst "noch nicht genug getan zu haben". Als Betroffener, dessen Gedanken und Gefühle/Nicht-Gefühle tagtäglich von der Krankheit vereinnahmt werden, fühlt man sich dann nicht selten für Dumm verkauft, auch wenn die Intentionen des Ratschlags noch so nobel gewesen sein mögen. Das Erleben und Verhalten von Depressiven funktioniert einfach ganz anders, als es der Hilfesteller selbst gerne möchte.


    All dies wird umrahmt von der gesellschaftlichen Inakzeptanz dieser Krankheit, mit der sie häufig immer noch bagatellisiert und ihr durch das derzeit häufige Auftreten widerwärtig zynisch den Status einer Art "Trendkrankheit" zugewiesen wird.


    Gute Hinweise dafür, was man "besser" machen sollte, habe ich leider selbst nicht. Am Ende ist jeder Mensch immer noch einzigartig und es gibt einfach keine glasklaren Tipps für den Umgang mit Erkrankten. Das Geschriebene beruht, wie eingangs erwähnt, nur auf eigenen Erfahrungen mit mir selbst, als auch mit Leuten in meinem Umfeld. Falls ich hier also kompletten, von meiner eigenen teilweise durchdringenden Stimmung gefärbten Nonsens geschrieben haben sollte, mag man mich gerne darauf hinweisen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Yoodge () aus folgendem Grund: Grammatikfails

  • Beitrag von FullMetalJensen ()

    Dieser Beitrag wurde gelöscht, Informationen über den Löschvorgang sind nicht verfügbar.
  • Leere Phrasen wie "Das wird schon wieder" und "Jeder hat mal einen schlechten Tag" sind da nur die Spitze des Eisberges, die wenig Beschäftigung mit dem Thema erfordern und den Betroffenen immer wieder wie vorgefertigte Textbausteine entgegengeschleudert werden. Die Unbegreiflichkeit dieser Krankheit lässt es nicht zu, in anderen Bahnen zu denken, als dass es sich bei Depressionen lediglich um eine Art "Traurigkeit" handelt und man den Betroffenen nur ein wenig Mut zusprechen muss, damit er sich besser fühlt.


    WARNUNG: ZUM VERSTÄNDNIS BRAUCHT MAN EINE GEWISSE LYRISCHE KOMPETENZ DESWEGEN HIER DER LINK ZUR ERLÄUTERNDEN INTERPRETATION : genius.com/Trailerpark-schlechter-tag-lyrics

  • ...

    Häh, was?
    Sorry, ich versteh' irgendwie deinen Punkt nicht. Nicht böse gemeint... aber... ist das nicht gut, wenn man ein gutes Abi hat?
    Ich habe nicht mal Abi und wenn ich sehe, wie oft das irgendwo Voraussetzung ist oder "verlangt" wird, oder wie oft gesellschaftlich auch kein Abi zu haben = nicht so intelligent/gebildet gedeutet wird, macht mich das eher traurig und so manches Mal wünschte ich mir dann schon, doch Abi (und dann natürlich ein gutes) gemacht zu haben.

  • Es ist aber tatsächlich ein vielleicht zuerst absurd klingender, aber doch nachvollziehbarer Aspekt unserer individualisierten Gesellschaft: Es wird einem in beschönigender Form gesagt, dass man sich aus so vielen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden kann, doch vielmehr ist es so, dass man sich aus vielen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden muss. Je mehr Wahlmöglichkeiten man hat, desto höher ist auch das Potenzial, dadurch unzufrieden zu werden, eine womöglich falsche Entscheidung getroffen zu haben oder dem Anforderungskonsens gerade nicht genüge getan zu haben.


    Aber ja, über diesen mittlerweile gesellschaftlich sehr stark ausgeprägten "Abizwang" als neuen Standard und der damit einhergehenden Abwertung von Menschen, die kein Abitur haben, könnte ich mich auch jederzeit auslassen.

  • Es ist aber tatsächlich ein vielleicht zuerst absurd klingender, aber doch nachvollziehbarer Aspekt unserer individualisierten Gesellschaft: Es wird einem in beschönigender Form gesagt, dass man sich aus so vielen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden kann, doch vielmehr ist es so, dass man sich aus vielen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden muss. Je mehr Wahlmöglichkeiten man hat, desto höher ist auch das Potenzial, dadurch unzufrieden zu werden, eine womöglich falsche Entscheidung getroffen zu haben oder dem Anforderungskonsens gerade nicht genüge getan zu haben.


    Aber ja, über diesen mittlerweile gesellschaftlich sehr stark ausgeprägten "Abizwang" als neuen Standard und der damit einhergehenden Abwertung von Menschen, die kein Abitur haben, könnte ich mich auch jederzeit auslassen.

    Ich würde nicht unbedingt sagen, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, denn es gibt schließlich immer noch die gleiche Anzahl an Berufen, die einem Spaß oder eben keinen machen. Was aber steigt, ist der Anteil der eigenen Verantwortung am Unglück. Ohne Abi hat man es sicherlich auch schwer, aber der Druck, für eine falsche Entscheidung verantwortlich zu sein, ist einer, den einem niemand wegnehmen kann. Hat man dann keinen Spaß an der gewählten Arbeit, ist man selbst Schuld, denn die Wahl war ja da...

  • Anscheinend hat einer meiner Lieblingsindiedevs (David Pittman) das Handtuch geschmissen und hört anscheinend auf Indiespiele zu entwickeln. Allerdings kann ich nicht wirklich dazu etwas im Internet gefunden, da der einzige Ort woher ich die Information her habe der Bonefireside Chat (ein Podcast) ist. Hoffentlich ist das nur ein Gerücht und der Typ entwickelt weiter Videospiele, immerhin hat er zwei meiner Lieblingsindietitel (Eldritch und NEON struct) gemacht :|