Ich hab gute Laune weil ...

  • Weil ich in meiner Abschlussarbeit eine Sechs bekommen habe :D Immer noch nicht ganz realisiert...


    Jetzt muss ich mir nur noch eine Rede ausdenken lassen für das erste und einzige Viewing meines Filmes :S

    Anmerkung der Redaktion: Andi kommt aus der Schweiz. Und ne Sechs dort entspricht ner Eins in Deutschland.

  • Weil ich in meiner Abschlussarbeit eine Sechs bekommen habe :D Immer noch nicht ganz realisiert...


    Jetzt muss ich mir nur noch eine Rede ausdenken lassen für das erste und einzige Viewing meines Filmes :S

    Anmerkung der Redaktion: Andi kommt aus der Schweiz. Und ne Sechs dort entspricht ner Eins in Deutschland.

    Ah, ich hab mich schon gewundert, wieso er sich so sehr darüber freut! :D

  • Ich bin gut gelaunt, weil gestern Abend ein sehr wichtiger Abend war und alles toll verlaufen ist :D


    Ich habe das ganze letzte Jahr lang an meiner Abschlussarbeit gearbeitet. Darin habe ich im schriftlichen Teil die Sterbebegleitung und Sterbehilfe historisch genau untersucht und ging zum Teil bis zu 130 Jahre zurück in die Vergangenheit gereist.
    Im praktischen Teil habe ich einen Film gedreht. Ich führte zwölf Interviews mit Leuten, die irgendwas mit der Thematik am Hut haben: Ärzte, Pfarrer, Nachtwächter, Spitalseelsorger usw. Diese zwölf Interviews habe ich also eben zusammengeschnitten und dann mit eigens auf dem Klavier eingespielter Musik unterlegt. Alles zusammen habe ich über 500h hier reingesteckt.


    Die Note der Arbeit bekam ich schon am Mittwoch zurück: Für sowohl Prozess und Arbeit selbst eine Sechs (die Höchstnote in der Schweiz) und für die Präsentation der Arbeit in einem kleinen Rahmen einen 5.5. Am Schluss wird das auf eine Sechs aufgerundet, hier kann ich also schon mal nicht zufriedener sein :D


    Jedoch hatten bis dahin nur meine Mutter, der Betreuer und Bewerter der Arbeit und ich den Film überhaupt gesehen. Also lud ich alle meine Lehrer und auch all diejenigen, die irgendwo an der Arbeit beteiligt waren, zur Premiere und auch Dernière des Filmes ein. Ich hatte mit meinen Eltern einen Apéro vorbereitet und für etwa 40 Leute gestuhlt, obwohl ich dachte es kämen höchstens 25. Der Ansturm war riesig, die Präsentation des Filmes war offen, jeder der Lust hatte konnte also kommen; d.h. also, dass es eine beträchtliche Menge an Mund-zu-Mund-Propaganda gegeben haben muss, denn während die Gäste draussen den Apéro zu sich nahmen, Wein tranken und plauderten, durfte ich drinnen immer mehr Stühle aufstellen.
    Leider gab es gestern Abend einen langen Stau in der Nähe. So kamen ein paar Gäste zu spät und meine beiden besten Freunde kamen zum Glück genau in dem Moment an, als ich vorne stand und eine kurze Begrüssungsrede halten wollte. Ich war da so nervös, das glaubt ihr nicht. Normalerweise habe ich keine Mühe mit Präsentationen, ich gehörte auch zu den Finalisten vom Schweizer "Jugend debattiert", aber das war was anderes. All diese wichtigen Personen, all diese Ärzte, die man immer wieder im Fernsehen sieht, oder auch sogar der Gründer von Dignitas und Vertreter von EXIT höchstpersönlich waren anwesend und erwarteten so viel von einem. Zudem hat man einen Film nicht unter Kontrolle. Man hat ihn produziert, man zeigt ihn und er gefällt oder gefällt nicht. Das kann man nicht mehr an Ort und Stelle beeinflussen. Jedenfalls hielt ich die Rede, startete den Film und lauschte gespannt während der 85 Minuten den Reaktionen des Publikums. Als der Film zu Ende war, war das Publikum zuerst still bis dann Stück für Stück jeder aufstand.


    Das killte mich. Sie wollten einfach nicht aufhören. Ich brach in Tränen aus, weil auf einmal ein Jahr aufgestaute Spannung, 500h Arbeit und so viel Druck von einem abfielen. Ich konnte gestern Nacht fast nicht schlafen. Ich war immer noch voll auf Trab und musste die ganze Zeit an diesen Abend denken.


    Deshalb habe ich jetzt gute Laune :D


    Krass war auch noch, dass ich dann sehr viele persönliche Geschichten hören durfte - von Leuten, die selbst mal Erfahrungen mit der Thematik gemacht hatten, oder deren Angehörige von Ärzten behandelt worden waren, die ich im Film zeigte. Überfordert von der Situation glaube ich, dass ich nicht immer ganz adäquat geantwortet habe... aber ich hoffe die Betroffenen zeigen Verständnis. Eine meiner Lehrerinnen sagte noch , dass sie keinen einzigen Moment gelangweilt gewesen war und was kann ich als Debütant mehr hoffen :)