Hooked'n'Politics

  • Ach denke nicht, dass es so weit kommen kann. Der Präsident der USA hat längst nicht so viel Macht wie man denken mag. Der Senat muss jedem Gesetz zustimmen und da auch ein Großteil der etablierten Republikaner Trump lächerlich findet, wird der auch nicht schalten und walten können wie er will. Obama hatte mit seiner eigentlich recht sinnvollen Krankenversicherung ja schon arge Probleme das durchzubekommen. Bevor die alte Fönfrisur irgendwas verrücktes durchsetzt wird er vom Establishment bestimmt schnell zurecht gerückt.
    Im Endeffekt wird's vermutlich Clinton da sie die demokratischen Wähler nicht so spaltet wie trump die Republikaner

    Progress is like a herd of pigs. The herd brings many benefits, but no one should wonder at all the shit.

  • Ich schau grade zum ersten Mal seit Monaten Anne Will im Fernsehen. Eigentlich mag ich das meistens nicht, aber heute ist Serdar Somuncu da und redet über Satire, dann muss man das ja angucken.
    Aber was labert dieser alte Stammtisch-CDUler Elmar Brok da für nen Mist?
    Ich bin immer wieder froh, dass meine Eltern nicht CDU wählen.


    Ich will eine Serdar Somuncu-Partei, bitte


    Edit: Oder passt das besser in den Politik-Thread?


    Mod-Edit: Verschoben //Hakairo

  • [...]

    Ich schau Anne Will eigentlich immer, weil man meistens noch Fakten und Sichtweisen vermittelt bekommt die man noch nicht kannte. Schade, dass Böhmermann nicht gekomme nist... das hätt ich sehr sehr interessant gefunden. :D
    Ich finde interessant, was der, ich nenn ihn mal so, Erdogan-Vertreter sagt. Er wirkt wesentlich vernünftiger, als Erdogan selbst. Er hat sehr intelligente Kommentare gemacht, die sogar tatsächlich zum Teil sich mit menier deckt. Den vergessen darf man nicht, dass Böhmermann von Anfang an das machen wollte was jetzt passiert ist, er wollte das der Beitrag gesperrt wird und er wollte diese gemischte, sowohl positive als auch negative, Aufmerksamkeit von Anfang an, die hat er jetzt. Ich stimme da in voller gänze mit Bernhard Pörksen überein, der spiegelt 1:1 meine Meinung wieder. Serdar Somuncu argumentiert zwar auch sehr gut und rational, aber ich denke, dass seine Meinung in diesem Punkt etwas zu weit geht und zu radikal ist. Über Elmar Brok brauchen wir nicht reden, der hat nichts anderes gesagt, dass die Kanzlerin auch Meinungsfreiheit hat, das stimmt auch, aber sonst kam da nichts. Aber ich bin mir sicher, dass der Stuhl von Elmar Brok schon für den nächsten Gast vorgewärmt ist!

  • Bundespräsidentschaftswahl 2016 Österreich



    35,1 % Hofer


    21,3 % Van der Bellen



    18,9 % Griss


    11,3 % Hunds­torfer


    11,1 % Khol


    2,3 % Lugner



    Wahlbeteiligung:68,5 %


    Meine einzige Hoffnung bleibt, dass sich viele der 31,5%, die nicht gewählt haben, bei der Stichwahl wählen gehen und für Van Der Bellen stimmen.

  • Ein weiteres Armutszeugnis ist ja, dass sich die Regierungsparteien, deren Kandidaten komplett abgekackt haben, nicht dazu aufraffen können, Van Der Bellen zu unterstützen.



    Außerdem wurde gestern in Sachsen-Anhalt Rainer Haseloff erst im zweiten Wahlgang zum MP gewählt, weil es fünf Abweichler in seiner eigenen Fraktion gab und im zweiten Wahlgang wohl einige AfDler das Muffensausen bekamen, dass sie bei einer Neuwahl wohl ihr hübsches Direktmandat verlieren könnten.
    Nach dem Eklat in der Wahl der Vizepräsidenten hat die sachsen-anhaltinische CDU erneut gezeigt, dass sie zu großen Teilen lieber mit der AfD arbeiten würde, als mit demokratischen Parteien.

  • Österreich in Blau zu sehen ist einfach nur traurig. Fast überall liegt Hofer vorne, zum Glück in meiner Heimatsgemeinde nur knapp aber trotzdem ein Armutszeugnis. Das komische ist auch noch ich kenne nicht wirklich so viele die Hofer gewählt haben. Anders als Matze sehe ich aber noch Chancen für Van der Bellen. Spö-Wähler werden sowieso die FPÖ-Lappen nicht unterstützen, Grisswähler werden vermutlich Bellen wählen, Lugner und ein Teil von den Khol-Wählern vermutlich Hofer.


    Ich sehe auch recht viele Probleme mit Van der Bellens Auftreten im Fernsehen. Oft redet er viel über irgendwas Unnötiges oder schleimt sich zu offensichtlich bei anderen ein. Dagegen steht halt Hofer mit harter Flüchtlingspolitik und TTIP, wozu er auch nicht sonderlich viel redet und sich zurückhält. Van der Bellen hätte vermutlich locker 5% mehr Stimmen abgreifen können wenn er sich selbst ein bisschen zurückgehalten hätte.

  • Ich sage nicht, dass Van Der Bellen keine Chancen hat, dafür habe ich zu wenig Ahnung von der Gesamtsituation. Ich finde es nur schwach, dass sich die demokratischen Parteien scheinbar nicht dazu aufraffen können, den demokratischen Kandidaten zu unterstützen um einen FPÖ-BP zu verhindern.

  • Sehr viele Leute die ich kenne denken tatsächlich, dass Van der Bellen gewinnen wird, ich hab da aber meine Zweifel. Die Stichwahl wird definitiv viel viel knapper aber so sehr die FPÖ teilweise auch verhasst ist, die Grünen sind unter vielen Leuten auch nicht gerade beliebt. Die Grünen haben in Österreich den Ruf Links Populismus zu betreiben und schlicht zu weit links zu stehen. Das gilt meiner Meinung nach gerade für VDB nicht trotzdem kann man seinen Namen nicht verwenden ohne an seine ehemalige Partei zu denken. Was ich gehört habe gibt es teils auch in der ÖVP und der SPÖ viele Leute die ein grobes Problem mit ihm haben und obwohl sie deswegen nicht gleich zu Hofer Wählern werden, kann es leicht sein, dass diese Leute gar nicht wählen gehen und somit zumindest keine weiteren Stimmen dieser Parteien zu VDB gehen.


    Und was die Aussage von @Matze betrifft kann ich nur sagen, dass du dir das vermutlich bei weitem einfacher vorstellt als es ist. Ich kenne mich mit der Situation in Deutschland auch nicht so gut aus, aber sagen wir es gäbe bei euch überhaupt eine Bundespräsidentenwahl und es gäbe Kandidaten von AfD, CDU, SPD und Grünen. Alle Kandidaten werden ca. gleichzeitig aufgestellt und man geht anfangs noch davon aus, dass entsprechend vergangener Wahlen die Kandidaten der CDU und SPD gewinnen werden. Glaubst du, dass die dann einfach ihre Kandidatur aufgeben würden, weil sie in Umfragen hinter der AfD liegen?
    Die Umfragen waren sicherlich nie wirklich gut aber bis zur letzten Sekunde hat auch absolut niemand nur im Entferntesten mit so einem extremen Ergebnis gerechnet. Hätte Hundsdorfer von der letzten Umfrage zur tatsächlichen Wahl so viel zugelegt wie Hofer dann wäre er Stimmenstärkster geworden und davon ausgehend, dass man ja nur zweiter werden musste um in eine Stichwahl zu kommen war nie der Punkt da an dem diese Kandidaten gesagt hätten sie geben ihren Wahlkampf auf weil ihre Situation so aussichtslos war. Gut, Khol (der ÖVP Kandidat) hätte sich ca eine Woche vor der Wahl schon denken können, dass das nichts wird, aber da war es dann auch schon zu spät um aufzugeben.

  • Beitrag von Aaron Birk ()

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  • Falls Interesse besteht könnt ihr hier ein von Deutschlandfunk geführtes Interview mit dem AfD-Vizen Gauland lesen bzw. hören.
    Abgesehen von der natürlich zutiefst fragwürdigen politischen Einstellung des guten Herren und seiner Partei ist es erschütternd zu sehen welche krassen Widersprüche und welcher offensichtliche Unsinn sich im Parteiprogramm der AfD befindet.
    Da kann ich nur verzweifelt die Hande über meinem Kopf zusammenschlagen.

  • Ich habe zwischen "Worüber seid ihr traurig?" und "Hooked'n'Politics" geschwankt, denke aber, dass es hier besser passt.


    Ich bin einerseits traurig, über die radikalisierung die in Deutschland statt findet. Die radikalisierung lässt sich auf ein kollektives Versagen der etablierten Politik zurückführen, auch wenn das natürlich kein Grund sein sollte Rechtspopulistisch zu wählen.
    Ein großen Teil des Versagens trägt die SPD bei, welche mehr dazu beitragen, dass die AfD potenziell die zweitstärkste Partei werden könnte als die AfD selbst. Besonders traurig macht mich dabei, dass diese Partei nicht in der Lage ist einzusehen, wo sie versagen.
    Dabei gibt es positive Beispiele für die SPD, als jemand der bei der letzten Wahl in Hamburg nicht die SPD gewählt hat, bin ich durchaus zufrieden mit der Arbeit der SPD. Und ja, auch wenn die SPD in einer Koalition mit den Grünen ist, bin ich einzig und allein mit der SPD zufrieden da die Grünen in Hamburg nichts machen außer eine zweite Bürgermeisterin stellen und ein paar Skandale. Doch was macht die SPD richtig hier? In erster Linie haben wir eine Persönlichkeit: Olaf Scholz. Ein Herr welcher in erster Linie so charismatisch wie ein Stein wirkt, ist in Hamburg einfach für seine ruhige, sachliche, alternative und sozialdemokratische Art beliebt. Er hebt sich ab von anderen SPD Politikern ab, weil er ein SPD Politiker ist. Zum Erfolg trägt auch sicherlich die volksnahe Politik bei, Volksentscheide gibt es zu so ziemlich jedem wichtigen Thema in Hamburg. Wir haben deutschlandweit die meisten Volksentscheide, zu jedem wichtigen Thema wird man als Bürger gefragt was einem mehr das Gefühl gibt in einer lebendigen Demokratie zu sein, als alle paar Jahre ein Kreuz zu setzen. Und alleine die Tatsache, dass sich die Politik hier in einem Dialog mit den Bürgern setzt, macht gescheiterte Projekte auch bei weitem nicht so blamabel, wie in der normalen Politik. So gibt es jetzt in Hamburg die Möglichkeit, über den Bau von Flüchtlingsheimen mit zu entscheiden. So hat jeder Bürger Hamburgs den Zugang zu Informationen von 250.000 (!) freien Flächen in Hamburg und kann Vorschläge und Gestaltungsideen zur Schaffung von 20.000 neuen Plätzen für Flüchtlinge einreichen, das Projekt ist heute gestartet und andere Städte wollen es schon übernehmen. Alleine die Bereitschaft, zu einer dynamischen Politik, gibt auch Hamburg den Erfolg, den diese Stadt verzeichnet. Wirtschaftlich stark aufgestellt (1,7%, in Hamburg; zum Vergleich in ganz Deutschland: 0,1%), ein weltweit wichtiger Hafen, ein konstantes Bevölkerrungswachstun und das trotz veralteter Bauvorschriften und Investitionshemmnissen. Diese SPD ist für mich vollkommen wählbar, dass ist das, was ich unter guter Politik verstehe dennoch würde ich nie auf die Idee kommen freiwillig die SPD zu einer Bundestagswahl zu wählen. Das hängt einfach damit zusammen, dass man mit Gabriel ein Charakter wie eine alter Dieselmotor hat der genau so gut in der CDU sein könnte, vollkommen Ressistent gegenüber allen Bedenken in seinem Kurs ist und die SPD wie Fußpilz verkauft. Das macht mich traurig wenn ich sehe, was für ein Potenzial aus guter Sozialdemokratischer Politik geschöpft werden kann. Denn was man nicht vergessen darf: Die Hamburger SPD stellt sich auch mal gerne gegen den Kurs der im Bund gefahren wird.
    Daher fand ich es auch schade, dass die Nachricht, dass Gabriel durch Scholz ersetzt würde, wenn es auch noch so unwahrscheinlich war, falsch war.

  • Das Problem bei der SPD is das se früher mal (vor langer, langer Zeit) die Arbeiterpartei und die des kleinen Mannes war. Von dem Image sin se inzwischen so wert abgekommen und die AfD füllt nun diese Lücke.

  • Das Problem bei der SPD is das se früher mal (vor langer, langer Zeit) die Arbeiterpartei und die des kleinen Mannes war. Von dem Image sin se inzwischen so wert abgekommen und die AfD füllt nun diese Lücke.


    In wie weit füllt die AfD diese Lücke, die gegen Mindestlohn ist, gegen staatlich geförderte Kindergärten und eine Steuerpolitik bevorzugt, die eher den Besserverdienern zu Gute kommt?


    Mir würden viele Begriffe zur AfD einfallen, aber mit Sicherheit nicht "Arbeiterpartei" oder "Partei des kleines Mannes" :P :D

  • Es war eine unglückliche Formulierung, aber ich denke ich weiß, worauf Flocki hinaus möchte.


    Der Punkt ist, dass sich die ehemaligen Wähler der SPD nicht verstanden fühlen, die AfD den Menschen aber das Gefühl gibt, diese zu verstehen - auch wenn sie Arbeitnehmerschädliche Pogrammpunkte hat.

  • Das Problem bei der SPD is das se früher mal (vor langer, langer Zeit) die Arbeiterpartei und die des kleinen Mannes war. Von dem Image sin se inzwischen so wert abgekommen und die AfD füllt nun diese Lücke.

    In wie weit füllt die AfD diese Lücke, die gegen Mindestlohn ist, gegen staatlich geförderte Kindergärten und eine Steuerpolitik bevorzugt, die eher den Besserverdienern zu Gute kommt?


    Mir würden viele Begriffe zur AfD einfallen, aber mit Sicherheit nicht "Arbeiterpartei" oder "Partei des kleines Mannes" :P :D

    Weil sich warscheinlich ein großteil der Wählerschaft der AfD nich wirklich mit der Partei aueinandersetzt. Da werden Parolen gegröhlt und irgendwas dahergesagt was die Leute hören wollen und schon fisst man ihr aus der Hand...

  • Weil sich warscheinlich ein großteil der Wählerschaft der AfD nich wirklich mit der Partei aueinandersetzt. Da werden Parolen gegröhlt und irgendwas dahergesagt was die Leute hören wollen und schon fisst man ihr aus der Hand...


    Ich versuche es immer zu verdrängen, dass die Wählerschaft hier das Programm nicht mal ansatzweise kennt. Aber ja, die meisten vermuten hinter der AfD wohl einfach eine Partei, die auch für die Sorgen und Nöte des "kleinen Mannes" einsteht :S