Na, da haben sich zwei Hitzköpfe ja gefunden. "Totale Vernichtung" ist aber ein Ausdruck, den Nordkorea schon lange verwendet. Auch gegenüber Südkorea äußerte man dies in den letzten Jahren mehrfach. Jetzt, wo Japan dazugekommen ist, ist die Lage allerdings wirklich etwas beunruhigend. Dass man als Nordkorea seinen eigenen Nachbar Südkorea angreift, traue ich denen nicht zu. Dass man aber in nächster Nähe eine Dummheit begeht und Japan direkt angreift - nun, beten wir, dass das nicht passiert. Insbesondere Japan hat eine sehr leidvolle Vergangenheit, was das Thema Atombomben angeht, wobei ich natürlich keinem Menschen einen Atomkrieg wünsche. Hoffen wir stark, dass in nächster Zeit weder die USA, noch Nordkorea einen spontanen Angriff startet und die Situation irgendwie doch noch abkühlt.
Hooked'n'Politics
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Japan ist wirklich in einer miesen Lage, zwischen Nordkorea und China lebt es sich sehr gefährlich, besonders wenn man mit beiden Ländern krieg hatte.
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Sollen sich diese Idioten persönlich in nen Boxkampf den Schädel einschlagen
Das würde ich gern sehen. Das wär vermutlich so ungefähr der langsamste und behäbigste sportliche Wettkampf seit der Schande von Gijón.
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Sollen sich diese Idioten persönlich in nen Boxkampf den Schädel einschlagen
Das würde ich gern sehen. Das wär vermutlich so ungefähr der langsamste und behäbigste sportliche Wettkampf seit der Schande von Gijón.
Einer der besten Schwergewicht Boxer der letzten Jahre wurde danach wichtiger Politiker. Wieso sollten wichtige Politiker jetzt nicht auch Schwergewichtsboxer werden? Die Gewichtsklasse von den beiden sollte passen. Und was meinst du mit Schande von Gijón? Etwa das österreichische Sommermärchen 1982?
Na, da haben sich zwei Hitzköpfe ja gefunden. "Totale Vernichtung" ist aber ein Ausdruck, den Nordkorea schon lange verwendet. Auch gegenüber Südkorea äußerte man dies in den letzten Jahren mehrfach.
Das macht die Aussagen von Trump aber doch auf keinen Fall besser, oder was willst du damit sagen?
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Etwa das österreichische Sommermärchen 1982?
Jaja, doch, genau. "Märchenhaft" war das Wort, das mir gefehlt hat.
(Aber ja, WM 1982) -
Na, da haben sich zwei Hitzköpfe ja gefunden. "Totale Vernichtung" ist aber ein Ausdruck, den Nordkorea schon lange verwendet. Auch gegenüber Südkorea äußerte man dies in den letzten Jahren mehrfach.
Das macht die Aussagen von Trump aber doch auf keinen Fall besser, oder was willst du damit sagen?
Ich habe Trumps Aussagen oder Verhalten doch auch nicht abgemildert. o.ô
Ich meinte damit, dass Nordkorea nicht jetzt erst Ausdrücke wie "totale Vernichtung" oder Ähnliches in den Mund nimmt, sondern schon seit Jahren benutzt. Auch gegenüber Südkorea. Nicht dass jemand denkt, Nordkorea meint es mit solchen Formulierungen ernst und will den Atomkrieg gleich morgen starten. -
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Klartext!
Vorab, auch ich bin trotz des erwartbaren Ergebnis frustriert über das gute Abschneiden der AfD. Nichtsdestotrotz Frage ich mich, warum sich so viele als Komiker und/oder Satiriker hier berufen fühlen und Kommentare über das "Sachsenland" zum Besten geben, die vor allem eins sind, peinlich und kontraproduktiv.
Ich selbst kann herrlich über die Eigenheiten meiner Heimat lachen. Zudem finde ich es nicht schlimm, wenn man à la Jan Böhmermann den sächsischen "Hang" zu rechtsradikalen und populistischen Parteien auch mal auf die Schippe nimmt und so den Bürgern einen Spiegel vor Augen hält.
Lese ich aber auf Twitter von jeden Hinz und Kunz Kommentare wie "Der Osten war ein Fehler" oder "Können wir Sachsen nicht gegen Schottland tauschen", schwingt da für mich immer die Arroganz des "Westens" mit. Die Mauer, die ich bis heute selbst nicht völlig aus meinen Kopf verbannt habe, wird so gestärkt. Mein Interesse an einem politischen Diskurs sinkt umgekehrt allerdings gewaltig.
Schockiert bin ich dann zusätzlich, dass so viele Hooked-Community-Mitglieder ohne nachzudenken, jeden flapsigen Spruch in diese Richtung teilen und liken. Wenn es um Sachsen geht, ist das Thema "Diskriminierung" scheinbar keins mehr. Wie ernst gemeint diese Sprüche sind, spielt im Übrigen keine Rolle - es nervt mich und auch viele aus meiner Heimat, die sich hier ständig in Schubladen stecken lassen müssen. So funktioniert weder ein Diskurs, noch Aufklärung!
Bei jeder Reise in die Heimat, versuche ich über die AfD aufzuklären und zu erläutern, warum diese in vielen Teilen des Westens weniger Zuspruch bekommt, als beispielsweise im Osten. Ich versuche die Mauer sowie das Schubladendenken im Kopf bei gewissen Generationen zu schwächen. Das ist anstrengend und zerrt an den Nerven. Lese ich dann solche "Scherze" auf Twitter macht mich das dann tatsächlich wütend und es fühlt sich in jeder Hinsicht wie ein Rückschritt an.
Was hier wirklich helfen würde, wäre neutrale Aufklärung. Teilt Missstände in Sachsen, die Faulheit der AfD-Fraktion in den Landtagen, geht gegen Fake News vor etc. Aber hört bitte endlich auf, euch als moralisch überlegen zu fühlen und das Wahlergebnis als Freifahrtschein zu nutzen, um die Sachsen mal wieder richtig aufs Korn zu nehmen - Danke!
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Sachsen die Schuld für den großen Gewinn der AfD zu geben ist quatsch.
Was ich aber nicht verstehe, wo dieses harte Ost-West Denken herkommt.
Ich bin selber im Norden Deutschlands aufgewachsen und wohne momentan im westlichen Teil.
Gegenüber dem Osten habe ich nie mehr als einen Scherz gehört, viel mehr habe ich das Gefühl das hier
Deutschland als ein Land gesehen wird.
Aber gerade gestern im Fernsehen und im Internet habe ich die Stimmen über "die Arroganz der Wessis" gehört und wunder mich wo das herkommt.Der Mauerfall war vor fast 30 Jahren und ich gehe davon mal aus, dass du jünger bist. Du hast daher nicht die DDR miterlebt?
Ich möchte dich nicht angreifen, ich möchte verstehen wo diese signifikanten Vorurteile herkommen.Ist im Osten das Leben so viel schlechter?
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Ich stimme dir da zu, da ich aus Sachsen komme nervt mich das auch. Ich muss aber dazu auch gestehen, dass mich der Rechtsruck in Sachsen so frustriert, dass ich emotional werde und selber mein Heimat- Bundesland unrecht tue. Wenn ich sehe wie stark die AfD hier ist, dann bin ich selber einer derjenigen die sagen, wie scheiße Sachsen ist, was ich aber nicht machen sollte. Mir fällt es aber tatsächlich schwerer als gedacht nicht frustriert und wütend darüber zu sein. In meiner Familie und in meinen Job habe ich es mit Rassisten und AfD Wähler zu tun, wenn man ständig diesen Leuten mit deren dummen Argumenten ausgesetzt ist, dann denkt man schlechter über alles. Wie du aber geschrieben hast, wäre das auch eine Verallgemeinerung und schädlich für ein Miteinander, da muss ich mein Verhalten auch überdenken und mich nicht so schnell zu einen Urteil hinreißen lassen.
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Ich möchte dich nicht angreifen, ich möchte verstehen wo diese signifikanten Vorurteile herkommen.
Das Problem ist ja eben, dass die Vorurteile von beiden Seiten kommen. Viele in Westdeutschland machen eben die Witze, die du angesprochen hast, die Menschen aus Ostdeutschland diffamieren, als dumm und rassistisch darstellen. Und wenn man ständig solche Kommentare hört ist es ja fast die logische Konsequenz, dass Menschen aus Ostdeutschland denken, hier im Westen würden sich alle für was besseres halten.
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Zitat von FullMetalJensen
(....)
Aber diese Witze werden über jeden Teil von Deutschland gemacht. Über Bayern z.B. das die nur den ganzen Tag Bier trinken und Lederhosen tragen, oder in Schleswig-Holstein leben nur Bauern und Schafe etc.
Über den Osten keine Witze zu machen wäre ja in dem Fall Ausgrenzung.
Die einzige wirkliche Hetze in den letzten zwei Jahren (an die ich mich erinnern kann)
waren unter Videos und Artikeln im Internet über Rassistische Vorfälle.
Und in diesem Fall bin ich der Meinung, dass im Internet (leider) generell zu viel und zu schnell geurteilt und vor allem gehetzt wird.
Diese Hetze ist nicht repräsentativ für ein generelles Bild. -
Aber diese Witze werden über jeden Teil von Deutschland gemacht. Über Bayern z.B. das die nur den ganzen Tag Bier trinken und Lederhosen tragen, oder in Schleswig-Holstein leben nur Bauern und Schafe etc.
Über den Osten keine Witze zu machen wäre ja in dem Fall Ausgrenzung.Ja, klar. Es geht auch mMn nicht um die Frage "Witze oder nicht". Es geht um die Proportionalität. Und in dem Fall stimmt diese Proportionalität nicht. Über Schleswig-Holstein z.B. werden deutschlandweit garantiert viel weniger Witze gemacht als über Sachsen. Und "Bayern tragen immer Lederhosen" ist vom Niveau her etwas ganz anderes als "Sachsen sind Rassisten". Wenn mir jemand sagen würde "Du immer mit deinen Lederhosen" würde ich lachen. Würde jemand sagen "Du immer mit deinem Rassismus" wär das was anderes. Und irgendwann wandeln sich so penetrant verwendete Witze oft in eine Art common knowledge um. Zum Beispiel bin ich erst in den letzten 3, 4 Jahren zur Erkenntnis gekommen dass es ja gar nicht stimmt, dass blonde Frauen dümmer sind als schwarzhaarige, weil meine ganze Kindheit voll von Blondinen-Witzen war.
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Zitat von FullMetalJensen
Ja, klar. Es geht auch mMn nicht um die Frage "Witze oder nicht". Es geht um die Proportionalität. Und in dem Fall stimmt diese Proportionalität nicht. Über Schleswig-Holstein z.B. werden deutschlandweit garantiert viel weniger Witze gemacht als über Sachsen. Und "Bayern tragen immer Lederhosen" ist vom Niveau her etwas ganz anderes als "Sachsen sind Rassisten". Wenn mir jemand sagen würde "Du immer mit deinen Lederhosen" würde ich lachen. Würde jemand sagen "Du immer mit deinem Rassismus" wär das was anderes. Und irgendwann wandeln sich so penetrant verwendete Witze oft in eine Art common knowledge um. Zum Beispiel bin ich erst in den letzten 3, 4 Jahren zur Erkenntnis gekommen dass es ja gar nicht stimmt, dass blonde Frauen dümmer sind als schwarzhaarige, weil meine ganze Kindheit voll von Blondinen-Witzen war.
Okay das kann ich verstehen. Danke.Es gibt auch Studien, die behaupten blonde Frauen seien sogar oft schlauer als der Durchschnitt, aber das ist Offtopic.
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Sachsen die Schuld für den großen Gewinn der AfD zu geben ist quatsch.
Was ich aber nicht verstehe, wo dieses harte Ost-West Denken herkommt.
Ich bin selber im Norden Deutschlands aufgewachsen und wohne momentan im westlichen Teil.
Gegenüber dem Osten habe ich nie mehr als einen Scherz gehört, viel mehr habe ich das Gefühl das hier
Deutschland als ein Land gesehen wird.
Aber gerade gestern im Fernsehen und im Internet habe ich die Stimmen über "die Arroganz der Wessis" gehört und wunder mich wo das herkommt.Der Mauerfall war vor fast 30 Jahren und ich gehe davon mal aus, dass du jünger bist. Du hast daher nicht die DDR miterlebt?
Ich möchte dich nicht angreifen, ich möchte verstehen wo diese signifikanten Vorurteile herkommen.Ist im Osten das Leben so viel schlechter?
Ich bin 86er Baujahr, im Grunde aber eher ein "Wendekind". Die DDR kenne ich vor allem aus Erzählungen und spürbaren Nachwirkungen, "Dank" der Kohl-Ära. Es gibt etliche Menschen, die diese Mauer schon gar nicht mehr im Kopf haben - meine Generation Ü30 möchte ich da allerdings noch nicht komplett von ausschließen.In der Ost-Provinz ist das Leben sicherlich nicht schlechter, als in einer Kleinstadt in NRW. Die Diskussion was Gehaltsunterschiede angeht, will ich jetzt hier allerdings nicht aufmachen. Nur so viel, bei der gleichen Arbeit und trotz höheren Ausgaben in Hamburg, bleibt für mich am Ende des Monats mehr übrig als dies noch in Sachsen der Fall war.
Ich glaube aber tatsächlich, dass sich bestimmte Bevölkerungsgruppen im Osten mehr missverstanden fühlen, als das im Westen der Fall ist. Statt dass die Politik auf die Menschen in einer gewissen Art und Weise zu geht, werden diese auch einfach mal als "Pack" bezeichnet. Wir alle Wissen natürlich, wem Gabriel damals gemeint hat. Problem allerdings, es haben sich auch beispielsweise meine Schwiegereltern angesprochen gefühlt (Medien sei Dank). Man kann sich die Diskussionen gar nicht vorstellen, die daraus enstehen können. Da schwingt dann (leider) schnell die Tendenz mit, nun doch die AfD zu wählen. Ein "Protest" der vielen wirksamer erscheint, als sein Kreuz bei den "Grauen Panther" zu machen.
Zusätzlich schaffen es bestimmte Parteien im Osten besser mit den Ängsten der Wähler zu spielen. Der Großteil der Wähler "scheut" einfach Ausländer. In der DDR gab es zwar ebenfalls Gastarbeiter, aber fast niemand hatte Mitschüler oder Kommilitonen aus anderen Ländern in seiner Klasse oder dem Studium gehabt. Meine Klasse selbst bestand aus 32 Schülern, nicht einer davon mit Integrationshintergrund. Wenn eine Stadt wie Hamburg dann 100.000 Flüchtlinge aufnimmt, fällt das kaum auf. Nimmt eine Stadt wie Plauen ein paar 1000 auf, verändert sich das Stadtbild merklich - das macht den Leuten (leider) Angst. Ich selbst bin dann sicherlich auch Teil des Problems, aufgrund meiner "Abwanderung" nach Hamburg. Meine Stimme habe ich dann natürlich auch nicht mehr in Sachsen abgegeben, sondern hier in Hamburg.
Man könnte jetzt noch so viele Faktoren nennen und diese besprechen, aber das würde den Rahmen wohl zu sehr sprengen.
Für mich sind das alles keine Faktoren um mein Kreuz bei der AfD zu machen - ich halte diverse Scherze jedoch für wenig konstruktiv in diesem Zusammenhang.
Ich weiß nicht, ob dir der Beitrag irgendwie weiterhilft oder es halbwegs umreist, worauf ich überhaupt hinaus will. Falls nicht, kannst du auch gerne nochmal konkreter Nachbohren
//Nachtrag: Zu dem Thema möchte ich mal kurz den Herr Gysi verlinken. Bei 11:20 wird's interessant (weiß nicht ob der Timestep fkt. hat)^^
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Zitat von Steph
(...)
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Für mich war es bisher schwer vorstellbar, dass es noch starke Wirkungen von damals gibt.
Bisher hab ich nur die größeren Städte im Osten Deutschlands besucht (Dresden, Leipzig, Chemnitz etc.)
aber nie so wirklich einen krassen Unterschied bemerkt.
Es ist daher sehr interessant, Informationen von einem (ehemaligen) Einheimischen zu bekommen.Ich glaube wir brauchen allgemein in Deutschland mehr Verständnis für einige Probleme,
damit diese angegangen werden und nicht runtergespielt werden. -
Naja, wenn man weiß wo Sachsen mal herkam und wie angestrengt man versucht sich dorthin zurück zu kämpfen, wird es vielleicht leichter zu verstehen, warum man eher zur Meinung tendiert: "Jetzt nicht auch noch Flüchtlinge durchfüttern zu müssen, die mit uns gar nichts zutun haben und wahrscheinlich nur neue Probleme mitbringen". Eine Meinung die ich so nicht teile, aber vesrtehen kann.
Sachsen hat eben einen sehr ausgeprägten eigenen Anspruch und ganz andere Sorgen. Gleichzeitig war Sachsen historisch immer sehr einflussreich/wirtschaftslich stark und nach der Wende hat sich das plötzlich um 180° gedreht. Ich denke auch deswegen wird gerade in Dresden das Thema so emotional über pegida ausgetragen.
Dresden hat sich sehr radikal entschuldet und Sachsen will in den nächsten Jahren vom Nehmer- zum Geberland werden, man hat einfach ganz andere Probleme, zusätzlich auch viele soziale. Und weil man geselschaftlich so eine Mischung aus München und Gelsenkirchen hat, findet die AfD da quasi auch noch einfacher hinreichend ihrer beiden Hauptwählergruppen, also die gut situierten Konservativen und die sozailschwachen.
Ich bin übrigens auch gebürtiger Sachse und ich bin unterm strich ganz zufrieden mit dem Land. Jede wichtige politische Strömung ist dort vertretten, das muss eine Demokratie auch aushalten. Hat sie in Sachsen mit der NPD (die ich als insgesammt viel radikaler empfinde) auch schon. Jetzt hat die AfD dort eben ein hoch, nichts davon hat Sachsen bisher schaden können, nichts davon muss Deutschland schaden und weder die Sachsen noch der Rest der Republik sollte daraus jetzt wieder ein Spaltungsthema machen. In der ursächlichen Thematik gibt es kein richtig oder falsch, nur verschiedene Ansicht was man tun sollte und was nicht.
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Jetzt hat die AfD dort eben ein hoch, nichts davon hat Sachsen bisher schaden können, nichts davon muss Deutschland schaden und weder die Sachsen noch der Rest der Republik sollte daraus jetzt wieder ein Spaltungsthema machen. In der ursächlichen Thematik gibt es kein richtig oder falsch, nur verschiedene Ansicht was man tun sollte und was nicht.
Tut mir Leid, aber es sind Absätze wie diese, die mich viel mehr frustrieren, als irgendwelche Kommentare über meine Herkunft (weshalb ich auch, so Leid's mir auch tut, nicht nachvollziehen kann, wenn es andere in Bezug auf ihre Heimat verletzt). Pegida schadet Sachsen. Die AfD schadet Sachsen. Alle diese Strömungen schaden Sachsen, und das enorm, und es ist in keiner Weise etwas, was eine Demokratie ertragen muss. Nicht in dem Ausmaß. Nicht bei der Wortwahl. AfD und Co. ist, was Sachsen nach außen hin schlecht wirken lässt, obwohl es nur ein Bruchteil der momentanen politischen Landschaft ausmacht. Es tut mir ja sehr Leid für die Menschen, die frustriert sind, wenn sie um ihre Heimat kämpfen und versuchen, Menschen davon zu überzeugen, umzudenken - diese Menschen respektiere und verehre ich für ihre Selbstlosigkeit! Aber ich als Ausländer kann meinen Frust kaum in Worte fassen, wenn ich sehe, wie gerade in Sachsen gewählt wird. Deshalb verpack ich's in Humor, den ich, wenn er bei mir wirkt, gerne teile (daher übrigens der Schottland-Witz in Stephs Beitrag). Das ist mein Kanal um zu verarbeiten, dass ich in Teilen dieses Landes, das ich gerne als meine Heimat betrachten würde, nicht erwünscht bin. Und ja, ich finde tatsächlich, dass ganz unabhängig von der finanziellen Situation Sachsen und dem Alleingelassenwerden, welches falsch ist und gegen das wir ankämpfen müssen, die Verzicht auf eine Stimme für die AfD eine Prinzipienfrage ist. Eine, gegen die ganz Sachsen jeden Tag auf die Straße hätte gehen müssen.
Um's kurz zu machen: Ich verstehe den Frust eines jeden Sachsen, der sein Bestes getan hat, um gegen die AfD anzukämpfen, und bin ihnen dankbar dafür, aber bei den Witzen die nicht aus Häme sondern zur Verarbeitung des Schocks dienen, sehe ich nichts, was Sachsen pauschal verurteilt oder beleidigt. Sollte ich mit meinen Likes und Retweets jemanden beleidigt haben, tut es mir Leid. Nachvollziehen kann ich's aber gar nicht. -
Um's kurz zu machen: Ich verstehe den Frust eines jeden Sachsen, der sein Bestes getan hat, um gegen die AfD anzukämpfen, und bin ihnen dankbar dafür, aber bei den Witzen die nicht aus Häme sondern zur Verarbeitung des Schocks dienen, sehe ich nichts, was Sachsen pauschal verurteilt oder beleidigt. Sollte ich mit meinen Likes und Retweets jemanden beleidigt haben, tut es mir Leid. Nachvollziehen kann ich's aber gar nicht.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was es hier nicht zu verstehen gibt ¯\_(ツ)_/¯Wenn es deine Art ist, einen Schock mit solchen Scherzen zu verarbeiten, prost Mahlzeit Dass du selbst nicht begreifst, dass so ein Verhalten nur Trotzreaktionen auslösen, zeigt leider, dass du aber tatsächlich gar nichts verstanden hast :< Dabei ist es völlig egal wie sensibel du persönlich auf Scherze deiner Herkunft reagierst. Nicht jede "Aktion" werden bei den Menschen die selben Reaktionen auslösen.
Und natürlich sind Sprüche wie "Der Osten war ein Fehler" eine reine Pauschalisierung oder wo findet deiner Meinung nach eine Differenzierung in diesem Scherz statt? Völlig unabhängig davon, aus welchen Affekt derjenige dies gepostet hat und wie ernst das am Ende gemeint war
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Um mal meine Erfahrung bzw. Meinung bezüglich solcher Scherze zu erläutern. In Sachsen kommt Frust aus vielen verschiedenen Schichten und hat viele verschiedene Gründe, einer der Hauptgründe ist das Arbeitsklima und die Arbeitslage. In Sachsen bekommt man fast gar keine unbefristeten und schon gar keine Festanstellungen, viel zu viel läuft über Zeitarbeit und Zeitarbeit ist keine Ausnahme mehr, sondern die Regel. Ich hatte als Zeitarbeiter mit etlichen Menschen verschiedener Gesinnungen und Altersklassen zusammengearbeitet. Einer der Gründe, warum manche von diesen nicht gut auf den Westen zu sprechen waren ist der, weil die vor dem Mauerfall reguläre feste Jobs mit besseren Einkommen hatten. Nach Schröder, mit der Merkel Regierung boomte Zeitarbeit und diese Leute mussten um über die Runden zu kommen mehr arbeiten, zu einen schlechteren Gehalt. Ich musste als Zeitarbeiter im Jahr mehrmals die Firma wechseln und mich jedes mal neu einleben. Der Soli wurde gezahlt, gefühlt kam nichts an den meiner Meinung nach wichtigen stellen an. Die AfD Wähler, zumindest ein Teil davon bzw. die Älteren, sie haben es einfach schwerer und sehen in der AfD den Widerstand gegen das kaputte System. Ich mit meinen 28 Jahren habe direkt Zeitarbeit kennengelernt und wurde direkt, in eine von Problemen behaftete unfaire Arbeitswelt hineingeworfen. Ich arbeitete 48h die Woche für 6,79€ die Stunde bevor es den Mindestlohn gab und die Arbeit bestand meist aus den heben und umpacken schwerer Materialien, obwohl ich auf Deutsch gesagt besseres gelernt habe. Ich musste selber kämpfen, nicht Ausländer für meine Lage verantwortlich zu machen, in Sachsen wird besonders in der Zeitarbeit viel mit Ausländern gearbeitet. ich war schon von klein auf rassistischen Einflüssen ausgesetzt und äußerte mich damals entsprechend auch rassistisch. Ich musste hart arbeiten und mein Sprachgebrauch umzustellen, damit ich mich nicht unbewusst zu rassistischen Äußerungen hinreißen lasse.
Wenn ich Scherze über Sachsen bzw. Leuten aus den Osten höre, dann zu 99% darüber, wie rassistisch diese sind und das kotzt mich an. Mir kommt es dann fast schon sinnlos vor gegen den Rassismus angekämpft zu haben, wenn ich eh für viele ein Rassist bin, weil in Sachsen lebe. Natürlich trugen AfD, Pegida und Co zu diesen Image bei, das ist mir klar und das muss mir keiner erzählen. Nur muss man doch mal so viel Weitsicht haben und sich mal einen Scherz verkneifen, weil einmal so ein Scherz zu machen ist ja ok, aber ständig ist einfach nur verletzend. Man muss gelinde gesagt auch mal die Klappe halten und es gut sein lassen. Wenn Leute die sich mehr und mehr zur AfD hingezogen fühlen und dann ständig solchen Scherzen ausgesetzt sehen und sich als Lachnummer der Nation fühlen, dann zieht es manche umso mehr zur AfD hin. Ich bin persönlich kein Freund von Political Correctness, weil diese in eine vollkommen falsche Richtung geht und unser Grundgesetz zum Schutz und Erhalt der Menschenwürde für solche Dinge da ist. Nur muss man doch genug Feingefühl besitzen und versuchen zu verstehen, wann der tausendste Scherz genug ist. Warum ist denn die AfD unter anderen so stark? Weil zu viel auf die AfD eingedroschen wird, egal ob es sinnvoll und gut ist oder nicht. Sie spielen ihre Opferrolle und nutzen das Bashing, um sich als Opfer zu inszenieren und sorgen dafür, dass deren geschürte Angst und Propaganda zum Teil bestätigt wird. Eine Heute Show kann sich über die AfD lustig machen und sollte das auch, wenn sie das aber wöchentlich tun und ein Muster zu erkennen ist, dann nutzt das die AfD aus. So hirnrissig die AfD politisch ist, umso cleverer sind sie darin Leute zu manipulieren und wenn man das nach 2 Jahren noch nicht erkennt, dann ist man verblendet. Darum kotzen mich solche Scherze auch so an, es verletzt mich und gibt den falschen Leuten recht. Ich sage nicht, dass solche Scherze nicht mehr gemacht werden dürfen oder verschwinden sollen, nur denkt fucking noch mal zweimal darüber nach, ob es das wert ist.
Wenn ihr Wut, Frustration oder Stress durch sowas kompensieren wollt, dann holt euch einen runter oder spielt was. Aus Frust dann auf AfD und Co einzudreschen macht sie nur stärker.