• Politcal Correctnes wird aber auch von vielen Links- Orientierten und Liberalen verwendet, das es ein rechter Kampfbegriff sein soll höre ich heute zum ersten mal. Ich finde dieses Wort auch dämlich, denn was die Leute Politisch Korrekt nennen, nenne ich die Einhaltung des Grundgesetzes, zu Wahrung der Menschenwürde.

  • Ich habe paraphrasiert.

    Sicher?

    Ich bin auch jemand, der PC eher kritisch gegenüber steht und ich finde, dass das oft übertrieben wird.

    Dann hat es sich anscheinend auch bei mir eingeschlichen. Ich nenne mich aber auch ab und an Gutmensch. Und das Wort ist unbestritten ziemlich belastet (NS-Zeit). Aber um mal Game of Thrones zu zitieren, besser gesagt Tyrion Lannister:
    "Never forget what you are, the rest of the world will not. Wear it like armour, and it can never be used to hurt you".

    Mit anderen Worten: Anstatt sich dagegen zu wehren mit diesen Worten konfrontiert zu werden versuche ich sie lieber positiv zu besetzen.

  • Das beste "Argument", was ich gelesen habe (sinngemäß wiedergegeben): Ist es nicht rassistisch, dass Schwarze das N-Wort benutzen dürfen, Weiße aber nicht?


    Mehr braucht man zur Sinnhaftigkeit der Diskussion darüber nicht zu sagen.


    Das einzige, was dagegen wirklich nachhaltig hilft: Keine Videos von diesem YouTuber schauen (habe ich sowieso noch nie gemacht) und das nächste Spiel von Campo Santo kaufen (hatte ich sowieso vor, weil ich Firewatch liebe).

  • Mit anderen Worten: Anstatt sich dagegen zu wehren mit diesen Worten konfrontiert zu werden versuche ich sie lieber positiv zu besetzen.

    Nur klappt das nicht. Du kannst nicht als Einzelperson die Bedeutung eines Wortes ändern. Du wirst letztenendes nur zur Verbreitung beitragen, aber halt unter der Bedeutung, die die Gesellschaft ihm gegeben hat. Zumindest, wenn du es ohne "Erklärung" verwendest.


    Und ja, ich weiß, dass sich manche selbstironisch als Gutmensch bezeichnen, nur glaube ich nicht daran, dass das kurz- mittel- oder langfristig was an der gegenwärtigen Bedeutung ändern wird. Und deshalb finde ich es recht kritisch, das so zu verwenden, zumal man auch noch bedenken muss, dass gerade die sogenannte Alt-Right stark über Ironie, Memes etc solcher Art rekrutiert. Du kannst auch etwas ironisch sagen, aber es ernst meinen und wie will man dann noch unterscheiden? :/

  • Mit anderen Worten: Anstatt sich dagegen zu wehren mit diesen Worten konfrontiert zu werden versuche ich sie lieber positiv zu besetzen.

    Nur klappt das nicht. Du kannst nicht als Einzelperson die Bedeutung eines Wortes ändern. Du wirst letztenendes nur zur Verbreitung beitragen, aber halt unter der Bedeutung, die die Gesellschaft ihm gegeben hat. Zumindest, wenn du es ohne "Erklärung" verwendest.
    Und ja, ich weiß, dass sich manche selbstironisch als Gutmensch bezeichnen, nur glaube ich nicht daran, dass das kurz- mittel- oder langfristig was an der gegenwärtigen Bedeutung ändern wird. Und deshalb finde ich es recht kritisch, das so zu verwenden, zumal man auch noch bedenken muss, dass gerade die sogenannte Alt-Right stark über Ironie, Memes etc solcher Art rekrutiert. Du kannst auch etwas ironisch sagen, aber es ernst meinen und wie will man dann noch unterscheiden? :/

    Natürlich kann so etwas funktionieren, google mal Geusenwort. Dass es als Einzelperson schwierig ist, ist klar, aber diese grundsätzliche "Allein kannst du nix ändern"-Einstellung ist auch ziemlich blöd...

  • Das beste "Argument", was ich gelesen habe (sinngemäß wiedergegeben): Ist es nicht rassistisch, dass Schwarze das N-Wort benutzen dürfen, Weiße aber nicht?


    Mehr braucht man zur Sinnhaftigkeit der Diskussion darüber nicht zu sagen.


    Genau das "Argument" ist mir auch gerade unter die Augen gekommen. Nach langem Luftholen, habe ich aus Frust dann einfach den entsprechenden Tab geschlossen ._.

  • Ich bezieh mich nur auf das eine Wort "Gutmensch". Auch wenn ich den Begriff "Geusenwort" nicht kannte, weiß ich, dass sowas möglich ist.
    Der große Unterschied in meinen Augen:
    Die Meisten im Wikipedia-Artikel genannten Worte beziehen sich auf eine Gruppe, die in meinen Augen wesentlich homogener ist, als die "Gutmenschen", die z.B. nicht wirklich als solche organisiert sind, im Gegensatz zu einer Partei, einer Musikbewegung oder eben einer ethnologischen Gruppe. Hoffe, du verstehst, was ich meine.

  • Ich würde das jetzt weder ein Skandälchen nennen, noch würde ich sagen dass das berechnet. Er hat halt aus Reflex "What a fucking Nigger" gesagt

    Naja aus Reflex, man müsste ja meinen, dass jemand der schon mehrmals Probleme in dieser Richtung hatte, etwas daraus lernt. Mir scheint es so, als habe er nur gelernt, dass es seinen Abozahlen eher nutzt als schadet und dann streut man sowas eben mal "ausversehen" ein.


    Aber gut, ob sowas nun bewusst oder unbewusst war, kann er ja nur selber wissen.



    Er hat aber auch nie seinen Fans gesagt jetzt auf Campo Santo zu haten, das scheint eher ein Produkt von Fanliebe zu sein.

    Das ist mir schon klar, dass er dafür nichts tun muss, sondern davon ausgehen kann, dass seine Fans sich von selbst als Führsprecher einsetzen. Wenn man sich mit einem Youtuber dieser größe irgendwie anlegt, ist der Shitstorm quasi vorprogrammiert. Aber das wird er eben auch am besten wissen.

  • Ich bezieh mich nur auf das eine Wort "Gutmensch". Auch wenn ich den Begriff "Geusenwort" nicht kannte, weiß ich, dass sowas möglich ist.
    Der große Unterschied in meinen Augen:
    Die Meisten im Wikipedia-Artikel genannten Worte beziehen sich auf eine Gruppe, die in meinen Augen wesentlich homogener ist, als die "Gutmenschen", die z.B. nicht wirklich als solche organisiert sind, im Gegensatz zu einer Partei, einer Musikbewegung oder eben einer ethnologischen Gruppe. Hoffe, du verstehst, was ich meine.

    Ich finde die Aussage "Dann bin ich halt ein Gutmensch, ich schäme mich nicht dafür ein guter Mensch sein zu wollen" einfach stärker als "Bitte sag das nicht zu mir".

  • @Matze, Nochmal zum Thema political correctness:
    Ich bin nicht der Meinung, dass man diesen Begriff nicht verwenden soll, weil er viel von Rechten gebraucht wird. Ebenso bin ich nicht der Meinung, dass political correctness = kein Arschloch sein.
    Denn meiner Meinung nach wird es heutzutage tatsächlich teilweise zu weit getrieben mit der political correctness. Warum darf man laut manchen nicht "behinderte Menschen" sagen, sondern "Menschen mit Behinderung"?
    Warum ist jede kurze Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe in den Augen mancher rassistisch?
    Leute zu beschreiben mit "Kennst du diesen Mathestudenten mit dunkler Hautfarbe und kurzen, schwarzen Haaren?"
    "Ach meinst du den aus Lateinamerika?"
    "Nein, noch dunklere Haut."
    ist einfach absoluter Blödsinn.
    Aber manche sind der Meinung das müsste so überkompliziert, weil es sonst nicht politisch korrekt ist.
    Ist mir doch egal, ob jemand sagt dass ich weiß bin oder hellhäutig oder whatever.
    Das sind doch keine Beleidigungen.
    Was PewDiePie gesagt hat ist natürlich nochmal ne ganz andere Kategorie.

  • Warum darf man laut manchen nicht "behinderte Menschen" sagen, sondern "Menschen mit Behinderung"?

    Gut mit dem dürfen/verbieten würde ich nie mitgehen, aber ich versteh das schon. Man hat eben eine Behinderung, aber deswegen muss man ja nicht darauf reduziert werden. Da macht die Formulierung schon einen unterschied.


    Warum ist jede kurze Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe in den Augen mancher rassistisch?

    Vielleicht weil diese sehr häufig von rassisten gebraucht werden.


    Ich denke das Problem ansich ist, dass wir alle so eine Grenze haben die wir akzeptieren, aber die verläuft eben nicht bei jedem gleich.

  • Man hat eben eine Behinderung, aber deswegen muss man ja nicht darauf reduziert werden. Da macht die Formulierung schon einen unterschied.

    Ja, klar. Deshalb sagt man ja nicht "Behinderte", sondern "behinderte Menschen". Irgendjemand mit ner körperlichen Behinderung hat auch mal in nem Podcast gesagt, dass sie persönlich dass sogar fast lieber hat, weil sie quasi hauptsächlich ein Mensch ist, der von der Umwelt behindert/eingeschränkt wird, was ich recht einleuchtend fand. Quasi wie ein Politiker, der gewählt wurde, ein gewählter Politiker ist.

    Vielleicht weil diese sehr häufig von rassisten gebraucht werden

    Rassisten sagen auch oft "die Deutschen". Darf ich das jetzt nicht mehr sagen?
    Ach und was findest du denn sagt man besser, wenn man Menschen mit vorwiegend afrikanischem Phänotyp und der damit einhergehenden dunkleren Hautfarbe meint?

  • Man hat eben eine Behinderung, aber deswegen muss man ja nicht darauf reduziert werden. Da macht die Formulierung schon einen unterschied.

    Ja, klar. Deshalb sagt man ja nicht "Behinderte", sondern "behinderte Menschen". Irgendjemand mit ner körperlichen Behinderung hat auch mal in nem Podcast gesagt, dass sie persönlich dass sogar fast lieber hat, weil sie quasi hauptsächlich ein Mensch ist, der von der Umwelt behindert/eingeschränkt wird, was ich recht einleuchtend fand. Quasi wie ein Politiker, der gewählt wurde, ein gewählter Politiker ist.

    Vielleicht weil diese sehr häufig von rassisten gebraucht werden

    Rassisten sagen auch oft "die Deutschen". Darf ich das jetzt nicht mehr sagen?Ach und was findest du denn sagt man besser, wenn man Menschen mit vorwiegend afrikanischem Phänotyp und der damit einhergehenden dunkleren Hautfarbe meint?

    Es ärgert mich ein bisschen, das du meinen letzten Satz, der eigentlich der Punkt ist den ich machen will komplett ausblendest. Und mich stattdessen fragst wie ich etwas formulieren würde, als ob das wichtig wäre was ich wie sage.

  • Es ärgert mich ein bisschen, das du meinen letzten Satz, der eigentlich der Punkt ist den ich machen will komplett ausblendest.

    Ja, sorry, aber ich dachte da muss ich halt nicht drauf eingehen, weil ich dem so nicht widerspreche. Ich finde nur, dass die Grenze von manchen so ausgelegt wird, dass die political correctness unnötig anstrengend und kompliziert wird und somit von korrektem Sprachgebrauch abschreckt.


    Und mich stattdessen fragst wie ich etwas formulieren würde, als ob das wichtig wäre was ich wie sage.

    Ist es eben nicht. That's my point. Leute kritisieren "man darf aber nicht schwarz und weiß sagen" etc., aber eigentlich ist das (1.) wie du sagst irrelevant und (2.) kommen von den Leuten, die das kritisieren, meist entweder diese hochgestochenen, unnötig komplizierten Bezeichnungen oder Begriffe, die selten ganz passen (African-American als Beispiel)

  • Ach und was findest du denn sagt man besser, wenn man Menschen mit vorwiegend afrikanischem Phänotyp und der damit einhergehenden dunkleren Hautfarbe meint?

    Ehm... "schwarz"? In den USA sagt man auch "black" wobei manche "person of colour" sagen, aber das finde ich genauso schwurbelig wie das deutsche "farbig".
    Es gibt ja sogar Leute, die damit Probleme haben wenn man Schwarze als schwarz bezeichnet, aber da ziehe ich z.B. nicht mehr mit.


    Genauso wie bei den Leuten, die das Wort "Behindert" tabuisieren wollen. Das Wort wird als Schmipfwort missbraucht, aber anstatt sich die korrekte Bedeutung zurück zu erstreiten, macht man irgendwelche Wortkonstruktionen, wie "speziell herausgefordert" oder so ein Quark. Und wenn man dann ganz ohne Hintergedanken "Behinderte" sagt, diskriminiert man diese Gruppe auf einmal, weil irgendwelche Idioten "du bist behindert" sagen. "Behindert" bezeichnet im Wortsinn nur, dass jemand geistig oder körperlich in seiner normalen Funktion behindert ist. Das Wort ist nicht diskriminierend.


    Solche Fälle zeigen auf, dass PC ein zweischneidiges Schwert ist.