Sexualität-Umfrage

  • Sexualität? 88

    1. Heterosexuell (67) 76%
    2. Bisexuell (9) 10%
    3. Homosexuell (8) 9%
    4. Asexuell (2) 2%
    5. anderes (2) 2%

    Hallo,


    es ist 3 Uhr in der Nacht und wir haben ernsthaft über Sexualität diskutiert und uns dabei vor allem die Frage gestellt, wie das denn in der Hooked Community so ist. Deswegen haben eine fabulöse Umfrage erstellt und wären dankbar darüber, wenn ihr diese ernsthaft beantwortet würdet. Alles ist natürlich Anonym und ihr müsst euch nicht outen.


    Vielen Dank im voraus für die Teilnahme

  • Das ist echt ne schwierige Frage. Für meine Teil bin ich nämlich überhaupt nicht sicher. Ich bin zwar Männern in Gedanken nicht abgeneigt fühle mich dann doch eher zu Frauen hingezogen. Aber zu 100% bin ich mir einfach nicht sicher. Und ich hab auch keinen wirklichen Drang das genau herauszufinden. Ich weiß es wenn ich es irgendwann mal weiß. Ich bin auch eigentlich gar nicht so sehr darauf aus, mal Sex zuhaben. Ich würde nicht nein sagen wenn mir die Gegebenheiten passen aber aktiv danach suchen tu ich nicht. Ich weiß also nicht genau welche Sexualität ich habe. Aber ich hab kein Problem damit.

  • Ich bin Homosexuell und im Internet wie bei toleranten Menschen steh ich dazu. Eigentlich würd ich mir wünschen in einer Welt zu leben, in der Outings keine Rolle spielen und es einfach vollkommen normal wäre und jeder auch als Mensch, so wie er ist, akzeptiert wird.

  • Ich bin selber Heterosexuell, hab aber einige Bekannte die Homosexuell sind und bin sehr stark für Gleichberechtigung in jeglicher Weise. Das wirklich traurige ist dann aber wie es in Russland zugeht. Ich finde es echt schlimm, dass sowas im 21. Jahrhundert noch existiert. Und dann redet die Merkel darüber wie sehr sie doch Gleichberechtigung mag, zwei Sekunden nachdem sie Gleichsetzung der Homo-Ehe ablehnt. Da würde ich am liebsten mit ner Ausgabe des Grundgesetzes in den Bundestag latschen und denen allen sagen, dass sie verpflichtet sind Homo-Ehe gleichzustellen. Und wenn die das nicht wollen kann man sogar die Bundeswehr nehmen und die Politiker zwingen.

  • Ich versteh nicht warum die Menschheit da immer so nen riesigen Wirbel drum macht.
    Der eine mag nun mal Männer und der andere Frauen. Der nächste beides und einer überhaupt nichts davon. Oder was ganz anderes.
    Geschmäcker sind nun mal verschieden.


    Ich verstehe einfach Homophobie und diesen ganzen Hass gegen Homosexuelle nicht.
    Nur weil ich gerne Kaffee trinke, ist doch auch nicht jeder Teetrinker ein Sünder und kommt in die Hölle.
    Kann doch jeder machen was er will, solang er es mit gleichgesinnten Tut.


    Mittlerweile ist mir die Sexualität von Menschen einfach weitestgehend egal.
    Ich kenne homosexuelle Männer, bisexuelle Frauen und Männer die mal Frauen waren.
    Und bei keinem davon interessiert es mich ehrlich gesagt.
    ich rede mit ihnen genauso wie ich auch mit heterosexuellen Menschen rede.
    Keiner davon ist besser oder schlechter auf Grund seiner Sexualität.
    Es ist einfach Geschmackssache.



    EDIT: Da es ja eigentlich um meine Sexualität geht und ich nur etwas abgeschweift bin: Ich bin heterosexuell. Was auch immer dir das jetzt bringt Paul. ^^

  • Ich find das Thema immer schwierig.
    Natürlich ist die Sexualität ein Teil der Persönlicheit, aber sie ist ja nicht das was einen exklusiv ausmacht. Insofern wäre es mir am liebsten, wenn es gar keine Rolle in unserer Gesellschaft spielen würde - also ähnlich relevant wäre, wie die Augenfarbe zum Beispiel. Ist aber natürlich leider nicht so.


    Eine Sache die ich gerne aber mal loswerden möchte, weil es mich wirklich nervt.
    Ich selbst bin bisexuell. Wenn man mich fragt, sag ich das auch. Was mir aber schon häufiger passiert ist, und es war egal, ob die fragende Person heterosexuell oder homosexuell ist, es wird einem nicht geglaubt, dass es sowas wie Bisexualität überhaupt gibt.


    Mir ist klar, dass es in unserer grossteils monogamen Gesellschaft schwierig ist diese Art der Sexualität an einer Beziehung festzumachen, weil man ist ja dann entweder mit einer Frau oder einem Mann zusammen. Aber alleine aufgrunddessen und der eigenen sexuellen Ausrichtung diese sexuelle Identität zu negieren finde ich super ignorant.
    Ich mag beides, ich hab mit beidem Erfahrungen, ich hab für beides ein Beuteschema (sorry wenn das jetzt pervers klingt). Was ich dann in einem Moment mehr fancy hängt fast nur von Tagesform (nehme mal an Hormone) und Gelegenheit ab.


    Sorry für die WUT!-Rede... aber es musste mal raus.

  • Ich bin Homosexuell aber glaube auch mich in Männer verlieben zu können, habe bisher aber noch keinen gefunden. :D
    Aber das "schlimmste" Erlebnis war mit meiner damaligen Freundin die eine katholische Familie hatte.. das Gespräch mit ihrer Mutter nach dem outing war nicht von ignoranz zu übertreffen und hat sich stellenweise so an gefühlt als würde man mit einem kleinen Kind sprechen. Da kam dann sowas zu stande wie: "würdest du sie auch lieben wenn sie die exakt gleiche person nur im Körper eines mannes wäre?".. den rest kann man sich denken. :D

  • Da kam dann sowas zu stande wie: "würdest du sie auch lieben wenn sie die exakt gleiche person nur im Körper eines mannes wäre?".. den rest kann man sich denken. :D

    Das wird leider in der Regel einfach immer noch nicht verstanden: Die Sexualität ist kein "Lebensstil", den man sich aus eigener Entscheidung heraus ausgesucht hat, doch wird man konservativ-ignoranten immer gern in der Richtung bekommentiert.


    Auch Sprüche a la "Nun, wenn es dich glücklich macht" sind in der Regel nicht bös gemeint, verfehlen aber leider ein wenig die Realität.

  • Wenn nur verstanden werden würde, dass Sexualität angeboren ist (was ja schon mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen wurde), dann wären wir einige Schritte weiter. Denn seine Sexualität kann man sich nicht aussuchen, nicht wie seine Hautfarbe, Augenfarbe oder Haarfarbe (wir ignorieren jetzt mal Kontaktlinsen, Haare Färben und im Solarium campen).
    Am schlimmsten find ich fast noch, dass man sich in der Gesellschaft irgendwie outen muss, wie als ob es etwas schlimmes ist. Ich hab für mich persönlich beschlossen, mich nie direkt zu outen sondern aller höchstens im angemessenen Fällen darüber zu reden aber ich seh es nicht ein, dass ich Leuten etwas mitteilen muss, dass vollkommen natürlich ist und an mir als Person nichts ändern. Ich meine ich muss auch nicht zu meinen Eltern sagen "Mum, Dad ich hab Braune Augen.". Und bitte kommt mir nicht mit, dass man das mit den braunen Augen ja sehen würde, dass ist vollkommen scheiß egal denn es ist einfach uninteressant, es macht nichts und verändert nichts aus menschlicher Sicht.
    Am Ende kann man noch froh sein, dass wir in Deutschland in einem vergleichsweise toleranten Land leben auch wenn hier vieles nicht perfekt ist und es auch sicher noch einige dunkle Ecken gibt.
    Ich hoffe einfach nur, dass irgendwann Sexualität als das angesehen was es ist, nämlich etwas vollkommen normales und das sich dadurch ein differenzierter und respektvoller Umgang mit jeder Art von Sexualität entwickelt.

  • Am schlimmsten find ich fast noch, dass man sich in der Gesellschaft irgendwie outen muss, wie als ob es etwas schlimmes ist.

    This.


    Jedes mal, wenn sich ein ehemaliger Fußballer outet, (als Aktiver geht das ja noch weniger, im Fußball ist die Intoleranz leider extrem hoch) denk ich mir: Warum müssen wir ihm jetzt Respekt bekunden? Das sollte nicht notwendig sein, sowas sollte völlig normal sein und nichts, worüber zwei Wochen berichtet wird, nur um es danach wieder totzuschweigen :/

  • I know, I'm late to the party. Ich hab aber noch ein bisschen Senf über und möchte den gerne abgeben ;)


    Ich finde Outings extrem wichtig, vor allem bei Sexuellen oder Romantischen Orientierungen die gerne vergessen werden (Namentlich A-, Bi-, Pan- und so weiter. Außerdem alle Geschlechtsidentitäten die nicht ins Binär passen, aber story for another time und so.)
    Ich finde es deshalb wichtig, weil Menschen sonst eventuell nicht von diesen Identitäten erfahren. Die meisten Asexuellen finden z.B. erst als Erwachsene heraus, dass Asexualität existiert.


    Ich bin Aromantic Asexual und es hat 18 Jahre des "Was ist falsch mit mir?" gebraucht, bis ich das herausgefunden habe. Ich war in der Schule nie verliebt (warum wohl) und habe irgendwann einfach Crushes erfunden damit meine Freund*innen aufhören mich zu nerven. Weil ich nicht wusste, dass so etwas wie Aromanticism existiert, habe ich allerdings auch nicht danach gesucht. Ich habe stattdessen nach Soziopathie gesucht, ich dachte ich sei ein gefühlsloser Roboter. Aber das hat auch nicht gepasst und so habe ich die Neugier einfach durch Depression ersetzt. Ging auch, war aber nicht gesund für mich.


    Meine Sexualität habe ich schon während der Schulzeit angezweifelt, aber da ich von einer weißen Cis-Männlichdominierten Bonzenschule komme habe ich mich nicht getraut dort tiefer zu graben. Zwischenmenschlich war meine Schulzeit auch schon unangenehm genug ohne dass ich queer war. An meiner Schule gab es einen schwulen Lehrer (aber der war nicht wirklich out, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern es jemals von ihm selbst gehört zu haben) und einen Bisexuellen einen Jahrgang unter mir (womit dieser Jahrgang übrigens genausoviele Queere hatte wie mein Jahrgang PoC, aber ich schweife ab). Der durfte sich dann auch Sachen wie "Bisexualität gibt es doch gar nicht", "Du kannst dich bloß nicht entscheiden" usw. anhören.


    Erst im Studium habe ich Menschen kennengelernt die offener waren und irgendwann bin ich auf einen "You might be aromantic, if..."-Tumblr-Post gestoßen der mir eine große Last abgenommen hat. Durch das Entdecken eines Labels das auf mich passt wusste ich, dass es noch andere Menschen wie mich gibt. Dass ich kein Alien bin. Wenn man mich nach dem glücklichsten Moment meines bisherigen Lebens fragt, ich würde wahrscheinlich diesen Moment nennen. Sofort. Ich war so glücklich, dass ich mich noch in Moment bei meinen beiden besten Freund*innen geoutet habe.


    Zu dem Zeitpunkt habe ich noch angenommen, ich sei Heterosexuell. Aber ich habe dann auch schnell gemerkt, dass das auch irgendwie nicht zu mir passt. Leider gibt es nicht viele Materialien zu Asexualität und kaum Leute die out sind weshalb auch die vielen verschiedenen Ausprägungen von Asexualität kaum bekannt sind. Da ich zu einer kleineren Gruppe innerhalb der Asexuellen gehöre schließen mich viele Definitionen einfach aus.


    Ganz zu schweigen von Aromanticism. Ich habe (bis jetzt) 2 Definitionen von LGBTQ+ (Ich tue das A ins Q und das +, so spricht es sich leider einfach am besten) gefunden, die Aro mit einschließen. Wenig mehr schließen überhaupt romantische Orientierung mit ein.


    OK, soviel zu meiner Lebensgeschichte. Mein Punkt ist:
    Wie leben in einer ziemlichen cis-heteronormativen Welt (Wer mir da nicht zustimmt schickt mir bitte keine Nachricht. Oder an eine E-Mail-Adresse die nicht mir gehört.) und für queere ist es wichtig, Vorbilder zu haben. Vorbilder die ihnen zeigen: Es gibt andere Menschen wie mich. Ich bin nicht kaputt. Ich bin gut so wie ich bin.
    Für den LG-Part von LGBTQ+ gibt es schon viele Vorbilder. Aber je mehr sich outen, desto mehr besteht die Chance das eine Person dich erreicht. Wenn du dir z.B. Guido Westerwelle nicht zum Vorbild nehmen möchtest weil er nicht deine politische Meinung vertritt, dann vielleicht Tyler Oakley oder Ingrid Nielsen. Vom Bundestag und vom Britischen House of Commons weiß ich, dass sie min. ein offen trans* Mitglied haben. Aber es gibt Orientierungen, für die es keine Vorbilder gibt. Und gerade die sind leider die, die es nötig hätten und dringend Vorbilder brauchen.



    </Wall of Text>

  • Hab den Thread gerade erst durch einen Twitterbeitrag unseres guten @Johnderate' entdeckt. Schöner Beitrag an dieser Stelle, wollte ich nur kurz einmal erwähnen.


    Was ich bin ist... ka, schwierig, unwissend? Ich hab eine Freundin, das haben die meisten hier ja direkt mitbekommen, aber der Gedanke an Männern ist nichts, was mich in diesem Bereich stören würde (das klingt doof, aber ich bin müde und man verzeihe mir diese Formulierung). Es kam halt nie dazu und ich bezweifle, dass es jemals dazu kommt, dafür läuft meine Beziehung zu gut, aber ich schweife ab.
    Interessant ist, das ich recht früh Erfahrung mit anderen Sexualitäten bzw. deren Existenz gemacht habe. Die Familie meiner Ma ist ziemlich groß, sie hat viele ältere Geschwister und dementsprechend hab ich z.B einige Cousinen etc. die wesentlich älter sind als ich, eine davon war, so lang wie ich mich erinnere geoutet lesbisch, was bei uns allgemein akzeptiert wurde. Mir wurde als Kind mal erklärt was das bedeutet und gut war es, das war für mich dementsprechend schon immer was alltägliches. (Das sie und ihre Freundin zwei Kinder haben, von je einem Mann eines Schwulenpärchens ist jetzt noch mal was ganz anderes usw.)
    Dann kam noch dazu, dass mein ehemaliger Lehrer und mitlerweile guter Bekannter (wir sind im selben Verein) schwul ist und sich auch mal geoutet hat, nachdem er eine Freundin hatte. Der Vater eines guten Freundes von mir war ebenfalls schwul und eine ehemalige gute Freundin (jetzt Freund) von mir ist nun ein Mann.
    Ich hatte diese Leute also ein großteil meines Lebens um mich und habe tatsächlich relativ spät, mit 12 oder 13, erst festgestellt das es wirklich Menschen gibt für die das nicht normal ist, schlimmer noch, die das Feindbild oder einfach nur verkehrt ansehen und diese Erkenntnis hat mich damals ziemlich geschockt. Klar ich bin selbst nicht davon betroffen, aber dass Menschen darunter zu leiden haben dass sie, in irgendwelchen Augen, eine falsche Person lieben erscheint mir einfach absurd, dementsprechend ist es mir wirklich einfach egal, ich nehme es wahr, schaue dann wie jemand damit umgeht und passe mich dem einfach an. Redet jemand offen darüber, tu ich es auch, will das jemand aus Angst nicht an die große Glocke hängen, unterstütze ich moralisch, behalte es aber dennoch für mich.

  • Meine Ansichten zum Coming Out decken sich übrigens sehr mit der grandiosen Rachel Maddow (MSNBC television host) die sie nach einem Guardian Interview auf ihrem Blog veröffentlich hat:



    I've long held three basic beliefs about the ethics of coming out:

    • Gay people -- generally speaking -- have a responsibility to our own community and to future generations of gay people to come out, if and when we feel that we can.
    • We should all get to decide for ourselves the "if and when we feel that we can" part of that.
    • Closeted people should reasonably expect to be outed by other gay people if (and only if) they prey on the gay community in public, but are secretly gay themselves.

    I also believe that coming out makes for a happier life, but that's not a matter of ethics, that's just corny advice.


    Jetzt muss ich bloß hoffen, dass meine Eltern oder kleinen Geschwister nicht auf die Idee kommen meinen Username zu googlen, sonst pulle ich in diesem Forum (coincidentally) auch noch ein Rachel Maddow Outing ;)

  • Ich finde Outings extrem wichtig, vor allem bei Sexuellen oder Romantischen Orientierungen die gerne vergessen werden (Namentlich A-, Bi-, Pan- und so weiter. Außerdem alle Geschlechtsidentitäten die nicht ins Binär passen, aber story for another time und so.)
    Ich finde es deshalb wichtig, weil Menschen sonst eventuell nicht von diesen Identitäten erfahren. Die meisten Asexuellen finden z.B. erst als Erwachsene heraus, dass Asexualität existiert.

    Outings sind also die Grundlage oder zumindest ein wichtiger Bestandteil deiner Meinung nach, dass Menschen von anderen, der Heterosexualität abweichenden, Sexualität erfahren? Dem möchte ich komplett widersprechen. Eine offenere Gesellschaft in der Outings nicht nötig sind, würde dem Ganzen doch viel eher helfen wei lman viel offener damit leben könnte.
    Die Tatsache, dass Homosexuelle Päarchen normal auf der Straße laufen würden (ich hab bis jetzt nur 1 gesehen, in meinem ganzen Leben und ich lebe in einer ziemlich toleranten Stadt) würde doch viel eher darauf Aufmerksam machen als Menschen, die sich irgendwann dem Druck der Gesellschaft gezwungen fühlen und sich outen. Outings laufen dabei ganz unterschiedlich ab, Outings können total unangenehme Situationen sein und teilweise auch nicht von der betroffenden Person selber gewollt sein. Wer ein Outing will so eines machen, wer es für wichtig hält, anderen Leuten ohne direkten Zusammenhang mitzuteilen müssen welche Sexualität er hat soll es machen, aber Menschen die es nicht wollen sollten es auch nicht machen sollten aber irgendwann dann vielleicht in der Lage sein, ganz normal ein Partner des selben Geschlechtes zu haben ohne mit Diskrimminierung oder selten dämlichen Fragen rechnen zu müssen.


    Zitat


    Ich bin Aromantic Asexual und es hat 18 Jahre des "Was ist falsch mit mir?" gebraucht, bis ich das herausgefunden habe. Ich war in der Schule nie verliebt (warum wohl) und habe irgendwann einfach Crushes erfunden damit meine Freund*innen aufhören mich zu nerven. Weil ich nicht wusste, dass so etwas wie Aromanticism existiert, habe ich allerdings auch nicht danach gesucht. Ich habe stattdessen nach Soziopathie gesucht, ich dachte ich sei ein gefühlsloser Roboter. Aber das hat auch nicht gepasst und so habe ich die Neugier einfach durch Depression ersetzt.
    Ging auch, war aber nicht gesund für mich.

    Das ist aber nichts, dass im direkten Zusammenhang mit Outings steht. Viele Menschen kennen 3 Sexualtiäten: Hetero, Homo & Bi. Nur wer sich selbst etwas weiter darüber hinaus mit Sexualitäten beschäftigt, erfährt etwas über andere Sexualitäten. Und das tun meistens nicht mal Leute, die selbst Homo- oder Bisexuell sind, also selber einer Minderheit im Bereich der Sexualitäten angehören. Teilweise sind diese Sexualitäten auch so selten, dass Outings keinen großen Unterschied machen würden weil sie eben so selten ist.
    Viel eher muss bei der Bildung angesetzt werden, in der Schule, ob nun innerhalb des Lehrplans oder durch externe Veranstaltung ist vollkommen egal, muss darauf aufmerksam gemacht werden. Dort sollten Schüler die Möglichkeit haben, etwas über andere, auch kleinere und unbekanntere Sexualitäten zu erfahren denn damit aufzuwachsen ist der beste Schritt zur Toleranz, Anerkennung und überhaupt einem Bewusstsein dafür.


    Zitat

    Meine Sexualität habe ich schon während der Schulzeit angezweifelt, aber da ich von einer weißen Cis-Männlichdominierten Bonzenschule komme habe ich mich nicht getraut dort tiefer zu graben. Zwischenmenschlich war meine Schulzeit auch schon unangenehm genug ohne dass ich queer war. An meiner Schule gab es einen schwulen Lehrer (aber der war nicht wirklich out, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern es jemals von ihm selbst gehört zu haben) und einen Bisexuellen einen Jahrgang unter mir (womit dieser Jahrgang übrigens genausoviele Queere hatte wie mein Jahrgang PoC, aber ich schweife ab). Der durfte sich dann auch Sachen wie "Bisexualität gibt es doch gar nicht", "Du kannst dich bloß nicht entscheiden" usw. anhören.

    Siehe das was ich oben erläutert habe. Jungen Menschen klar zu machen, dass es sowas gibt und sie damit aufwachsen zu lassen ist schlicht der beste Weg.



    Zitat


    Ganz zu schweigen von Aromanticism. Ich habe (bis jetzt) 2 Definitionen von LGBTQ+ (Ich tue das A ins Q und das +, so spricht es sich leider einfach am besten) gefunden, die Aro mit einschließen. Wenig mehr schließen überhaupt romantische Orientierung mit ein.

    Man darf natürlich nicht vergessen, dass LGBT ein (wenn auch unglücklicher) gewählter Oberbegriff für eigentlich alle Sexualitäten ist., inzwischen ist der Name auch schon offiziell mit LSBTTIQ (Lesbisch, Schwule, Bi-, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle & Queere) erweitert wurden. An sich ändern sich die Buchstabenkombinationen aber auch von Land zu Land, nur sollte man nicht dran denken, dass das ursprüngliche LGBT irgendetwas ausschließt - ist nur doof formuliert.




    Zitat

    Wenn du dir z.B. Guido Westerwelle nicht zum Vorbild nehmen möchtest weil er nicht deine politische Meinung vertritt, dann vielleicht Tyler Oakley oder Ingrid Nielsen. Vom Bundestag und vom Britischen House of Commons weiß ich, dass sie min. ein offen trans* Mitglied haben. Aber es gibt Orientierungen, für die es keine Vorbilder gibt. Und gerade die sind leider die, die es nötig hätten und dringend Vorbilder brauchen.

    Aber für all das brauchtman keine Outings, sondern nur Menschen die offen leben können ohne etwas befürchten zu müssen und eine tolerantere Gesellschaft. Vielleicht verliefen deine Outings besser als andere, aber ich habe, und nimm es bitte nicht persönlich, das Gefühl, dass du nicht verstehen kannst was andere an Outings so schlimm finden.
    Ich will mich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass ich so geboren bin wie ich geboren bin, ich möchte nicht in einem Kreis von Leuten oder Leuten gegenüber sitzen die mir Fragen stellen, die man sich hätte selbst beantworten können oder Bildung vermieden hätte. Ich kann verstehen, dass Menschen sich outen wollen doch in meiner Sicht haben Outings einen unglaublich geringen Nutzen für die Gesellschaft, ist für einige Menschen unangenehm und dem Thema selbst gegenüber unangemessen.

  • Eine offenere Gesellschaft in der Outings nicht nötig sind, würde dem Ganzen doch viel eher helfen wei lman viel offener damit leben könnte.
    Die Tatsache, dass Homosexuelle Päarchen normal auf der Straße laufen würden (ich hab bis jetzt nur 1 gesehen, in meinem ganzen Leben und ich lebe in einer ziemlich toleranten Stadt) würde doch viel eher darauf Aufmerksam machen als Menschen, die sich irgendwann dem Druck der Gesellschaft gezwungen fühlen und sich outen.


    Sicher. Ich stimme dir voll zu, dass eine Welt in der es keine Outings benötigt optimal wäre. Aber das wird nicht, niemals, nirgendwo Realität werden. Ich stimme dir zu, dass Schubladendenken immer zu Vorurteilen führt. Aber wir sind eine Spezies die nunmal so denkt. Wir leben in einer cis-heteronormativen Welt. Und Outings öffnen Kategorien die Menschen noch nie gesehen haben. Wenn ich mich gegenüber mehreren Menschen oute wette ich, dass min. 50% von Asexualität eventuell flüchtig, von Aromanticism noch nie in ihrem Leben gehört haben. Vermutlich mehr. Nur wenn wir alle Schubladen aufmachen können wir am Ende alles auf den Boden schmeißen, durchmischen und glücklich zusammen leben.


    Um im Bild zu bleiben: Einige Schubladen sind so groß und voll dass sie bereits auf dem Boden ausgelehrt sind, dass sie bereits von der breiten Masse anerkannt und (hoffentlich) akzeptiert sind. Und in diesen Gruppen wird ein Outing tatsächlich immer weniger wichtig. Ich möchte hiermit postulieren, dass die meisten Menschen die sagen "Outings sind heutzutage nicht mehr nötig" entweder hetero oder vielleicht noch schwul/lesbisch sind.


    Das ist auch die Gruppe, die sagt man soll es einfach offen leben. Stell dir vor du wärst eine Transfrau in einer streng katholischen Familie in Texas. Würdest du das offen leben? Vielleicht. Ob du das überlebst ist eine ganz andere Frage. Und ja, das meine ich absolut ernst.


    Ich kann dir übrigens garantieren, dass woauchimmer du lebst und wie tolerant auch immer deine Stadt ist: Schwule werden da auf offener Straße angespuckt und zusammengeschlagen nur fürs Händchenhalten (Was Menschen auch erst glauben wenn es Heteros in YouTube-Videos ausprobieren aber Story for another Time). Ich weiß nicht, wie oft du schon auf der Straße Händchen gehalten hast, falls dir das noch nicht passiert ist vermutlich nicht sehr oft.


    Oder wie soll ich offen leben? Soll ich für jeden sichtbar auf der Straße mit niemandem Händchen halten? Soll ich Twitterposts verfassen darüber wie ich gerade keinen Sex habe? Soll ich knutschende Paare wie Dolores Umbridge mit meinem Zauberstab auseinandertreiben?



    Viel eher muss bei der Bildung angesetzt werden, in der Schule, ob nun innerhalb des Lehrplans oder durch externe Veranstaltung ist vollkommen egal, muss darauf aufmerksam gemacht werden.

    Ja. Absolut. Aber wird nicht passieren bis eine Gruppe relevant genug erscheint, um (nach jahrelangem Kampf mit Hinterwäldler-Arschnasen Konservativen) ins Curriculum aufgenommen zu werden (ich hatte btw. von den 3-4 Mal die ich laut Lehrplan in meinen 12 Jahren Schule Sexualkunde-Blöcke gehabt haben sollte exakt einen und ein bisschen bei Hormonen). Und wie wie wird eine Gruppe relevant: Genau, durch Coming Outs. Jeder LGBTQ+-Prominente sorgt allein durch seine Existenz und sein Coming Out dafür, dass vielleicht irgendwann Menschen in der Schule seine Identität kennen lernen. Und jede Einzelperson, die sich outet, hilft auch indem sie Schubladen öffnet. Und wenn nicht sie irgendwann Prominent, mächtig oder anderweitig einflussreich wird, so wird es vielleicht eine Person deren Schublade sie geöffnet hat.

  • Oh man... :D


    Sicher. Ich stimme dir voll zu, dass eine Welt in der es keine Outings benötigt optimal wäre. Aber das wird nicht, niemals, nirgendwo Realität werden. Ich stimme dir zu, dass Schubladendenken immer zu Vorurteilen führt. Aber wir sind eine Spezies die nunmal so denkt. Wir leben in einer cis-heteronormativen Welt. Und Outings öffnen Kategorien die Menschen noch nie gesehen haben. Wenn ich mich gegenüber mehreren Menschen oute wette ich, dass min. 50% von Asexualität eventuell flüchtig, von Aromanticism noch nie in ihrem Leben gehört haben. Vermutlich mehr. Nur wenn wir alle Schubladen aufmachen können wir am Ende alles auf den Boden schmeißen, durchmischen und glücklich zusammen leben.

    Jetzt gehen wir in einen wissenschaftlichen Bereich, der mit Fakten belegt werden muss und wo Aussagen nicht mehr genügen.
    1. Es gibt vereinzelnt Länder und Städte in welchen Outings nicht mehr nötig sind, es viele Anlaufstellen für alles mögliche gibt - ein wunderbares Beispiel ist Island, welches zu den aufgeschlossensten Ländern der Welt gehört die auch schon seit 7 Jahren eine homosexuelle Regierungscheffin haben. Dort sind andere Sexualitäten exakt das, was sie sind: vollkommen normal.
    2. Wir sind eine Spezies, die nunmal so denkt? Aus dieser Aussage schließe ich, dass unsere Art zu denken und unser daraus resultierendes Verhalten von Geburt an vorbestimmt ist, weil wir nunmal so denken. Das würde heißen, dass wir seit Existenz der Menschheit unsere Art zu denken nicht verändert hätten. Das ist eine unglaubliche, unbegründete und unbelegte Pauschalisierung die schlichtweg falsch ist.
    3. Ja, dass du anderen Menschen etwas zeigst, dass sie wohlmöglich nicht kennen, ist vollkommen klar, wenn du dich outest. Darauf basiert aber mein Vorschlag mit derBildung.


    Zitat

    Um im Bild zu bleiben: Einige Schubladen sind so groß und voll dass sie bereits auf dem Boden ausgelehrt sind, dass sie bereits von der breiten Masse anerkannt und (hoffentlich) akzeptiert sind. Und in diesen Gruppen wird ein Outing tatsächlich immer weniger wichtig. Ich möchte hiermit postulieren, dass die meisten Menschen die sagen "Outings sind heutzutage nicht mehr nötig" entweder hetero oder vielleicht noch schwul/lesbisch sind.


    Ich sage nicht, dass Outings heute nicht mehr möglich sind sondern im Optimalfall nicht möglich sein sollten. Das sind zwei komplett unterschiedliche Tatsachen.


    Zitat

    Das ist auch die Gruppe, die sagt man soll es einfach offen leben. Stell dir vor du wärst eine Transfrau in einer streng katholischen Familie in Texas. Würdest du das offen leben? Vielleicht. Ob du das überlebst ist eine ganz andere Frage. Und ja, das meine ich absolut ernst.

    In diesem Moment habe ich mich gefragt, ob du meinen Beitrag gelesen hast. Vielleicht meinst du auch gar nicht mich, aber du hast mich immerhin zitiert. Fakt ist, dass ich eine Welt möchte, in der man offen leben kann ich habe nicht gesagt, dass man einfach offen leben kann. Auch hier wieder 2 komplett unterschiedliche Tatsachen.


    Zitat

    Ich kann dir übrigens garantieren, dass woauchimmer du lebst und wie tolerant auch immer deine Stadt ist: Schwule werden da auf offener Straße angespuckt und zusammengeschlagen nur fürs Händchenhalten (Was Menschen auch erst glauben wenn es Heteros in YouTube-Videos ausprobieren aber Story for another Time). Ich weiß nicht, wie oft du
    schon auf der Straße Händchen gehalten hast, falls dir das noch nicht passiert ist vermutlich nicht sehr oft.

    Ich habe früher 3 Jahre in Dänemark gelebt, dort habe ich ein Mädchen kennengelernt, welche Homosexuell ist. Die wohnt in Kopenhagen und rennt seit 5 Jahren mit ihrer Freundin durch die Stadt mit Händchen halten, Küssen, Regenbogenfahne am Rucksack... das volle Programm. Es ist, glaub es mir oder nicht, nichts passiert. Gerade in den skandinavischen Ländern, vor allem in den Städten, ist soetwas ziemlich gut möglich. Es ist nicht überall auf der Welt möglich, das ist vollkommen klar und es gibt viele Plätze an denen man noch nicht frei rumrennen kann - auch in vermeitlich toleranteren Lädern. Aber die Behauptung, die du hier wieder aufstellst ist pauschalisiert, unbegründet, unberechtigt und falsch.


    Zitat

    Oder wie soll ich offen leben? Soll ich für jeden sichtbar auf der Straße mit niemandem Händchen halten? Soll ich Twitterposts verfassen darüber wie ich gerade keinen Sex habe? Soll ich knutschende Paare wie Dolores Umbridge mit meinem Zauberstab auseinandertreiben?

    Bitte.... was? :D


    Zitat

    Ja. Absolut. Aber wird nicht passieren bis eine Gruppe relevant genug erscheint, um (nach jahrelangem Kampf mit Hinterwäldler-Arschnasen Konservativen) ins Curriculum aufgenommen zu werden (ich hatte btw. von den 3-4 Mal die ich laut Lehrplan in meinen 12 Jahren Schule Sexualkunde-Blöcke gehabt haben sollte exakt einen und ein bisschen bei Hormonen). Und wie wie wird eine Gruppe relevant: Genau, durch Coming Outs. Jeder LGBTQ+-Prominente sorgt allein durch seine Existenz und sein Coming Out dafür, dass vielleicht irgendwann Menschen in der Schule seine Identität kennen lernen. Und jede Einzelperson, die sich outet, hilft auch indem sie Schubladen öffnet. Und wenn nicht sie irgendwann Prominent, mächtig oder anderweitig einflussreich wird, so wird es vielleicht eine Person deren Schublade sie geöffnet hat.

    Nur mal so: Die Konservativen in Island tollerieren andere Sexualitäten. Sicherlich sind es in vielen Ländern vor allem Konservativen die sich gegen solche Themen aussprechen und sich ihnen streuben, aber eine Pauschalisierung ist hier wieder vollkommen unbegründet, unberechtigt und falsch.
    Ich will nicht abstreiten, dass es in der Vergangenheit wichtig war, dass Leute sich zu etwas bekannt haben, um darauf aufmerksam zu machen - das gehört aber mittlerweile der Vergangenheit an. Mittlerweile outen sich die meisten nicht mehr, weil sie darauf aufmerksam machen wollen, dass es sie gibt sondern weil es, zumindest bei uns in Deutschland, die gesellschaftliche Norm ist - vorrausgesetzt du ziehst keine offensichtlichen Nachteile durch dein Outing.
    Das mag bei einer so kleinen Minderheit wie du sie vertrittst, sicherlich anders sein aber gerade du selbst, deine eigene Sexualität widerspricht deinen Punkt den du hier genannt hast. Gerade weil es so wenig Menschen gibt, die die selbe Sexualität haben wie du sie hast wirst du nach deinen Kriterien die du aufgestellt hast nie relevant als Gruppe.
    Daher bin ich der festen Überzeugung, dass so etwas über die Bildung angegangen werden muss, und natürlich auch durchgezogen werden muss. Ich kann nicht auf deinen Schulplan und deinen Unterricht eingehen, weil ich diesen nicht kenne und daher auch nicht weiß, was vorgefallen ist und auf dem Plan stand, aber es muss halt drauf Aufmerksam gemacht werden, dass es andere Sexualitäten gibt neben den großen Bekannten. Das darf dann natürlich nicht nur auf einen Plan stehen, sondern muss auch durchgezogen werden.

  • Ich kann zwar leider nichts zu Diskussion beitragen, weil ich in diesem Thema einfach keine Ahnung habe, aber ich es so toll, dass im Internet so eine für mich lehrreiche und friedliche Diskussion bei einem heutzutage leider immer noch schwierigem Thema geht. Ich finde dies spricht doch wirklich für diese Community.
    Nur mal ein kurzes Statement von mir.

  • Als derjenige der diesen Thread eröffnet hat würde ich gerne mal ein bisschen zusammen fassen, leider muss ich dabei auf Zitate verzichten, das es am Handy unglaublich Fummelig ist diese einzubringen. @Komischer Kauz und @Johnderate haben hier ja das meiste geschrieben also werde ich mich auch hauptzächlich auf die beiden Beziehen und das ganze mit meinen eigenen Erfahrungen kommentieren.


    Einig sind wir uns glaube ich alle das wir gerne in einer Welt leben würden in der alle Sexualitäten bekannt und akzeptiert sind. Man muss Aubergine auch sagen das es abgesehen von einem kleinen Teil dieser Welt, nämlich Nordeuropa/Skandinavien und vielleicht ein paar tolerante Gegenden außerhalb davon noch nicht der Fall ist, leider leben in ganz Skandinavien nicht mal 30 Millionen Mneschen also leider nur ein winzig kleiner Teil der Weltbevölkerung.
    Man kann also klar sagen das diese Welt die wir uns wünschen nur in sehr begrenzten Rahmen existiert.


    Nun zu der Sache das man als nicht Heterosexueller Mensch in der Öffentlichkeit immer noch attackiert wird. Es ist natürlich schon das deine Bekannte in Dänemark nie mit Anfeindungen leben musste, aber ich halte das leider für einen Einzelfall oder nur in denn vorhin besagten Ländern für möglich. Als jemand der seine Zuneigung zum nicht anderen Geschlecht auch öffentlich, oder an öffentlichen Orten (ließ Schule) ausgelebt hat (gekuschelt) muss ich sagen das ich unsere Gesellschaft noch weit davon entfernt sehe, hinzufügen möchte ich noch das es für Frauen glaube ich leichter ist da es ins alte konservative geschlechterbild passt das Mädchen sich umarmen, oder näher zusammen sitzen, oder tanzen, etc. bei Männern ist das, seit Hitler in Deutschalnd nicht mehr möglich, ja vieles von dieser Männer dürfen sich nicht berühren Politik würde damals von den Nazis eingeführt 1900 war es normal das Männer auch mal zusammen getanzt haben. Jedesmal wenn ich mit meinem damaligen Partner gekuschelt hab würden wir von jedem zweiten Schräg angeschaut, in unserem Freundeskreis war es akzeptiert, aber selbst die Bekannten aus der Stufe warfen einem skeptische Blicke zu, ganz zu schweigen von den Lehrern. Das ganze führte Dan dazu das wir nur noch an immer abgelegenere Orte gegangen sind und jedes Mal reflexartig auf abstand gegangen sind sobald jemand sich genähert hat. Zumindest in der Ländlichen Region in der ich Lebe ist es nicht möglich als schwules Pärchen zusammen zu leben ohne skeptische Blicke zu bekommen, wenn nicht sogar beschimpft zu werden. Und ich würde so gerne sagen das mir persönlich diese Blicke nichts ausmachen, das mir doch eh egal sei was diese Menschen über mich denken, das sie sich mit ihrem veralterten Weltbild doch verziehen sollten, aber es ist mir eben nicht egal. Und es ist wirklich unglaublich schwer zu ertragen.


    Die richtige Antwort darauf ist, wie schon von euch gesagt, Bildung, in der Schule sollte an irgendeinem Punkt einfach über alle Sexualitäten geredet werden.
    Die Frage ist aber wie kommt man da hin? Und das ist der eine von 2 Punkten an dem ich denke Outings sind wichtig, sie helfen die Aufmerksamkeit zu erregen und werfen die Frage auf wieso darüber nicht unterrichtet wird. In meiner Schule wurde Homosexualität nicht erwähnt in Sexualkunde, nur später mal in Reli, aber das hatte mit meiner Hervorragenden Lehrerin zu tuen und nichts mit dem Lehrplan, hätte ich nicht das Internet gehabt um mich zu vergewissern das es andere Menschen gibt die so sind wie ich und das es nichts schlimmes ist hätte ich große Probleme gehabt.
    Als Pansexueller ist das noch leichter denke ich da ja Frauen noch zu dem gehören was man mag (damals dachte ich ich bin Bi). Als Homosexueller muss man ja zwangsläufig denken es sei etwas mit einem Falsch.


    Der 2te Punkt warum Outings noch wichtig sind und da denke ich gibt es bei euch beiden auch einen Konses, ist die Vorbildfunktion, für Kauzi scheint es, basierend auf allem was du so gesagt hast, ich kann mich irren, nie ein größer Teil deines Lebens gewesen zu sein zu sagen:" Ich will auch gerne so sein wie (berühmte Person)." Für viele ist das aber der Fall, viele Menschen identifizieren sich mit ihren Vorbildern, gerade in der Pubertät. Als schwules könnte man dann ja sagen ich wäre gerne so wie Tyler Oakly, oder wenn man lesbisch ist vielleicht Ellen Page, aber gerade für andere, nicht nur Homosexuelle Sexualitäten ist es schwierig Vorbilder zu finden, mir fällt auf Anhieb keine berühmte Bisexuelle, geschweigeden Pansexuelle Person ein. Gerade für diese kleineren Gruppen könnte es enorm hilfreich sein prominente Vertretung zu haben, wie John bereits gesagt hat, es gibt keine Berühmten asexuellen und dann weiß auch niemand, außer man versucht sich selbst darüber zu belesen, das sowas existiert und das muss wie John es ja bei sich selbst beschrieben hat unglaublich schwierig sein.


    Ich hoffe ich hab das ganze trotz meiner Ausschweifungen zusammengefasst und nichts unterschlagen/vergessen. :)