Ich weiß das Spiel ist jetzt schon etwas älter und alles was ich jetzt schreibe wurde wahrscheinlich schon an anderer Stelle geschrieben aber nachdem ich es durchgespielt und mir den „Super Special Spoiler Podcast“ dazu angehört habe, verspüre ich einfach das Bedürfnis zu erklären warum ich das Ende von „The Last of Us“ nicht nur für ein sehr gutes Ende sondern auch für ein Happy End halte.
Am Ende des Spiels erfährt man, dass ein Impfstoff gegen den Virus hergestellt werden könnte wenn man den Pilz in Ellie aus ihr herausoperiert. Die Fireflies haben daher beschlossen sie im Grindelwald-Style für das größere Wohl zu Opfern. Joel ist damit alles andere als Einverstanden und beschließt Ellie zu retten und alle sich ihm in den Weg stellenden Fireflies über den Haufen zu schießen. Das tut er dann auch und flieht mit Ellie zu seinem Bruder Tommy.
Nun habe ich des Öfteren gehört und gelesen dieses Verhalten sei egoistisch und amoralisch. Während ich ersterem zustimmen würde habe ich mit letzterem mehr als nur ein kleines Problem, da mir eine Weltsicht in der die Rettung einer Person als amoralisch betrachtet werden kann nicht behagt. Die Fireflies möchten Ellie (ein vierzehn jähriges Mädchen, welches ihnen nichts nur nichts getan hat sondern sogar versuchte ihnen zu helfen) ermorden um einen Impfstoff herstellen zu können. Dagegen wirkt sogar Edward Jenner sympathisch der einen 8 jährigen mit Kuhpocken infizierte um zu sehen ob ihn dies von den Pocken, welche er ihm später injizierte, schützen würde. Für die Fireflies ist Mord ein legitimes Mittel um der menschlichen Rasse die Kontrolle über ihr Schicksal zurückzugeben (wie es in einem Audiolog ausgedrückt wird). Ein Gedankengang der an Dr. Mengele erinnert welcher wissenschaftlichen Fortschrift durch Experimente an Menschen erlangenwollte. Diese Handlungen sind durchaus verständlich erhoffen sie sich doch durch den Impfstoff den Ausweg aus einem bereits über zwanzig Jahre andauernden Albtraum und eine Zukunft für die Menschheit. Der Mord an Ellie bedeutet aber auch den Verlust aller Menschlichkeit. Denn wenn Überleben und Vermehrung für die Menschen zum einzigen Ziel werden ergeben sie sich schlussendlich den Regeln der Natur und erlangen eben nicht die Kontrolle zurück.
Damit will ich keines Falls sagen das Überleben ein schlechtes Ziel ist. Joel und Ellie töten schließlich zig Menschen um zu überleben. Aber sie töten ihre Feinde nicht ihre Verbündeten. Und finden am Ende der Geschichte auch eine bessere Zukunft für die Menschheit, eine die keine Opfergaben fordert. In der Siedlung von Maria und Tommy bauen sich Menschen ein neues Leben auf. Joel ist nicht bereit Ellies Leben für den Fortschritt zu opfern lieber lässt er alle Anstrengungen bis zu diesem Punkt um sonst gewesen sein und geht zurück zu seinem Bruder Tommy wo auf beide eine Zukunft wartet. Der Vater rettet die Tochter aus den Fängen der Fanatiker die sie zu ermorden versuchen. Wie gesagt ein Happy End.
Mir ist klar, dass es dazu verschiedene Sichtweisen gibt aber ich hoffe ich konnte meine halbwegs gut darlegen und irgendjemand interessiert sich 3 Jahre nach Release noch für das Ende von „The Last of Us“. Wenn nicht auch egal immerhin habe ich meine Zeit mit etwas Besserem Verbracht als YouTube Videos in Dauerschleife zu schauen.