Comedy Filme

  • In letzter Zeit denke ich viel darüber nach was einen guten Comedy Film von einem schlechten unterscheidet.
    Erstmals war es schwer für mich die richtige Antwort für mich selber zu finden, aber am Ende des Tages bin ich doch zu einer mehr als simplen Lösung gekommen.
    Ein Comedy Film muss unterhaltsam sein. Das wars. Mehr braucht ein Film in diesem Genre nicht um mir zu gefallen. Er muss mir nichts mitgeben für die Zukunft, mein Leben verändern, oder mich zum Nachdenken anregen. Nichts dergleichen.


    Mit dieser Erwartungshaltung bin ich auch The Ridiculous 6 herangegangen und ich hatte knappe 2 Stunden guten spaß.
    Als ich mir dann aber im Nachhinein die Kritiken zu The Ridiculous 6 durchlas war ich doch relativ überrascht, obwohl eigentlich war ich nicht wirklich überrascht. The Ridiculous 6 wurde von der Kritik auseinander genommen und auch die Stimmung allgemein war dem viel sehr Negativ eingestellt.


    Seitdem mir das aufgefallen ist stelle ich mir die Frage warum dem so ist. Warum hatte ich dermaßen spaß mit dem viel und viele andere nicht ?


    Um diese Frage zu beantworten schauen wir uns einfach mal Robins Meinung zu The Ridiculous 6 an.



    In diesem Podcast vergleicht Robin stets Edgar Wright Filme mit The Ridiculous 6 und da liegt in meinen Augen schon das Problem.
    Adam Sandler und Edgar Wright haben einen Komplett anderen Ansatz was Komik im Film betrifft.


    Edgar Wright schreibt sehr viel Metaebenen Humor, lässt viele Witze aufeinander aufbauen, spielt sehr viel mit Kamera, Schnitt und Sound herum und verlangt dem Zuschauer allgemein sehr viel ab.


    Adam Sandler funktioniert da sehr viel einfacher, sehr viel direkter. Ein Gag wird nicht lange vorbereitet, da in Adam Sandler Filmen einfach im Maschinengewehr Takt Witze heraus geschossen werden, unabhängig ihrer Qualität, wodurch bei mir nie Langeweile Auftaucht.


    Warum kann man mMn also diese beiden Arten von Filmen nicht miteinander vergleichen ?
    Weil beide ein komplett verschiedene Art haben Comedy zu präsentieren.
    Ich würde die Filme eher mit Filmen vergleichen die einen ähnlichen Ansatz verfolgen und nicht unbedingt mir jeden Comedy Film der Welt.
    Für mich persönlich würde es auch keinen Sinn machen einen The Raid mit The Avengers zu vergleichen, da sie sich zwar im selben Genre bewegen, mich aber auf Komplett unterschiedlichen Ebenen versuchen abzuholen.


    Für mich machen beide Ausrichtungen sehr viel spaß, da ich die Variation zu schätzen weiss. Ich würde mich wohl nach 10 Edgar Wright, als auch nach 10 Adam Sandler Filmen langweilen, sofern es nicht den Gegenpol gäbe.



    Was ist eure Meinung zu dem Thema ?
    Was macht für euch einen guten Comedy Film aus ?
    Würdet ihr das auch trennen, oder seid ihr das anderer Meinung ?
    usw.

  • Zuerst einmal...ich finde es sehr schwer über Comedy zu urteilen, da gerade dieser Bereich so ungemein subjektiv ist. Allerdings finde ich es durchaus zulässig Filme innerhalb eines Genres miteinander zu vergleichen, was das nächste Problem der Genredefinition lostreten würde aber das gehört nicht hierher...


    Zu Komödien...Ich persönlich mag visuellen Humor in Filmen sehr gerne, als Klamaukfilme könnte man viele aus der Richtung zusammenfassen. (Nackte Kanone, Monty Python, Hot Shots etc.) Von dieser Warte aus sieht es heutzutage leider finster aus. Die Meisten Komödien wiederholen immer und immer wieder das selbe Schema entweder mit Fokus auf Culture-Clash, Jungfrau Anfang 30 oder ewiges Kind. Die ewige Wiederholung ist eigentlich das, was mich am meisten stört. Es wird wenig neues ausprobiert, Schadenfreude, Fäkalsprache und verfängliche Situationen werden als garantierte Lacher bis zum Abwinken genutzt und zum Schluss kommt die Moralkeule um die Ecke....Ich habe nur wenige Filme von Adam Sandler und seiner Posse gesehen aber gefühlt habe ich alle gesehen. Wie du geschrieben hast, er feuert die ganze Zeit Gags ab, von denen allerdings keiner wirklich zündet. Durch die schiere Menge kann kein ordentlicher Aufbau der Punch-Line vollzogen werden und sie überrascht dich nicht.


    Im Vergleich dazu Gags, die eine recht langen Aufbau bis zur Punch-Line haben bzw. durch das Durchziehen eines Gags und nicht sofort die Punch-Line zu bringen


    "Der nackten Kanone" Gun assembly


    (Austin Powers 3 Point-turn)




    Deine Fragen haben mich an ein etwas filmtheorethischers Video erinnert, was ich vor einer Weile gesehen habe. Er fokussiert sich teilweise stärker an Edgar Wright, da er zurzeit aus rein technischer/kompositorischer Sicht einer der besten, wenn nicht der beste Comedyregisseur ist. Allerdings analysiert er in denersten paar Minuten einige grundlegende Elemente amerikanischer Komödien und deren Umsetzung.


    "After all a murderer is only an extroverted suicide."

  • Warum kann man mMn also diese beiden Arten von Filmen nicht miteinander vergleichen ?
    Weil beide ein komplett verschiedene Art haben Comedy zu präsentieren.

    Und deshalb kann man sie nicht vergleichen?
    Meiner Meinung nach, kann man verschiedene Stile sehr wohl vergleichen und sagen warum einem Stil 1 besser gefällt als Stil 2.
    Nur weil einem selbst beide Stile gefallen, kann ein anderer Mensch trotzdem einen der beiden präferieren.
    Ich hab lieber wenige extrem gute Gags als einen nach dem anderen von dem dann nur einer von 10 zündet.


    Aber das ist nun mal persönlicher Geschmack, der vor allem bei Humor extrem subjektiv und schwer zu argumentieren ist.


    Tucker & Dale vs. Evil fand ich beispielsweise mega unterhaltsam. Kann aber auch verstehen, wenn jemand es nicht witzig findet, über Jugendliche zu lachen, die sich selbst umbringen.


    Ein "guter" Comedy-Film ist vermutlich einer, der einfach viele Menschen zum lachen bringt. Im Endeffekt muss aber gerade in diesem Genre jeder für sich selbst entscheiden.

  • @Turbolu Wie geil ist denn bitte dieser Trailer? :D


    @Topic
    Wie schon die anderen angemerkt haben denke ich auch das es eigentlich keine Definition für einen guten Comedy FIlm gibt. An sich wünsche ich mir aber immer das die Gags nicht so schnell nacheinander rausgehauen werden, allerdings habe ich dann ab und zu auch großen Spaß mit solchen Filmen wie z.B. mit 21 Jump Street den ich einfach hervorragend finde.
    Meine persönlichen Lieblinge wären aber trotzdem die Edgar Wright Filme, Zombieland und generell die Disney bzw. Pixar Filme.

  • bei 21 und 22 Jump Street sind halt fast alle Gags auch noch richtig gut.
    Die sind so genial!


    Btw. gibt es Tucker & Dale vs Evil bei Netflix. Macht mit ein, zwei Freunden noch viel mehr Spaß.


    Am Wochenende Coop-Schauen anyone? :D

  • Meiner Meinung nach sind die besten Comedy-Filme (bzw. Filme mit vielen Comedy-Elementen):


    Das Leben des Brian
    Die Ritter der Kokosnuss
    Die nackte Kanone
    Monsieur Claude und seine Töchter
    Tucker & Dale vs. Evil
    Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
    Shaun of the Dead
    Hot Fuzz
    Stromberg - Der Film
    21 & 22 Jump Street
    Brügge sehen... und sterben?
    7 Psychos
    Zombieland
    The Wolf of Wallstreet
    Lucky Number Slevin


    :)

  • Natürlich kann bei einem Comedy Film Unterhaltsamkeit genug sein, aber das kommt immer darauf an, was man für einen Anspruch an den Film hat. So wie in fast jedem anderen Genre, denn obwohl ich bei Filmen wie zuletzt 'Sisters' durchgängig unterhalten war, so war ich trotzdem danach nicht besonders begeistert, einfach weil der Film sehr flach war.
    Wie schon gesagt, ist das alles sehr subjektiv und es kommt immer darauf an, welche Witze man lustig findet und wieviel man von einem Comedyfilm erwartet. Ich fand The Ridiculus 6 grauenhaft, weil ich ihn schlichtweg nicht lustig fand und viele der Witze für mich auch nichts Neues und schlecht geschrieben waren. Hingegen war Trainwreck von Amy Schumer eine willkommene Abwechslung und punktete für mich mit Originalität und einer gewissen thematischen Tiefe.
    Für mich ist Comedy nicht nur einfach etwas von dem man unterhalten wird, sondern vor allem etwas, was einen zum Lachen, aber, wenn sie besonders gut gemacht ist, auch zum Nachdenken bringt.

  • In diesem Podcast vergleicht Robin stets Edgar Wright Filme mit The Ridiculous 6 und da liegt in meinen Augen schon das Problem.

    Das sind eine Stunde und 15 Minuten Podcast, ich hab keine Ahnung wo Robin diesen Vergleich zieht und noch weniger Lust das jetzt dort rauszusuchen. Wenn du aber mit "vergleicht Edgar Wright mit Adam Sandler" im Sinne einer Gleichstellung meinst, möchte ich darauf hinweisen, dass Robins Meinungen zu Filmen weniger als eine kompetente Kinokritik zu verstehen sind, sondern eher als ein Wirrwarr von Ansichten aus einem absurden Paralleluniversum, welcher dir bestenfalls durch seine Abwegigkeit den eigenen Horizont erweitern kann.


    Hot Fuzz ist genau das, was ich dir als Antwort auf die Frage, was einen guten Comedyfilm ausmacht, sagen würde. Er hat tolle Gags und ist dabei so intelligent geschrieben, dass er auch über seine Wirkung auf die Lachmuskeln hinaus in deinem Gedächtnis beständig bleibt. Die Klassiker Monty Pythons sind da ja ähnlich gestrickt. Wobei letztere ihre Intelligenz in den gesellschafts- und kulturkritischen Themen, zwischen den Slapstickeinlagen, äussern, welche bei Edgar Wright in einem schlauen Drehbuch und Filmverständnis zu finden ist.


    Adam Sandlers aktuelle Verbrechen an der Einschätzung der Intelligenz des Kinopublikums, sind da genau das, was ich als direktes Gegenbeispiel zu einem guten Comedyfilm aufzeigen würde. Nicht nur weil es Beispielsweise an einem satirischen Hintergedanken fehlt (es gibt auch guten Klamauk wie Die nackte Kanone; welchem jedoch ein eigener, funktionierender und markanter Humor innewohnt), sondern weil die "Gags" dabei noch den lexikalischen Eintrag für unlustig ersetzen könnten.


    Also sollte Robin wirklich das irrationale Wagnis der Gleichstellung dieser beiden Filmemacher in diesem Podcast umgesetzt haben, wird mein Verstand es wahrscheinlich in der Region "zu absurd um real zu sein" verdrängt haben und ich würde wahrscheinlich nicht mal bei einer genauen Zeitangabe dazu in der Lage sein, es wahrzunehmen.


    Nach langer Rede einfach ein Tipp von mir, um dem ganzen einen kurzen Sinn zu geben:
    Nimm Robins Meinungen Filmen einfach nicht zu ernst. Ich betrachte die eher als eine Form der abstrakten Kunst im Medien"journalismus". Dann läufst du auch zB nicht Gefahr, Robins Uwe Boll Sammlung nach filmischer Qualität zu durchsuchen ;)

  • Sandler schaut halt, wie weit er es noch treiben kann. ;)
    Für mich ist er schon seit "Jack and Jill" nicht mehr lustig. Das, was danach mit Kindsköpfe 2 und Chaos-Dad kam, war nur noch anstrengend. Wobei "Urlaubsreif" und "Pixels" wieder besser weggekommen sind, die ich aber beide nicht gesehen habe.


    Jetzt hat er ja seinen Drei-Filme-Vertrag mit Netflix laufen. Kann mir gut vorstellen, dass der zweite Film "The Do-Over" ähnlich bescheiden sein wird wie Ridiculous 6.


    @topic


    Ich würde mich ja mega über einen neuen Film mit Owen Wilson und Vince Vaughn freuen. ^^

  • Jack and Jill konnte ich acuh nicht ansehen. Kindsköpfe waren auch so Filme die man nur betrunken sehen konnte nebenbei. Für Pixels muss ich allerdings fast schon ne Lanze brechen, weil ich den garnicht so kacke fand wie viele sagen. Also immernoch kein allzu empfehlenswerter Film, aber im Kino mit 3D (und das war wirklich gutes 3D) hat der mich recht gut unterhalten. Zwar nie wirklich witzig, aber irgendwas war schon ganz nett.
    Was the Do-Over angeht muss ich sagen dass zumindest der Trailer schonmal vermuten lässt dass es nicht nochmal so eine Ridiculous Misere wird. Nur muss man nach dem 2-3 Minuten trailer auch den Film wohl nicht mehr sehen, da scheinbar alles erzählt wird.



    Welche Komödie ich über alles liebe ist "Hot Rod" mit Andy Samberg (Lonely Island, Brooklyn 9-9)). Wie oft ich den schon gesehen hab mit freunden und er wird nie schlechter. Daher freue ich mich auch tierisch auf den kommenden Film mit Andy "popstar: Never stop, never stopping". Der Trailer ist schon so toll und wer da alles mitspielt! Bill Hader, Will Arnett, ich liebe diese Menschen! (zumindest als Schauspieler)