5 Centimeters per Second hatte ich mir auch wegen der Hausaufgabe angeschaut. Ist schon ein sehr spezieller Film. Gemäldeartige Bilder und sehr ruhig erzählt. Mir hat er aber sehr gut gefallen. Ich musste erstmal alles auf mich wirken lassen und mir überlegen, was dort genau passiert ist. Es gibt zwar immer Hinweise darauf, warum die die Story sich so entwickelt, aber diese Szenen werden immer sehr kurz abgehandelt. Andererseits gibt es Einstellungen, die gefühlt Minuten dauern jedoch für die Story keinen Beitrag leisten. So hatte ich das Gefühl ständig was verpasst zu haben. Dadurch rekapituliert man ständig, das soeben Gesehene. So habe ich mich viel stärker mit mit dem Film auseinandergesetzt. Ich schaue eigentlich kaum klassische Liebesfilme aber der hier hat es mir wirklich angetan. Ich fand ihn sogar interessanten als Garden of Words.
Monsieur Claude und seine Töchter habe ich mir während eines Familientreffens angeschaut. Ich habe nicht so viel erwartet und wurde jetzt auch nicht überrascht. Wenn man aber einen Film für die ganze Familie braucht kann man den schon nehmen.
Im Grunde ist der Verlauf der Geschichte von der ersten Minute an klar. Der Fokus liegt hier eher auf den Dialogen und der Situationskomik. Dabei versucht der Film krampfhaft lustig zu sein. Ich musste aber selten lachen. Mancher aus meiner Familie fand den aber unterhaltsam und lustig. Tendenziell aber eher die fortgeschrittenen Alters. Schön fand ich, dass alles meistens recht locker erzählt wurde und ohne dramatische Wendungen auskam. Eine gab es dann leider doch. Da aber alles so vorhersehbar ist war sie jetzt nicht störend.
Das größte Problem ist IMHO die Figur des Claude Verneuil. Es wird ständig darauf rumgeritten wie rassistisch er doch ist. Dabei ist von Anfang an klar, dass er vielleicht konservativ eingestellt ist aber bei weiten kein Rassist ist. So wird ein Konflikt erzeugt, der eigentlich keiner ist.
Natürlich werden alle Vorurteile gegenüber Chinesen, Juden, Muslimen und Afrikanern bedient, die sich selbstverständlich als falsch herausstellen oder sich nur teilweise als zutreffend erweisen. Man darf auf keinen Fall irgendeine Form von Gesellschaftskritik erwarten. Der Film will eine Komödie sein und mehr nicht.
Mein Fall war der Film jetzt nicht. Aber als leichte Unterhaltung taugt er für den einen oder anderen wahrscheinlich.
Ich hatte am Ende aber das Gefühl eine etwas teurere TV-Produktion gesehen zu haben. Vielleicht lag das aber auch an der Synchro. Die Sprecher haben mir zwar gefallen aber lippensynchron war das oft nicht.