Ich persönlich finde auch, dass Witcher 3 und Fallout 4 nur bedingt miteinander vergleichbar sind. Generell schätze ich die Bethesdaspiele (seit Morrowind) wirklich sehr für ihren Ansatz, mir die Freiheit zu bieten, zu tun, was ich möchte und eben die Möglichkeit, einen rollenspielerischen Weg einzuschlagen. Dazu brauche ich persönlich keine großartige Storyline, sondern mir reicht dazu in der Regel der Rahmen, den mir diese Spiele auch bieten. Der Star von Fallout ist vielmehr die Welt selbst und das Erkundungsgefühl, ohne allzu stark in eine gewisse Richtung gedrängt zu werden (auch wenn mir dieser Mainquest-Hook in Teil 4 diesmal fast schon zu viel dessen war). Ich habe einfach eine Menge Freude an vermeintlich sinnlosen Dingen wie dem Bauen der Siedlung, dem Erkunden von neuen Ortschaften oder dem Erfüllen von vermeintlich hanebüchenen Aufgaben. Denn die Bethesdaspiele gaben mir bisher immer ein gutes Gefühl des Eskapismus und ich spielte sie meist um des Interagierens und Existierens in einer anderen Welt willen.
Der Star von Witcher 3 hingegen ist natürlich die Geschichte samt hochwertiger Dialoge und toll geschriebener Nebenquests. Allerdings finde ich hier nicht, dass Witcher 3 unbedingt von der Open World spielentscheidend profitiert hat, da sie mir nicht so identitätsgebend oder notwendig erscheint wie bei Fallout. Mir gefallen beide Ansätze gut, finde es aber immer schade, wenn Bethesdaspiele für etwas kritisiert werden, was sie nicht unbedingt sind oder sein wollen oder sein müssen.