"Umsonst-Kultur" / Ab wann ist Patreon erlaubt?

  • Heute kam völlig überraschend die erste Folge der Ratsherren online. Ich mag diese sehr gerne und fragte deshalb sofort nach, wo ich das Projekt unterstützen könne. Darauf habe ich zwar keine offizielle Antwort bekommen, allerdings einige Gegenstimmen. Das ganze führte nun dazu, dass ich diesen Thread erstellt habe.
    Mich würde interessieren, ab wann es für euch gerechtfertigt ist, Spendenfunktionen wie Patreon oder Paypal-Buttons zur Verfügung zu stellen und diese zu promoten, im Sinne von "ihr könnt dieses Projekt unterstützen in dem ihr XYZ tut".
    Sollte dies nur bei "kommerziellen" Projekten der Fall sein? Also Projekte wie Hooked, die die Haupteinnahmequelle der Mitarbeiter sind oder sollten auch kleinere Projekte diese Möglichkeiten nutzen. z.B. Hobby-Youtuber, Hobby-Podcaster etc., die deutlich geringere Kosten haben. Je nach Bekanntheitsgrad dieser "kleineren" Projekte übersteigen die Patreon-Einnahmen ja sehr schnell die Kosten, wodurch ein Hobby-Projekt doch kommerzialisiert wird. z.B. Radio Nukular. klassischer Podcast, der von Anfang Patreon hatte. Nimmt mittlerweile über 3,5k pro Monat ein und hat für das Kerngeschäft (also die reinen Podcasts) kaum Ausgaben (Serverkosten und Equipment halt, wobei sich dieses seit Folge 1 gleich anhört...)
    Sollten solche Projekte durch den Betreiber selbst finanziert werden, damit das Projekt weiterhin zum Spaß und nicht des Geldes wegen fortgeführt wird, oder ist euch das egal?




    Meine eigene Meinung werde ich, der Übersicht wegen in einem zweiten Post schreiben.

  • Ich finde die Patreonbewegung persönlich toll, weil sie einem die Möglichkeit der Selbstbestimmung lässt. Ich kann konsumieren, ohne einen Cent auszugeben, aber ich kann auch guten Gewissens unterstützen, wen ich mag. Dementsprechend sehe ich da kaum mehr eine Grenze zwischen Hobby und Profiprojekt. Des Spaßes halber machen es dann am Ende die, die auch ohne viele Unterstützer fortfahren. Jemandem Spenden untersagen zu wollen, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist ja keine Verpflichtung, die einem da auferlegt wird, und bei der Nichterfüllung derer man schief angesehen wird, sondern lediglich eine Möglichkeit, seine Dankbarkeit auszudrücken und das Fortbestehen eines geschätzten Formats zu gewährleisten :)

  • So. Ich selbst unterstütze aktuell 5 Projekte monatlich mit unterschiedlich hohen Beträgen. Darunter sind professionelle Teams, die nur davon leben (Hooked, RBTV, Easy Allies) und die beiden Podcasts Rumble Pack und Radio Nukular, die im Kern eher Hobbyprojekte mit geringen Kosten sind.
    Ich selbst überlege mir bei einer Unterstützung dabei nicht im vorhinein, wie viel Geld und Zeit wohl in den entsprechenden Content investiert wurde, sondern richte mich in erster Linie danach, wie sehr ich den Content mag. Dabei stelle ich mir immer vor: "Wäre dieser Content hinter einer Paywall, wie viel würde ich wohl bezahlen um ihn sehen zu können" entsprechend viel spende ich dann.
    Viele kleinere Hobby-Projekte releasen ihren Content allerdings sehr unregelmäßig, weshalb ich hier X€/Monat nciht die beste Möglichkeit finde. Bei Patreon gibt es Beispielsweise die Möglichkeit Spenden pro Ding zu sammeln, was sich gerade für diese Projekte meiner Meinung nach besser eignet.
    Generell finde ich aber, dass jedes Projekt, und ist es noch so klein unterstützbar sein sollte. Selbst ein normaler Letsplayer hat Kosten ob dies nun Geld (Mikro, Software) oder einfach Zeit ist, sei mal dahingestellt. Und wenn Patreon bei diesen dazuführt, dass sie im Laufe der Zeit eine deutlich höhere Produktionsqualität erreichen können, als dies vorher der Fall war, finde ich das super. Und wenn sie sich von dem ganzen Geld nur Chips kaufen und Xbox spielen, finde ich das auch vollkommen okay, da ich für den Content bezahle, der aktuell in dieser Form existiert und das Potenzial das ich darin sehe. Ich verlange grundsätzlich keine Verbesserung der Umstände durch meine Spende sondern unterstütze eher die Fortführung des Projekts. Die Projekte machen mir eine Freude, also möchte ich den Leuten dahinter ebenso eine Freude machen.

  • Heute kam völlig überraschend die erste Folge der Ratsherren online. Ich mag diese sehr gerne und fragte deshalb sofort nach, wo ich das Projekt unterstützen könne. Darauf habe ich zwar keine offizielle Antwort bekommen, allerdings einige Gegenstimmen. Das ganze führte nun dazu, dass ich diesen Thread erstellt habe.

    Um da noch nen bisschen Kontext zu bieten ich hab mich hauptsächlich mit Turbo am Anfang vom Dark Souls Stream drüber gestritten ob jetzt ein Patreon für Ratsherren nötig ist oder nicht.




    Patreon mahct doch bei den Ratsherren nich so Sinn also die haben quasi beide doch schon "bezahlte" jobs

    Wer Robin unterschstützen will kann das so machen : https://www.hookedmagazin.de/support-hooked/
    Mats hat einen bezahlten Job bei Bosepark er braucht also nicht finanziert zu werden.
    Auch meine Kernmeinung hab ich da geschrieben




    "Nicht alles macht man nur aus Geld " (also des Geldes wegen(meine Rechtschreibung halt))
    und
    "letzendlich bleibt es so oder so es ihre Entscheidung "

    Und nicht


    Zitat von Some dude

    @Deverio "Leute die Jobs haben dürfen nicht unterstüzt werden"




    Und dabei bleibe ich auch. Patreon ist für mich da Projekte möglich zu machen und zu fördern wenn es finnaziel Notwendig ist.
    Schon allein die Superkreuzburg ist ein Beispiel dafür. Mats macht dort schon seit Monaten Content und hat bis jetzt nie Geld verlangt. Wiso ? Weil er es eben nicht braucht und weil er es GERN macht. (Ein Kanal mit Schnitt 1.000 Views ist nicht Profittabel)
    Hooked hingegen kann sich ohne Patreon nicht finanzieren deshalb ist es da .
    Also : sie würden die Ratsherren nie gemacht haben wenn sie nicht Spaß und Freude an der Sache gehabt haben.



    Was mich jetzt an der ganzen Sache ankotzt ist,dass Geld ein so hohen Stellenwert in der Gesellschaft hat,
    sodass alles ohne Bezahlung nichts Wert ist .

  • Mich würde interessieren, ab wann es für euch gerechtfertigt ist, Spendenfunktionen wie Patreon oder Paypal-Buttons zur Verfügung zu stellen und diese zu promoten, im Sinne von "ihr könnt dieses Projekt unterstützen in dem ihr XYZ tut".

    Immer und nie. Das variiert ganz enorm mit dem Projekt. In erster Linie muss jeder selbst entscheiden ob er das möchte. Die einzige Ausnahme sind Projekte die sich NICHT aus eigener Tasche finanzieren lassen. Da gibt es ja keine andere Möglichkeit.


    Aber sofern man es nicht braucht (wie DieRatsherren) um das ganze zu machen, ist das eigene Entscheidung, zu 100%.


    Außerdem gibt es für finanzielle Unterstützung auch verschiedene Umsetzung. Die Masse deckt die Kosten, Rest ist "Lohn". Die Masse deckt Kosten und finanziert Erweiterungen des Projekts. Beides kann dann noch mit Rewards gekoppelt werden oder du lehnst es komplett ab.


    Ich hatte selbst bei meinem Minecraft Server damals auf Anfrage ein Spendensystem (mit Rewards eingebaut). Selbst wollte ich das nicht, denn es war etwas was ich machen wollte, woran ich Spaß hatte und was ich den Leuten bieten wollte. Auf die erhöhte Nachfrage habe ich das dann eingebaut mit der Erwartung, dass da nur ein paar Euro reinkommen. Die Spenden haben dann die vergangenen + zukünftige Kosten gedeckt. Beim Ende hatte ich quasi +/- 0. Klar aus finanzieller Sicht cool, hätte ich das weitergemacht, hätte ich sogar etwas verdient, aber naja.


    Jeder Erschaffer muss selbst abschätzen wieviel Aufwand er braucht, ob dieser ihn wirklich belastet und ob er die Möglichkeit bieten möchte, dass man etwas Last abnimmt


    In diesem Fall von DieRatsherren kann ich mir gut vorstellen, dass sich beide denken "wir haben schon sowas bei wirklich aufwendigeren Sachen, hier muss das echt nicht"
    Auf der anderen Seite: Was nicht ist, kann noch werden.

  • Um da mal einen fiesen Spruch loszulassen: Es ist gerechtfertigt Sobalt es jemand zahlt.


    Zum anderen: ich habe sehr viel Spaß an Photo und Film und überlege ob ich mich damit mal selbst ausprobieren soll.
    Allerdings bin ich gerade selber noch im Ausland, was alles Geld das ich über hatte gefressen hat, und kann mir deshalb das alles nicht leisten.
    Ich käme auf geschätzte 50€ im Monat laufende Kosten für Premiere und Photoshop und Server, etc. und müsste für gutes Equipment auch noch mal um die 1000€ auf den Tisch legen.
    Allerdings kann man ja auch nicht aus dem nichts starten und einen Patreon aufmachen, dabei würde glaube ich nichts abspringen.
    Und genau weil ich halt solche Überlegungen hab würde ich sagen das, mit der Ausnahme von wenigen die einfach nur Geld abgreifen wollen, jeden Patreon als gerechtfertigt bezeichnen könnte.

  • In meinen Augen sind Dienste wie Patreon eine Möglichkeit dem "Content Creator" seine Wertschätzung zu zeigen. Und das geht in unserer Gesellschaft nun mal am besten durch Geld.


    Ich kann nur für mich sprechen, aber ich unterstütze Hooked auf Patreon, auf Twitch und durch das komplette Webhosting der Dienste (die gesamten Kosten werden derzeit von mir getragen, was ich sehr gerne mache. Das betrifft im Übrigen auch DieRatsherren.)


    Der Punkt ist, dass nicht jeder durch Sach- oder Dienstleistungen ein Projekt unterstützen kann. Für diese Leute, also Leute, die gerne unterstützen wollen, aber sonst keine Ideen haben, gibt es Dienste wie Patreon.


    Es geht mMn. nicht um Kostendeckung. Hier steht die Wertschätzung im Fordergrund. Andere machen das durch Fanarts oder durch aktives Einbringen in der Community, manche aber auch eben durch finanzielle Unterstützung.


    Ich selbst bin schaffend tätig und nehme dennoch sehr ungern Geld entgegen, weil es eine gewisse Ernsthaftigkeit und einen Erwartungsdruck in die Beziehung bringt.


    Letztlich ist es aber eine Entscheidung des Content Creators und nicht der Konsumenten. (Hier spielen übrigens auch Verwaltungsfragen eine Rolle, da die Spenden ggf. steuerrechtlich berüksichtigt werden müssen, was in Deutschland eine Freude - ironie - sein kann.)


    Unterm Strich hätte ich keinerlei moralische Bedenken für solche Projekte Geld zu nehmen - wobei wir hier ja von optionalen Einnahmen reden.


    Hat auch ein bisschen was von: "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul."


    Wenn mich Leute unterstützen wollen, warum sollte ich ihnen das dann nicht erlauben?


    Vielleicht spielt noch ein bisschen die Art und Weise rein, wie der Dienst am Ende promoted wird.

  • Um ehrlich zu sein habe ich mich vor Hooked noch nie mit der Unterstützungsplattform Patreon beschäftigt. In der Vergangenheit habe ich solche Projekte vornehmlich mit Administration, Webdesign und Ideen unterstützt. In ähnlicher Art und Weise wie Teranas dies für Hooked tätigt, nur ohne den Webhosting-Anteil in meinem Fall.


    Nicht in jedem Fall würde sich mir persönlich der Sinn einer finanziellen Unterstützung ergeben. Bei Projekten, die schon große Einnahmen durch Werbung oder Partnerprorgrammen erzielen und dann gegebenfalls noch Eigenkapital mitbringen, halte ich eine Patreon-Unterstützung zumindest für fragwürdig. Jedoch ist mir beim Überfliegen einiger Projekte solch ein Fall nicht direkt ins Auge gesprungen.


    Am Schluss regeln es aber sowieso die Supporter/Patrons. Ein Projekt was keine wirkliche Berechtigung hat, wird auch wenig bis gar keine Unterstützer finden :)


    Aber wie schon eingangs erwähnt, ist das Ganze für mich noch "Neuland". Meine Seele habe ich dahingehend erst vor einigen Minuten an Hooked verkauft, besser spät als nie!

  • Wer Robin unterschstützen will kann das so machen : hookedmagazin.de/support-hooked/
    Mats hat einen bezahlten Job bei Bosepark er braucht also nicht finanziert zu werden.

    Die Ratsherren fungieren im Kern vollkommen unabhängig von Hooked. das Projekt wird nur zufällig von den gleichen Leuten betrieben. Tom ist afaik überhaupt nicht investiert. Heißt Unterstützung für das Projekt "die Ratsherren" über den Hooked Patreon halte ich für nicht sinnvoll. Das ist ein anderes Projekt, mit einem anderen Team. Robin ist halt zufällig bei beidem dabei.
    Mats hat einen bezahlten Job. Das stimmt. Die Ratsherren haben aber auch afaik nichts mit dem Bosepark zu tun und werden bestimmt nicht vom Bosepark finanziert. Natürlich fallen deutlich geringere Equipmentkosten an, da sie das Equipment dort benutzen können. Dennoch hat auch Mats durch das Projekt zusätzliche Ausgaben, die völlig unabhängig vom Bosepark entstehen und somit logischerweise auch nicht von diesem getragen werden.
    Nur weil jemand einen bezahlten Job hat, kann sein Hobbyprojekt doch trotzdem Geld kosten und durch finanzielle Unterstützung aufgewertet werden. Das eine hat dabei mit dem anderen Überhaupt nichts zu tun.
    Zudem sehe ich es wie Teranas und Paul als Wertschätzung an. Für dieses Projekt ohne Kontext zu anderen Projekten wie Hooked oder dem Bosepark-Shizzle mit Collien Fernandez.

  • Wertschätzung ist kein Wettbewerb und hat nichts mit Geld zu tun. Geld sollte NIE den Wert einer Sache bestimmen
    Wenn ihr sie drängt Geld geben zu können (Als wäre ein normales "Danke" nichts mehr Wert.........)
    , dann macht ihr das nicht um sie zu unterstützen oder wertzuschätzen.
    Sondern nur damit EURE "Wertschätzung " wertgeschätzt wird .
    Ich kann es nicht genug betonen, wenn es denen nur um das Geld geht,
    gäbe es Hooked und die Superkreuzburg in dieser Form heute gar nicht.

  • Das ist doch zu kurz gedacht. Natürlich wird in unserer Gesellschaft ein Wert auch durch Geld bestimmt. Ich habe aber in meinem Post auch geschrieben, dass das nicht der einzige Weg ist.


    Warum siehst du hier einen Wettbewerb? Mir ist doch total egal wie viel ein anderer spendet?! Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass irgendjemand sonst die Patreon Spenden als Wettbewerb ansieht o.O


    Uns hier einen Eigennutz zu unterstellen, weil ich ein Projekt, welches ich mag finanziell unterstütze, finde ich fast schon dreist...


    Wir sind uns hier glaube ich auch fast alle bewusst, dass es den Jungs nicht primär um Geld geht. Aber aus realistischer Sicht gäbe es das Projekt auch dann nicht, wenn es sich über Patreon nicht refinanzieren würde. Wir brauchen in unserer Gesellschaft Geld zum überleben. Ob wir das gut finden ist eine andere Frage und Stoff für einen eigenen Thread.


    Auch die Jungs müssen ihre Wohnungen und ihr Essen bezahlen. Und wenn im Monat durch die Patreon-Einnahmen ein Plus überbleibt gönne ich ihnen das sehr gerne, weil ICH der Meinung bin, dass sie das auch verdient haben.

  • Ich seh das so:


    Sobald es Leute gibt, die wünschen, ein Projekt (finaziell) zu unterstützen ist es für mich gerechtfertigt, eine solche Möglichkeit anzubieten. Ob man so ein Angebot wahrnimmt, sollte das jedem selbst überlassen sein, das zu tun oder zu lassen.

  • Warum siehst du hier einen Wettbewerb? Mir ist doch total egal wie viel ein anderer spendet?! Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass irgendjemand sonst die Patreon Spenden als Wettbewerb ansieht o.
    O

    Das war halt eben mein Punkt ?

    Schon, aber die Frage ist doch, warum du uns unterstellst, dass wir es als Wettbewerb ansehen. Ich verstehe halt nicht, wie du auf diese Argumentation kommst.

  • [...]


    Uns hier einen Eigennutz zu unterstellen, weil ich ein Projekt, welches ich mag finanziell unterstütze, finde ich fast schon dreist...


    [...]


    Ein wenig Eigennutz spielt natürlich schon eine Rolle. Schließlich will jeder von uns persönlich, dass das Ganze hier weiter geht und man weiterhin so gut unterhalten wird. Dies aber nur so am Rande :D

  • Außerdem hab ich hier niemanden was unterstellt .....


    Zitat von Me

    Wenn ihr sie drängt Geld geben zu können ,dann...