Hallöchen.
Ich hab jetzt ca. 40-50 Stunden in MgsV gesteckt und das erste Chapter durch und muss sagen, dass meine Gefühle sehr zerrissen sind...
Auf der einen Seite macht das gameplay sehr viel Spaß und gehört zum Besten im Stealth-Genre was ich je gespielt habe. Auf der anderen Seite ist es einfach total arm an Story und Abwechslung. Natürlich erzeugt man selbst durch die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten eine Mission zu spielen seine eigene Abwechslung, aber das meine ich gar nicht mal. Jede Mission hat eigentlich das selbe Ziel. Eliminiere X oder exfiltriere X. Dabei wird man theoretisch zu einem non-lethal playthrough gezwungen wenn man das meiste an Geschichte erleben will, da man nur dann mehr Informationen bekommt wenn man die targets zur Motherbase bringt. Und das führt wiederum dazu das die große Abwechslung die man eigentlich hat total eingeschränkt wird. Man kann so viele gadgets und Waffen nicht nutzen wenn man non-lethal spielen will, dass ich mich fast an Deus-Ex HDR erinnert fühle wo der tödliche Pfad einfach mehr "Spaß" gemacht hatte weil man so viel mehr und coolere Möglichkeiten hatte.
Ein weiteres großes Problem das ich mit dem Spiel habe ist der "content". In jedem Review wird erwähnt, dass das Spiel ja soooooo viel content habe. Hat es meiner Meinung nach aber nicht!
157 Nebenmissionen von denen 90 Prozent das selbe sind ist für mich kein Content. Content ist für mich Abwechslung und viele Verschiedene Dinge. Was ich zum Beispiel sehr vermisse ist das Infiltrieren von Gebäuden. Ich kann verstehen, dass durch den "open world" Ansatz (ob das Spiel ne open world ist kann man auch stark anzweifeln) ne bestimmte Philosophie angestrebt wurde. "Gebe dem Spieler die Möglichkeit eine Mission auf jede nur erdenkliche Weise zu lösen." Und das ist cool und macht Spaß, aber ist nicht abwechslungsreich. Wenn man, wie so viele Seiten es machen, sagen will das dieses Spiel das beste ist was das Stealth Genre je geboten hat, dann muss man es mit anderen Vertretern des Genres vergleichen. Und es lässt sich einfach nicht vergleichen. Mit dem Großteil jedenfalls nicht. Es mag das beste "open world" Stealth Spiel sein. Aber es bietet so viel nicht, dass Spiele wie die alten MGS oder Splinter cell bieten... Also ist dieser Vergleich für mich nicht möglich.
Was mich auch sehr stört ist der "Charakter" Quiet. Ich bin männlich und wenn ich sagen würde ich finde sie (und ihr Verhalten im ACC) nicht ziemlich sexy würde ich lügen. Aber trotzdem ist es sexistisch... wenn sie sich wie ein Hund vor Snake im Helikopter räkelt und einem ihren Arsch 50 Zentimeter vor die Nase hält dann ist das einfach zu extrem. Dazu die Erklärung ihrer Nacktheit etc... einfach schwach...
Das alles soll jetzt nicht bedeuten, dass das Spiel nicht auch so viele Sachen richtig und gut macht. Und Quiet ist ein sehr cooler Buddy und in gewisser Weise auch ein "starker weiblicher Charakter". Aber ich finde den Hype um dieses Spiel und die generelle Punktevergabe der Review-outlets einfach beispiellos marionettenhaft. Dieses Spiel hat keine 10/10 verdient. Nur weil Kojima dahinter steckt kann ein Spiel keinen freien Pass bekommen. Und das stört mich seit ein paar Tagen extrem. Ich musste Kojima auf Twitter entfolgen weil seine retweets von schleimigen Fanboy-Kommentaren einfach zu viel für mich waren.
So. Genug gelabert. Ich hoffe ich habe niemandem vor den Kopf gestoßen und finde hier und da Verständnis.
Ich könnte noch so viele Punkte aufzählen, aber dann liest das hier wahrscheinlich niemand mehr