Im "Vertrauen" - auf eine sehr merkwürdige Weise hat mich die Tatsache, dass er Depressionen hat und scheinbar nicht mit allem in seinem Leben klar kommt, auch beruhigt. Nicht, dass ich schadenfroh wär oder ihm Schlechtes wünschen würde. Im Gegenteil, ich habe ihm selbstverständlich Unterstützung und Gesellschaft angeboten (und ihm gleichzeitig gesagt, er solle mir bitte Bescheid geben, sollte ich mich in Zukunft komisch, überfürsorglich oder zu vorsichtig ihm gegenüber verhalten), aber manchmal habe ich auch Selbstzweifel, da ich bisher in meinem Leben nicht immer alles perfekt gemacht habe und jetzt an einem Punkt stehe, an dem ich mit einiger Verspätung Dinge regeln muss, um die ich mich schon viel früher hätte kümmern müssen. Das und verschiedene frustrierende und lange aufgeschobene zwischenmenschliche Auseinandersetzungen drohen mir manchmal über den Kopf zu wachsen und des ist irgendwie beruhigend, dass ein Mensch aus dem näheren Umfeld, vor dem man Achtung hat und der scheinbar alles unter einen Hut bekommt, ähnliche Probleme hat (wobei ich meine Situation keinesfalls mit einer klinischen Depression gleichsetzen will). Mich würden eure Gedanken dazu interessieren.
Haha, ich weiß genau, was du meinst . Aber eigentlich will man sich nur damit gut fühlen. Die Sache mit dem Aufschieben von Sachen kenne ich auch sehr gut. Gut, du bist fast doppelt so alt wie ich, deswegen kann ich dir in der Hinsicht nicht viel sagen, außer, dass du damit aufhören sollst. Man schafft sich dadurch einen kleinen Berg aus Stress, den man absolut nicht gebrauchen kann. Ich denke aber, dass es durchaus helfen kann, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Half mir, jedenfalls.