Zuletzt habe ich mal wieder etwas Zeit zum Lesen gefunden. Diese habe ich mit zwei etwas unterschiedlichen Romanen verbracht.
Bei dem einen handelt es sich um Beschützer der Diebe, einen Jugendroman von Andreas Steinhöfel. Eine Gruppe von Jugendlichen wird Zeuge einer Entführung und versucht mehr oder minder freiwillig, den Fall auf eigene Faust zu klären. Dabei geraten sie natürlich auch in gefährliche Situationen, die sie einmal quer durch Berlin führen.
Wir hatten das Buch damals im Deutschunterricht gelesen; in der 5. Klasse, wenn ich mich recht entsinne. Schon damals fand ich die Erzählung überaus mitreißend - und das kann ich auch nach heutiger Perspektive absolut bestätigen. Auch wenn sich die Ausrichtung auf eine jugendliche Zielgruppe an manchen Stellen logischerweise nicht übersehen lässt, war ich richtiggehend überrascht, wie ernst und spannungsgeladen der Roman eigentlich die gesamte Zeit über ist. Weil ich den allergrößten Teil im Laufe der Jahre komplett verdrängt hatte, war ich gerade zum Ende hin total dabei.
Ich kann den Roman also durchaus empfehlen. Dass die Handlung an realen Orten in Berlin stattfindet, die man auch besuchen kann, ist natürlich ebenfalls eine coole Sache.
Der zweite Roman ist Friedhof der Kuscheltiere von Stephen King. Es ist mein erster King-Roman, und ich musste diese Bildungslücke nun endlich einmal schließen. Hauptprotagonist ist Louis Creed, der mit seiner Familie nach Maine umzieht - in die Nähe eines Tierfriedhofs, der ein dunkles Geheimnis birgt.
Ich habe den Roman mit gemischten Gefühlen beendet. Anfangs war ich sehr begeistert: Ich erwartete eine Horrorroman mit dichter Atmosphäre und bekam das zunächst auch. Zwischendrin hatte ich allerdings den Eindruck, dass ein Stilwechsel vollzogen wurde - weg vom Horror, hin zum Familiendrama. Dies ist ansich kein Kritikpunkt, da die Szenen zwischen Louis und seiner Frau Rachel großartig geschrieben sind, aber als die Spannung daraufhin wieder anzog, war ich ein wenig rausgeworfen. Es gab zwar noch ein, zwei Szenen, die mir beim Lesen durchaus Gänsehaut verpassten, aber dies war nicht mit dem Beginn zu vergleichen. Vor allem waren die Geschehnisse, die zum Ende hin aufbauten, für meinen Geschmack zu offensichtlich und vorausschaubar. Das hat auch etwas von der Spannung genommen.
Schlussendlich hat mich der Roman vor allem nach den letzten 30 Seiten angemessen verstört zurückgelassen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das Gesamtwerk nun gut finden soll oder nicht. Denn sie waren eben nur verstörend - eine Erklärung dafür bleibt eigentlich vollkommen aus. Ich erwarte natürlich weder eine detaillierte, physikalisch-logische Erklärung in einem solchen Roman, noch habe ich ein Problem mit offenen Enden (den Epilog z.B. finde ich wieder klasse!). Trotzdem waren Kapitel 2 und 3 für mich insgesamt eher unbefriedigend.
PS: Die korrekte Übersetzung des englischen Titels wäre ja eigentlich "Friedhof der Haustiere", nicht "Friedhof der Kuscheltiere". Letzterer deutscher Titel ist einfach viel besser, aber ich war schon ein wenig enttäuscht, dass es sich nicht um Teddybären drehte.
PPS: Ich scheine irgendwie keine jpg-Bilder als Dateianhänge mehr hochladen zu können?