Devil Came Through Here ist der Name einer Trilogie von Point n Click Adventures bestehend aus:
Downfall, The Cat Lady und Lorelai.
Mit Cat Lady ist die Reihe berühmt geworden, was zu einem Remake von Downfall (namentlich Downfall Redux) im gleichen Stil geführt hat.
Alle Spiele beinhalten Gewalt und Gore und thematisieren mentale Krankheiten.
Werfen wir zunächst einen Blick auf das erste Downfall.
Es ist noch ein sehr klassisches PnC. Sieht einfach handgezeichnet aus, etwas grobschlächtig und simple ausgemalt, im retro Pixellook und steuert sich wie gewohnt mit der Maus.
Joe und seine Frau checken in ein Hotel ein, dass sich als Alptraum entpuppt, in dem Joe seine verschwundene Frau sucht.
Im Verlauf wird man mit verschiedenen Entscheidungen konfrontiert. Manche sind sehr Captain Obvious (betrüg deine Frau oder sei treu), andere mehr Ratespiel (wähle zwischen 2 Giften aus, ohne weiterführenden Hinweis). Nur sehr wenige davon beeinflussen aber das Ende.
Den größten Unterschied im Spiel macht Agnes, ein anderer Charakter, den man kurzzeitig spielt und Joes Begleiter wird. Man kann sie aber auch verlieren, was manche Dinge leicht abändert.
Während ich sie und den Running Gag um ihr Hochzeitskleid mag, bleibt sie selbst doch recht blass und hat wenig Charisma.
Die Rätsel sind eigentlich nicht schwer, aber können etwas obskur sein, ohne nachvollziehbare Hinweise. (Besonders die Geschichte um den immer wieder ausgehenden Gashahn und der Grund dafür hat mir Kopfschmerzen bereitet.)
Es ist auch nicht zwingend linear, sondern etwas offen in seiner Reihenfolge. So kann man zB Agnes sehr schnell treffen, und wenn sie einen dann begleitet, kommentiert sie ab und an mal was. Man kann vieles davon aber auch schon vorher alleine machen, was dann die gemeinsame Reise mit ihr stark limitiert.
Ich mag die Story und angesprochenen Themen, und weiß auch die recht klare Auflösung am Ende zu schätzen. Manche Dinge passen aber nicht so recht ins Bild. So bleibt Agnes' Rolle unklar und auch die Rückblende zum Schicksal der Katze steht etwas zusammenhangslos im Raum.
Es gibt zudem das ausgelutschte Klischee des verrückten, deutschen Neo-Nazi Doktors (Der Nazi-Aspekt wurde im Remake gestrichen).
Jetzt kommt das wirklich ärgerliche:
An diversen Stellen kann man sterben. Die Sequenzen sind oft fummelig und mit sehr engem Zeitlimit. Teils stirbt man, bevor man richtig weiß, was los ist. Es gibt auch einen super nervigen Bossfight.
Sterben ist an sich nicht so schlimm. Man hat 3 Versuche und kann sogar im Continue Bildschirm speichern, so dass man einfach ein Save lädt, wenn alle Versuche aufgebraucht sind. Wenn man fortfährt, wird man direkt an den Anfang der Szene gesetzt.
Das Problem ist, dass durchs Sterben Bugs verursacht werden können.
Teilweise reagiert das Inventar dann nicht mehr richtig. In dem Fall muss man einen älteren Spielstand laden und dort ein Item aufnehmen, damit das Inventar wieder aktiv wird. Dann kann man einfach sein aktuelles Save laden.
An einer Stelle wird aber sogar das ganze Save zerschossen.
Wird man vom Axtmann in der Lounge getötet, wird man immer wieder sterben, so bald man den Raum betritt. Man darf in diesem Fall nicht auf Continue gehen, nach dem Ableben, sondern braucht einen Spielstand, bevor man den Raum betritt, den man laden kann.
Zum Glück wurde all das aus dem Remake gestrichen.
Downfall ist seit Entwicklung des Remakes kostenlos zum Download verfügbar. Kauft man sich das Remake bei GOG & Co., bekommt man das Original automatisch dazu.
Die Spielzeit beträgt um 4 Stunden.