Geständnis eines Destiny-Spielers

  • Nach dem aktuellen Podcast (#31) wollte ich mal etwas zu Destiny schreiben.
    Die YT-Kommentare find ich aber eher "bescheiden", weshalb ich das ganze in einem Foren-Thread verpacke.
    In vielen Punkten stimme ich Robin zu. Seine Review dazu findet ihr hier.


    Ich habe Destiny laut DestinyTracker.com 336 Stunden gespielt. Dazu kommen noch einige Stunden Alpha und Beta.
    Ich habe alle 3 Klassen gespielt und meine Charaktere sind Level 34, 33 und 31.
    Ich möchte hier auf die Entwicklung des Spiels, den Umfang und die Preispolitik aus Sicht eines Spielers eingehen.


    Ja. Ich wusste bereits, auf was ich mich einlasse, bevor ich das erste Mal Geld in die Hand genommen habe.
    Trotzdem oder gerade deswegen, habe ich mir die Collector's Edition von Destiny für 110€ gekauft. Ja, sogar gepreordert. Gleich zwei böse Dinge auf einmal. ^^
    Darin enthalten waren, das Hauptspiel, der Season Pass und ein bisschen anderes Gelöt. Wie man es eben kennt.


    Die Story, sowie die Strikes hatte ich, nach circa einer Woche, alle einmal gesehen.
    Danach, habe ich also bis zum Release des ersten DLCs also nur Dinge gespielt, die ich schon mal gesehen habe.
    Weil das Gameplay einfach verdammt viel Spaß macht. Zudem habe ich sehr viel mit einem guten Freund zusammen gespielt. Als das Gameplay also zur Routine wurde, kam die Unterhaltung eher von den Trashtalk, der nebenbei geführt wurde.
    Das soll aber nicht heißen, dass das grundlegende Gameplay nicht gut oder eintönig ist.
    Es ist das beste FPS-Gameplay, dass ich bisher auf der Konsole erlebt habe.
    Und das ist der Dealbreaker.
    Story? Scheiße.
    Umfang? Scheiße.
    Loot-System? Anfangs absolut scheiße. Mittlerweile? Immer noch ziemlich scheiße.
    Aber das Gunplay macht so verdammt viel Spaß.


    Irgendwann, war ich dann gut genug ausgerüstet, um mich in den Raid zu begeben.
    Und das war verdammt awesome.
    Puzzle-Mechaniken und komplexe Gameplay-und Boss-Mechaniken, die Teamplay fordern und fördern.
    Nach diesen 3 Stunden war ich ziemlich geschafft, aber auch zufrieden.


    Damit ist der Content des Hauptspiels ziemlich ausgereizt. Der PvP-Modus ist nicht wirklich besonders einzigartig oder so. Statt auf Mobs schieß ich eben auf Spieler.


    Die DLCs bieten mir vor allem mehr vom gleichen.
    Die Preispolitik ist dabei definitv nicht gerechtfertigt.
    20€ als knapp 1/3 des Hauptspiels für Content, den ich an 2 Tagen komplett gesehen habe und der mir keine neuen Gebiete bietet sondern nur bekannte Orte recycled. Trotzdem hatte ich Spaß damit.
    Vor allem, mit "Trials of Osiris". Ein spezieller PvP-Modus, der im 3vs3 gespielt wird. Wer gekillt wird, kann nur respawnen, wenn ein Mitspieler ihn wieder belebt. Das Team, dass es zuerst schafft, das Gegner-Team 5 mal komplett auszuschalten gewinnt das Match und bekommt den ersten von 9 Siegen.
    Das Verlierer-Team bekommt stattdessen einen Verlust "gut geschrieben".
    Das Ticket, auf dem die Siege und Verluste eingetragen werden, kann schließlich gegen sehr gute Ausrüstung eingetauscht werden. Je mehr Siege desto besser. Nach 3 Verlusten ist aber Schluss. Dann muss man wieder von vorne anfangen, wenn man das Item möchte, für das man 8 Siege braucht.
    Die Absprachen und das Teamplay, das in diesem Spielmodus notwendig ist, macht wirklich verdammt viel Spaß. Allein für diesen Modus, habe ich gerne meine 20€ bezahlt.


    Jetzt aber zur Preispolitik von "The Taken King" dem ersten "großen" Add-On.
    40€ für eine neue "Welt", einen Raid und wie immer eben Missionen und Strikes.
    zum Vergleich: Das Hauptspiel bot mir für 70€ ebenfalls einen Raid und vier Welten statt einer.
    Da ich nicht davon ausgehe, dass diese eine neue Welt größer sein wird, als die bekannten, ist es offensichtlich. Das Ding ist überteuert. waren die anderen zwar auch, rechtfertigt aber nicht einen derartigen Preis.
    Spätestens nach diesem ganzen Debakel um die "exclusive Items" für 20€ und dieser Frechheit bin ich raus.
    Mir macht das Spiel wirklich viel Spaß. Im Moment fehlt mir einfach nur der Content, da ich alles gesehen habe.
    Ich hätte mir TTK auch gekauft, obwohl ich weiß, dass der Preis zu hoch ist. Ich würde auch wieder meinen Spaß damit haben. Aber dieses ganze Bonus-Red-Bull-Extra-Premium-CE-Gedöns möchte ich einfach nicht mehr unterstützen.


    Trotzdem würde ich mich freuen, wenn andere Menschen, die ebenfalls Destiny gespielt haben oder noch spielen, ihre Sicht der Dinge beleuchten.
    Vermutlich gibt es hier sowieso außer mir keinen, der das halbwegs intensiv gespielt hat, aber falls doch:
    Wie steht ihr zu den Preisen, dem Umfang und allem was euch sonst noch einfällt?



    @Robin, @Tom Ihr habt im Podcast gesagt, dass ihr vielleicht noch einmal ins Spiel reinschauen wollt. Falls ihr auf der PS4 gespielt habt, würde ich euch gerne den Raid zeigen. Ich meine mich zu erinnern, dass ihr diesen nie gespielt habt. Dafür braucht ihr auch keine DLCs oder irgendwas.
    Andere Menschen sind natürlich auch gerne willkommen. :D

  • Vor release war Destiny in meiner Vorstellung eine mischung aus Halo, World of Warcraft und ein wenig Borderlands. Hiess es von Bungie nicht mal, Destiny wäre "Borderlands done right"? Also Eine grosse Spielwelt, eine epische Story und viele Items die gefunden werden wollen. Hach... das wäre so toll gewesen. Ich hätte mich SO GERNE in der Spielwelt von Destiny verloren, wie beispielsweise gerade bei Witcher 3. Aber im Vergleich mit dem Witcher wirkt die Spielwelt bei Destiny so Substanzlos, wie eine lieblos dahingeklatschte Kulisse. Wenn ich bei Witcher 3 nach Novigrad reite, sehe ich eine "Lebendige" Stadt, während das Hub bei Destiny einfach nur Langweilig ist. Da denken die sich bei Bungie eine so tolle Spielwelt aus, mit einem coolen Artstyle und einem perfekten Gunplay und dann sowas?! Das ist wie wenn man einen Elfmeter aufs leere Tor danebenhaut...
    Schade, Destiny ist für mich das Spiel der verpassten Chancen. Und doch mag ich das Spiel irgendwie, ich kann auch nicht genau erklären warum. Ich hofffe inständig dass sie mit dem zweiten Teil die Kurve kriegen, aber wenn der wirklich schon nächstes Jahr erscheint habe ich keine grosse Hoffnung, dass sich wirklich etwas ändert... Es wäre so schade...


    Mit den Raids kann ich dich vollkommen verstehen. Ich habe WoW nach release, zwei Jahre lang sehr intesiv gespielt. Damals noch mit den 40er Raids. Wenn man im Team schier unmöglich Dinge meistert, ist das ein unbeschreiblich grossartiges Gefühl. Jemand der das nie selbst erlebt hat wird nie verstehen wie viel Spass sowas machen kann. Da ist dann auch der rest des Spiels egal.
    Die Quests waren bei WoW schon immer schlecht, und wenn man gescheit Raiden wollte hatte man einiges an grindarbeit vor sich, alleine um die Reperaturkosten decken zu können... Aber für die Gruppe hat man es in kauf genommen.


    Ich weiss noch nicht ob ich mir "The taken King" kaufen, oder ob ich Destiny überhaupt noch mal eine Chance geben soll. Da ich die beiden DLCs nicht gespielt habe, würde sich das dann vielleicht schon lohnen... Aber auch mit diesem grossen Addon wird Destiny wohl "nur" Destiny bleiben... Leider.

  • Yeay, 350 Stunden lacht ihn aus...


    Um das mal zu erklären (ich fühle mich nämlich ein bisschen so, als ob ich mich rechtfertigen müsste...)
    Destiny hat sehr gutes Konsolen Gunplay. Für mich das beste, was ich bisher so auf Konsole gespielt hab.
    ich hatte aber auch lange keine Konsole und hab auch auf der PS4 nur ein paar shooter gespielt.


    Ich zitiere mich dazu mal selbst:

    Es ist das beste FPS-Gameplay, dass ich bisher auf der Konsole erlebt habe.
    Und das ist der Dealbreaker.
    Story? Scheiße.
    Umfang? Scheiße.


    Jetzt vergleichen wir das mal mit Diablo...
    Die Story ist dort auch nach 6 Stunden durch und es hatte Anfangs auch eher wenig Content (mittlerweile Portale and Stuff...)
    Und jeder von uns kennt vermutlich jemanden, der da so zwei, drei hundert Stunden reingestopft hat und immer das selbe wiederholt hat.
    Und auch hier ist nur das Gameplay entscheidend, oder?


    Falls mir jemand den Unterschied erklären möchte, kann er das gerne tun.
    Allen anderen würde ich gerne mal die Destiny-Demo an die Hand geben. Danach wisst ihr, ob euch das Spiel Spaß macht.
    Wenn euch das Gameplay gefällt und es euch auch ohne Story und neue Settings gefällt, könnt ihr ja drüber nachdenken ob ihr es euch holt. Für 60€ Das Hauptspiel, Taken King und die kleinen DLCs ist vollkommen okay meiner Meinung nach. Müsst es ja niemandem erzählen...
    Wenn euch das Gunplay nicht gefällt, ist das auch okay. Dann ist es halt einfach nicht euer Spiel.


    Aber bitte hört auf damit ein Spiel zu haten, dass ich nicht gespielt habt und beruht euch nur auf Argumente eines Menschen, der das Spiel hatet und gleichzeitig so etwas tut...


    PS: Mit Sicherheit haben es einige hier auch gespielt und fanden es nicht gut. Ich weiß aber, dass es auch die von mir angesprochenen Personen gibt...

  • Yeay, 350 Stunden lacht ihn aus


    Ich weiss nicht wie viele Stunden... Nein, wohl eher Wochen ich damals in WoW Classic gesteckt habe. Das Gameplay war (aus heutiger sicht!) mehr als nur schlecht. Wenn man mal Level 60 war bestand das Spiel zu nur noch aus grinden, man hat immer irgendwas gebraucht: Ruf, Items oder einfach nur Gold um die Reperaturkosten bezahlen zu können. Da ist Destiny einfach mal NICHTS im Vergleich.


    Und warum das alles? Weil die Raids, die ich in WoW Classic erleben durfte so ziemlich zum coolsten gehören, was ich zockermässig erleben durfte. Ein Raid bestand damals noch aus 40 Leuten die wirklich zusammen halten mussten, weil sie sonst nicht mal die Trashmobs am Eingang besiegt hätten. Ja, ein wenig übertrieben formuliert, aber ich denke es ist klar was ich sagen will.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Solche Spiele leben durch die Community. Natürlich haben sich während dieser langen Zeit auch Freundschaften gebildet, welche bis heute bestand haben. Und sowas sollte man nicht unterschätzen, wenn man 3-4 Leute hat mit denen man solche Spiele wie Destiny, WoW oder auch Diablo spielen kann, macht das Spiel erheblich mehr Spass.
    Ich habe ab einem gewissen Punkt WoW nur wegen den Leuten dort gespielt. Und ich war garantiert nicht der einzige...


    Momentan scheint es hip zu sein Destiny zu haten, aber meine Meinung ist einfach: wer Destiny nie selbst in einer Gruppe aus Freunden gespielt hat und andere deswegen auslacht (Wie kannst du nur so viel Zeit da reinstecken) hat keine Ahnung wovon er da eigentlich spricht.

  • Ich denke sehr schlecht über Destiny, denn Bungie und Activision haben viel für diesen negativen Ruf getan. Da rede ich aber nur von der art und weise, wie die Spieler behandelt werden. Rein spielerisch ist Destiny ein unterdurchschnittlicher Shooter. Ein Borderlands, mit weniger finanziellen Ressourcen, obwohl Destiny weitaus teurer war.


    Das schießen an und für sich ist gelungen, aber das war es auch schon, das reicht nicht für das, was es sein will. Ich habe es gespielt und obwohl ich Bungie mochte, war ich nach dem spielen sauer. Sauer, weil ich nicht verstehen kann, wieso so ein mittelmäßiger Shooter, bei einen so hohen Budged raus kommen kann.


    Es gibt immer Hater, aber die überwiegende negative Kritik zu Destiny hat nun einmal ihren Grund und dafür sind halt die Entwickler/Publisher verantwortlich. Man darf Kritik aber auch nicht gleich als hate abtun, nur um seine Zuneigung zu dem verhassten Spiel zu rechtfertigen. Ich will keinen was unterstellen, doch es wird zu oft gleich jeglicher Kontra- Kommentar als Hate abgestempelt. Auch Fans sollten etwas distanzierter herangehen, sonst wird die eigene Wahrnehmung ziemlich verfremdet, wenn man immer alles für fehlerfrei oder gut hält. Alle Destiny Fans will ich nicht über einen Kamm scheren, nur finde ich, dass Destiny dieses Vertrauen nicht wert ist. Wenn ich immer wieder sehe, wie sehr Destiny vermakrtet wird und wie respektlos es als simple Ware dargestellt wird, dann weiß ich auch nicht. Dann denke ich schon etwas negativ über die Destiny Fans, weil es sehr offensichtlich ist, wie respektlos da vorgegangen wir dund ich möchte auch als leidenschaftlicher Fan niemals sowas unterstützen wollen.

  • Ich habe Destiny auch gespielt ca. 30 Stunden. Zuerst einmal denke ich das man Destiny nicht mit WoW vergleichen kann, eher vielleicht noch mit Diablo. Ich wollte Destiny damals wirklich gut finden und audiovisuell und von Gunplay ist es auch großartig. Destiny ist der beste Shooter den ich je gespielt habe, aber alles andere ist unfassbar schlecht. Ich kann verstehen wenn es mit Freunden zusammen Spaß macht, aber da macht halt alles Spaß. Die Preispolitik von Bungie finde ich gar nicht so schlimm, ich als Blizzardfan bin das gewöhnt und 120 Euro für ein Jahr ist günstiger als WoW.
    Noch mal reinschauen werde ich allerdings nicht, da ich ein Soloplayer bin und da fehlt einfach immer noch der Content.

  • Es gibt immer Hater, aber die überwiegende negative Kritik zu Destiny hat nun einmal ihren Grund und dafür sind halt die Entwickler/Publisher verantwortlich. Man darf Kritik aber auch nicht gleich als hate abtun, nur um seine Zuneigung zu dem verhassten Spiel zu rechtfertigen.


    Es ging mir nur darum dass solche Spiele viel dazu gewinnen wenn man in einer Gruppe spielt. Natürlich darf und muss(te) man Destiny kritisieren, das Spiel ist alles andere als perfekt. Dennoch kann man Spass damit haben.

  • Yeay, 350 Stunden lacht ihn aus...

    Dann willst du nicht wissen wie viele Stunden ich in League of Legends gesteckt habe. Ich verstehe deine Argumentation mit dem Aspekt Freunde können ein Spiel aufwerten, aber reicht das wirklich aus ? Wenn ein Spiel schlecht ist, und das ist Destiny in meinen Augen, können Freunde dieses Spiel nicht auf ewig aufwerten. Irgendwann hat man keinen Bock mehr. Das mit dem Gunplay-Argument kann ich auch nicht verstehen,weil ich Shooter auf dem Pc ausschließlich spiele. Mit der Destiny-Beta habe ich versucht an den Controller zu gewöhnen und das ging einfach nicht. Besonders aufgeregt hattemich dieses grottige Missionsdesign, welches ausschließlich daraus besteht Dinkelbot zu verteidigen. Im Prinzip also Wave-Mode. So etwas kann nicht nur auf Contencuts zurückgefüht werden, weil es ja anscheinend auch in den DLCs so ist ( korrigiert mich wenn ich falsch liege ).
    Ich kann aber verstehen wenn man Spaß hat an repetitiven Design, wenn das Gunplay stimmt, denn ich bin ein Killing Floor 2 Fan.




    Da beindrucken mich solche Zahlen nicht mehr.

    Schön dich außerhalb der MGS-Blase zu sehen ^^

  • Erinnert mich ein bisschen an die positiven Amazon Kommentare zu Devil's Third. Nur das Devil's Third halt einfach nur schlecht ist, hingegen Destiny nur nicht so wirklich den Sprung zu gut schafft, einem aber mehr als nur gut versprochen wurde und es dazu überteuert ist.


    Rein objektiv gesehn, gibt es wohl genug Alternativen zu Destiny, besonders aus preislicher Sicht. Über ein dann nicht ganz so perfektes Gunplay, tröstet man sich dann einfach mit anderen Spielen hinweg, die man von dem gesparten Geld kauft. *schulternzuck*

  • Ich habe der Legendary Edition nochmal eine Chance gegeben und einen neuen Charakter gestartet. Ich muss sagen dass ich damit wirklich viel Spass habe, was vor allem an der angepassten Itemdroprate liegt. Auf fast jeder Mission findet man etwas das einem weiter hilft. Es ist zwar nicht auf Diablo Niveau, aber ich finde es ist gut genug damit man motiviert bleibt
    Das reine Shootergameplay ist für mich sowieso über jeden zweifel erhaben, so dass es alles in allem ein wirklich gutes Spiel ergibt, welches nun auch genug Content hat.
    Es ist schade dass es dafür zwei DLCs und 'The Taken King' gebraucht hat... Wäre Destiny in diesem Zustand releasest worden, hätte es bestimmt nicht so viel Kritik einstecken müssen.