Wie ich bereits geschrieben habe. Wenn man alle Pressekonferenzen zusammen nimmt, werden da sicher 10 Stunden bei rum kommen. Das schaue ich mir nur einmal live an.
Beiträge von meisterlampe_1989
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Es ist der Inbegriff des First-World-Problems, aber neben Auf ein Bier und Hooked, hat auch Gamestar bekannt gegeben, die E3-Pressekonferenzen live zu begleiten. Und jetzt muss ich mich für eins entscheiden, weil ich bestimmt keine 10 Stunden, bzw. 20 Stunden Pressekonferenzen doppelt bzw. dreifach schauen werde...
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Zum Start der deutschen Erstausstrahlung hier mal ein feiner Verriss der 4. Staffel aus der Süddeutschen Zeitung:
http://www.sueddeutsche.de/med…nt-wie-sherlock-1.3533502
"Was Sherlock noch retten könnte? Es steht zu befürchten, dass es da nichts mehr gibt. Die Schauspieler Cumberbatch und Martin Freeman, der den Watson spielt, sind in den sieben Jahren seit der ersten, fantastischen Folge, zu Weltstars geworden. Sie brauchen die Serie nicht mehr, sie finden kaum Zeit für die Dreharbeiten. Und die Liebe der Autoren zu ihrem Stoff, zu den Figuren, hat sich unumkehrbar in eine Art Fanboytum verwandelt. Trotzdem, so ganz will man nicht leugnen, dass eine fünfte Staffel, die einfach drei hübsche Fälle erzählt, einen doch nochmal vor den Fernseher bringen könnte. Die frühen Jahre waren eben einfach zu gut."
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DUDKannst du mir dann bitte mal sagen, wo genau ich mich über deine Verallgemeinerung ereifert habe? Denn meiner Meinung nach war der erste Kommentar nur eine kleine Bemerkung, um deine Verallgemeinerung in Frage zu stellen und der zweite Kommentar kam dann als Reaktion auf eure lange Argumentationskette, in der ich erklären wollte, wie mein erster Kommentae gemeint war.
Merkst du nicht, dass sich die Diskussion nur noch um sich selbst dreht und nicht mehr um das Thema. Du hast noch nicht ein Wort zu meinen ganzen Beispielen geschrieben.
Ach, und: Du musst doch zugeben, dass es nicht sehr weit hergeholt ist zu vermuten, dass du diesen Kommentar auf mich beziehst, wenn du dich im Kommentar direkt davor mit mir auseinandergesetzt hast und zwischendurch kein Themenwechsel geschehen ist. Vielleicht meintest du nicht direkt, dass ich "blind und taub" bin, aber entweder war das eine Kritik an mir oder du kritisierst da etwas völlig zusammenhanglos, was auf niemanden hier zutrifft.
Ich kann nur sagen, dass es sich wirklich nicht auf dich bezog. Was du daraus jetzt machst ist deine Sache.
Bei aller Politikverdrossenheit: Es gibt auch immer wieder mal Lichtblicke wie jetzt zum Beispiel das Handling des Anschlags in Kabul: Abschiebungsstopp nach Afghanistan
Und auch da muss ich dir hart widersprechen. Der Abschiebestopp als Reaktion auf den Anschlag in Kabul war ausdrücklich keine humanitäre Aktion, wie Mister Hardliner de Maiziére extra bestätigt hat. Es ging darum "deutsche Botschaftsmitarbeiter zu entlasten" und er sagte mit eiserner Stimme, bar jeglicher Empathie (zur Erinnerung, ein Politiker der CDU hat das gesagt), dass die Abschiebungen "trotz des Anschlags schnellstmöglich nachgeholt werden". Dann hat es mal wieder ordentlich gemerkelt und es wurde der Zeh in das Wasser gehalten und mal wieder Demokratie nach Demoskopie betrieben. Erst als es Merkel dämmerte, dass diese Position, also das Afghanistan sicher ist, absolut nicht mehr vertretbar ist und die Stimmung in der Bevölkerung auf die Seite der abzuschiebenden Afghanen umschlug wurde der Abschiebestopp verkündet.
Das ist die richtige Entscheidung, aber wie das kam, war wieder ein Armutszeugnis für die Regierung.
Heute gab es übrigens erneut einen Anschlag in Kabul.
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Aber hab' ich das denn wirklich?
Ja. Unsere Diskussion hat sich anfangs nur um meine Verallgemeinerung gedreht.
Ich habe ursprünglich nur diese kleine Randanmerkung gemacht, nach der ich dann als naiv und implizit als
laufend bezeichnet wurde. Dann muss ich mich ja wohl erklären dürfen, ohne dass mir auch nur der Versuch einer Erklärung schon wieder als negativ ausgelegt wirdDas "blind und taub" bezog sich definitiv nicht auf dich. Das war einfach eine allgemeine Anmerkung.
Und ja, wenn jemand "Beweise" fordert, dass Lobbyisten aus der Wirtschaft einen größeren Einfluss haben als andere Intereressenvertreter und dass diese Lobbyisten teilweise ganze Gesetzestexte selbst formulieren, der ist aus meiner Sicht naiv, denn das ist hundertfach bewiesen. Die Deutsche Bank hat gleich mehrere Gesetze geschrieben, die fast wortwörtlich übernommen wurden; das hat das ARD-Magazin "Monitor" aufgedeckt. Auch Autohersteller konnten sich quasi wünschen, welche Grenzwerte für Abgaswerte in den Verordnungen stehen.
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Das geht grade völlig an meinem Punkt vorbei. Was ich sagen wollte ist folgendes: Wenn du behauptest, die Politik handle immer nach Wirtschaftsinteressen, wo sind dann diese Wirtschaftsinteressen z.B. bei dem Thema? Müsste der Politik die Meinung der Wähler nach deiner Theorie nicht egal sein? Die Politik macht dich eh nur, was die finanzstarke (Waffen-)lobby sagt. Wenn du mir wiedersprichst müsstest du also stattdessen erklären, welche finanzstarke Lobby der Waffenlobby entgegenarbeitet, um die Waffengesetze so strikt zu halten. Oder du gibst mir Recht, dass die Politik nicht immer nach Wirtschaftsinteressen handelt.
Es gibt natürlich Politikfelder, die kulturell so sehr besetzt sind, dass es für Politiker unmöglich ist dafür Interessen zu vertreten. Hier in Deutschland musste sich ein Politiker (ich glaube von der AfD) nur mit einer Pistole auf einem Wahlplakat ablichten lassen um einen Shitstorm herbeizuführen.
Du wirst auch nicht erleben, dass Anti-Zionisten sich bei unserer Regierung Gehör verschaffen. Die könnten Angela Merkel 20 Mrd. € bieten und sie würde das nicht machen. Das Existenzrecht Israels ist ein kategorischer Imperativ der deutschen Politik. Dagegen zu handeln, wäre politischer Selbstmord. Genauso wie es dies in Deutschland wäre, wenn man plötzlich als Politiker den Waffennarr spielt.
Die "Lobby" wenn du so willst, die gegen die Waffenlobby arbeitet ist einfach der gesunde Menschenverstand, der hier in Deutschland und Europa im Bezug auf den privaten Waffenbesitz Einzug gehalten hat. Außer Parteien ganz am rechten Rand, ist das Thema "Waffen für alle!" hier einfach durch.
Deswegen war das ein Vergleich von Äpfel und Birnen.
Darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus, auch wenn du damit Recht hast. Ich wollte eher darauf hinaus, dass auch Politiker Eigeninteressen haben, die nicht Geld und Unterstützung der Lobbys sind. Politiker wollen wählbar bleiben und möglichst ihre Wahlversprechen einlösen, damit sie auf eine Wiederwahl hoffen können. Und natürlich haben sie auch irgendwo moralische Prinzipien. Dadurch wird ihnen nicht jede Entscheidung komplett von der Lobby abgenommen.
Es gibt aufrichtige Politiker. In Deutschland wahrscheinlich sogar viel mehr als in vielen anderen Ländern. Aber trotzdem sind es anscheinend nicht genug, um die Auswüchse des Lobbyismus in der Politik so zu beschneiden, dass endlich auf ganzer Linie Politik für das Volk gemacht wird bzw. dass Wirtschaftsinteressen und die Interessen des Volkes ausgewogen behandelt werden. Oder bist etwa zufrieden momentan mit unserer Politik?
Müssen solche Provokationen denn unbedingt sein? Wir führen doch gerade eine zivilisierte Diskussion, oder? Und wenn ich wichtige Wörter in deiner Argumentation sachlich kritisiere, was ist falsch daran?
Mir geht es ziemlich auf den Zeiger, wenn sich Diskutanten über kleine Verallgemeinerungen und Überspitzungen so sehr ereifern, dass sich die gesamte Diskussion nur noch um eine Richtigstellung handelt. Dafür war die kleine Spitze.
Und übrigens: R.I.P. Klimavertrag....
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Ja das ist leider normal und auch denke ich das Lobbyismus immer nötig sein wird, denn auch wenn ich mir manchmal wünschen würde, dass vielleicht Leute mal Leute mit etwas mehr Sachverstand in bestimmten Ministerien an der Macht sitzen, wie z.B. Ärzte im Gesundheitswesen (mal als kleine Anekdote:was haben Politiker eigentlich studiert/gelernt), denke ich, dass man nie 100%-ig im Bilde sein kann und Lobbyismus da hilft um Lücken zu stopfen und somit gute und sinnvolle Gesetze zu entwickeln/ auf dem Weg zu bringen.
Du findest es also normal, dass man den zu Regulierenden fragt, wie man ihn regulieren soll? Das ist insbesondere bei Banken keine gute Idee. Kleines Beispiel:
Warum ist es eigentlich zu viel verlangt Minister zu haben, die auch wirklich Fachminister sind? Warum kann die Arbeitsministerin mal eben ins Familienministerium wechseln und dann wird sie Verteidungsministerin. Warum ist der Wirtschaftsminister von einem Tag auf dem anderen Außenminister?
Wofür hat der Bundestag eigentlich einen wissenschaftlichen Dienst? Warum gibt es Ausschüsse, in die man Fachleute einladen kann? Was ist mit NGOs? Warum gibt es keine unabhängigen Studien?
Mir würde so viel einfallen, wo ich mein Fachwissen herholen kann, außer bei dem, den ich an den Kragen will. Es gibt da ein Sprichwort: Man soll nicht die Frösche fragen, wie man den Teich austrocknen soll.
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@InFlame, @meisterlampe_1989, vielleicht habt ihr mich falsch verstanden. Es ist sicher richtig, dass Lobbyismus oft und flächendeckend für rein wirtschaftliche und unternehmensegoistische Zwecke eingesetzt wird und viele Politiker sich da finanziell beeinträchtigen lassen.
Aber leider setzt sich beim Lobbyismus immer nur das durch, wo das meiste Geld ist. Das bedeutet: Die Politik verfolgt nur Wirtschaftsinteressen.
Mein Problem waren dieses "immer" und dieses "nur". Wer solch extreme Vermutungen äußert kann mich nur mit Beweisen überzeugen. Denn das ist mir zu fatalistisch, zu kulturpessimistisch. Warum zum Beispiel hat die Waffenlobby dann in Deutschland noch keine US-Gesetze durchgesetzt? Welche Lobby soll sich da eurer Meinung nach dagegenstellen?
In Deutschland und Europa herrscht eine vollkommen andere Kultur, was den privaten Waffenbesitz angeht. In den USA gibt es, wie viele (leider) interpretieren, eine Art Aufforderung in der Verfassung sich eine Waffe zu besorgen und in manchen Staaten sogar offen zu tragen. Da gab es Aktionen im Walmart wie "Kaufen sie für mehr als 150$ ein und sie bekommen eine Schrotflinte dazu". Nicht jeden Apfel muss man mit einer Birne vergleichen.
"Immer" und "Nur" ist vielleicht in der Tat zu hart, aber nur einen Satz später im gleichen Beitrag schreibe ich: "Es gibt zwar Lobbyismus, der auch soziale Interessen im Blick hat, aber der ist einfach viel zu schwach. Die Hebammen-Lobby hat nun einmal nicht so viel Geld und Einfluss wie die Autoindustrie."
Also ich habe das durchaus selber noch eingeordnet.
Und ich habe dir ja schon einige Beispiele geliefert, dass Wrtschaftsinteressen zwar nicht "immer", aber unverhältnismäßig häufig bei politischen Entscheidungen im Vordergrund stehen. (Ist das jetzt diplomatisch genug ausgedrückt oder gefällt dir wieder irgendein Wort nicht?)
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Um nicht mitzubekommen, dass es Gang und Gäbe ist, dass Unternehmen und Banken die Gesetze zum Teil selbst schreiben, muss man schon blind und taub durch die Weltgeschichte kaufen. Dass wurde schon hundertfach enthüllt.
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Aber leider setzt sich beim Lobbyismus immer nur das durch, wo das meiste Geld ist. Das bedeutet: Die Politik verfolgt nur Wirtschaftsinteressen.
Da wüsste ich gerne, wo die Beweise sind, mit denen du diese Verallgemeinerung begründen kannst.
Die Frage ist schon etwas naiv. Ich kann da jetzt einhundert Beispiele geben. Aber ich gebe dir mal nur ein paar zum Start. Ich beschränke mich dabei auf Deutschland.
1. Unsere "Klimakanzlerin" verhindert seit Anfang ihrer Amtszeit strengere EU-Normen zu Abgaswerten, um die deutsche Autoindustrie zu schützen.
2. Eine übergroße Mehrheit der Deutschen will keinen Waffenhandel mehr. Gleichzeitig wurde unter dem Wirtschaftsminister Gabriel, der angekündigt hatte schärfere Regeln für den Waffenexport anzuwenden, mehr verkauft als jemals zuvor. Darunter Panzer und Kleinwaffen nach Saudi-Arabien, die im Land Regime-Kritiker köpfen und den Jemen in die Steinzeit bomben.
3. TTIP und andere Freihandelsabkommen werden ohne Debatte durch die Parlamente geprügelt. Demonstranten werden wahlweise als rechte oder linke Spinner diffamiert. Sogar Abgeordnete selber haben zum Teil keinen Zugang zu den Papieren.
4. Unser Landwirtschaftsminister hat in der gesamten Legislaturperiode kein einziges verpflichtendes Gesetz auf den Weg gebracht. Egal ob Küken-Schreddern, Massentierhaltung oder Umweltverschmutzung. Alles nur auf freiwilliger Basis. Ein Totalausfall.
5. Mit Hilfe der SPD (!) wurde im Zuge des Bahnstreiks quasi das Grundgesetz zur Bildung einer Gewerkschaft beschnitten. Jetzt kann nicht mehr jeder eine Gewerkschaft bilden, sondern nur ab einer bestimmten Größe.
6. Kapital wird in Deutschland viel geringer besteuert als Einkommen.
7. Die Agenda 2010 war in erster Linie ein Wirtschaftsförderungsprorgamm. Damit hat man ein ganz neues Präkariat im Niedriglohnsektor erschaffen. Die Fehler, die damals gemacht wurden, werden erst jetzt Stück für Stück mit den neuen Bestimmungen zur Leiharbeit (gleiches Geld für gleiche Arbeit) und dem Mindestlohn korrigiert.
8. Gesetze, die einen echten sozialen Wert haben, brauchen Jahre um durch den Bundestag zu kommen. Für die Bankenrettung in den letzten Jahren seit der Krise 2009 braucht man für Pakete von hunderten Milliarden € nur eine Sitzung. Erkläre das mal jemanden: Die Kitas haben kein Geld und müssen Jahre für Personal und Ausstattung kämpfen, aber wenn es der Deutschen Bank schlecht geht, gehen die Ärmchen der Abgeordneten im Bundestag ganz schnell hoch.
Ich kann noch ein paar Stunden weiter machen, wenn gewünscht.
Außerdem hat unsere Kanzlerin einen schönen Begriff geprägt, den ihr viele Medien allzu sehr durchgehen lassen haben. Nämlich die "marktkonforme Demokratie". Eine hässliche Wortschöpfung.
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Zustimmung zu vielem, @meisterlampe_1989, ich möchte an dieser Stelle aber nochmal eine Kleinigkeit anmerken zum Thema
Lobbyismus.
Ja, oft ist Lobbyismus in einer zu starken Variante praktiziert, aber ich hoffe dass hier niemand Lobbyismus an sich verteufelt. Denn in einer beratenden und informierenden Ausführung ist Lobbyismus sogar nötig, um einen Staat effektiv und sinnvoll zu halten
Ganz ohne Zweifel ist Lobbyismus nicht grundsätzlich schlimm. Aber leider setzt sich beim Lobbyismus immer nur das durch, wo das meiste Geld ist. Das bedeutet: Die Politik verfolgt nur Wirtschaftsinteressen. Es gibt zwar Lobbyismus, der auch soziale Interessen im Blick hat, aber der ist einfach viel zu schwach. Die Hebammen-Lobby hat nun einmal nicht so viel Geld und Einfluss wie die Autoindustrie.
Deswegen habe ich als durch und durch linker Mensch keine schönen Gefühle, wenn ich "Lobbyismus" höre.
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Ich habe mich wirklich seit meinem 12. Lebensjahr für Politik interessiert. Seit ich 18 bin, habe ich keine Wahl verpasst bzw. nicht gewählt, egal ob Bürgerentscheid, Kommunalwahl, Bürgermeisterwahl, Europawahl, Landtagswahl oder Bundestagswahl. Zeitweise war ich sogar Mitglied in der SPD. Aber so langsam bekomme ich Sympathie für Politikverdrossenheit. Ich halte das wirklich langsam nicht mehr aus. Ich war nie ein Träumer oder Utopist, ich weiß, dass wir in unserer Demokratie nie alles bekommen und man Kompromisse machen muss. Dass Realpolitik, wie das Wort schon sagt, eben real ist. Dass es häufig das geringe Übel gibt. Aber was momentan abläuft, jetzt nicht nur die beiden vorherigen Posts, ist nicht mehr zu ertragen. Der Zynismus, die Scheinheiligkeit, die Käuflichkeit (Stichwort: Lobbyismus) allgemein in der Politik... es geht einfach nicht mehr.
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Hmm, verstehe. Muss ich mir auch noch anhören. Den "Auf ein Bier"-Podcast höre ich ebenfalls ganz gerne, wobei Jochen mit seiner Art bei mir ab und zu für Stirnrunzeln sorgt. Dieses "Ich muss jetzt aber doch wieder gegen den Strom schwimmen und stänkern!" driftet für mich gelegentlich ein wenig in Selbstinszenierung ab. Klar, viele mögen ihn u.a. für genau dieses Verhalten, jedoch wirkt es manchmal zu gewollt. Ist jetzt nur mein persönlicher Eindruck. Trotzdem natürlich ein sehr interessanter Podcast, der sich auch nicht davor scheut, die Metaebene eines Gaming-Elementes anzusprechen.
Ansonsten gab es ja leider schon das ein, oder andere Thema, das bei "Auf ein Bier" nicht sonderlich rund und ausgewogen behandelt wurde. Damit ist das Thema Trophy-Hunting also keine Premiere in der Hinsicht. :-/
Ich finde, dass die , man muss es mittlerweile ja sagen, "Truppe" von "Auf ein Bier" Videospiele mal endlich genauso behandelt, wie jedes andere Medium auch. Bei denen gibt es dieses Elende "Aber für ein Spiel ist es ganz gut" einfach nicht. Insbesondere Jochen kommt sehr stark von der Literatur und er vergleicht einfach mal die Geschichten aus der Weltliteratur,(z.B. Werke von Stephen King) mit Videospielen und merkt einfach, dass in der Branche hoch gelobte Spiele-Storys dagegen ein absoluter Witz sind. Er demaskiert geradezu auf was für ein geringes Niveau Spiele auf ihrem erzählerischem Level sind. Was in Spielen manchmal als "bahnbrechend" gilt, wäre in Filmen und Büchern teilweise Schundware, die man im Supermarkt für 1,40€ in der Grabbelkiste kauft. Bestes Beispiel ist für mich Uncharted. Das sind bestenfalls Kabel1-Nachmittags-Film-Storys, sogar weit unter Indiana Jones, der selber kein hochintellektuelles Arthouse ist.
Das heißt nicht, dass es nicht auch deutliche Ausreißer gibt oder dass die Spiele nicht trotzdem Spaß machen. Nur wenn bei "Auf ein Bier" ein Spiel behandelt wird und die Story einfach schlecht ist, dann wird das nicht mit einem "Aber für ein Spiel ist es ganz toll" weggebügelt... Nein... es wird gnadenlos dafür zerpflückt. Die nehmen Videospiele nämlich viel ernster, als viele andere.
Man muss nicht auf diese konfrontative und polemische Art stehen, aber dann ist man bei denen auch einfach falsch. Ich mag einfach Zyniker. Ich schaue auch gerne Jim Sterling oder Zero Punctuation. Das fing bei mir wohl schon in der Kindheit und Jugend mit Harald Schmidt an, der die Kunst des Zynischseins perfektioniert hat.
Das ist wohl so eine Zuckerbrot und Peitsche - Sache. Manche glauben, dass Videospiele sich weiter entwickeln, wenn man ihnen ständig auf die Schulter klopft und mitgeht. Andere wiederum sind der Meinung, dass sie dies nur tun, wenn man sie endlich ernst nimmt.
Mit Sebastian Stange haben sie ja jetzt einen etwas "freundlicheren" Part dabei
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Captain Fantastic
"What is Cola?"
"Poisoned Water"Nur einer von vielen wunderbaren Dialogen in diesem grandiosen Drama. Eine Aussteiger-Familie, geführt vom wunderbaren Viggo Mortensen als Vater, möchte den letzten Willen der Mutter, die Suizid begangen hat, erfüllen und macht sich auf den Weg aus der Wildnis in die Zivilisation. Diese Familie mit sechs Kindern ist die Antithese zu durchschnittlichen, also sehr protektiven, amerikanischen Eltern. Die Kinder werden gedrillt, z.B. beim Klettern im strömenden Regen, kriegen Jagdmesser geschenkt, töten mit bloßen Händen Hirsche, sie fluchen wie die Kesselflicker und kriegen auch gerne mal einen Schluck Alkohol. Nebenbei wird dann der kleinen Tochter ganz unverblümt erklärt was Vergewaltigung und Sex ist.
"The man sticks his penis in the vagina of a woman"
"But that´s where the pee comes from".
Der Film hat in den USA ein R-Rating bekommen und ist sehr umstritten. Man hat nicht sehr oft in Filmen gesehen, dass der Vater vor seinen Kinder laut "Motherfucker" schreit. Außerdem geht der Film locker mit Nacktheit um, man sieht sogar die Kinder manchmal von hinten nackt. Viggo Mortensen dann gleich mal komplett (übrigens in einer wahnsinnig witzigen Szene "It´s just a penis, we all have one"). Das ist für einen US-Film immer noch recht selten.
Ich finde, dass das einer der am authentischsten geschriebenen Filme ist, die ich je gesehen habe. Der Culture-Clash wird hier wunderbar dargestellt, in herrlichen Szenen, die eine ganz eigene Art von schwarzen Humor haben, aber auch zum Nachdenken über unsere konformistische Konsumgesellschaft anregen und manchmal bissige Kommentare zur Gesellschaft und Politik haben.
Beispielsweise als die Familie den Trauergottesdienst sprengt und Ben, also der Vater; auf der Bühne erklärt, dass die Mutter Religion für eine der gefährlichsten Dinge hIelt, die je erfunden worden sind.
Viggo Mortensen wurde zurecht für den Oscar nominiert.
Schaut euch den Film an!
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Das Bild mit Chewie und Rey sieht irgendwie klasse aus
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Ich finde Diskussionen um die Thematik immer etwas eigenartig. Gibt man die Hoffnung überrascht zu werden nicht schon auf, wenn man bereits im Vorfeld die Thematik kritisiert? Vielleicht gibt es ja mal was neues? Vielleicht werden andere Blickwinkel aufgemacht.
Vielleicht mal ein Beispiel aus dem Film, genauer aus dem Slasher-Genre. Das war Ende der 80er, Anfang der 90er tot genudelt. Dann kam Scream... die Prämisse war auch die gleiche wie immer zuvor: Eine Gruppe von Teenies wird weggemetzelt. Aber dann kam plötzlich Selbstironie und Selbstreferenzen. Der Film wurde selbst zum Kommentar auf sich selbst. In den späteren Teilen hat man dann sogar einen Hamlet abgezogen und Slasher-Filme in den Filmen selbst gehabt.
Dann kam 2012 Cabin in The Woods sogar mit dem Urtypen der Prämisse von Slasher-Filmen um die Ecke: Teenies fahren in eine Hütte im Wald und werden dort massakriert. Der Film hat dann plötzlich alles subversiv ausgehebelt und die 4. Wand gesprengt.Dass sie in der Richtung was drauf haben, haben sie in Blood Dragon gezeigt. Die Frage ist nur, ob sie den Mut haben auch in der Hauptreihe mal keine Standard-Geschichte zu erzählen. Dass sie auch schreiben können und Charaktere designen hat man im 3. gesehen. "Definition of Insanity" ist vielleicht der bekannteste Monolog in Videospielen.
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Grow Home
Echt toll. Ich glaube es ist das erste Spiel, dass mich in einen richtigen Zen-Zustand versetzt hat. Das Spiel ist wunderschön, nicht unbedingt grafisch opulent, aber es hat ein sehr drolliges Artdesign und bietet schöne Panoramen mit grandioser Lichtstimmung. Das Spielprinzip ist sehr simpel, aber darauf kommt es bei dem Spiel nicht an. Da die Spielfigur keine Animationen hat und ihre Physik dynamisch berechnet wird, geht es manchmal etwas schwammig zu in der Steuerung, aber es geht dann doch erstaunlich gut (für jemanden der Last Guardian durchgestanden hat...). Auch die "Story" ist denkbar simpel, eigentlich gibt es gar keine. Aber auch darum geht es hier einfach nicht, es ist ein Entspannungsspiel. Ich habe ungefähr 3/4 des Spiels fertig, was etwa 4 Stunden waren, in denen ich wie in Trance vor dem Bildschirm saß.
Genau das Richtige für meinen "Demon´s Souls Urlaub"
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Tomb Raider Collection: Ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich mir die geholt habe. Ich glaube es war ein Humble Bundle. Darin waren alle Tomb Raider Teile bis inklusive zum Reboot. Ich hätte vielleicht nicht vorher schon Uncharted spielen sollen, weil ich in die alten Teile nicht mehr rein komme. Das wirkt alles so archaisch. Sogar die neueren ab "Anniversary". Grässlich. Ich werde wohl nur das Reboot spielen.
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Ich habe mir gestern Hot Fuzz nochmal gegeben. Den habe ich das letzte Mal tatsächlich vor 10 Jahren im Kino angeschaut. Ich persönlich finde, dass das der beste Film von Edgar Wright ist. Auch heute noch, trotz Shaun of the Dead und Scott Pilgrim.
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Wer die LINKE derart verteidigt, sollte sich wirklich mal hinterfragen und reflektieren. Im Prinzip genau das gleiche, wie die Typen von der AfD, die meinen sie hätten keine Rechtsextremen in den eigenen Reihen.
Der Linken- und AfD-Vergleich wird wirklich langsam alt. Ich denke keiner wird es bestreiten, dass es in der Linkspartei einen Flügel gibt, der aus ziemlich komischen Leuten mit ziemlich komischen Ansichten besteht. Die Partei ist ja auch streng genommen keine Partei mehr, sondern eher eine sozialistische Sammelbewegung. Ostalgiker, DDR-Apologeten und waschechte stalinistisch-leninistische Kommunisten gibt es ganz sicher in der Linken und für die habe ich auch kein Verständnis. Und die sind mir auch genauso fern, wie Rechte aus der AfD.
Allerdings: Wird das Gesicht der Partei und auch die parlamentarische Arbeit mittlerweile fast durchweg von Realpolitikern bestimmt, die auf der linken politischen Seite genau die Arbeit machen, die die SPD nicht mehr auf die Reihe bekommt: Katja Kipping, Dietmar Bartsch, Stefan Liebich, Caren Lay, Bern Riexinger , Petra Pau, Jan Korte , Jan van Aken. Nicht zu vergessen natürlich Gregor Gysi. Der Ministerpräsident Bodo Ramelow wird mittlerweile trotz der Panikmache vor der "Rückkehr in die DDR" parteiübergreifend respektiert.
Dass die SPD jetzt Sarah Wagenknecht als Menetekel vorschiebt um bloß nicht im Bund mit der Linken zu koalieren, weil man Angst hat, dass man dann ja tatsächlich sozialdemokratische Politik machen müsste, ist ein weiteres Armutszeugnis für die SPD.