Beiträge von meisterlampe_1989

    Ich habe The End of the Fu...ing World auf Netflix geschaut, an einem Stück. Fand ich grandios.

    James, ein 17 Jahre alter Psychopath, der bereits Tiere gequält und getötet hat beschließt "aufzusteigen" und einen Menschen zu töten. Ausgewählt hat er dafür eine gleichaltrige Mitschülerin, Alyssa. Die spricht ihn aber eines Tages in der Mensa an und es stellt sich heraus, dass sie genauso kaputt und antisozial ist wie er.

    Entschlossen sie weiter umbringen zu wollen beschließt er auf sie einzugehen und zusammen aus den Alltag ausbrechen. Sie schlagen James´ Vater nieder und klauen sein Auto.

    Darauf folgt ein irrwitziges Roadmovie, in dem sich die beiden doch näher kommen.

    Die Serie ( 8 Folgen mit ca. 20 Min. , sollte man an einem Stück sehen) spielt sehr damit, was die Figuren zu sich selbst sagen. Aus dem Off hört man stetig ihre Gedanken. Und zu Beginn unterscheiden sich die Gedanken und was sie sagen um 180 Grad. Erst wenn sich die Figuren mehr öffnen stimmen irgendwann das Gesagte und das Gedachte überein. Eine super Idee um eine Charakterentwicklung zu zeigen.

    Außerdem gibt es diesen typisch englischen, trockenen Dialoghumor.

    Dass Alyssas Gedanken im Präsens geäußert werden und James´ Gedanken in der Vergangenheitsform, hat schon zu wildesten Theorien geführt. Aber das würde hier zu weit gehen.

    Meine einzigen Kritikpunkte sind vielleicht die Küchenpsychologie und eine Inkonsequenz. Beides sind Spoiler.

    Abschließendes Urteil: Sehr sehenswert.


    Und eine traurige Nachricht: Modern Family wird eingestellt;(

    Crazy Heart


    Oscarrolle von Jeff Bridges. Und ja, man muss sagen, dass er den abgeranzten Countrysänger, der die beste Zeit hinter sich hat und nur noch in Bars und Bowling-Centern spielt, wirklich sehr gut und glaubwürdig darstellt. Alkoholiker ist er natürlich auch. Allerdings plätschert der Film so ein wenig dahin, es kommt kaum Spannung auf. Er verliebt sich in eine junge Journalistin, die von Maggie Gyllenhaal gespielt wird, aber da stimmt die Chemie nicht so ganz.

    Highlight sind die Szenen, in denen Jeff Bridges tatsächlich auf der Bühne steht und singt.

    Die Themen des Films, also ob man etwas abhaken kann, über seinen eigenen Schatten springt, sein Ego runterschluckt. Das alles wird nur oberflächlich angekratzt.

    Kann man machen, aber muss man nicht.


    Rush


    Bis auf einige Jahre Anfang der 2000er, war ich nie ein großer Fan der Formel 1. Ehrlich gesagt interessiert mich die Formel 1 seit Schuhmacher nicht mehr bei Ferrari fährt überhaupt nicht mehr. Allerdings habe ich über diesen Film so viel gutes gehört, dass ich ihn nachholen musste. Und: Es hat sich gelohnt!

    Es wird die Rivalität der Rennfahrer Niki Lauda, der von Daniel Brühl gespielt wird und James Hunt, der von Chris Hemsworth gespielt wird beleuchtet. Angefangen von ihren ersten Begegnungen 1970 in der Formel 3 und dann mit besonderen Fokus auf die Formel 1 Saison 1976, in der Lauda seinen schweren Unfall hatte.

    Zu meiner großen Überraschung geht der Film weit über einen Sportfilm hinaus und schafft ein universelles Drama darüber, wie weit man gehen kann und sollte, um seine Ziele zu erreichen.

    Ich fand es hochspannend, obwohl der Ausgang, weil es sich ja um Geschichte handelt, von vorneherein klar ist. Die schauspielerischen Leistungen, besonders Daniel Brühl, sind ausgezeichnet. Obwohl ein mit österreichischen Akzent englischsprechender Brühl anfangs gewöhnungsbedürftig ist.

    Es wird auch keine Seite eingenommen, beide Fahrer werden respektiert, es wird kein (wie so oft in Sportfilmen) Underdog schlägt Favoriten Pathos aufgebaut. Es geht um zwei Menschen, die sich zwar in großer Antipathie, aber auf Augenhöhe begegnen und sich dann letztendlich auch respektieren.

    Besonders der Unfall wird wirklich beklemmend dargestellt und bei der Tortur danach im Krankenhaus, bei der bei vollem Bewusstsein verbrannte Teile der Lunge abgesaugt werden, krümmt man sich vor dem Bildschirm selbst zusammen.

    Ich habe mich mit dem Leben der beiden nie beschäftigt, deswegen kann ich nicht die Authentizität abschließend beurteilen.War Lauda wirklich der professionelle Perfektionist, das Ingenieurs-Genie und der gute Geschäftsmann? Der treue Ehemann? War Hunt wirklich der rauchende, saufende Lebemann, der alles eher nach Gefühl macht? Aufgrund der hohen Qualität des Films vertraue ich aber darauf, dass hier nicht zu viel Legendenbildung betrieben wurde.

    Absolute Empfehlung.


    Der seltsame Fall des Benjamin Button


    Der lief bei mir lange unter "Finchers schwarzes Schaf" und "Oscar-Bait". Aber ich dachte mir: Den musst du auch mal gesehen haben. Und ja, es ist kein Meisterwerk, aber es ist ein guter Film. Natürlich muss man die visuellen Effekte hervorheben, die auch heute noch ziemlich klasse sind. Allein die Prämisse eines Mannes, der alt geboren wird und dann immer jünger wird darzustellen, ohne dass es lächerlich wird, ist bereits eine große Leistung.

    Über die Schauspielleistungen eines Brad Pitt, einer Cate Blanchett oder Tilda Swinton brauchen wir nicht reden; das ist höchstes Niveau.

    Der Film ist aber zu lang und hat somit deutliche Längen. Außerdem schafft er den Spagat zwischen Unter- und Übererklärung nicht. Es trifft nämlich eher ersteres ein. Die Metapher einer rückwärts laufenden Bahnhofsuhr ist zwar poetisch, aber warum reagiert man so wenig auf sowas unfassbares wie ein Mensch, der immer jünger wird? Die wissenschaftliche Seite, wird zugunsten der Liebesgeschichte komplett ausgeblendet. Fincher will hier die Magie bewahren, aber macht das zum Preis der Glaubwürdigkeit seiner Figuren. Und in diesem Film wird an einigen stellen zu deutlich versucht Emotionen zu wecken.Es ist fast schon ein wenig kitschig.

    Ich bin allerdings ein Sucker für Kriegen-Sie-Sich Liebesgeschichten, deswegen hat der Film bei mir trotzdem funktioniert. Und allein die Prämisse verpflichtet ja zu einer Konsequenz am Ende.

    Ich kann schon verstehen, dass manche Kritiker dem Film das Prätentiöse vorhalten, er suggeriert an manchen Stellen deutlich mehr Gewicht, als er eigentlich hat. Aber ich finde ihn sehenswert.

    Die Vermutung reicht doch schon. Allein so eine Verbindung herzustellen ist doch unfair.


    Die meisten Menschen verfolgen solche Sachen nur oberflächlich. Da bleibt sowas schnell als Fakt hängen. Und mir graust es halt davor, dass darauf jetzt Boykotte basiert werden. (Und Nein, natürlich nicht allein auf Hooked)


    Deswegen ja auch meine Aussage, dass man bei besonders schweren Vorwürfen auch besonders genau arbeiten muss.


    Ich habe jetzt alles zum Thema gesagt und will mich nicht weiter im Kreis drehen. Deswegen gibt es jetzt von mir Funkstille.

    Was die Kritik zu dessen Aussagen anging, die sich nur auf das Wissen des Blogs beziehen, die halte ich für unbegründet. Robin und Tom erwähnten im Podcast extra noch, dass sich deren Meinung nicht ausschließlich auf den Blog stützten.

    Das ist einfach nicht richtig, wie ich schon öfters geschrieben habe. Bei der Diskussion um Vavra haben sie ihre Meinung auch aus anderen Quellen. Das sagen sie zu Beginn des letzten Podcasts. Mein ganzes Problem ist aber, dass auch Robin (und Tom, der ihm zustimmt) Aussagen über das Spiel trifft ("weißes Mittelalter"), nur Aufgrund der Person Vavra, obwohl das Spiel noch nicht erschienen ist. Dass als Grundlage bzw. Auslöser ein fehlerhafter Blog benutzt wird, ist z.B. deshalb problematisch, weil so z.B. nicht festgestellt wurde, dass es eine asiatische Ethnie im Spiel gibt, schon seit dem Alpha-Stadium.

    Dazu hätte man selbst recherchieren müssen, was nicht stattgefunden hat.


    Das ist mein Vorwurf.


    Was zu Vavra gesagt wurde, kann man so sehen. Robin macht mir das zu heftig, aber das kennt man ja. Ich sehe zu seiner Person (Vavra) gar keine Diskussion. Der scheint einen an der Waffel zu haben.


    Hier geht es um die Frage, wie gerechtfertigt die Anschuldigungen gegenüber dem Spiel sind, weil dieses auch am meisten von der Kritik betroffen ist. Die Person Vavra ist nur ein dankbarer Stellvertreterkrieg für diejenigen, die dem Spiel nichts substantielles vorwerfen können, weil es noch gar nicht richtig existiert.


    Als Journalist lernt man ganz früh: Desto heftiger die Anschuldigungen sind, desto wasserdichter muss mein Artikel (oder Video, oder Podcast) sein.

    Und meisterlampe_1989 zu deinem Vorwurf, dass ja das Spiel noch gar nicht draußen ist und gespielt wurde: Es ging in dieser Diskussion auch NIE wirklich um das Spiel an sich, sondern nur um Vavra. Das Spiel war dabei mehr oder weniger irrelevant.

    Das Spiel war nicht irrelevant. Schon die Überschrift des Blogs bezieht sich nur auf das Spiel:

    Zitat

    Das „authentischste“ Historienspiel aller Zeiten?! Die gewaltige Schräglage von „Kingdom Come: Deliverance“

    Der Autor zieht im weiteren Verlauf ständig Schlüsse von Vavras Verhalten auf die Ausgestaltung des Spiels. Bis hin dazu, dass ein "weißes Mittelalter" dargestellt werden soll.

    Und da Robin den Blog für seine Meinung quasi übernommen hat, tätigt auch er Aussagen über das Spiel.


    Und wer trägt denn die Konsequenzen, z.B. eines Boykotts? Natürlich das Spiel und das Studio. Du weißt ganz genau, wie viele Leute einfach nur Überschriften lesen. Für diese Leute ist das Spiel jetzt seit einigen Wochen das "Nazi-Spiel" oder mindestens das "Rassisten-Spiel". Nicht jeder beschäftigt sich damit so eingehend wie wir. Nicht einmal ich hatte die Probleme mit dem Blog auf dem Schirm, bis ich "The Panel" von "The Pod" gehört hatte.


    Was den Blog betrifft: Hier hat sich ein Fast-Historiker (es fehlt noch die Abschlussprüfung) darüber ereifert, dass ein Spiel Authentizität für sich reklamiert. Und um das zu untermauern nimmt er sich den einfachsten Angriffspunkt, nämlich den dubiosen Chefentwickler und schmückt seinen Blog mit journalistischen Fehlern. Wohlgemerkt alles, BEVOR das Spiel erschienen ist.


    Es hat die wichtige Debatte um Geschichtsdeutung und Geschichtsdarstellung angestoßen. Aber der Startpunkt, der Blog, ist ein Bärendienst; weil er so angreifbar ist.


    Ich konnte schlicht die alleinige Schuldzuweisung nicht nachvollziehen und kann sie in der Ausprägung, wie sie von meisterlampe getätigt wurden immer noch nicht.

    Ich finde die Ausprägung gar nicht so arg um ehrlich zu sein. Von alleiniger Schuld war übrigens nicht die Rede.


    Robin bezeichnet sich als Journalist, ist in Social Media ein Multiplikator und lässt sich auch gerne dazu hinreißen andere Kollegen zurechtzuweisen. Vor dem Hintergrund erwarte ich einfach, dass er gerade bei solch heftigen Anschuldigungen vernünftig arbeitet und dazu hätte die Überprüfung des Blogs gehört. Mehr habe ich nicht geschrieben.


    Robin hat seit ich ihn verfolge, also etwa 5 Jahre bei mir immer wieder für Stirnrunzeln gesorgt. Das ist jetzt nicht das einzige Mal und meine Entscheidung meinen Pledge (10 Dollar) zurückzuziehen ist eine lange Geschichte. Bisher war aber immer eher diese vehemente und extreme Art in der Robin seine Meinung äußert mein Problem; wie schnell er Schubladen öffnet und Leute hineinsteckt. Er hat mich schon mit seiner Gewalt-Relativierung die Ricutor anspricht stark vor den Kopf gestoßen. Jetzt hat er aber zum ersten Mal Fakten falsch dargestellt und verliert damit seine Glaubwürdigkeit.


    Die Glaubwürdigkeit war aber der Hauptgrund für meinen Pledge, das sehe ich jetzt einfach nicht mehr.

    Aber es möge der Journalist, egal ob von der Zeit, dem Spiegel, der FAZ, der Welt, GameStar, 4Players [...] den ersten Stein werfen, der bei solchen Dingen sein Leben lang unfehlbar war.

    Das ist aber auch ein bisschen Whataboutism. Kein Journalist ist fehlerfrei. Dir müsste klar sein, dass auch ich das nicht behauptet habe. Aber Robin hat halt auch andere Journalisten beurteilt. Das macht z.B. nicht jeder Journalist. Und warum macht er das nicht: Eben weil er weiß, dass er selber auch Fehler macht.

    Das ist jetzt vielleicht etwas weit gegriffen, aber aus diesem Grund macht Robin den Eindruck, dass er sich für fehlerlos hält. Und vor dem Hintergrund stört mich diese Sache halt ganz massiv.


    Und ganz allgemein stört mich an Robin, dass er oft in seinen Äußerungen zu solchen Themen kein Mittelmaß kennt. Im "Panel" von "The Pod" wurde auch über Vavra gesprochen. Auch da wurde er für ziemlich dubios gehalten. Aber dort wurde wenigstens versucht zu verstehen, was er meinen könnte. Woher er kommt. Hat er sich "nur" dumm ausgedrückt? Hat es etwas damit zu tun, das er kein englischer Muttersprachler ist? Aus manchen seiner Äußerungen wird beispielsweise klar, dass er nicht richtig weiß, was "People of Color" heißt. Seine Aussage "Schwarze gab es nicht im Mittelalter" basiert auf der Frage, ob es People of Color in seinem Spiel gibt. "People of Color" schließt aber alle Ethnien ein außer Weiße. Er hätte also die von mir angesprochen asiatische Ethnie, die seit 2015 im Spiel ist ansprechen können. Will er nur provozieren? Ist das ein exzentrischer Künstler, der seine Kunstfreiheit verteidigen will?


    Bei Robin hört man nur: Der ist rechtsextrem und deswegen will sein Spiel wahrscheinlich ein weißes Mittelalter darstellen.


    Das ist so furchtbar eindimensional.

    Ja, er hat diesen mit einen Tweet geteilt, der übers Ziel hinaus geschossen ist - wie schon mehrfach betont.

    Ja. Und genau das ist mein Problem. Wer drei Tweets später die deutsche Videospielpresse anklagt, sollte selber sauber arbeiten. Mehr verlange ich doch gar nicht.

    Im Augenblick stellt sich mir auch die Frage, ob ein Teil deiner Kritik nicht auch sehr gut beim Blog-Artikel-Schreiber selbst aufgehoben wäre. Viele Punkte erreichen hier einfach den falschen Adressaten.

    Natürlich hat der Blog-Schreiber selbst den größten Bock geschossen. Aber Robin hat halt immer diese "Wächter"-Attitüde. Besonders in dem Fall. Und wenn ich hohe journalistische Ansprüche stelle, dann muss ich bei mir anfangen. Und egal wie viel oder wenig Reichweite Robin hat, als Journalist überprüfe ich, was ich teile.


    Er hat zwar recht ein paar Follower auf Twitter, jedoch wird er nicht dafür gesorgt haben das die Entwickler arbeitslos werden.

    Er hat die Debatte zumindest in Deutschland maßgeblich angestoßen. Die Gamestar hat ihn nicht ohne Grund namentlich erwähnt.


    Mir würde das alles sehr viel weniger missfallen, wenn Robin, verzeiht, nicht so eine große Klappe in Bezug auf andere Medien gehabt hätte.

    So wie ich selbst fehlbar bin, kann dies auch im journalistischen Sinne ein Redakteur sein.

    Wegen meinem Fehler beschließen allerdings Leute keinen Boykott für ein Spiel, dass noch keiner gesehen hat.


    Mein Problem, falls es immer noch nicht angekommen ist, ist dass hier Leute aufgrund dieses Blogs entscheiden ob sie ein Spiel boykottieren. Wäre der Blog korrekt recherchiert, hätte ich dafür Verständnis. So basieren aber viele ihre Meinung auf schlechten Journalismus.


    Und das finde ich zutiefst unfair gegenüber den Mitarbeitern und deswegen finde ich die eigentliche Debatte um Vavra auch falsch. Vavra hat das Spiel nicht allein entwickelt. Hier geht es um Jobs und damit um Geld, mit dem Menschen ihre Familien ernähren.

    Das ist ganz klar eine dumme Lage, aber Zweifel lassen sich halt schwer ändern.

    Journalisten sollen aber korrekt einordnen, damit wir Bürger vernünftige Entscheidungen treffen können. Um eben diese Zweifel zu beseitigen.

    Es ist absurd und doch zugleich treffend, dass ein Artikel über ein Problem, was nicht ganz so gut recherchiert wurde, doch den nagel auf den Kopf trifft und eine Diskussion darüber entstehen lässt. Es ist komisch, wenn wichtige Debatten durch sowas entstehen, genauso wie Hass durch gute journalistische Artikel entstehen kann. Das ist meiner Meinung nach ein sehr gute Metapher dafür, wie verdreht unsere Gesellschaft ist und wie viele Grauzonen es gibt, schlimme Dinge was gutes bewirken können und sich manchen falsch, dennoch wichtig anfühlt. Heutzutage sind die Dinge komplexer den je und führen zu teilweise absurden und entlarvenden Gedankengängen bzw. Richtungen.

    Sehe ich anders. Dass ÜBER das Thema "Geschichtsdarstellung in Spielen" geredet wird ist gut und das hat der Blog ausgelöst. Aber dass die konkrete Debatte sich auf diesem Blog bezieht, wirkt sich meiner Meinung nach negativ darauf aus WIE diskutiert wird.

    Es geht in der Diskussion aber mehr um Vavra, als um das Spiel, es geht darüber, wie Vavra durch seine Aussagen bzw. Ideologie das Spiel selber diskreditiert, ob nun direkt, oder indirekt.

    Das Problem ist aber eben, dass bis jetzt keiner das Spiel gesehen hat. Über Vavra will ich gar nicht diskutieren. Seine Aussagen sind mindestens strunzdumm. Die Frage ist: Welchen Einfluss hat das auf das Spiel. Und das kann bis jetzt KEINER beurteilen. Und ausgerechnet ein entlastender Fakt, nämlich das es schon seit 2015 im Spiel eine asiatische Ethnie gibt, wird im Blog und auch bei Hooked einfach weggelassen.


    Es kann das rassistischste Spiel aller Zeiten werden oder auch nicht. Keiner weiß es. Und man sollte , wenn man nur einige zweifelhafte Aussagen des Chefentwicklers als Grundlage hat, nicht so voreingenommen über ein ganzes Studio und Spiel berichten.

    Man kann Vavras Twitterverlauf genauso gut analysieren und seine Schlüsse ziehen.

    Ja. Aber dann weiß man nur etwas zu Vavras Einstellung, aber eben nicht die Aussage des Spiels.

    Abseits davon halte ich an den Standpunkt fest, dass solche Debatten wichtig sind. In Bezug auf Daniel Vavra selbst, wäre mir sonst einiges entgangen. Wie ich damit am Ende umgehe, bleibt mir überlassen.

    Das habe ich oben ebenfalls erwähnt. Mir missfällt es aber, wenn der Ausgangspunkt so unsauber ist. Dadurch dass es mit diesem Blog los ging, war direkt eine sehr aggressive Stimmung gesetzt. Und es waren direkt sehr viele falsche Fakten im Umlauf und wichtige Impulse wurden weggelassen.

    Nun aber mit den Aussagen des Blog-Autoren Robin einen Strick zu ziehen, empfinde ich schon sehr seltsam. Zumal die Erklärungen von Robin und Tom in den letzten Podcasts deutlich geerdeter und nachvollziehbarer waren.

    Auch in den Podcasts geht es nur um Vavra. Ich drehe auch niemanden einen Strick. Robin hat seine steilen Thesen (es soll ein weißes Mittelalter dargestellt werden, weil der Chefentwickler rechtsextrem ist) auf einen journalistisch nicht haltbaren Artikel aufgebaut. Und er hat sich aufgrund dieses Blogs auf das hohe Ross gestellt die deutsche Videospielpresse zu belehren.


    Und damit ist er auf die Nase gefallen. Ich verstehe ja, wenn man ihn verteidigen will, weil man lange Fan von ihm oder Hooked ist. Aber das war einfach nicht korrekt.

    Ich weiß nicht ob du beide aktuellen Hooked Podcasts zum Thema Vavra gehört hast, wenn du aber Robins emotionale Reaktion auf Twitter kritisierst, ihn nicht die Chance gibst sich dazu zu äußern und dich mehr über deren Meinungen informierst, handelst du da nicht auch voreilig und emotional, da du dein Pledge auf Patreon überdenken willst?

    Ich habe die Podcasts gehört. Und auch alle anderen "Argumente" dort beziehen sich einzig und allein auf die Person Vavra. Auch die Hooked-Jungs, haben z.B. nicht entlastend erwähnt, dass es doch eine andere Ethnie als nur kaukasische im Spiel gibt. Das habe ich jetzt erst erfahren durch "The Pod". Die haben ihre journalistischen Hausaufgaben gemacht.


    Tom und Robin kennen das komplette Spiel gar nicht und haben sich anscheinend auch nicht mit der Entwicklung beschäftigt.


    Einen aus handwerklicher Sicht katastrophalen Blog nennt Robin gar "hervorragend".


    Natürlich gehören Emotionen zur Debatte, aber die Fakten müssen immer stimmen! Und die sind von Hooked nicht korrekt dargestellt worden, weil man eine Quelle nicht geprüft hat. Ich habe mir von diesem Indie-Magazin versprochen ehrlich und authentisch informiert zu werden. Wenn aber bei einer öffentlichen Quelle, die man überprüfen kann, schon solche Fehler gemacht werden, warum sollte ich Hooked bei diesen Themen noch weiter vertrauen?


    Und basierend darauf wird dann so eine fatale Breitseite gegen einen Entwickler bzw. Studio gefahren.


    Wie gesagt, man sollte sich, wenn man die Möglichkeit hat die Ausgabe von "The Panel" anhören. Da wird auch viel darüber geredet, wie schädlich es ist die Gegenseite sofort mit dem Hammer "Rassisten" und "Sexisten" zu überziehen.

    Ich weiß nicht, ob hier viele von euch "The Pod" unterstützen. Aber die haben heute in ihrem Format "The Panel" eine Diskussion zu diesem Thema mit dem Autoren des initialen Blogs herausgebracht. Und es gab keine Kuscheldiskussion. Ehrlich gesagt hat sie mir ziemlich die Augen geöffnet in dieser Debatte und hat meine Sicht auf Robin noch einmal deutlich negativer erscheinen lassen.


    Bei näherer Betrachtung wird nämlich klar, dass der Blog einer journalistischen Überprüfung nicht standhält.


    1. Verdreht er Zitate um seine Thesen zu stützen. So wurden bei Zitaten von Spielemagazinen Anführungszeichen und Fragezeichen weggelassen und somit der Kontext verfremdet. (Das reicht eigentlich schon, um den Autor zu diskreditieren)

    2. Es gibt im Spiel eine nicht-kaukasische Ethnie. Das wird unterschlagen. (Spielt auch hier in der Diskussion keine Rolle).

    3. Er hat ohne dass das Spiel bisher erschienen ist und er sich überhaupt ein umfassendes Bild machen kann, nur aufgrund eines Ad hominem gegen den Chefentwickler ein Spiel mit über einhundert Entwicklern in die Pfanne gehauen. Die Polemik gibt er ja selbst zu.

    4. Er hat einen Mann, Vavra, der unbestreitbar streitbar (Haha!) ist, sehr harsch in eine Schublade gesteckt (Sexist und Rassist) in die man Menschen vielleicht dann doch nicht so schnell stecken sollte. Weil es eine Diskussion erschwert, weil dann alle nur aus ihren Gräben schießen. (das kann man als Meinung vertreten, hilfreich ist es nicht; aber auch unser Robin öffnet ja ziemlich schnell die Schublade)


    In "The Panel" wird dem vom Autor des Blogs entgegen gehalten: "Ja, ist so" und "So sehe ich das halt".


    Die Debatte um Geschichtsbilder in Spielen ist richtig und wichtig und Daniel Vavra ist und bleibt ein Horst, allein wegen seiner Aussagen zu Gamergate.


    Dass aufgrund des Blogs jetzt viele das Spiel boykottieren ist aufgrund der journalistischen Nicht-Qualität des Blogs ein Skandal bzw. sogar geschäfts- und rufschädigend für den Entwickler.


    Und es offenbart auch, dass Robin bevor er die versammelte deutsche Spielepresse an den Pranger gestellt hat auch nicht journalistisch korrekt gehandelt hat. Nämlich gerade er, der eine gewisse Reichweite hat, sollte bevor er solche Aussagen macht seine (in dem Fall öffentliche) Quelle überprüfen.


    Damit ist Robin für mich in dieser Debatte disqualifiziert, weil er rein emotional argumentiert.


    Lässt mich meinen Pledge bei Patreon auch überdenken.

    Aber Ricutor, du hast doch gerade gesagt, dass das Team besser reagiert hat. Warum trennen wir nicht zwischen Team und Chef des Entwicklers?


    Unterstellen wir hier also wirklich, dass es eine Weisung von Vavra an das Team gab, nur Weisse im Spiel einzubauen. Und wenn ja, mit welcher Begründung gegenüber dem Team? Eine rassistische? Eine historische? Wie hat das Team darauf reagiert?


    Ich verwehre mich immer sehr dagegen einfache Antworten auf einen komplizierten Vorgang zu finden.


    Die Person Vavra ist ohne Frage indiskutabel, ein totaler Vollhorst. Der Rest ist aber nicht so einfach.

    Also nach meiner kleinen Recherche wäre es zumindest realistisch, wenn Händler ein arabisches Aussehen hätten.


    Und ja, das Geschmäckle entsteht einzig und allein durch die Person "Vavra".


    Dass das Team bei der Entwicklung einfach nicht daran gedacht hat, finde ich übrigens naheliegender. Aber ein Gamergater an der Spitze des Unternehmens schafft halt diese unangenehmen Assoziationen.

    Ich habe hier vor kurzer Zeit im Fall von A Hat in Time eine Trennung von Künstler und Kunst vertreten. Und selbst mir fällt es jetzt bei Kingdom sehr schwer da nicht auch ein Geschmäckle zu erkennen, wenn ein Gamergater ( die Schublade "rechtsextrem" oder "Nazi" ziehe ich nicht so leichtfertig) keinerlei Diversität einbaut, obwohl dies historisch angemessen wäre.


    Ich finde es trotzdem ziemlich wohlfeil von Robin, wenn er mit Hooked als kleines Indie-Magazin den Wachhund der deutschen Videospielpresse mimt.
    Unterhaltungs-Massemedien waren, sind und werden immer apolitisch sein. Was meint ihr denn, was die Community der Gamestar mit ebendieser macht, wenn sie das ansprechen. Die könnten für einen Monat die Kommentare dichtmachen.


    Das kann man blöd finden, aber Robins "Ich erwarte..." ist realtätsfern.

    Into the Wild


    Drehbuch und Regie von Sean Penn, nach einer realen Begebenheit.


    Ein hoch intelligenter junger Mann, der gerade sein College abgeschlossen hat und der mit dem Gedanken spielt nach Harvard zu gehen, entschließt sich dem materiellen zu entsagen und fortan als Aussteiger zu leben. Es entspannt sich ein Roadmovie mit unfassbar schönen Naturaufnahmen. Auf seinem weg durch die USA über Mexiko nach Alaska trifft er jede Menge interessante Charaktere, wie z.B. ein älteres Hippie-Pärchen, einen Farmer oder einen älteren Mann, der ihn quasi als seinen Sohn annimmt.


    Mit den vielen Sinnsprüchen und sehr philosophischen, an einigen Stellen fast esoterischen Monologen der Schwester des Protagonisten aus dem Off, muss man natürlich etwas anfangen können. Ich finde, dass das Writing sehr stark schwankt. Ich finde da sind ein paar richtig gute Sachen drin, aber manchmal ist es arg prätentiös.


    Alles in allem aber sehr sehenswert aufgrund der Naturaufnahmen und den Charakteren. Besonders die Sequenz mit dem älteren Mann geht an die Nieren.


    Suffragette


    Ziemlich harter Stoff.


    Es geht um die Frauenwahlrechtsbewegung in England zu Beginn des 20. Jahrhundert. Die Aktivistin Emmeline Punkhurst, gespielt von Meryl Streep, ruft Frauen in ganz England dazu auf zivilen Ungehorsam auszuführen, weil der friedliche Protest für das Frauenwahlrecht nicht ausreicht. Eher widerwillig schlittert die junge Mutter und Wäschereiarbeiterin Maude Watts, hervorragend gespielt von Carey Mulligan, in die Suffragetten-Bewegung. Geächtet von der Gesellschaft wird sie von ihrem Mann verstoßen, der das Kind zur Adoption freigibt. Sie wird mehrmals verhaftet.


    Es gibt Szenen, die echt schwer anzusehen sind, z.B. wenn die Frauen bei einer Demo von der Polizei zu Brei geprügelt werden oder wenn Maude Watts im Gefängnis zwangsernährt wird, weil sie einen Hungerstreik durchführt. Es lohnt sich aber wirklich, das durchzustehen. Besonders Carey Mulligan spielt wirklich unfassbar gut und das Thema war mir wirklich neu.


    To The Bone


    Eine Netflix-Produktion über Magersucht. Wie seit spätestens "13 Reasons Why" wurde auch diese Produktion von Netflix , die ein vermeintliches Tabuthema aufgreift, bereits im Vorfeld von Verbänden, Ärzten und Psychologen zerrissen. Da ich mich nicht mit dem Thema auskenne und nichts zur Authentiziät der Darstellung und Behandlung von Magersucht in diesem Film sagen kann, kann ich diesen Aspekt nicht beurteilen.


    Was ich aber beurteilen kann, ist die wahnsinnige Schauspielleistung von Lily Collins. Wäre es keine Netflix-Produktion, hätte sie mindestens eine Oscar-Nominierung bekommen. Sie hat sich für die Rolle wirklich runter gehungert.


    Die Handlung ist eigentlich recht simpel. Ein Mädchen hat Magersucht, nichts scheint ihr zu helfen und deswegen zieht sie in eine Wohngruppe mit anderen, die Essstörungen haben. Das Herzstück des Films sind die Charaktere, eben allen voran die Hauptdarstellerin. Und ein Junge in der Gruppe wird von Alex Sharp gespielt, ein Brite. Den sollte man im Auge behalten, der hat noch großes vor sich, wenn er das Niveau in "To The Bone" hält.


    Es gibt ziemlich freche, witzige und natürliche Dialoge und der Film ist an einigen Stellen sehr ergreifend.


    Ziemlich berühmt ist die Regen-Szene geworden:


    Man sollte den Film nicht als Doku über Magersucht begreifen. Und an die Kritiker gerichtet: Ich glaube man unterschätzt das Publikum dahingehend, dass man meint es würde solche Filme oder Serien als Lebensberatung auffassen.


    Es ist einfach ein sehr gutes Drama.