Beiträge von StewTM

    Seufz... Anno 1404 ist eines der besten Aufbauspiele aller Zeiten. Aber halt auch unfassbar mies programmiert.


    Vor ca. einem Jahr habe ich bereits locker zehn Stunden Spielzeit verloren, weil ein Spielstand kaputt gegangen ist. Meine Welt war damals so groß, dass das Spiel alle 45 Minuten abgeschmiert ist. Das war ein bekannter Bug. Das ist eigentlich schon inakzeptabel (vor allem, dass er sieben Jahre nach Release immer noch nicht gefixt ist), aber gut, kann man immer noch mit leben. Dementsprechend habe ich natürlich schön alle fünf Minuten gespeichert. Aber natürlich nicht jedes mal einen neuen Spielstand angelegt. Und irgendwann war der letzte Spielstand auf einmal nicht mehr benutzbar, die letzte Sicherungskopie eben 10 Stunden her. Ich war natürlich super gefrustet und habe das Spiel erstmal drei, vier Monate nicht mehr angerührt. Und als ich dann doch weiterspielen wollte, war ich total raus und habe alles runtergewirtschaftet und alles ist den Bach runter gegangen.


    Heute wollte ich heute einen neuen Anlauf starten. Als ich gerade eben den Namen einer neuen Handelsroute eintippen wollte, habe ich per Shortcut ausversehen das GUI ausgeschaltet. Ich wusste bloß nicht mehr, auf welcher Taste genau. Kein Problem, dacht ich mir, einmal kurz raustabben, fix googeln und fertig. Tja ... raustabben mag das Spiel gar nicht. :thumbsup:


    Jetzt sind wieder 1,5 Stunden futsch und ich habe wirklich überhaupt gar keinen Bock mehr auf das Spiel. Das ist so schade, weil es eigentlich unfassbar gut ist.

    Mir fällt gerade ein, dass ich ja noch gar nicht mein Fazit zu Antichamber gegeben habe, was ich vor einiger Zeit durchgespielt habe. Nach zwei Stunden im Spiel war ich überzeugt, dass das mein absolutes Lieblingsspiel wird. Nach acht Stunden und dem Finale würde ich das nicht mehr sagen, finde es aber trotzdem noch sehr gut. Das für mich faszinierendste am Beginn des Spiels waren zwei Dinge:


    Erstens, man konnte immer eine andere Richtugn einschlagen, wenn man an einer Stelle nicht weiter gekommen ist. Antichamber ist ein Spiel, in dem Logikrätsel gelöst werden müssen. Relativ ähnlich zu Portal in dieser Hinsicht, auch weil man ebenfalls eine Art Waffe zum Lösen der Rätsel braucht. Und auch wenn ich Portal & Portal 2 sehr gerne mag, habe ich eine sehr niedrige Frustrationsresistenz, was solche Spiele angeht. Ich verzweifle relativ schnell, gucke dann in eine Lösung - und ärgere mich am Ende, dass ich nicht selber darauf gekommen bin. Das ist dumm, weil ich mir damit einen Teil des Spielspaßes raube. Notwendig wird das, weil die Portal-Spiele so linear sind. Wenn man an einer Stelle stecken bleibt, hat man in der Regel keine Alternative, außer genau dieses eine Rätsel zu lösen. Und gerade das erschien bei Antichamber zu Beginn anders. Da gab es tausend Richtungen, tausend Möglichkeiten, die man zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstanden hat. Aber je weiter man kommt, desto klarer wird, dass auch Antichamber relativ linear ist. Irgendwann hat man jede Abzweigung bereist und kommt nirgendwo weiter - bis auf an einem ganz bestimmten Flaschenhals, hinter dem dann meist eine neue Waffe und damit neue Möglichkeiten warten. Aber der Weg zu dieser Waffe ist letztendlich doch immer linear. Das ist nötig, weil dem Spieler auf diese Art neue Regeln erklärt werden, hat aber bei mir dann dazu geführt, dass ich an diesen Stellen eben ab und an doch in einem Guide nachschauen musste, was ich sonst eigentlich vermeiden konnte.


    Der zweite Punkt ist recht ähnlich zum ersten: Zu Beginn des Spiels ist man mit den Regeln der Spielwelt komplett überfordert. Hier existieren nämlich nur wenige bekannte physikalischen Gesetzesmäßigkeiten. Wenn du durch eine Tür gehst und dich umdrehst, dann siehst du mitunter nicht den Flur, durch den du gerade gekommen bist, sondern eine komplett andere Gegend. Diese Gesetzesmäßigkeiten verstehen zu lernen, ist anfangs genauso verwirrend wie begeisternd. Leider nutzt sich dieser Effekt im Laufe der Zeit ein bisschen ab, weil man eben doch gewisse Muster und Regel erkennt. Natürlich ist diese Reise unvermeidlich - ein Spiel, was einen nur verwirrt, aber nie etwas erklärt, ist auch nicht erfüllend. Allerdings hat dieser Prozess bei mir eben dazu geführt, dass die anfängliche Faszination ein bisschen nachgelassen hat. Trotzdem ist Antichamber ein Muss für alle, die an Rätselspielen Spaß haben.




    Nebenbei wollte ich vor einem Monat mal kurz in Dark Souls 2 - Scholar of the First Sin reinschauen, hab es dann aber einfach aus Versehen durchgespielt. :D Naja, durchgespielt ist ein bisschen gelogen, mir fehlen noch ein paar letzte Bosse und ich bin auch gerade in den DLC-Gebieten unterwegs, aber ich habe bereits das Ende gesehen.


    Dark Souls 2 hatte ich vor etwa zwei Jahren schonmal auf der PS3 begonnen und später durchgespielt, jetzt habe ich es in der SotFS-Edition auf dem PC gespielt. Wenn man die neue Fassung sieht, dann kann ich den Ärger einiger DS2-Käufer schon verstehen. So hätte Dark Souls 2 eigentlich von Beginn an sein sollen. Die Gegnerplatzierungen machen mehr Sinn, die Fackel-Mechanik funktioniert endlich so halbwegs, der Schwierigkeitsgrad hat gefühlt ein bisschen angezogen. Das ist schon ein bisschen frech, diese Änderungen nicht als kostenloses Update zu liefern. Darüber hinaus gefallen mir die DLCs sehr. Wie auch schon bei Dark Souls 1 sind die besten Spielstunden im Zusatzcontent versteckt.


    Alles in allem kann ich nur erneut sagen: Ja, ich sehe viele der Kritikpunkte an Dark Souls 2, gerade aus der Sicht, dass es anders ist als Teil 1. Aber anders heißt eben nicht gleich schlecht. Ich hatte jetzt zum zweiten Mal einfach mehr Spaß mit Dark Souls 2 als mit Dark Souls 1, auch wenn DS1 vielleicht die klarere Vision hatte. Und auch wenn so ein Quatsch wie die Verknüpfung von Earthen Peak und Iron Keep gerade in der Tradition dieser Reihe eigentlich nicht passieren darf.


    Ich bin über ein Video gestolpert namens 'In Defense of Dark Souls 2', wo ich dem Verfasser in vielen Punkten recht gebe. Beispielsweise ist mein Lieblings-Bossfight aus Dark Souls 1 Artorias gewesen, aus genau den Gründen, die im Video genannt wird (wer Interesse hat, hier meine Eindrücke von DS1 im Detail Dark Souls [Potentielle SPOILER]). Und gerade von Bosskämpfen dieser Art hat DS2 eben viele zu bieten. Velstadt zum Beispiel mochte ich sehr, obwohl der Kampf an sich jetzt keine große Besonderheit ist. Hier jedenfalls das Video (Achtung, der Typ ist manchmal sehr sarkastisch und ein bisschen unreflektiert):


    • "Oh, diese Schwulen müssen aus ihrer Sexualität auch immer so eine große Party machen...

    Hab ich was verpasst? Wann sind Partys denn etwas schlechtes geworden? 8o

    Naja, und wenn es die Leute stören würde, dass irgendwelche Gesetze vom BVerfG gekippt werden, dann würden schon längst nicht mehr über 60% der Wähler ihr Kreuz bei CDU/CSU oder SPD machen.

    Schon klar, ich hätte aber nicht von Maas gedacht, dass er so linientreu ist und seine eigene politische Karriere auf Kosten der Partei riskiert. Dachte, der wäre karrieregeiler. Das ist es, was ich an solchen Aktionen nicht verstehe. Nicht die Forderung nach Überwachung. Da kann ich verstehen woher sie kommt, halte es aber nicht für die richtige Lösung - um nicht zu sagen, ich halte es für eine grundsätzlich inakzaptable Lösung (#wannacry). Aber diese Unüberlegtheit kann ich nicht nachvollziehen. Wobei es so, wie Mass rüberkommt, eigentlich keine Unüberlegtheit sein kann. Warum so ein Trampeltier wie Seehofer sowas machen würde, ist klar. Aber Maas? Nee. Doch was ist es dann? Dummheit? Ignoranz?



    Eilmeldung: OVG Münster sagt, Vorratsdatenspeicherung ist nicht mit EU-Recht vereinbar. Sad. So sad. So traurig, der kleine Heiko möchte bitte aus dem Bälleparadies abgeholt werden und von Mutti getröstet werden.
    http://www.zeit.de/news/2017-0…-nicht-vereinbar-22141402

    Zur generellen Kritik am Parteiensystem (denn das lese ich aus @ann96 Posting vor allem heraus, nicht Kritik am kapitalistischen System, auch wenn sich das vermischt hat):



    Dass Institutionen eher Hindernis, als Antrieb bei Innovationen sind, ist in der Theorie ja nun keine neue Erkenntnis. Wirkliche Veränderungen kommen grundsätzlich immer von Außen. Und auch wenn ich dieser Theorie nicht in jedem Detail übereinstimme, ist sie im Grundsatz vollkommen richtig. Auch Die Linke ist trotz ihres Ansatzes abseits der klassischen Volksparteien letztlich immer noch das: Eine Partei. Und als solche ganz grundsätzlich auch eine Institution, ein Teil des Systems. Dass sich dann auch hier festgefahrene Strukturen bilden, liegt in der Natur der Sache. Olli Schulz sagte mal, dass es ihn ankotzt, dass immer alles nur an persönlichen Eitelkeiten scheitern muss. Aber so ist es leider nunmal.


    Auch in der AfD zum Beispiel gibt es persönliche Machtkämpfe. Selbst sie ist ein Teil des Systems und kann daher eben nicht die radikalsten Forderungen einzelner Mitglieder durchsetzen. Sie will ja wählbar sein und wird dadurch gezwungen, sich von noch rechtsextremeren Störungen abzugrenzen, die andere Wähler abschrecken könnten. (Dass das natürlich auf persönlicher Ebene nicht immer so ist, zeigen ja die aktuell geleakten Chat-Verläufe dieser Schlumpf-Nazis.) Diese Institutionalisierung ist letztendlich sowohl positiv, als auch negativ. Es verhindert, dass sich allzu extreme Strömungen durchsetzen, gleichzeitig behindert es aber auch positive Ansätze. Es geht aber halt auch nicht ohne Institutionen.



    Letztendlich wird es immer so bleiben, dass man für die Dinge, die einem wichtig sind, auf die Straße gehen muss. Dieser Prozess lässt sich immer wieder beobachten. Genauso entstanden doch zum Beispiel die Grünen. Das war eine Bewegung (bzw. mehrere, wenn man Bündnis '90 im Osten dazu zählt), die zuerst vor allem ein Thema hatten, und erst im Laufe der Zeit zu einer vollständigen politischen Partei geworden sind. Auch die haben den Prozess der Institutionalisierung durchgemacht. Übrigens gab es zum Zusammenschluss der Grünen und Bündnis '90 auch kritische Stimmen, die genau diese Institutionalisierung befürchtet haben. Einige alte Bündnis '90-Mitglieder haben alleine weitergemacht. Aber die Krux an der Sache ist: Um Macht zu bekommen, muss man immer Kompromisse eingehen. Bündnis'90/Die Grünen ist heute in allen Landtägen vertreten. Diejenigen aus dem Bündnis '90, die sich damals abgespalten haben, sind von der politischen Bildfläche verschwunden.


    Und dieser Prozess lässt sich auf alle jüngeren Parteien übertragen. Die Piraten entstanden teilweise aus der Occupy-Bewegung und Netzaktivisten. Die AfD enstand vor allem vor dem Hintergrund von Pegida. (Ich bin mir bewusst, dass Lucke damals auch noch - ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen muss - relativ gemäßigt war. Aber das heutige Bild der Partei hat seinen Ursprung eben bei Pegida und Konsorten.) Beide Parteien, die Piraten und die AfD, sind aber deutlich gemäßigter, als die ursprünglichen Bewegungen. Occupy hat eine komplette Entmachtung der Banken gefordert, die Piraten sich dagegen zwar für ein bedinungsloses Grundeinkommen, kostenlosen ÖPNV etc. eingesetzt, aber eben gemäßigter. Die AfD ist für mich persönlich zwar schon deutlich über Gebühr rechts, nämlich rechtpopulistisch mit Hang zum Extremismus, aber eben nicht so extrem wie Lutz Bachmann und Konsorten. Oder, anders formuliert: Ein bisschen klüger darin, im Umgang mit Öffentlichkeit und Medien ihre extremistischen Haltungen zu verbergen. Es sei denn, es werden Chat-Protokolle geleakt... (wie blöd muss man eigentlich sein?)


    Es wird immer wieder neue, junge Leute und Bewegungen geben, die die Politik neu beleben. Auf die gute, wie auf die schlechte Art. Ob es erfolgreich und nachhaltig ist, ist dann die andere Frage. Die Piraten sind aus allen Landtagsfraktionen wieder rausgeflogen. Trotzdem wurden durch die Partei Themen wie Datenschutz, Digitalisierung, Netzneutralität usw. in die Mitte der Gesellschaft getragen. Das finde ich sehr wichtig, gerade angesichts unserer aktuell für Digitales und Justiz zuständiger Minister. Auch bei der AfD ist das der Fall. Selbst wenn die schnell wieder in der Versenkung verschwinden sollte, hat sie ihre Positionen in die Mitte der Gesellschaft getragen, Europafeindlichkeit und Globalisierungsskepsis zum Beispiel. Das wiederum finde ich natürlich weniger gut, aber so ist nunmal der Lauf der Dinge.




    Zum eben angesprochenen Thema Datenschutz noch etwas aktuelles: Morgen soll der neue Staatstrojaner in die Wege geleitet werden. Mir fällt es wirklich immer schwerer, einige meine letzten Wahlentscheidungen vor mir selber zu rechtfertigen (und nein, ich habe nicht die CDU gewählt...). Niemals im Leben geht das durchs Bundesverfassungsgericht. Warum muss man so sturköpfig sein, und das trotz all der Kritik einfach durchsetzen? Das wird am Ende doch bloß eine richtige Blamage für Heiko Maas und jeder hat es vorher gewusst.
    http://www.tagesschau.de/inlan…app-ueberwachung-101.html

    Wenn du die Zeit immer anhältst, wenn der Ball nicht läuft, dann kommst du sicher auf weit über 60 Minuten. Auf mehr als 90 bezweifle ich ich aber vehement.


    Das heißt, man müsste bei jedem Einwurf, jedem Abstoß. Elfmeter, jeder Ecke, nach jedem Tor, jedem Freistoß, jeder Einwechslung, Schiedsrichterball, Rudelbildung etc.. usw. die Uhr anhalten. Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Also beim Eishockey wird die Zeit tatsächlich immer angehalten, sobald das Spiel untebrrochen ist. Das ist auch keinerlei Problem.
    Ein Drittel von 20 Minuten effektiver Spielzeit dauert dann so um die 30 bis 40 Minuten, je nachdem wie häufig unterbrochen wird und welcher Art die Unterbrechungen sind (Videobeweis dauert natürlich im Zweifel ein paar Minuten, eine einfache Unterbrechung, z.B. bei Abseits, oder wenn der Goalie den Puck in der Fanghand festhält, dauert immer ziemlich genau 20 Sekunden).

    Ich habe von Metro 2033 die Originalversion gespielt, also nicht Redux, und außerdem noch Last Light ungespielt in der Bibliothek, ebenfalls die normale Fassung. Während ich die Welt und die Atmosphäre von 2033 sehr mochte, hat mir das Gameplay fast den kompletten Spaß genommen. Die Waffen waren quasi unbeherrschbar schwammig. Hat sich da in der Redux-Fassung auch etwas dran geändert?

    Tja, jetzt ist die 4. Staffel auch für mich vorbei.



    Edit: Ich habe eure Kommentare erst im Nachhinein gelesen (ich wusste nicht, dass ihr alle auf Englisch schaut), es ist interessant, wie sehr sich die Meinungen ähneln.
    Ich würde aber widersprechen, wenn es heißt, dass Staffeln eins und zwei um längen besser gewesen wären als die letzten beiden. Auch die ersten beiden Staffeln hatten die "Monster of the Week"-Folge (jeweils Folge 2). Die fand ich vor allem in der ersten Staffel (es war die Geschichte rund um den chinesischen Zirkus) gar nicht mal so gut. Die zweite Folge der dritten Staffel hingegen (die Hochzeit von John & Mary) war stärker. Die Folge ist meiner Meinung nach mit das beste, was Regie und Cut von Sherlock hervorgebracht haben, fast schon oskarverdächtig. Ich würde aber zustimmen, dass seitdem kein Bösewicht Moriarty das Wasser reichen konnte - wie auch?

    Wieso? Die Autoindustrie bringt hier doch so viele Arbeitsplätze. Das Thema hatten wir hier ja schon. Da wird den Konzernen weiterhin der Hintern gepudert. In den USA musste VW einem Milliardenvergleich zustimmen - klar, die Amis haben natürlich keine Allüren gegenüber den deuschen Autokonzernen, im Gegenteil. Aber in Deutschland wird so lange weitergemauschelt werden, bis es auch hier vor Gericht mal eng für die Autoindustrie wird.