Alles anzeigenIch glaube was immoment eine so starke Reaktion bei vielen auslöst ist nicht Simons revisionistische Aussage, sondern die Tatsache das er sich argumentativ verhält wie, man es auch aus AfD Kreisen kennt.
Die Argumentation "Ihr habt eine konträre Meinung zu meiner eigenen, also wollt ihr mir den Mund verbieten" ist in seiner Kindlichkeit nur schwer zu überbieten und ist auch frustrierend weil sie jede Diskussion mit Mauern beendet und der Widerlegte sich auch noch als den Underdog präsentiert, sozusagen moralisch also der Gewinner ist. Sowas kann einen aufbringen und es ist schwer, dabei nicht das letzte Wort behalten zu wollen. Die Erwartung, man könne auf einem Marktplatz laut seine Meinung herum schreien und dann keine Widerworte bekommen ist einfach Weltfremd.
Von diesem Standpunkt aus verstehe ich auch Robins vehemente Positionierung und sein Pflichtgefühl, in einem öffentlichen Forum ein Gegengewicht zu der Simons Aussagen zu stellen. Dennoch glaube ich auch das in der Kürze die Würze liegt und das nachdem sowohl Robin als auch Mats Beweise vorgelegt haben, man einfach hätte Ruhe einkehren lassen sollen. Alles was nach diesen Fakten gesagt wurde war redundant und hat nur dafür gesorgt, das die Situation sich weiter hochgeschaukelt hat und immer weiter sich vom Kern der Diskussion entfernten. Die Aussage zum Beispiel, Simon wäre rassistisch (ich weiß das diese Behauptung nicht von Robin kam, ich würde sogar behaupten zu einem nicht unerheblichen Teil hat Simon diese Meinung selbst ins Spiel gebracht um seine Unterlegenheit zu unterstreichen) findet sich in seinen Tweets schlicht nicht wieder und ist das Ergebnis von emotional aufgeladener Projektion.
Ich stimme Simon in einem Punkt zu. Twitter ist nicht der richtige Ort für solche Diskussionen. Allgemein ist das Internet ein schwieriger Ort für politische Dispute, nicht wegen der Menschen, sondern wegen der Form der Kommunikation, die einfach ein zu großes Fenster für Projektion und Interpretation offen lässt. Ich finde es gut das Robin und Mats Simon mit Fakten begegnet sind und die Leute die bereit sind sich offen einer auf Fakten basierenden Diskussion zu stellen werden euren Beitrag aufnehmen und ihn als ein stärkeres Argument verstehen als Simons diffuses Bauchgefühl und seiner kindlichen Trotzhaltung. Doch ich glaube auch das jeder der an einer Diskussion beteiligt ist daran interessiert sein sollte sie nicht eskalieren zu lassen und Robins versuche seine Intention klar zu machen haben eher das Gegenteil bewirkt (auch wenn ich weiß das dies nicht absichtlich war)
Ich gebe dir zu 2/3 recht.
1.) Wie du es sagst, dass sich Simon als Opfer gefühlt hat konnte überhaupt erst eine Diskussion entfachen. Was wäre wenn Simon auf einen von Robins anti Trump Kommentare reagiert hätte und probiert hätte Robin von Trump zu überzeugen. Plötzlich wäre Robin in der Opfersituation gewesen und ich bezweifle irgendwer würde sich auf die Seite von Simon stellen.
2.) Du sagst es, in der Kürze liegt die Würze. Wenn klar wird, dass Simon von seinem Standpunkt trotz der Belege von Robin nicht abweicht muss eine Diskussion nicht ewig öffentlich weitergeführt werden, bzw wenn dann vermutlich privat. Eine ewige Weiterführung der Diskussion führt höchstens zu einer Eskalation und daran kann niemand interessiert sein.
3.) Nur bei deinem dritten Absatz muss ich dir teilweise widersprechen. Ich habe zwar oben selber geschrieben, dass diese Diskussion ab einem gewissen Punkt im Privaten hätte stattfinden müssen, doch es war Simon selbst der mit seiner Aussage eine Diskussion auf Twitter startete. Wenn Simon dann sagt, diese Diskussion hätte auf Twitter nichts verloren, dann kann ich ihm nicht zustimmen, denn er ist selber am Ort der Diskussion Schuld.