Übersättigt: Zu viele Spiele

  • Vorsicht: Der folgende, viel zu lange Beitrag, zu meiner Einstellung zu der Masse und Qualität an Spielen basiert auf rein subjektiven Empfinden. Ich würde mich freuen, wenn andere ihre Perspektive auf die Dinge schreiben würden :)



    Es klingt merkwürdig, doch genau so ist es. Ich weiß nicht, warum ich das hier schreibe, habe aber das Bedürfnis es mir von der Seele zu schreiben. Letztens hatten wir dazu schon eine Diskussion im Teamspeak, die mehr als einseitig verlief und niemand in der Lage war, sich einander zuzuhören. Sicherlich lässt sich dieser Post auch als eine Art Rechtfertigung sehen aber nun zu dem was ich schreiben will:


    Im Gegensatz für Robin, für den es viel zu viele Spiele gibt, die er spielen möchte, gibt es für mich viel zu wenig Spiele, die ich spielen möchte. Eigentlich könntem an meinen, dass es in Zeiten von Pillars of Eternity, Undertale, The Beginner's Guide, The Witcher 3, Metal Gear Solid V: The Phatom Pain, SOMA, GT.............für jede Person, für jeden Geschmack schlussendlich für einfach alles Spiele gibt, oder? Doch nie konnte ich mich dazu bewegen, die Biografie eines depressiven Spieleentwicklers zu spielen oder ein Indie-Spiel zu spielen, dass, anhand des Metascores, wohl seinesgleichen sucht und von vielen als das beste Spiel überhaupt gefeiert wird.


    Wenn ich mir meine Steambiblothek anschaue, dann finde ich 46 Spiele. Das sind theoretisch tausende von Stunden Spielzeit. doch habe ich auf den meisten Spielen, wenn ich sie überhaupt gespielt habe, maximal 10 Stunden, manchmal auch mehr aber bei den wenigsten das Gefühl, sie wirklich gespielt zu haben. Ich habe es oft, dass ich Spiele downloade, starte aber dann nicht wirklich spiele, weil sie es nicht schaffen mich zu packen. Doch warum ist das so?
    Kaum ein Spiel bietet mehr die Möglichkeit, mich zu entfalten, mich in der Welt auszutoben, einfach Spaß zu haben. In 50% (Vorsicht: SPONTANE SCHÄTZUNG) der Indie-Spiele bin ich an einem linearen Geschen durch lineare Storys gebunden, die meistens noch durch eine Pixel-Grafik unterstrichen oder durch eine Grafik wie beispielsweise in Transistor unterstrichen wird. Dabei ist das grundsätzlich nicht mal etwas schlechtes, sicherlich hat man beide Grafikstile schon tausende von Malen gesehen, doch ist nicht mal das schlimmste. Meist hab ich das Gefühl, wenn ich die Spiele so spiele, dass ich eine Art Interaktive Indie-Filme erlebe. Ich verhelfe meist einer Figur zu etwas, dass im Script geschrieben steht in dem ich irgendwo hinlaufe oder irgendetwas umhaue, um am Ende ein Ergebnis präsentiert zu bekommen. Ich habe gar keinen Einfluss darauf, wie ich das Spiel erlebe, außer, dass ich vielleicht das Licht ausmache und mich im besten Fall versuchen zu lassen von der Atmosphäre, welche viele Spiele nichtmal aufbauen können, einziehen zu lassen. Ja, es gibt auch Indie-Spiele die ich gerne mochte, dazu gehören z.B. Bastion, welches meine erste Erfahrung mit Indie-Spielen war und mich deswegen in den Bann zog oder auch Never Alone, welches mich nicht nur spielen lässt, sondern mir eine fremde Kultur aufzeigt und mein Blickfeld erweitert, doch wie viele Spiele schaffen das schon? Wie viele Spiele arbeiten nicht einfach eine Story ab, die theoretisch hätte jeder schreiben können? Ich bin mir sicher, dass in den meisten Spielen Liebe steckt, Arbeit, Fleiß und Ideen doch warum sollte ich sie spielen, wenn mir das Spiel außer einer linaren Geschichte welche im allerbesten Fall noch durch Entscheidung A und B aufgesplittet wird aber am Ende 100% Ergebnis C rauskommt? Meistens werden Indie-Spiele aber genau dafür gefeiert und oft auch noch für kleine Spielmechaniken die neu sind, aber schlussendlich natürlich keine Innovation. Dazu kommt noch, dass einfach anhand der Masse der Spiele es natürlich für die Indie-Entwickler schwer ist, zu überleben, auch wenn Indie-Spiele beliebt sind. Doch wenn ich für 3 Stunden, 20€ zahlen soll, dann ist das nur noch ein weiterer Punkt, der mich vom Spielen abhält, auch wenn die Steam Reviews noch so positiv sind.
    Schlussendlich fehlen ja noch weitere 50% Indie-Spiele. Schlussendlich wirde ich, hier erneut, spontan schätzen, dass so ungefähr 20% der Spiele Survival Spiele sind, welche sich zumeist noch im Early-Access befinden. Abgesehen davon, dass es Ark (welches nichtmal ein Indie-Spiel ist), Kritikern zu folge, es wohl als erstes geschafft hat diese Survival Mechanik vernünftig in ein Spiel zu bringen während viele andere Spiele einfach unfertig sind, unter mangelnden Spielerzahlen leiden, nur bekannte "Features" bieten oder eine einzige Katastrophe sind - Mehr muss ich wohl zur Rubrik Survival auch nicht sagen, und hier werden wohl auch die meisten, denke ich, mit mir übereinstimmen. Die anderen 30% (Vorsicht: AGAIN SPONTANE SCHÄTZUNG) verteilt sich wohl auf alles mögliche. Stealth Games die meist nur die paar Stündchen Gameplay schaffen aber nicht mal die Story wie die anderen 50%, irgendwelche Aufbauspielchen bei denen man beim richtigen Setting vielleicht noch 20 Stunden verbringt und sonstiges, dass sich wohl nicht allgemein zusammenfassen lässt. Und ja, auch dort sind Spiele dabei wie Banished die es schaffen mit einer sogar relativ realistischen Grafik für ein Indie-Spiel das Bedürfnis vieler Speiler der alten Anno Teile mit einem ausgeklügelten und balancierten wie fordernden Gameplay für mehrere Stunden zu beschäftigen aber auch hier, findet sich in meiner Sicht, wieder viel zu viel, dass einfach nicht interessant ist. Dabei kommt ein weiterer Punkt, der mich wirklich bei fast allen Spielen stört. Ich such immer die Herausforderung und mach das meiste auch im höchsten Schwierigkeitsgrad, da es mir sonst selten Spaß macht und die meisten Indie-Spiele haben schlichtweg kein Schwierigkeitsgrad und sind auch nicht sonderlich fordernd, sondern eher an den "normalen" Spieler angepasst. und wenn sie einen bieten, dann ist es meistens nicht "Leicht; Mittel; Schwer" sondern "Level ist fast leer; Normal; Unfair weil alles vollgeklatscht ist" wo es einfach keinen Spaß macht. Das lässt sich gut vergleichen mit Schärfe. Vielleicht gibt es ein paar unter euch, die gerne scharf essen doch würde euch das essen noch schmecken und würdet ihr die Schärfe noch mögen, wenn ihr fast nur noch die Schärfe schmeckt aber kaum noch das essen? Schlussendlich habe ich das Bedürfnis mich an einem Spiel auszulassen, ich will ein Spiel mehr spielen als "anschauen". Schlussendlich macht mich auch die Masse an Spielen immer kritischer, mit jedem Spiel, dass released wird. Wenn ich mich heute zwischen 2 Spielen entscheiden muss, denk ich eher daran, in welchem Spiel ich weniger Elemente vermisse was natürlich meine Beziehung zu Indie-Spielen belastet, da es sehr viele Indie-Spiele gibt und diese auch nicht viel bieten.


    Ich habe den Teil ein bissien abgekürzt, damit es nicht zu viel ist. ^^ Natürlich betreffen meine Gedanken auch Triple A Spiele genau so wie die Indie-Spiele. Gefühlt jedes 2. Spiel ist mittlerweile ein Open-World Spiel, was mir grundsätzlich passt. Ich liebe Open-Worldspiele, ich liebe die Freiheiten die ich in diesem Spiel habe, wo ich mich meistens austoben kann und sich im besten Fall auch noch das eigene Handeln auf die Welt auswirkt. Doch ich hasse die Open-World Spiele die heute rauskommen, weil sie einfach nur eine Open-World haben um eine Open-World zu haben. Kaum Spiele wissen es ihre Welt zu füllen, meistens lädt die Welt eher dazu ein die Hauptmission abzuarbeiten als sie einfach mal zu erkunden und wozu brauch ich eine Open-World, wenn ich in dieser nichts machen kann? Gut, ich bin bereit im einzelnen Abstriche zu machen, wenn diese Abstriche zugunsten anderer Features ausfallen. Doch die meisten Open-World spiele beiten nur ein standardmäßiges, langweiliges Skill-System mit einer durschnittlichen Story meistens im Stil des Vorgäners nur in einer anderen Farbe. The Witcher 3 hat es geschafft hingegen geschafft, mich zu fesseln. Warum? Die Open World ist voll gestaltet, zwar nicht atemberaubend, so dass es in jeder Ecke was zu erkunden gibt aber so, dass ich etwas tun kann und mich mit der Welt und nicht nur mit der Geschichte, welche schön geschrieben ist, beschäftige. Das Gefühl, dass ich etwas erlebe bzw. ich etwas mit Geralt erlebe und nicht etwas erlebt bekomme, dieses Gefühl machen zu können was ich will aber auch jeden Moment etwas schönes erleben zu können in dem ich in die Geschichte einzutauche oder eine der guten Nebengeschichte bestreite, lässt mich auch über den 0815-Skillpointskram hinwegsehen.


    Im Grunde könnt man sagen, dass ich eher am Hungern bin und nicht übersättigt, doch das wird meinem Gefühl, dass ich habe nicht gerecht. Früher, das war das Alter wo Gothic 1 + 2 für die Erziehung an die Stelle meiner Eltern getreten sind, hab ich mich über jedes Spiel gefreut, ich hatte die Ansprüche nicht, wie ich sie bis heute entwickelt habe und das wird wohl daran liegen, dass es zu viele Spiele. Jedes Spiel das kommt, macht mich in gewisser Weise traurig weil es einfach nur eins von vielen ist. Meine Ansprüche wären wohl nicht so hoch, hätt ich nicht die Qual der Wahl.


    I'm done.

  • Tja... lies doch mal ein Buch?!?


    Nein nein, ich verstehe schon was du meinst. Das Problem ist, dass mit zunehmender Spielerfahrung, also mit zunehmenden Alter, es immer schwieriger und unwahrscheinlicher wird etwas Neues zu entdecken. Spiele gab es auch vor Jahren schon genug. Als Kind konnte man mit einer Neugier und Unwissenheit an das neue Spiel aus der Computer-Bild-Spiele für drei Euro(der noch ganz neu wahr, wie aufregend!!!) rangehen, die man heute auch nicht für 60€ bei Release vom neuen AAA-Titel bekommt.


    Wenns keinen Spaß macht, dann macht man halt eine Pause, egal ob über- oder untersättigt. Schnitz dir doch mal einen Halloweenkürbis, das ist sehr kurzweilig!

  • dafuq ich verstehe echt nicht was das problem ist irgend wie willst du was ? kein openworld das wie openworld ist sonder wie was ? indis die für 2 stunden 10€ wollen verstehen ich ^^/und keine Stealth spiel /aufbau spiele was ist mit rennspielen ?
    Hab mir jetzt den text öfter durch gelesen und versteh das problem nicht es klingt für mich so als wenn du keine Spiele magst aber sie spielen musst und das was da ist ist mist ^^


    Bemängelst du das grundsätliche schema F der spiele oder etwas anderes ?den das wird sich bis auf VR kaum ändern


    Stimme da Robin sehr zu es gibt einfach zu viele erstklassige AAA spiel momentan das selbst ich mit knapp 50 stunden die woche kaum schaffe ^^

  • versteh das problem nicht es klingt für mich so als wenn du keine Spiele magst aber sie spielen musst und das was da ist ist mist ^^

    So klingt es für mich auch. Ich kann auch nicht mit allen Indiespielen etwas anfangen, auch wenn ich von dieser Geld/Spielzeit Rechnung nichts halte. Aber du hast es ja auch schon erwähnt, heute gibt es so viele Spiele da müsste was für jeden dabei sein. Du scheinst wohl OpenWorld Fantasy Spiele zu mögen, auch da gibt es ja eigentlich einige Spiele zu. Selbst so etwas ausgestorbenes wie Rundenstrategie kehrt zurück. Genrevielfalt ist eigentlich gegeben.
    Ich hoffe persönlich das nicht alle Spiele OpenWorld werden und falls doch dann bitte lieber mal neue Szenarien und nicht Fantasy Welt XY. Vielleicht spielst du ein paar ältere Spiele noch mal oder machst halt einfach mal ne Pause.

  • Erstmal danke für die Antworten :P



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    Nun ja, ich lese Bücher. :D Ist natürlich die Frage, wie man zunehmendes Alter und Spielerfahrung definiert, denn alt bin ich nur 18 Jahre würde aber trotzdem sagen, dass ich sehr, sehr viel Spieleerfahrung habe. Ich kann den Punkt den du nennst aber verstehen. Ich hab bis jetzt gar nicht so dran gedacht, ob die Neugier ein Grund sein könnte. Ich kann mich noch dran erinnern wie ich in "früheren Jahren" mich regelrecht hypen lassen konnte, und das bei mir nicht mehr so recht funktioniert.
    Bezüglich der Pause ist das so ein Ding, denn die hab ich regelmäßig zwischen einzelnen Spielen. :D



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    Dann fass ich es noch mal verständlicher zusammen. Grundsätzliche Faktoren die mir wichtig sind in einem Spiel sind: Freiheit, Story, Gameplay und damit erstmal sehr "durschnittlich". Im Detail wird es dann kniffliger. Freiheit versuchen derzeit viele Entwickler durch eine Open-World zu schaffen, die selten gut ist sondern meistens nur schlecht bis mittelmäßig, was für mich eine Art "künstliche Freiheit" darstellt und schlussendlich mir nicht gefällt, obwohl ich ein Fan von Open World bin. Desweiteren bin ich bereit zu gunsten anderer Aspekte abstriche zu machen. Hoffe, dass das zumindest klarer wurde :D
    Rennspiele hab ich tatsächlich vergessen. Ich mag keine Hardcore Simulation und bin da eher ein Freund der älteren Need for Speed Teile und warte im Moment auch noch auf das neue, welches für PC'ler ja erst 2016 erscheint.
    Sagen wir es so. Ich will zocken, tu es aber nicht weil mir die Spiele nicht gefallen. :P


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    Ich denke, dass das alles schon beantwortet sein sollte. :D