Lootboxen und Mikrotransaktionen

  • Ich hatte gestern eine interessante Diskussion mit einem Freund über die Lootboxen in Overwatch. Er findet sie okay, ich finde sie kacke. Ich hab argumentiert, dass ich das ich das Lootboxsystem nicht gut finde, da ich mich nicht belohnt fühle nach der zigsten Box wieder nur langweiligen Mist zu bekommen und dann auch meist für Charaktere, die ich einfach nie spiele. Da hilft es auch nichts, dass ich Skins, Voicelines und den ganzen Kram mit Ingame-Credits "kaufen" kannn, da für den richtig tollen Stuff ziemlich viele dieser Credit gefordert sind. Bis ich genügend zusammen hab vergeht dann auch schon mal eine gaaanze Weile, wenn ich jetzt keinen Bock habe jeden Tag mehrere Stunden zu spielen.

    Denn um Credits zu bekommen brauch ich, richtig, Lootoxen. auf mich wirkt das klar wie ein Push Richtung Microtransactions. Wo ich Lootboxen kaufe. Deren Inhalt Random ist...


    Mein Kumpel meinte es sei ok, schliesslich müsse sich das Spiel (Server, neue kostenlose Inhalte und so) ja irgendwie finanzieren. Und es sei ja nicht so schlimm wie ein League of Legends, wo ein Skin mal eben 10 Euro kostet.


    1. Activision Blizzard ist kein allzu kleines Unternehmen, weswegen ich mal nicht glaube, dass sie's sich nicht leisten könnten ein Onlinespiel wie Overwatch am laufen zu halten. Zumal

    Overwatch jetzt kein Verkaufsflop war.


    2. Selbst wenn sie abseits des Kaufpreises noch anders Geld reinholen müssen, so gibt es doch wesentlich bessere Methoden dies zu tun als mir Lootboxen anzudrehen, bei denen

    eine eher geringe Wahrscheinlichkeit besteht das zu ziehen was ich wirklich haben möchte. Mein Kumpel hat schon an die 100 Euro für Lootboxen ausgegeben, was ich absolut verrückt finde. Wir reden hier (hauptsächlich) von Skins! Dinge, die mal integraler Bestandteil von Spielen waren. Sind sie hier zwar immer noch, aber es stört mich, dass diese jetzt hinter Lootboxen und Microtransactions mehr oder weniger versteckt werden.


    Fazit: Ich finde die Lootboxen in OW sind nicht sehr belohnend. OW mag letzlich nicht so schlimm sein damit wie ein Star Wars Battlefront 2, doch es hat auch mitgeholfen solche Praktiken in Vollpreisspielen zu kultivieren.


    Was meint ihr?

  • Mein Kumpel meinte es sei ok, schliesslich müsse sich das Spiel (Server, neue kostenlose Inhalte und so) ja irgendwie finanzieren. Und es sei ja nicht so schlimm wie ein League of Legends, wo ein Skin mal eben 10 Euro kostet.

    Dann würde von mir die provokante Frage kommen, warum müssen dafür neue Wege gefunden werden, wenn wir die alten doch haben?


    Auf dem PC gab es doch ganz klassisch den Serverbrowser der das Problem doch längst gelöst hat. Du erstellst einen, launchst ein paar Server zum Start und kannst nach ein paar Jahren die Server wieder vom Netz nehmen und die Spieler spielen dann auf den bis dahin hoffentlich entstandenen Community-Servern. Problem gelöst. Und auf Konsolen: Wozu zahl ich PS Plus und Xbox Live?


    Selbiges bei neuen Inhalten: Warum nicht sich mal 1-2 Jahre hinsetzen neue Ideen und Inhalte sammeln und dann ein Add-On rausbringen? Hat doch sonst auch funktioniert.


    Und zur LoL-Kritik: Ich bin zwar schon eine Weile raus aus dem Spiel, kan mich aber nicht daran erinnern, dass Skins 10€ gekostet haben (das wiederum habe ich nur bei Blizzard erlebt Hallo HotS). Aber selbst wenn ist LoL 1. Free-to-Play und hat jetzt auch Loot-Boxen als OPTION eingeführt. Du kannst in LoL jetzt entweder dein Geld in Lootboxen investieren oder im Shop direkt für den Skin den du willst, also ist es selbst da besser, da es dir die Wahl lässt.


    Edit: Und natürlich ist das Argument alle anderen machen es ja auch, auch Scheisse. Mit der Logik dürfte niemand was gegen Steuerhinterziehung haben, denn zumindest bei den großen Unternehmen machen es wirklich alle.

  • Und zur LoL-Kritik: Ich bin zwar schon eine Weile raus aus dem Spiel, kan mich aber nicht daran erinnern, dass Skins 10€ gekostet haben (das wiederum habe ich nur bei Blizzard erlebt Hallo HotS). Aber selbst wenn ist LoL 1. Free-to-Play und hat jetzt auch Loot-Boxen als OPTION eingeführt. Du kannst in LoL jetzt entweder dein Geld in Lootboxen investieren oder im Shop direkt für den Skin den du willst, also ist es selbst da besser, da es dir die Wahl lässt.

    Ich weiss nicht ob das wirklich so ist. Unabhängig davon ist es einfach ein schwaches Argument. Und zu der Sache mit Add-Ons: Ich hab nichts dagegen für neue Inhalte in Form von Add-Ons oder DLCs Geld zu zahlen, sofern ich wirklich einen Mehrwert draus habe. Ist eine wesentlich ehrlichere Art mehr Geld mit einem Spiel zu verdienen als Lootboxen.

    Ich find's trotzdem klasse, dass man in OW einfach für Lau neue Helden und Maps bekommt. Ich mag Overwatch sehr und da find ich's halt schade, dass Blizzard den Weg des scnellen Geldes geht.

  • Nun gerade bei monatlichen Gebühren bleibt ja noch abzuwarten, was Nintendo macht. Ich fände Gebühren für Multiplayer gar nicht so schlimm. Wenn Nintendo mit einem Programm rumkommt, was meinetwegen 60€ für ein Jahr kostet, wäre ich jetzt nicht abgeneigt. Allerdings natürlich mit ein paar Vorraussetzungen:


    1. Im Gegensatz zu Xbox Live und PS+ stellt Nintendo ALLE Spielserver. Das finde ich nämlich soweiso die größte Frechheit an diesem Bezahlsystemen die eigentlichen Server auf dennen du das Spiel dann spielst werden immer noch vom Publisher gestellt. Was zum Fick? Ich zahle also die Gebühren nur damit ich Spielen darf und euren gloriosen Service nutzen darf, den Steam zum Beispiel umsonst stellt.

    2. Nintendo verpflichtet sich kein Spiel abzuschalten. Damit ist gemeint dass Nintendo durchaus Server abschalten kann wenn die Spielerzahlen zu gering werden, aber sie eben mindestens einen Server laufen lassen müssen, sodass ich eben auch bei älteren Spielen den Multiplayer nutzen kann.

    3. Ordentliche VoIP Services und Einbindung in die Spiele über gute Overlays und ähnliches.


    Das wäre es schon. Dafür wäre ich absolut bereit Geld zu zahlen keine kostenlosen Spiele, kein anderer Bullshit. Also Quasi wirklich eine reine Multiplayergebühr, damit die Server bezahlt werden.

  • Selbiges bei neuen Inhalten: Warum nicht sich mal 1-2 Jahre hinsetzen neue Ideen und Inhalte sammeln und dann ein Add-On rausbringen? Hat doch sonst auch funktioniert.

    Das Problem mit kostenspflichtigen Add-Ons ist, dass man damit seine Playerbase spaltet. Nicht jeder hat Lust Geld für neue Maps/Charaktere/Waffen/etc... auszugeben. Dass sorgt für weniger Spieler (im Add-On und Hauptspiel) und dafür, dass

    1. Mehr von den Erfahrenen/Hardcore Spielern unterwegs sind, da diese eher noch Geld rein stecken, bzw. im Umkehrschluss weniger schlechte/mittelmäßige Spieler unterwegs sind weil diese sich jetzt mehr mit erfahrenen Spielern messen müssen und es im Basegame schwerer ist Spiele zu finden oder keine Lust haben noch mehr Geld rein zu stecken.

    2. Es für Einsteiger schwerer wird rein zu kommen.

    3. Die Leute nach zwei Wochen aufhören auf den DLC Servern zu spielen, weil der wenige Content aus den Add-On schnell langweilig wird.

    4. Die Leute aufhören zu Spielen.


    Durch Add-Ons verringert man effektiv seine Playerbase und deswegen haben Publisher auch damit aufgehört.

    Das perfekte Beispiel ist die Battlefield Reihe: Sowohl bei Battlefield 3, als auch Battlefield 4 war es so, dass bei Release eines Add-Ons alle zwei Wochen lang das Add-On gespielt haben und dann sind alle wieder zum Basegame zurück weil sie keine Spieler fürs Add-On mehr gefunden haben.

    Also ist ein System mit kostenlosen Content Patches für den Spieler besser als kostenpflichtige Add-Ons.

  • Das Problem mit kostenspflichtigen Add-Ons ist, dass man damit seine Playerbase spaltet. Nicht jeder hat Lust Geld für neue Maps/Charaktere/Waffen/etc...

    Das einzige Problem, dass ich hierbei sehe, sind die Maps. Neue Charaktere und Waffen haben da keinen Einfluss, wenn das Balancing stimmt. Wenn aber alle Maps frei verfügbar sind, können immer noch alle Spieler darauf spielen. Sollte es mit einem Addon dann zusätzliche Spieleverbesserungen geben, kann man diese auch auf das Hauptspiel via patch bei release anwenden, aber das Einzige was in deinem Beispiel wirklich die Playerbase gespalten hat, waren die Maps für die man bezahlen musste.

  • Auf dem PC gab es doch ganz klassisch den Serverbrowser der das Problem doch längst gelöst hat. Du erstellst einen, launchst ein paar Server zum Start und kannst nach ein paar Jahren die Server wieder vom Netz nehmen und die Spieler spielen dann auf den bis dahin hoffentlich entstandenen Community-Servern.

    Puh... also ich zahl' lieber als Server mit scheiß Hardware, mit scheiß Anbindung oder weniger Sicherheit gegenüber Betrüger zu haben. Für nicht-ranked Sachen mag das zwar klappen aber sonst bin ich da strikt gegen^^