Man of Steel
Da ja bald der Kinobesuch von "Batman v Superman" ansteht, habe ich den ersten Film endlich nachgeholt und muss sagen: er hat mir gefallen. Mir gefällt die etwas andere Herangehensweise an Superman. Ironischerweise wirkt dieser Superman geerdeter denn je und ist mir damit sehr sympathisch. Die Farben in diesem Film sind dezent gehalten und die Kamera fängt die Höhen und Massen wunderbar ein. Henry Cavill ist eine gute Besetzung und überzeugt gerade im Superman-Anzug auf ganzer Linie. Auf dem Land ist er ein Brocken, in der Luft schnell und grazil. Amy Adams mag ich auch sehr. Lediglich Michael Shannon war mir zu sehr ein Abziehbild eines Schurken.
Das Pacing kriegt "Man of Steel" ebenfalls klasse hin, sodass keine Rückblende zu lang oder Action-Passage zu lahm wirkt. Lediglich der Anfang hätte nicht so ein großes CGI-Feuerwerk sein müssen.
Apropos "hätte nicht sein müssen". Nicht so gut gefallen hat mir, dass der Film so blankpoliert wirkt. In den Kämpfen sieht man kaum Blut oder größere Verletzungen. Selbst wenn Häuser einstürzen und alles mögliche durch die Gegend fliegt, zeigt die Kamera nie, wie Menschen darunter leider. Ja, sie schreien und rennen weg, aber Verletzt gibt es wohl keine. Anscheinend wollte man da die FSK 12 ja nicht verspielen. So safe brauche ich das Ganze aber nicht. Zudem gibt es in diesem Film leider zwei, drei Momente, wo ich den Kopf einfach geschüttelt habe. Zum Beispiel klettert die von Amy Adams gespielte Reporterin auf der Suche nach Clark Kent völlig ohne Sicherung entlang eines Eisbrockens, der jeden Moment in den Abgrund stürzen könnte, nur um eine krasse Story für ihren Artikel zu bekommen? Na sicher.
Ich könnte jetzt noch öfter hergehen und mir Schwachstellen des Films heraussuchen - es gibt definitiv einige, aber wenn ich mir den Film als Ganzes vor Augen halte, dann hat er mir einfach Spaß gemacht. Gerade wenn ich an die letzten Superman-Verfilmungen denke, so bin ich wahnsinnig froh, dass dieser Superman erwachsener und mit besseren Effekten daherkommt. "Man of Steel" ist kein Protz-Superman und genau das hat mir an dem Film gefallen.
Scott Pilgrim vs. the World
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Comicbuch nur vom Hören kenne und somit völlig ohne Hintergrundinfos an diesem Film herangehen musste. Vielleicht ist das aber auch gut so. Also, wo soll ich anfangen. "Scott Pilgrim vs. the World" ist ein nerdiger, geiler und durchgedrehter Film. Die Schauspieler (Michael Cera, Mary Elizabeth Winstead, Alison Pill, ...) sind 1A und verkörpern ihre Rollen wirklich genial. Und wenn Brie Larson vor Scott steht und "Black Sheep" von der Band "Metric" singt, dann ist das schon der Hammer. Weil Frau Larson einfach klasse ist.
Zur Geschichte kann ich gar nicht so viel sagen. Sie ist verrückt, nimmt sich selbst nicht so ernst und ist im Grunde ein bunter Comic. Mit allem, was dazugehört. Vor allem die Effekte haben es mir angetan! Nicht selten habe ich über den Aufwand und die Umsetzung gestaunt, wenn Scott mit seinen Kumpels allerlei Verrücktes unternimmt. Die Kamera hüpft herum, die Sounds sind rockig und die CGI-Effekte zum Totlachen.
Übrigens ist dieser Film erwachsener als er am Anfang zu sein scheint. Die Leute sind fast alle über 20, es geht um ehrliche Beziehungen und der Film nimmt auch kein Blatt vor den Mund. Das ist für so eine Art Film in der Tat ungewöhnlich.
Sicherlich gibt es Menschen, die mit diesem Film nicht so viel anfangen können, weil er definitiv sehr abgedreht ist und man Comics mögen muss, um mit der Präsentation klarzukommen, aber was soll's. Ist nun mal so. "Scott Pilgrim" versucht nicht den Mainstream anzusprechen, sondern will nur sein Ding durchziehen. Und das ist gut so!