Beiträge von Rekhyt


    Und was noch das Endgame angeht, ich fand der Pitioss Dungeon war absolut grässlich, die furchtbarste Spielerfahrung, die ich seit Jahren hatte. Und wieder ein gutes Beispie dafür, dass die Macher sich nicht entscheiden konnten, was Final Fantasy XV für ein Spiel sein soll und einfach alle möglichen Passagen darein geklatscht haben, selbst wenn die Engine gar nicht auf so ein Rätsel-Plattformer ausgelegt ist. :cursing:

    Ich denke, dass man diesen Dungeon hauptsächlich als Gag eingebaut hat. Denen ist schon klar, dass FF XV alles andere als ein Jump and Run ist und genau deswegen soll dieser Dungeon mit der Konvention des Spiels brechen. ;)


    Was das Spielerische angeht, gebe ich dir aber vollkommen recht. Dieser Dungeon ist nicht gerade die angenehmste Spielerfahrung...

    Und die Satzzeichensetzung weint bitterlich in der Ecke. ;)

    The Witcher 3


    Joa, wieder mal reingeschaut, um ein paar Nebenquests zu erledigen und die Story endlich abzuschließen. Die Quests sind wirklich stark erzählt und irgendwann will ich mir noch mal einen Abend nehmen, um einfach mal durch die Welt zu streifen und sie auf eigene Faust zu erkunden. Nur den Soundtrack habe ich mittlerweile leider schon totgehört und würde mir da mehr Abwechslung wünschen. Auch das Kampfsystem ist leider nach wie vor nur "okay". Ansonsten ist es aber ein echt cooles Spiel mit einer großartigen Spielwelt, toller Inszenierung und haufenweise interessanten Inhalten.

    Ich habe nun ebenfalls reingehört und muss doch sagen, dass ich die Folge - im Gegensatz zu vielen anderen Auf ein Bier Folgen - eher unbefriedigend und unausgeglichen fand. Im Grunde ist das eine Rant-Folge, denn weder wurden da positive Aspekte länger als zehn Sekunden beleuchtet, noch gab es irgendeinen interessanten Kontrast im Hinblick auf die Haltung gegenüber dem Spiel. Jochen und Robin haben somit ziemlich schnell nur noch auf das Spiel draufgehämmert und Andre hat alle paar Minuten laut aufgelacht und einen allgemeinen Satz in die Runde geworfen. Hier und da könnte man sogar Punkte herauspicken, die einfach nicht stimmen, wobei das an dieser Stelle zu tief in die Materie greifen würde.


    Natürlich ist das Ganze eine sehr subjektive Einschätzung und gerade bei FF XV driften die Meinungen stark auseinander, doch hätte ich mir öfters mal ein paar relativierende Worte gewünscht. Am Ende hinzugehen und so ziemlich alles als Scheiße zu bezeichnen, ist nicht sonderlich differenziert und fair - unabhängig davon, ob subjektiv oder nicht. Damit will ich gewiss nicht behaupten, dass FF XV ein großartiges Spiel ist und dass ich Jochen und Robin grundsätzlich widersprechen kann, aber das Spiel hat dennoch ein paar richtig schöne Aspekte, die hier aufgrund der riesigen Negativität komplett unter den Tisch fallen. Ich meine, auch ich würde dem Spiel gewiss keine 80er Wertung geben und müsste selbst bei einer 70er gut überlegen, aber eine ausgeglichenere Beleuchtung der einzelnen Spielelemente hätte, glaube ich, besser und unterhaltsamer funktioniert als ein plumper Rant.

    Ich bin nun nach vierzig Stunden ebenfalls durch und habe, wie die meisten hier, gemischte Gefühle. Dennoch muss ich ganz klar sagen, dass für mich die positiven Aspekte überwiegen und dass ich mich all den Unkenrufen, die FF XV als eine große Beleidigung bezeichnen, nicht anschließen kann. Die Kritik an diesem Spiel ist größtenteils zwar nicht abstreitbar, doch geht es im Endeffekt darum, ob man mit FF XV Spaß hatte oder nicht. Und ich hatte mit diesem Spiel insgesamt mehr Spaß als Frust.


    FF XV polarisiert womöglich noch viel mehr als FF XIII zu seiner Zeit. Es gibt einige positive Reviews (überwiegend von der Fachpresse) und trotzdem schier endlos viele Zerrisse. Ja, auch in meinen Augen macht der fünfzehnte Teil dieser Fantasy-Saga einiges falsch:

    • Irgendwie mochte ich das Gefühl, dass die Geschichte in der ersten Spielhälfte mehr um einen herum passiert, anstatt dass man mittendrin steckt. Das fühlte sich sehr anders und erfrischend an. Dennoch fällt die Fragmentierung des Plots von Kapitel zu Kapitel immer negativer auf, sodass man am Ende das Gefühl hat, einen Film gesehen zu haben, der aufgrund von mangelhaftem Budget viele Szenen nicht umsetzen konnte und der Film dies nun durch einen schlechten Schnitt zu kaschieren versucht. Das Spiel schafft es durchaus Emotionen zu wecken, dies aber nicht bei der Geschichte um Lunafreya und ihr Schicksal, sondern in ganz alltäglichen Situationen, wenn man mit Ignis, Prompto und Gladio unterwegs ist und daraufhin den Tag mit einem Abendessen vor dem Zeltplatz abschließt. FF XV lebt von seinen Charakteren, nicht aber von der eigentlichen Geschichte. Hier wurde tatsächlich viel Potenzial liegen gelassen und man kann von einer herben Enttäuschung sprechen. Schließlich hatte der Plot eine gute Kernidee und interessante Charaktere.
    • Die Nebenmissionen sind natürlich auch so ein Ding, wo man einfach den Kopf schütteln kann.
    • Das ganze Ausbremsen der Erfahrung durch Ladezeiten, unnötig lange Autofahrten, Limitierung der Jagdquests auf nur eine aktive Quest etc. ist ebenfalls Murks. Wie gesagt, im Grunde unbestreitbare Kritik.


    Ich will damit jetzt auch gar nicht groß weitermachen, denn dazu findet man im Internet schon ellenlange Zerrisse und genügend Videos, die sich über so ziemlich alles mögliche lustig machen. Im Gegenteil, ich möchte auch mal die positiven Aspekte des Spiels ins Licht rücken.


    • Die Spielwelt könnte etwas abwechslungsreicher und interessanter daherkommen, doch war es eine willkommene Abwechslung, eine Open World zu erkunden, die nicht mit allem möglichen Quatsch zugeballert ist. Zudem sieht die Spielwelt größtenteils gut aus und es macht eine Menge Spaß, mit dem Chocobo über die weiten Felder zu rennen.
    • Auch wenn ich mit Noctis bis zum Schluss nicht richtig warm wurde, sind mir Gladio, Ignis und Prompto richtig ans Herz gewachsen. Hat man am Anfang noch so seine Vorurteile und wundert sich über den einen, oder anderen Spruch, sieht das Ganze zwanzig Stunden später schon deutlich anders aus. Man lernt die Jungs besser kennen, akzeptiert irgendwann ihre Macken und nimmt die positiven Charaktereigenschaften stärker wahr. Am Ende hatte ich richtig das Gefühl, jeden von ihnen gut zu kennen - wie einen alten Kumpel. Die drei Begleiter sind individuell und greifbar, was für das Spiel ein dickes Plus darstellt.
    • Das Kampfsystem hat mir tatsächlich auch sehr gefallen. Ja, die Kamera ist stellenweise desaströs, aber mit dem Kampfsystem an sich hatte ich eine Menge Freude. Es ist schnell, erfrischend neuartig, sieht klasse aus und funktioniert von Anfang an überraschend gut. Ich würde es auf keinen Fall als perfekt bezeichnen, aber ein schlechtes Kampfsystem ist für mich definitiv was anderes. Ich hatte während der vierzig Stunden Spielzeit nie das Gefühl, dass ich aufgrund des Kampfsystems keinen Bock auf die Kämpfe habe. Das sah in manch anderen FF-Spielen noch anders aus.
    • Die visuelle Präsentation ist ebenfalls super. Natürlich gibt es hier und da verwaschene Texturen, die Weitsicht ist mies und das Spiel kann anderen Open Worlds (wie der vom Witcher 3) nicht das Wasser reichen. Trotzdem ist FF XV mit so ziemlich das hübscheste jRPG, das mir in den Sinn kommt. Die Gegner-Designs sind toll, die Lichteffekte klasse, die Effekte während der Kämpfe sehen wunderbar aus, die Ortschaften stecken voller Details, die CGI-Cutscenes sind eh 1A und allgemein sehen die wichtigsten Charakter- und Gegenstand-Modelle richtig gut aus.
    • Der Soundtrack ist phänomenal. Für mich kann er selbst Nier die Krone streitig machen. Das, was Yōko Shimomura und all die anderen Musiker hier abliefern, ist krass gut.
    • Die Freiheit, die einem das Spiel von Anfang an bietet, ist ebenfalls sehr löblich. Erinnert ihr euch noch an FF XIII, wo man 8-10 Kapitel lang an der Hand genommen wurde und zur Hauptquest so gut wie keine Abwechslung hatte? Das ist hier nun vollkommen anders. Man wird nach einer halben Stunde Intro ins Spiel geworfen, muss eine Quest erledigen und kann ab da an seiner Nase beliebig folgen. Wenn ich will, kann ich zahlreiche Jagdquests annehmen, Nebenmissionen erledigen, die Welt einfach mal auf eigene Faust erkunden, optionale Orte aufsuchen, Mini-Spiele zocken, im Auto alte FF-Hits hören oder stinknormal der Hauptquest folgen. FF XV macht das, was ich mir in FF XIII sehnlichst gewünscht habe. Von daher ist es für mich unverständlich, wie manche hergehen und FF XIII als das klar bessere Spiel deklarieren können. Sorry, aber dann trägt man eine rosarote Nostalgie-Brille, denn spielerisch war FF XIII 8-10 Kapitel lang völlig banal im Vergleich zu FF XV. FF XIII war im Hinblick auf die Story und die stringente Erzählweise das bessere Spiel, aber da endet es dann auch. Spielerisch konnte es mit FF XV erst bei den großen Jagdmissionen auf Grand Pulse oder im letzten Kapitel mithalten. Ich hatte mit FF XIII auch meinen Spaß und es mag sich insgesamt runder anfühlen, aber wenn ich mich an die Schlauchlevel, die fehlende Abwechslung, das endlose Tutorium und an die langweiligen Kämpfe in den ersten 15 Stunden erinnere, dann will ich lieber in den Regalia steigen.
    • FF XV kreiert hin und wieder eine wundervolle Atmosphäre. Die Roadtrip-Stimmung in Kombination mit einem Fantasy-Setting hat sich sehr cool angefühlt und selbst die Zugfahrten in den späteren Kapiteln mochte ich sehr, da sie für mich (wieder mal im Kombination mit dem großartigen Soundtrack) viel zur Atmosphäre beigetragen haben. Ja, spielerisch war das flach, aber da ging es nicht um Krach-Bumm, sondern um den Abschluss der Reise. Zudem: wie unheimlich charmant ist denn bitte Altissia?! Was da an Details drin steckt und welche Atmosphäre die Stadt versprüht, ist einfach stark und zeugt von liebevollem Design.
    • Ja, FF XV ist richtig charmant. Es gibt unzählige kleine Dinge, die dermaßen charmant sind, dass man dem Spiel beinahe das plumpe Missionsdesign oder all die Ladezeiten bzw. Hindernisse verzeihen kann. Sei es Prompto, der nach dem Kampf die klassische FF-Musik trällert, Ignis, der mit dem Finger schnippt, wenn er eine Idee hat, die Foto-Funktion, die Interaktionen mit den Charakteren, kleine Verweise auf ältere FF-Spiele uvm.


    Man merkt, da ist nicht alles Schrott und Unfug. FF XV bringt eine Menge neuer, frischer Ideen mit sich und macht durchaus einiges richtig. Selbstverständlich ist es um so trauriger und enttäuschender, dass sich das Spiel doch noch etliche Patzer erlaubt und oftmals wie hingeklatscht wirkt. Ja, ich sehe all die Kritik und dennoch bin ich froh, dass ich FF XV gespielt habe. Ich will all die schönen Momente nicht missen und finde die Erfahrung bereichernd. FF XV ist nicht das beste jRPG und bei weitem kein großartiges Spiel, aber es ist charmant, frisch und irgendwie merkwürdig. Ich kann daher Robin und seinem Tagebuch zu diesem Spiel nicht wirklich zustimmen, denn dafür nimmt er mir zu oft die "Das Glas ist halb leer"-Haltung ein und vermittelt zumindest den Eindruck, die schönen Momente nicht auf sich wirken zu lassen.


    Das sind also meine gemischten Gefühle. Ich mag FF XV und doch will ich Square Enix irgendwie eine Ohrfeige geben. Ich habe das Gefühl, dass die Meister im Ankündigen und Auf's-Eis-legen daraus viel mehr hätten machen können. Vielleicht sollte SE seine Strategie nochmal richtig gut überlegen, denn schon FF XIV war damals unfertig auf den Markt gekommen. Ich blicke sehr besorgt in Richtung Kingdom Hearts III und dem FF VII Remake. Reißt euch am Riemen, Square Enix und macht ein rundes Ding draus. Bis dahin verbringe ich doch noch ein paar Stunden im Postgame von Lucis und versuche all die verpassten Chancen auszublenden.

    @Rekhyt Lustigerweise ist The Lobster gar nicht mal so unnahbar erzählt, wie du denkst. Es passiert nur nicht primär über die eigentliche Erzählung, sondern setzt einen unpassenden Protagonisten in diese verrückte Welt und lässt ihm kaum Luft, sich zu entfalten. Der einzige Rückzugsort für seine Emotionen ist die Musik und das macht den Film, wenn auch schwer-verdaulich absolut genial, wenn man erstmal verstanden hat, wie absurd gut er durchdacht ist. Ich hab dazu auch mal was aufgeschrieben gehabt, aber will hier weder Eigenwerbung betreiben noch jemandem 25 Minuten meines Gebrabbels andrehen.
    Den Film einfach abschreiben solltest du trotzdem nicht, wenn du die Kraft hast, dich nochmal mit ihm auseinanderzusetzen ;)

    Ich kann da @BenniArt nur zustimmen. Ich würde sagen, The Lobster ist viel mehr als nur "arty-farty".

    Jungs, ich glaube euch ja. :) Das ist nur mein subjektiver Eindruck gewesen, der selbstverständlich auch immer von der Tagesform und Laune abhängig ist. Trotzdem ist mir persönlich "The Lobster" etwas arty-farty vorgekommen, auch wenn ich dazugesagt habe, dass da im Kern mit Sicherheit eine richtig gute Geschichte steckt. Aber hey - leben und leben lassen. Manche empfinden auch Toni Erdmann, den ich persönlich echt klasse finde, als langweilig und viel zu überschätzt. So hat jeder seinen eigenen Geschmack. :)
    Aber ich kann dem Film irgendwann nochmal eine Chance geben und womöglich macht er mir dann etwas mehr Spaß.

    The Lobster


    Wow, das war ja mal ein Griff ins Klo. "The Lobster" ist ein Arthaus-, ein Avantgarde-Film und das betont er in jeder Minute. Der Film beginnt mit einer verstörenden Szene, macht dann einen Cut, wirft einem plötzlich den Hauptcharakter David (Colin Farrell) vor die Nase und erzählt einem durch Dialoge, dass er nur wenige Wochen Zeit habe, eine Partnerin zu finden. David ist nämlich single und das ist hier das große Problem: wer single ist, wird gejagt oder direkt in ein Tier verwandelt. Also nimmt David an einem merkwürdigen Programm eines Hotels teil, wo er sich eine neue Partnerin suchen kann. Während seines Aufenthaltes im Hotel passieren zudem sehr groteske Dinge und David befindet sich schon nach wenigen Tagen im Schlamassel.


    Machen wir es kurz: mich hat der Film völlig kalt gelassen. "The Lobster" ist ein pseudo-künstlerischer, avantgardistischer Film wie er im Buche steht. Es fehlt eine Exposition, die Charaktere sind allesamt unnahbar, es gibt Slow Motion-Sequenzen mit dramatischer Geigenmusik hinterlegt, weiterhin sieht man einige sehr groteske Bilder und dann ist das Ganze komplett wirr und unsympathisch erzählt. Auf dem Papier klingt "The Lobster" durchaus interessant, aber die Ausführung ist äußerst anstrengend. Mag sein, dass manche Leute dem Film deutlich mehr abgewinnen können und ich bin mir sicher, dass da im Kern eine interessante Geschichte steckt, aber mit seiner ganzen Aufmachung und Präsentation kann ich "The Lobster" nur als arty-farty bezeichnen. Not my cup of tea.

    @StewTM


    Ich habe mal deine Geschichte überflogen und denke, dass du dich viel zu sehr verrückt machst. Wem willst du mit deinem ganzen Konsum eigentlich was beweisen? Kommen bei dir immer am Ende des Tages Leute vorbei, denen du Bericht erstatten musst? Dann hast du eben Pulp Fiction nicht gesehen, na und? Sorry, aber von einer ernsthaften Bildungslücke kann man da nicht sprechen. Solange du kein professioneller Journalist im Film-Bereich bist, wird dich kein Mensch deswegen komisch anschauen oder gar auslachen. Jeder hat Filme, Spiele, Bücher, CDs etc., die er nicht gesehen, gespielt oder gehört hat. Bei jedem fällt hinten irgendetwas runter - seien es jetzt Indie-Spiele, manche AAA-Games oder der gefeierte Kino-Blockbuster. Aber jetzt mal ehrlich: so what? Wo ist denn das Problem, wenn du ein bekanntes Spiel nicht kennst? Dann kannst du halt nicht jeden Podcast darüber nachvollziehen oder bei jeder Diskussionsrunde mitmachen. Nochmal: so what? Das kann doch keiner hier im Forum! Ich bestimmt nicht, Turbolu, Steph, Matze, selbst Robin und Tom nicht! Wir alle haben Spiele und Filme, bei denen wir erst den Eindruck haben, jeder würde sie kennen, mit denen wir uns aber Null auskennen, weil wir sie nie gespielt und geschaut haben. Weißt du was, du bist bei weitem nicht der Einzige, der Pulp Fiction oder Game of Thrones nicht gesehen hat.


    Wir leben in einer Gesellschaft und Zeit, wo wir ein Überangebot an Medien haben. Es gibt etliche Videospiele, etliche Serien, jeden Monat kommen Dutzende Filme ins Kino und dann gibt es noch viele weitere Bereiche wie Literatur und Musik. Wenn man krampfhaft versucht, all dem Herr zu werden, dann opfert man damit nicht nur sein soziales Leben, sondern treibt auch zu wenig Sport und vernachlässigt weitere Dinge wie Zeit für Studium / Beruf und Geld. Und das ist sehr wichtig, oder willst du nicht auch mal z.B. eine Partnerin haben? Ich rate dir dringlichst, die Konsole oder den PC mal ein paar Tage ruhen zu lassen und dich einfach mal auf's Rad zu setzen und irgendwohin zu fahren. Mach regelmäßig einen Spaziergang oder geh eine halbe Stunde joggen, wenn die Sonne scheint! Manchmal bewirkt es sogar Wunder, wenn man all den Schwarm an Medien um sich herum abschaltet und sich in Ruhe (also ohne Podcast im Ohr oder Video auf dem Smartphone) ins Bett legt und eine Stunde schläft. Mag am Anfang noch gewöhnungsbedürftig sein, aber solche Dinge bringen einem auch eine gewisse innere Ausgeglichenheit. Und keine Sorge, davon geht die Welt nicht unter! Podcasts und Spiele laufen einem nicht davon und Aktualität sollte nicht zur einzigen Motivation werden.


    Selbst wenn es manchmal schwer erscheint: scheiß auf den nächsten Steam-Sale oder den nächsten PlayStation-Frühlingsrabatt! Ich lasse mich davon schon lange nicht mehr ködern, weil ich weiß, dass es bei mir nur für schlechte Gefühle sorgt, wenn ich in meiner Mediathek 20 ungespielte Titel liegen habe. Dann lieber gezielt mehr Geld in ein einzelnes Spiel investieren und damit dann aber viel Spaß haben. Scheiß auch auf Achievements und Trophäen! Ich meine damit nicht, dass man damit keinen Spaß haben kann - wenn die Trophäe kreativ und lustig ist, versuche auch ich sie zu bekommen, aber ich habe es schon längst aufgegeben, bei allen Spielen zu versuchen, 100% zu erreichen. Es gibt dermaßen viele Spiele, wo Trophäen großer Bullshit sind. Vor allem Ubisoft oder auch andere Entwickler geben dann so Aufgaben vor wie: Sammel alle 300 in der Welt verteilten Fahnen! Öffne alle versteckten Schatztruhen! Lege 540000 km zu Fuß zurück. Spiele das Spiel auf allen Schwierigkeitsstufen durch. Finde alle Gegenstände im Spiel. Sprich alle NPCs an. Sammel alle Collectibles ein.


    Das ist nichts anderes, als die billigste und dümmste Weise, die Spielzeit zu strecken. Für mich heißt das, dass der Entwickler zu unkreativ war, sich was besseres einfallen zu lassen oder das Spiel selbst es nicht zulässt, was nicht wirklich besser ist. Wer sich dann mit solchen Achievements brüstet, kriegt von mir auch keinerlei Respekt. Wozu soll ich der Person gratulieren? Dass sie das Wochenende jetzt damit zugebracht hat, auf dem Sessel zu hocken und alle Fähnchen einzusammeln? Und meistens ist es so, dass man nach kurzer Zeit selbst nicht mehr daran denkt und letztlich nur seine Zeit verschwendet hat. Deswegen spiele ich mittlerweile Spiele nur noch so lange, wie ich mit denen Spaß habe. Wenn du mit Overwatch deinen Spaß hast, dann bleib doch dabei! Am Ende des Jahres kommt kein Kontrolleur und will dein Portfolio an durchgezockten Games sehen, glaub mir. ;)


    Spar dir also solche Begriffe wie "Pile of Shame", "abhacken" oder "komplettieren". Du musst auch keine radikalen Schnitte machen. Schränke deinen Medienkonsum einfach Schritt für Schritt ein und fokussiere dich auf das Wesentliche. Welche zwei Podcasts, YouTuber und Spiele machen dir am meisten Spaß? - Diese reichen dann auch erstmal. Ergänze deinen Alltag zudem um Aktivitäten, die du draußen machen kannst und vernachlässige nicht Freunde oder Verwandte. Podcasts oder Videos vermitteln einem schnell den Eindruck, man müsste tatsächlich alle Spiele gespielt oder Serien gesehen haben. Aber das ist Unsinn! Viele dieser Leute machen das jeweils hauptberuflich und du kannst das alles nicht in deiner Person vereinen. Du kannst ja auch nicht 30 Jobs parallel ausführen, zumal du eigentlich dein Studium hast, das nicht zur absoluten Nebensächlichkeit degradiert werden sollte.


    Von mir daher die Empfehlung, Podcasts Podcasts sein zu lassen, ungespielte Spiele ungespielte Spiele sein zu lassen, durchzuatmen, 'nen Spaziergang machen und dann guten Gewissens eins nach dem anderen in Angriff nehmen und nicht alles händeringend aufsaugen. :)


    @StewTM
    Sprich mir nach: Ich werde Dinge in dieser Welt verpassen und ich kann nichts dagegen tun und das ist auch nicht schlimm!


    Je früher du das akzeptierst, desto mehr Spaß wirst du mit deinem Medienkonsum haben. Glaub mir.

    This!

    Ich fände es halt schön, wenn Open World-Spiele öfter mal den Ansatz vom neuen Zelda wählen würden. Man erkundet die Spielwelt und wenn man auf eine Nebenquest, einen Sammelgegenstand oder einen Schatz stößt, dann freut man sich einfach und hat das Gefühl, gerade wirklich etwas auf eigene Faust gefunden zu haben. Wenn ich auf einen Turm oder einen Mech-Dino klettere und mir dann in 300 Meter Umgebung auf der Karte 15 Markierungen aufploppen, dann ist das für mich primär eine Checkliste, die man mir in die Hände drückt. Kann ja sein, dass Horizon vernünftige Nebenquests bietet und den Collectibles einen Sinn gibt - allein das hebt dieses Spiel ja dann vom Open World-Einheitsbrei etwas ab -, aber für mich schwindet damit ein wenig die Motivation zum Erkunden der Welt. Letztlich renne ich ja damit gezielt zur nächsten Markierung und nicht frei nach Bauchgefühl. Ich will selbst auf Schatzsuche gehen, geheime Orte finden, Sammelgegenstände entdecken oder mir einprägen, wo welcher Dino vorkommt. Ähnlich wie bei einem Dark Souls. Und genau das macht für mich Zelda gerade attraktiver als Horizon, auch wenn ich euch und den Reviews glaube, dass das ein klasse Spiel ist.

    Wieder mal sehr schöner Podcast! :)


    Ich kann Robin in Bezug auf Horizon wirklich gut verstehen. Eigentlich wollte ich mir dieses Spiel bald kaufen, aber wenn ich in mehreren Reviews höre, dass es eben dieses Collectibles / Nebenquest-Prinzip von Ubisoft übernimmt, dann dämpft das schlagartig meine Vorfreude. Schließlich habe ich erst vor kurzem FarCry Primal durchgespielt und beende aktuell Final Fantasy XV und da fällt mir dieses typische Open World-System mit Lagern, die einem alles im Umkreis auf der Karte markieren, schon echt negativ auf. Ich bin dann auch so jemand, der das nicht links liegen lassen kann und am Ende erwische ich mich dabei, wie ich gähnend alle Quests abklappere. Zwar habe ich gelernt, Collectibles gekonnt zu ignorieren, aber Nebenquests suggerieren einem schnell, dass man Geheimnisse und spezielle Belohnungen verpasst, wenn man sie umschifft. Zudem kann ich es nicht ab, wenn die Karte mit Markierungen, Qeusts, Collectibles, Tipps etc. zugemüllt ist und versuche sie zu entschlacken, was in stundenlanger, mühseliger Arbeit endet. Gerade bei Horizon hätte ich mir daher gewünscht, dass es eher den Zelda-Ansatz wählt und den Spieler die großartige Open World mit all den Mech-Dinos frei erkunden lässt, ohne ihm Hundert Markierungen auf die Karte zu klatschen.


    Naja, vielleicht kann ich mir doch noch irgendwo eine Switch ergattern und Zelda spielen. :D

    LOGAN
    Ohne jede Frage der beste Film der X-Men Reihe und auch mit Abstand der beste Marvel Film (jaja ist von FOX aber trotzdem).

    Tatsächlich hat Marvel mit dem Film fast nichts zu tun. 20th Century Fox hat ihn produziert und Marvel hat am Anfang des Films nur sein Logo eingeblendet, weil die Charaktere auf einem Marvel-Comic basieren. Übrigens war das Logo nicht mal das typische MCU-Logo (wie bei Iron Man oder Avengers), sondern ein Standard-Lizenz-Logo. Ansonsten hat Marvel da Null mitgewirkt. ;)


    Also genau genommen nicht. Die Bedingung für eine FSK18 Freigabe ist nicht "viel und vor allem überzeichnete Gewalt", sondern realistische Gewalt (oder Verherrlichung) und davon ist Logan ganz weit entfernt.Und ich selber fand den Film jetzt nicht besonders brutal (zumindest nicht so, wie alle behaupten), weder beim ersten noch beim zweiten Kinobesuch.

    Da scheiden sich natürlich die Geister. Ich finde es schon etwas verherrlichend, wenn in einer Nahaufnahme gezeigt und extra herangezoomt wird, wie einem die Adamantium-Kralle durch den Kiefer und durch den Schädel gestoßen oder der Brustkorb aufgerissen wird. Zumal das Mädchen auch ordentlich zur Sache geht und man bei Kindern in Filmen eigentlich immer vorsichtiger ist. Das ist natürlich überzeichnete Gewalt, aber Überzeichnung alleine ist ja noch keine Rechtfertigung. Ganz ehrlich, mir ist es auch egal, ob da am Ende eine 16 oder 18 draufsteht, aber über die Logik der Vergabe kann man immer streiten. Man sollte übrigens nicht vergessen, dass da im Hintergrund gerne auch bisschen Geld fließt, damit man doch die 16 bekommt und mehr Leute reingehen können. :)


    @topic


    Doctor Strange


    Ich fand den Film doch sehr ernüchternd und bin mit ihm nicht so richtig warm geworden. Visuell hat er einige starke Ideen und Momente vorzuweisen und zwei, drei Szenen haben mich verblüfft, aber irgendwie wurde ich bis zum Schluss nicht das Gefühl los, dass der Film nur Effekthascherei ist. Doch erstmal zum Positiven. Benedict Cumberbatch als Doctor Strange zeigt uns zwar keine völlig neue Charakter-Facette (es ist größtenteils der Tony Stark/Sherlock-Verschnitt), macht seine Sache aber dennoch gewohnt gut. Tilda Swinton als "Die Älteste" fand ich sehr überzeugend - die Frau hat einfach eine starke Ausstrahlung! Auch die Action-Szenen waren unterhaltsam und durch die Raum/Zeit-Spielereien gab es einige nette Auseinandersetzungen. Weiterhin punktet der Film durch ein gelungenes Pacing und eine sich frisch anfühlende audiovisuelle Präsentation.


    Leider kommen nun die Kritikpunkte aber nicht zu kurz. Doctor Strange versucht zwar durch die ausufernde visuelle Darbietung das typische Marvel-Schema aufzubrechen, scheitert aber letztlich an der Gesamtkonstruktion des Films. In allen anderen Aspekten ist es nämlich ein Marvel-Film nach Schema F. Die Nebencharaktere wie Christine Palmer (Rachel McAdams) oder Meister Mordo (Chiwetel Ejiofor) bleiben die ganze Zeit über sehr eindimensional und verkommen aufgrund einer fehlenden Charakterzeichnung bzw. -entwicklung zu leeren Hüllen. Auch Mads Mikkelsen verkörpert hier einen Antagonisten, den ich furchtbar langweilig fand. Der Mann hatte im ganzen Film nur einen Gesichtsausdruck und hat sich für mich am Ende wie der absolute Standard-Bösewicht angefühlt. Selbst Dormammu, der Oberbösewicht, war in meinen Augen viel zu bunt und glich eher einem Wesen aus Ghostbusters als einem ernstzunehmenden Gegner. Dazu gesellen sich noch ein paar fragwürdige Momente, die man als kleine Logik-Fehler bezeichnen könnte.


    Gerade wenn man kürzlich erst Logan gesehen und gemerkt hat, dass Superhelden-Filme durchaus Tiefe und Greifbarkeit bieten können, schaut man Doctor Strange mit anderen Augen. Es ist an sich keine schlechte Comic-Verfilmung, es gibt einige visuell beeindruckende Passagen und Fans der Comic-Vorlage werden sicherlich mehr Freude mit haben, aber mich hat der Film die ganze Zeit über doch recht kalt gelassen, sodass ich ihn am Ende unglaublich belanglos fand. Es ist die typische Marvel-Origin-Story, der Film ist letztlich nach dem bekannten Schema konstruiert und eine emotionale Basis sucht man sowieso vergeblich. Wer also sich nur auf Cumberbatch und die visuellen Effekte freut, wird seinen Spaß mit haben, aber alle anderen, die etwas mehr als nur Oberflächlichkeit erwarten, werden zwei eher unbefriedigende Stunden haben.

    Kimi no Na wa. / 君の名は。


    Endlich bin auch ich dazu gekommen, mir diesen hochgelobten Anime-Film anzusehen! Makoto Shinkais "Kimi no Na wa." ist in Japan ein regelrechter Kassenschlager und kratzt sogar an dem Erfolg von Chihiros Reise ins Zauberland. Nebenbei räumt er alle möglichen Preise ab und wird sogar auf internationalen Bewertungsplattformen gefeiert. Das ist überaus beeindruckend, denn normalerweise traut man solche Erfolge nur Studio Ghiblis Mastermind Hayao Miyazaki zu. Mit "Kimi no Na wa." beweist Regisseur Makoto Shinkai nun also endgültig, dass es zu den größten Regisseuren Japans gehört.


    Es geht um Mitsuha und Taki - beide Oberstufenschüler, aber das ist auch die einzige Gemeinsamkeit. Mitsuha kommt nämlich aus einer sehr kleinen, traditionsbewussten Stadt, während Taki im Herzen Tokios lebt. Beide meistern ihren stressigen Alltag, doch wünscht sich vor allem Mitsuha eine Flucht in die Großstadt. Taki selbst ist an Tokio schon dermaßen gewohnt, dass sein Horizont sehr eingeschränkt ist. Er torkelt von der Schule zum Nebenjob und lebt vor sich hin. Während Mitsuha also über weite Felder streift und abends an traditionellen Festen teilnimmt, schaut Taki auf die abendliche Skyline Tokios und schreibt Tagebucheinträge in sein Smartphone. Doch eines Tages geschieht etwas, das beide auf eine merkwürdige Art und Weise plötzlich miteinander verbindet. Mitsuha findet sich in Takis Körper wieder und umgekehrt schlüpft Taki in Mitsuhas Körper und Alltag.


    "Kimi no Na wa." ist ein unfassbar gut aussehender Anime-Film! Von Makoto Shinkai ist man wunderschöne Filme gewohnt, aber "Kimi no Na wa." legt noch eine Schippe drauf. Jedes Bild steckt voller Details, sodass man fast im Sekundentakt auf Stopp drücken und das Bild erforschen kann. Aber auch die Animationen und Landschaften sehen dermaßen gut aus, dass der Film im Hinblick auf das Visuelle nur als Augenweide bezeichnet werden kann. Auch der Soundtrack kommt nicht zu kurz und beschert lockere, bittersüße und treibende Klänge. Audiovisuell ist "Kimi no Na wa." also ein Meisterwerk.


    Den Ausgangspunkt der Geschichte fand ich ebenfalls toll umgesetzt, denn sie präsentiert die Körpertausch-Prämisse wirklich lustig, tragisch und unterhaltsam. Zudem hält die Geschichte mehr parat als nur dieses unvorhergesehene Ereignis. Sowohl Mitsuha, als auch Taki erscheinen außerdem sehr sympathisch und Makoto Shinkai verzichtet glücklicherweise auf übertriebenen, nischigen Anime-Humor zugunsten der realistischen Darstellung. Wer sich außerdem mit Japan etwas besser auskennt, wird hier und da noch einige interessante Verweise finden.


    Dennoch muss ich leider sagen, dass für mich "Kimi no Na wa." kein Meisterwerk ist und das hat mehrere Gründe. Während mich die erste Hälfte gepackt hat und ich mich bestens unterhalten gefühlt habe, hat mich die zweite Hälfte des Films etwas verloren. Für mich verschenkt die Geschichte am Ende zu viel Potenzial und wird sehr vorhersehbar. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer! Warum wird es vorhersehbar? Nun, weil Makoto Shinkai unaufhörlich sich selbst zitiert. Gerade in der zweiten Hälfte hatte ich das Gefühl, ein Remake von "5 Centimeters per Second" zu sehen. Die selben Motive, eine ähnliche Charakter-Konstellation, der gleiche Verlauf der Geschichte, teilweise 1:1 aussehende Kamerafahrten und Blickwinkel und letztlich fast das selbe Ende. Shinkais "5 Centimeters per Second" ist zwar schon zehn Jahre her und trotzdem habe ich mich beim Schauen von "Kimi no Na wa." ständig daran erinnert gefühlt.


    Des Weiteren fühlt sich dieser Anime-Film anfangs noch sehr frisch und neu an, verfällt im letzten Drittel aber wieder zu sehr in das gängige Anime-Storytelling. Wer also schon ein paar Romance/Drama-Animes gesehen hat, wird vieles davon in "Kimi no Na wa." wiederfinden. Schließlich denke ich, dass es im letzten Drittel bisschen weniger Kitsch hätte sein können. Überhaupt muss ich sagen, dass ich am Ende von "5 Centimeters per Second" emotional mehr investiert war. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich bei "Kimi no Na wa." schon geahnt habe, wohin die Reise geht.


    Makoto Shinkai macht richtig gute Anime-Filme, keine Frage. "5 Centimeters per Second", "The Garden of Words", "Kimi no Na wa." - das sind bildhübsche, handwerklich geniale Anime-Filme mit bittersüßen Geschichten und tollen Atmosphären. Und ja, Shinkai hat mit "Children Who Chase Lost Voices" und "The Place Promised In Our Early Days" auch mal was anderes gemacht, aber leider ähneln sich die Motive seiner Romance/Drama-Animes zu sehr und bedienen sich zu oft typischer Genre-Storytelling-Elemente.


    Versteht mich nicht falsch, "Kimi no Na wa." ist für sich stehend ein großartiger Anime-Film und gerade Leute, die die anderen Werke Shinkais nicht kennen, werden viel Spaß damit haben. Doch wer sich mit der Materie etwas besser auskennt, kriegt wenig Neues. Von mir gibt es also selbstverständlich eine Empfehlung, aber ich persönlich muss dem Film hier und da leider einen Abzug geben und kann ihn nicht blind mit Lobesworten überschütten.


    Übrigens: wer sich diesen Film ansehen möchte, sollte dies möglichst auf Japanisch (mit Untertiteln) tun, da ich vor kurzem einen englischen Trailer gesehen habe und mir aufgefallen ist, dass dort die Songs ins Englische übersetzt wurden, was sehr unpassend klingt.

    @Yuki Nagato


    Natürlich überrascht mich nicht die Tatsache, dass Multiplattform-Titel auf der Switch (wahrscheinlich) am schlechtesten laufen werden und ich weiß, dass man die Switch kaum mit der PS4 oder dem PC vergleichen kann, was Leistung angeht. Was mich aber stutzig macht, ist, dass selbst grafisch dermaßen simple Spiele wie I Am Setsuna bereits Abstriche erfahren müssen, um auf der Switch zu laufen. Ich meine, das ist nun wirklich keine aufwendige Grafik, die das Spiel bereithält. Was heißt das also für FIFA, Skyrim & Co.? Bekommen wir da die PS3/360 Ports...?

    Final Fantasy XV


    25 Stunden sind bereits rum und joa, so langsam fallen die Kritikpunkte stärker ins Gewicht. Die Nebenmissionen sind weiterhin langweilig und ohne jegliche Tiefe, sodass ich an dieser Stelle Noctis selbst zitieren muss: Wir Deppen nehmen ja auch alles an. Schön, dass das Spiel wenigstens selbstironisch ist, aber abwechslungsreiche und spannende Nebenquests wären mir lieber gewesen. Hier und da gibt es zwar mal einen Ausreißer, aber insgesamt sind die Nebenquests einfach lazy game-making, wie der Franzose sagt.


    Auch das Angeln will mir nicht gefallen. Ich habe nie Ahnung, wann welcher Fisch anbeißt und sehe das Ganze hauptsächlich als Glücksspiel. Zudem macht dieses Mini-Spiel, wenn mal ein Fisch anbeißt, trotzdem so gar keinen Spaß.


    Weiterer Kritikpunkt: Ladezeiten, Ladezeiten, Ladezeiten. Du willst zurück zum Auto teleportiert werden? Ladezeit. Du willst zur letzten Raststätte? Ladezeit. Du willst übernachten? Ladezeit. Du willst mit dem Regalia irgendwohin fahren? Dann warte auch da 5-10 Minuten und schau zu, wie Ignis fährt. Selbst fahren macht hier nämlich keinen Sinn, da man eh nur auf Schienen fährt. FF XV macht es einem echt nicht leicht, wenn man mal schnell eine Handvoll Nebenquests erfüllen möchte.


    Die Story ist so ein Ding, wo ich noch unsicher bin. Auf der einen Seite mag ich es, dass man hier einen anderen story-telling Ansatz gewählt hat, denn die Geschichte spielt sich eher um einen herum ab, als dass man mittendrin wäre. Das hat irgendwie was Erfrischendes, da man - obwohl man der Prinz ist - beinahe die Beobachterrolle übernimmt. Gleichzeitig frage ich mich aber, wie daraus irgendeine emotionale Bindung entstehen soll. Eine fragmentierte Geschichte kann funktionieren, kann aber auch mächtig in die Hose gehen. Hier muss ich also noch abwarten und schauen, wie die sich in den nächsten Kapiteln noch entwickeln wird.


    Ansonsten macht mir FF XV immer noch sehr viel Spaß! Ja, es gibt einige Kritikpunkte und das ist so ein Spiel, das man sich mit Leichtigkeit kaputtreden kann. Dennoch finde ich, dass man die positiven Dinge nicht vergessen sollte. Die Freiheit, die das Spiel einem bietet, ist toll! Ich kann mir immer selber aussuchen, ob ich noch 20 Jagdquests mache, die Welt erkunde, Nebenquests erledige, trainiere, Mini-Spiele zocke oder stur der Hauptquest folge. Diese spielerische Freiheit habe ich mir bei FF XIII schon gewünscht. Auch das Kampfsystem macht mir immer noch eine Menge Freude! Ja, die Kamera nervt, aber alles andere gefällt mir mittlerweile richtig gut.


    Ich bin gespannt, wie sich das Spiel noch entwickeln wird, muss aber jetzt schon mal sagen, dass ich all die Unkenrufe nicht so ganz nachvollziehen kann. Natürlich kann man an allem rummeckern und das Spiel an den Pranger stellen, aber FF XV ist trotzdem oft dermaßen charmant, motivierend und interessant, dass ich selbst nach 25 Stunden immer noch Bock auf das Spiel habe. Kann ich nicht von jedem Spiel behaupten.

    Übrigens: wie DigitalFoundry herausgefunden haben, läuft I Am Setsuna auf der Switch nur mit 30 FPS (egal ob im Dock oder nicht). Die PS4-Version hingegen mit 60 FPS. Zudem muss man bei der Switch-Version minimale Abstriche beim Lighting hinnehmen, aber nicht bei der Auflösung, die im Dock bei 1080p liegt.
    Hier nochmal der Vergleich:


    Hmm, solche Spiele sind wie für die Switch geschaffen, aber wenn das jetzt öfters so ist, dass die PS4 60 FPS bietet und die Switch nur 30 FPS, dann ist das bisschen nervig. Stört bei I Am Setsuna nicht soo sehr, aber bei action-reicheren Spielen kann das schon ein Kaufargument werden. :/

    Filme aus der UDSSR und Russland hätten es echt verdient, auch in Deutschland ein Publikum zu finden. Leider scheint Russland aber recht wenig Interesse daran zu haben, Filme fürs Ausland zu lokalisieren, geschweige denn zu bewerben. Dabei hatte Russland mit Mosfilm sogar seine eigene Filmgesellschaft, welche sich vor Hollywood nicht zu verstecken brauchte. Für Fans von Gangsterdramen ist Russland/UDSSR übrigens das Paradies. :thumbup:
    Kann da "Der Bruder" empfehlen (im Original Brat/ Брат).

    Ja und nein. In manchen deutschen Städten gibt es durchaus Filmfestwochen, wo zwei Wochen lang z.B. chinesische oder osteuropäische Filmklassiker gezeigt werden. Natürlich findet das aber nur im kleineren Rahmen statt (oftmals organisiert sowas ein kleines Programmkino alleine oder in Partnerschaft mit der Kulturförderung oder anderen Institutionen), sodass nicht jeder davon erfährt. Da muss man schon selber gezielt danach suchen.


    Auf der anderen Seite gibt es aber auch das Problem, dass Deutschland sich nun mal herzlich wenig für das östliche oder "exotischere" Kino interessiert. Wir sind hier nun mal extrem auf Hollywood und das eigene, deutsche Kino ausgerichtet. Französische, isländische und skandinavische Filme sind schon das Höchste der Gefühle. Für viele andere Filmkulturen bleibt daher kaum Interesse übrig und wenn man sich anschaut, in welche Filme die Deutschen am meisten reingehen, dann wundert mich das auch nicht. Zudem ist gerade Russland ein Land bzw. Thema, das immer noch leicht negativ konnotiert ist. Die Darstellung Russlands in den Medien ist nun mal selten überschwänglich positiv. Selbstverständlich gibt es Ausnahme-Bereiche wie Kunst und Literatur, aber vordergründig präsent ist erstmal die Politik und all das Negative, das mit Russland verbunden wird. Darunter leidet dann auch irgendwo das Interesse an den Filmen. Das ist ein recht komplexes Thema.


    Hinzu kommt noch, dass das UDSSR-Kino viele großartige Filme bereithält, das aktuelle russische Kino aber sehr viel Mist hervorbringt. Das sind oftmals Remakes oder Fortsetzungen beliebter alter Filme, die einfach grottig sind oder eben Klischee-Filme, die völlig uninspiriert daherkommen. So ein bisschen auf Matthias Schweighöfer-Niveau. Hier muss ich aber zugeben, dass mein Einblick in die aktuelle russische Filmlandschaft sehr oberflächlich ist und ich viele kleinere (möglicherweise spannendere) Filme nicht kenne.


    Fakt ist aber: werft ruhig mal einen Blick auf alte Sowjetunion-Filme, Märchen oder Zeichentrickfilme - die sind oftmals richtig gut! Schwierig wird es nur mit der Verständlichkeit. Sucht euch also einen Übersetzer oder Untertitel. ^^