Nachdem ich einige Zeit über den Film nachgedacht habe und bei Reddit nach anderen Meinungen geschaut habe bin ich zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Ich denke der Film wird fast komplett aus der Sicht Michaels erzählt, repräsentiert also nicht die Wirklichkeit, sondern seine subjektive Wahrnehmung. Das wird durch die Sequenz am Ende deutlich in der Lisas Freundin ein eigenes Gesicht besitzt, und auch Redesequenz würde hierdurch erklärt werden.
Für Michael sind also quasi alle Menschen langweilig, nicht besonders. Woran liegt das? Nun, aufgrund seines Berufes scheint er sich sehr gut mit der Psyche des Menschen auszukennen und langweilt sich somit vielleicht, da er seine Mitmenschen als berechenbar sieht.
Ich glaube Michael hat ein gutes Verständnis für die Funktionweise der Psyche, aber kann mit Emotionen nicht umgehen. Woran das liegt weiß ich nicht genau, möglicherweise ist es sein Job und sein Leben die ihn langweilen und die keine Abwechslung bieten.
Die Szene in der er vor dem Spiegel scheinbar unkontrolliert den Mund bewegt und unverständliches Zeugs von sich gibt soll ihn als emotionslosen Roboter zeigen. Das wird auch von seinem Griff an die untere Gesichtspartie unterstrichen.
Es ist offensichtlich, dass er von seiner Vorstellung schockiert ist und ich frage mich nach dem warum.
Hier ist also meine Vermutung: Michael sieht die Anderen als langweilig und ordinär an. Sich selbst hingegen sieht er als tollste Person überhaupt, die über allen anderen steht, weil er jeden durchschauen kann. Unterbewusst weiß er aber, dass er gar nicht so besonders ist wie er es gerne hätte. Im Spiegel kommt diese Erkenntnis also hervor und er fürchtet sich davor, und es macht ihm auch Angst wie lächerlich und arrogant sein Verhalten ist.
Dann kommt Lisa (ich glaube zumindest es ist Lisas Stimme) in sein Hoteltzimmer und reißt ihn aus seinen Träumereien. Kurz darauf findet er dann Lisa mit ihrer eigenen Stimme und ihrem eigenen Gesicht. Hier ist mir nicht ganz klar warum Michael ausgerechnet Lisa als besonders erachtet und ihr eigene Stimme und Gesicht gibt.
Vielleicht war es eine Kurzschlussreaktion als sie ihn aus seiner Vision vor dem Spiegel gerissen hat. Vielleicht hat ihn diese Stimme in einem stark beeinflussbaren Moment erreicht. Ich weiß es nicht.
Darauf folgend sehen wir die Sexszene und die Traumsequenz.
Die Traumsequenz knüpft für mich an die Spiegelsequenz an. Michael hat Angst Lisa zu verlieren, seine Anomalie, und somit wieder zum Roboter zu werden (Siehe auch das Herunterfallen seines Kiefers)
Da gibt es natürlich noch die japanische Puppe. Ich habe allerdings keine Ahnung was es mit der auf sich hat. Natürlich gibt es das Robotermotiv, aber ich denke das wäre zu offensichtlich.
Ich vermute die große Botschaft des Films ist die, dass jeder Mensch und jedes Leben etwas besonderes sind.
Ich glaube er sagt Michaels Ansichten sind falsch, denn wie gesagt, es wird aus seiner Perspektive erzählt und die einzige Szene bei der es nicht so ist zeigt zwei Individuen mit Gesichtern und Stimmen die sie vorher noch nicht besaßen. Auch zeigt das das Licht; Lisa und ihre Freundin werden vor dem Licht gezeigt, sie bewegen sich vorwärts und wirken einfach glücklich/hoffnungsvoll während Michael im Schatten weiterhin in seiner verzweifelten aussichtslosen Lage steckt.
So, das waren meine blödsinningen Gedanken hierzu. Mich würde sehr interessieren was andere für Meinunugen dazu haben. 