Ich habe mich nun durch 15 Minuten Gebrabbel von unserem Innenminister gequält, um sachgerecht antworten zu können. Ich hab mir also den genauen Wortlaut angehört.
Zunächst mal war die Aussage nicht Teil seiner Rede. Die Aussage erfolgte als Abschluss auf die Frage eines Journalisten, ob soziale Ungleichheit - wie etwa nicht vollständig integrierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund - als Auslöser solcher Amokläufe angesehen werden können. Der Minister geht in seiner Antwort im Wesentlichen darauf ein, dass seiner Meinung nach, das soziale Umfeld im allgemeinen den stärksten Einfluss hat. Insofern kann von der "einfachsten Lösung" keine Rede sein, weil Videospiele nicht die direkte Antwort auf die Frage des Journalisten waren.
Er hat abschließend gesagt - wenn auch sehr meinungsstark -, dass Videospiele seiner Meinung nach einen schlechten Einfluss haben und dass es mehr diskutiert werden sollte.
Ich denke auch, dass er da zu sehr verallgemeinert. Ich würde aber nicht davon ausgehen, dass er nun Gesetze gegen Videospiele einleitet. Auch weil er erst mal nur zur Diskussion aufgefordert hat. Das Problem ist letztlich das Gesamtbild. Die Videospiele in Zusammenhang mit gesellschaftlicher Isolation, mit Mobbing, mit einem geschädigten Selbst-, Gerechtigkeits- und Gesellschaftsbild. Insofern denke ich, dass es gerechtfertigt ist darüber zu reden, man darf bei der Diskussion aber nicht den Stellenwert der Videospiele im Gesamtbild vergessen.