Games Smalltalk

  • Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie keinen Gewinn aus den DLC ziehen. Selbst wenn sie in einigen U.S. Bundesstaaten den Gewinn der Familie übergeben. Denn es werden garantiert viele zum Gedenken Forgeys den DLC kaufen und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Entwicklung eines Charakters so unfassbar teuer war. Gewinn werden sie bestimmt machen, außer die schlechte Presse, für die Warner immer wieder sorgt verhindert das.

  • Sollte man nicht überhaupt erst einmal die Frage stellen, warum zum Teufel das überhaupt ein DLC sein muss? Warum kann das nicht nativ ins Spiel einbauen und dann die Familie am Gesamtspiel beteiligen? Da reichen dann auch 5% oder so und keiner hätte was gesagt. Warner und Monolith wären Helden gewesen.


    Aber das heutige Denken im AAA-Bereich ist halt: Extra-Content = paid DLC


    Dazu hat Jim Sterling ein großartiges Jimquisition gemacht. Einige hier finden den etwas zu salty und zynisch, aber das Video lohnt sich echt.

  • Das Problem ist aber, dass die Kritik an der Sache zu schnell zu plakativ wird. Denen einfach 5% vom ganzen Share zu geben (ohne DLC), wie das @meisterlampe_1989 vorgeschlagen hat, ist lächerlich hoch.


    Dass es ein DLC wurde, naja, kann man sich drum streiten. Wäre es einfach ins Spiel eingebunden worden, hätte seine Familie wohl nichts gekriegt. Ich glaube, da hatte Monolith diese Idee, damit Geld für die Familie eines gemochten Kollegen zu sammeln, sie haben das hochgepitched und WB hat dabei verkackt, indem sie sich selbst ein Stück abschneiden und dann noch das Spenden auf einige Staaten der USA einschränken. Die letzten zwei Aspekte sind das Problem, nicht dass es ein DLC ist. Mir am liebsten wäre es gewesen, wenn sie einen Teil des DLCs der Familie gespendet hätten und den anderen an die Krebsforschung gespendet hätten. PR-Gold für Warner und alle wären fein raus, der Familie geht's gut und der Krebs wird bekämpft.


    Sobald aber Krankheiten und solche Sachen in Spiele reinkommen, kommt es immer zur Polemik. Die Entwickler von Hyper Light Drifter und vor allem auch That Dragon Cancer wurden beide kritisiert, aus einer Krankheit oder dem Tod eines Sohnes Profit zu schlagen. Diese Kritiker wird man leider überall finden.

  • Es hätte meiner Meinung nach mehr gebracht, wenn Warner mit seiner großen Reichweite aufgerufen hätte, die Familie finanziell zu unterstützen. Das hätte denen nicht gekostet und wäre ne gute PR gewesen, die Forderung mit den 5% ist lächerlich, keine Frage. Ich sehe das jetzt auch nicht so, dass Warner nen Haufen Kohle spenden muss, ein Link und Tweet hätte da gereicht. Ein DLC, der nur halbherzig in bestimmten Regionen, ein Teil seines Gewinns der Familie zukommt ist auch sehr dumm. Das hört sich nämlich zu sehr nach Alibi für Kohle machen an.

  • Das Problem ist aber, dass die Kritik an der Sache zu schnell zu plakativ wird. Denen einfach 5% vom ganzen Share zu geben (ohne DLC), wie das @meisterlampe_1989 vorgeschlagen hat, ist lächerlich hoch.

    Ja. Das wäre in der Tat zu hoch. Ich habe da auf die Schnelle in falschen Dimensionen gedacht.


    Dennoch bleibe ich dabei, dass eine Gewinnbeteiligung am kompletten Spiel hundert mal besser ist als ein DLC. Schon allein wegen dem Imageproblem selbiger.

  • Dennoch bleibe ich dabei, dass eine Gewinnbeteiligung am kompletten Spiel hundert mal besser ist als ein DLC. Schon allein wegen dem Imageproblem selbiger.

    Aber jetzt überleg doch mal. Wie soll das gehen? Jetzt hat jede Familie Anrecht auf Gewinnbeteiligung, wenn jemand stirbt? Die Leute werden bezahlt, solange sie arbeiten, und so zynisch wie das klingen mag, wenn sie tot sind, sind sie halt tot. Diese grossartige Geste kam vom Entwicklerteam, welches ihren Producer schätzte und ihn so weiterhin ein wenig länger in den Köpfen der Menschen lassen wollte. Die Entwickler sind out-of-their-way gegangen, um etwas Zusätzliches zu machen, mit dem Zweck zu helfen - einen Anspruch auf Gewinnbeteiligung am Ganzen gibt es nicht und würde einen sehr, sehr gefährlichen und seltsamen Präzedenzfall setzen, wenn das so gemacht werden würde.

  • Aber jetzt überleg doch mal. Wie soll das gehen? Jetzt hat jede Familie Anrecht auf Gewinnbeteiligung, wenn jemand stirbt? Die Leute werden bezahlt, solange sie arbeiten, und so zynisch wie das klingen mag, wenn sie tot sind, sind sie halt tot.

    1. Nicht ich fordere etwas, sondern Warner bzw. Monolith hat sich dazu entschlossen.


    2. Man will der Familie etwas gutes tun und da sie denjenigen verloren hat, der ihren Lebensunterhalt verdient hat, ist das finanzielle Unabhängigkeit.


    3. Ist nicht irgendjemand gestorben, sondern der Executive Producer, der anscheinend sehr beliebt war und sich mit sehr vielen Mitarbeitern gut verstanden hat.


    Ich finde deine Haltung relativ abstoßend muss ich einfach mal sagen.

  • 3. Ist nicht irgendjemand gestorben, sondern der Executive Producer, der anscheinend sehr beliebt war und sich mit sehr vielen Mitarbeitern gut verstanden hat.

    Der Hausmeister dort, bzw dessen Familie, hätte in so einem Fall sicher nicht so viel Glück, das ist wohl wahr.

    Man würde es sicherlich nicht so sehr mitbekommen. Ich kenne ehrlich gesagt keine Firma, die in so einem Fall die zurückgebliebene Familie nicht für eine Zeit weiter finanziell unterstützt. Bei einem Executive Producer bekommen wir es alle einfach nur mit.

  • Also ich muss notalda da weitestgehend zustimmen. Machen wir uns doch nichts vor - Videospiele sind ein ganz normales Geschäft, bei dem eine Menge Geld im Spiel ist. Eine freundliche freiwillige Geste mag verschiedene Ausmaße annehmen und kann im schlimmsten Fall geiziger wirken, als überhaupt nichts zu tun, aber ich hoffe doch, dass du nicht allen Ernstes vorschlägst, dass Firmen fortan bei jedem Tod eines Mitarbeiters seiner Familie weiterhin Gewinnbeteiligung zusprechen? Bei aller humanitären Naivität kann man sowas doch einfach nicht erwarten? Wieso sollten sie? Der Mann hatte ein ganz normales vertragliches Arbeitsverhältnis und wurde für seine Arbeit entlohnt. Nun ist er tot und es wird für Publicity genutzt. Das ist makaber, aber immerhin kommt es einem guten Zweck zugute, so haben alle was davon. Aber das was du da erwartest, ist für mich wirklich in keiner Form nachvollziehbar :huh:

  • aber ich hoffe doch, dass du nicht allen Ernstes vorschlägst, dass Firmen fortan bei jedem Tod eines Mitarbeiters seiner Familie weiterhin Gewinnbeteiligung zusprechen? Bei aller humanitären Naivität kann man sowas doch einfach nicht erwarten? Wieso sollten sie?

    Wenn du zitierst, solltest du das Zitierte dann doch lesen. Warner und Monolith haben sich ganz allein dazu entschlossen, die Familie zu unterstützen. Darauf hat die Familie keinen Anspruch, aber wenn sie es machen, dann behalte ich mir vor zu kommentieren, wie sie es machen.


    Und hier finde ich es nicht geschickt, dies mit einem DLC zu machen und eine einmalige Gewinnbeteiligung bei diesem einem Spiel, und wenn nur im Promillbereich, wäre die bessere Wahl gewesen, wenn man sich wie Warner und Monolith dazu entscheidet die Familie zu unterstützen.

  • Und hier finde ich es nicht geschickt, dies mit einem DLC zu machen und eine einmalige Gewinnbeteiligung bei diesem einem Spiel, und wenn nur im Promillbereich, wäre die bessere Wahl gewesen, wenn man sich wie Warner und Monolith dazu entscheidet die Familie zu unterstützen.

    Ich denke es wird darum gehen, der Familie zu helfen ihr leben jetzt so auf die Reihe zu bekommen wie es jetzt leider ist,, nicht darum dass die Frau und Kinder nie wieder arbeiten müssen.

  • 3. Ist nicht irgendjemand gestorben, sondern der Executive Producer, der anscheinend sehr beliebt war und sich mit sehr vielen Mitarbeitern gut verstanden hat.


    Ich finde deine Haltung relativ abstoßend muss ich einfach mal sagen.

    Also, dann treiben wir dieses Beispiel jetzt weiter. Iwata ist gestorben und seine Familie kriegt jetzt ab sofort 0.01% von allen Einnahmen von Nintendo. Zusätzlich zu all den Aktien, die er hatte usw.


    Natürlich ist es keine schöne Situation, aber man darf nicht übertreiben mit humanitären Erwartungen. Dass er überhaupt so sehr in die Medien kommt, ist leider schon mehr als man erwarten kann und darf.


    Ausserdem verhält man sich mit so einer Handlungsweise ungerecht gegenüber allen anderen involvierten, die sterben, verunfallen oder sonst irgendwas, die dann einfach Pech hatten und nicht so eine grosse Stelle inne hatten, deren Tod aber genauso tragisch wäre.

  • Mal ein anderes Thema: Ich habe in den letzten Tagen das Let's Play von Until Dawn von Dani, Tom und Robin gesehen und war sehr fasziniert von dem Spiel. Jetzt überlege ich, mir es selber zuzulegen und mit nem Freund zusammen erneut zu zocken (er kennt das Spiel noch nicht). Daher wäre meine Frage an diejenigen, die es bereits gespielt haben: Lohnt sich denn ein zweiter Durchlauf auch für mich? Bekommt man hier wirklich viele verschiedene Szenen zu sehen, je nachdem wie man sich entscheidet? Oder ist das eher die übliche Masche, mit der nur die Illusion unterschiedlicher Ausgänge aufgebaut wird?

  • Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr, worüber wir eigentlich streiten und warum du mir solche Beispiele gibst. Ich habe nicht entschieden der Familie Geld geben zu wollen. Ich kommentiere nur, wie ich es besser gefunden hätte. Und dieses Beispiel finde ich auch nicht angemessen, hier ginge es, ganz spekulativ, um dieses eine Spiel und man kann den Anteil ja auch zeitlich begrenzen etc..


    Das braucht man jetzt nicht zum Anlass nehmen hier eine arbeitsrechtliche Diskussion um Präzedenzfälle bei Todesfall zu starten.


    Ich will nur darauf hinaus, dass der DLC eine blöde Idee an sich war, auch schon ohne den ganzen Fuck-Up und dabei bleibe ich nach wie vor.


    Von mir aus hätte man der Familie auch gar nichts gegeben, ich denke er hat als Executive Producer jetzt nicht am Hungertuch genagt und konnte Vorsorgen und es gibt Lebensversicherungen etc.. Und es gibt ja schon Crowdfunding für die Familie. Es geht darum, dass Warner und Monolith entschieden haben, der Familie Geld zukommen zu lassen und ich sage einfach nur, dass sie das auf die blödeste Weise gemacht haben, die man machen konnte.


    Die ganze DLC-Aktion steht ja nicht im luftleeren Raum. Warner lässt seit die Vermarktung des Spiels angefangen hat keinen Zweifel daran, auch den letzten Cent aus dem Spiel zu pressen. Ich meine... Lootboxen mit Orks in einem Vollpreisspiel? Das ist nicht nur ein Immersionskiller, sondern angesichts dessen, dass man im Spiel gegen andere Spieler um Festungen kämpft klares Pay-To-Win.
    Dazu verschandelt man noch die Lore von Tolkien und macht, als wäre es noch 1995, aus Shelob eine sexy Frau, weil...hey Gamer brauchen halt einfach Titten.


    Angesichts dessen wird bei der DLC-Aktion natürlich genau hingeschaut und erst einmal das schlechteste angenommen. Und da Warner das weiß, dass es eh unter Beobachtung steht, wird die Aktion noch einmal doppelt so dumm.


    Das Spiel steht bei mir eh auf der schwarzen Liste, obwohl ich eigentlich alles verschlinge, was mit Herr der Ringe zu tun hat.

  • Mal ein anderes Thema: Ich habe in den letzten Tagen das Let's Play von Until Dawn von Dani, Tom und Robin gesehen und war sehr fasziniert von dem Spiel. Jetzt überlege ich, mir es selber zuzulegen und mit nem Freund zusammen erneut zu zocken (er kennt das Spiel noch nicht). Daher wäre meine Frage an diejenigen, die es bereits gespielt haben: Lohnt sich denn ein zweiter Durchlauf auch für mich? Bekommt man hier wirklich viele verschiedene Szenen zu sehen, je nachdem wie man sich entscheidet? Oder ist das eher die übliche Masche, mit der nur die Illusion unterschiedlicher Ausgänge aufgebaut wird?

    Kurz zusammengefasst:
    Nein, es gibt eine Haupthandlung die in jedem Playthrough dieselbe ist (vgl. Mass Effect). Charaktere können entweder erst sehr spät sterben, oder sind ab ihrem potentiellem Tod kaum relevant, sodass ihre verbleibenden Dialoge einfach nicht gezeigt und ihr Charaktermodel aus allen weiteren Cutscenes entfernt werden kann.
    Man kann jetzt natürlich darüber streiten wie gut die Illusion der Entscheidungsfreiheit ist, im LetsPlay scheint es ja relativ gut geklappt zu haben^^


    Hier redet Mats übrigens davon wie Entscheidungen Cutscenes und die weitere Story beeinflussen (hinterer Teil des Videos)


    Wenn du dich für diese Art des "offenen" Storytellings interessierst, hier noch ein kleiner Geheimtipp:
    http://store.steampowered.com/app/264240/CONSORTIUM/

  • @meisterlampe_1989 Falls es dir wie ein Angriff vorkam, entschuldige ich mich. Das wollte ich nicht. Zum Thema aber:

    Ich will nur darauf hinaus, dass der DLC eine blöde Idee an sich war, auch schon ohne den ganzen Fuck-Up und dabei bleibe ich nach wie vor.


    Von mir aus hätte man der Familie auch gar nichts gegeben, ich denke er hat als Executive Producer jetzt nicht am Hungertuch genagt und konnte Vorsorgen und es gibt Lebensversicherungen etc.. Und es gibt ja schon Crowdfunding für die Familie. Es geht darum, dass Warner und Monolith entschieden haben, der Familie Geld zukommen zu lassen und ich sage einfach nur, dass sie das auf die blödeste Weise gemacht haben, die man machen konnte.

    Ich finde den DLC halt überhaupt nicht blöd. Das alles basiert ja noch auf Annahmen, deshalb mal meine: Ich nehme an, das Entwicklerteam hat von sich aus entschieden, dieses Tribute an den Producer zu machen. Ich nehme an, dass da zu dem Zeitpunkt kein Geld involviert war, sondern sie einfach ihn verewigen wollten. Ultra nette Geste und die Geschichte hätte da zu Ende sein können.


    Der nächste Schritt ist entscheidend. Das Geld wäre zwar nicht nötig gewesen, aber wieso nicht? Ich nehme an, Warner hat davon Wind gekriegt und gesagt, wie wäre es, wir machen das zum DLC und spenden die Einnahmen?
    Bis dahin habe ich absolut nichts einzuwenden. Hätte Warner das einfach nicht so vermasselt, und zwar ist das ein Ultra-Fuck-Up, dann hätten sie einen kleinen Teil der Familie zukommen lassen und den Rest an Krebsforschung oder sonstige Charities gespendet. Somit hätte Warner mir als Spieler die Möglichkeit gegeben, aktiv etwas Gutes zu unterstützen.


    Das Problem ist ja, wie schon gesagt, die weltweite (Nicht-)Verfügbarkeit und dass Warner sich ernsthaft selbst noch was auszahlt. Worauf ich hinauswill: Will man etwas machen, was MEHR als "nur" ein kleines Tribute ist, scheint der DLC gar nicht so dumm zu sein. Die Warner-Art ist einfach das absolut hirnrissigste.


    Und ja, auch ich als ultra LotR-Fan und jemand, der den Vorgänger echt mochte, werde dieses Spiel aussetzen lassen. Auch wenn ich das vorher schon abwarten wollte, wegen dieser beschissenen DLC-Politik und Lootboxen etc, war diese Aktion hier das Tupfchen auf dem "I". Und ich bin fest der Überzeugung, dass Monolith in dieser Sache getrennt von Warner steht.

  • Ja. Ich stimme dir bei allem zu. Warum hast du das nicht gleich so geschrieben :D .


    Übrigens hat auch Gamestar ein Video zu dem Thema gemacht und in dem Zusammenhang kamen auch die Lootboxen zur Sprache. Und Maurice Weber hat da hervorgehoben, dass sie, ähnlich wie Diablo 3 damals mit dem Aktionshaus, mit dieser Art der Monetarisierung ihre Kernspielmechanik quasi zerstören. Beim Auktionshaus damals in Diablo 3 war es die Loot-Spirale, die man kaputt gemacht hat und bei Shadow of War ist es das Nemesis-System.


    Der Witz ist ja, dass man Orks für sich turnt, durch die Lootboxen wird man aber dazu verleitet sich die einfach zu kaufen. Man bezahlt dafür, dass man das Spiel nicht spielen muss, so kann man das auffassen.


    Mich würde das als Entwickler wahnsinnig machen.