Zwei Filme gibt es, über die ich gerne etwas schreiben möchte.
Zum einen wäre da Unsere Kleine Schwester, eine kleine japanische Produktion, die ich Mittwoch im Kino gesehen hatte. Der Film behandelt zeigt das titelgebende Mädchen die ihren Vater verloren hat und zu ihren drei Schwestern zieht. Im Verlauf des Filmes werden dann Ausschnitte aus dem Leben dieser vier Frauen gezeigt und ihre Beziehung zur Mutter. Mit seiner Behandlung dieser Themen hat mich der Streifen leider nicht vollkommen überzeugen können. Über weite Strecken des Films blieben die vier Schwestern als Charaktere leider recht blass und eindimensional, der etwas verkorkste Schnitt hat viel zu statisch gewirkt und hat die wirklich relevanten Geschehnisse häufig nicht einfangen können. Erst gegen Ende hin wurde zumindest einigen Charaktern etwas Tiefe und Entwicklung spendiert. Leider haben auch die schauspielerischen Leistungen teilweise stark zu wünschen übrig gelassen, auch haben die zwei Darsteller mit der schwächsten Darbietung unglücklicherweise die meiste Screentime bekommen.
Zum anderen Paprika, ein sehr abgedrehter Anime-Film von Satoshi Kon über Traumreisen, ihre Auswirkungen auf die Psyche etc. Im Grunde ist er Inception sehr ähnlich, was nicht weiter verwunderlich ist, da er Nolan als Inspirationsquelle gedient hat. Der ganze Film quillt über vor Kreativität, bietet eine Vielzahl an obskuren, verrückten und unglaublichen Ideen und besitzt eine hohe Liebe zum Detail. Der Artstyle hat mich persönlich nicht vom Hocker gehauen, das ist aber natürlich vollkommen subjektiv. Schlecht finde ich ihn absolut nicht, nur wurde er meinen hohen Erwartungen nicht ganz gerecht. Audiovisuell bietet einen mit dem Bildmaterial extrem gut harmonierenden OST und einige in hochinteressante Schnitte, welche sich vor allem aus den Szenenübergangen zwischen den verschiedenen, ineinander verschachtelten Träumen ergeben (Auch hier können Parallelen zu Nolans Film gezogen werden, wobei Kon hier m.E die bessere Arbeit abliefert. Kon wählte einfach die passenderen Übergange, während Nolan sehr offensichtlich inmitten einer Szene den Schauplatz wechselt, tut Kon dies bspw. während des Klimaxes einer Szene, oder er schneidet andere Sequenzen zwischen, was zunächst die Sache verkompliziert und den Zuschauer verwirrt, im Nachhinein betrachtet jedoch durchaus Sinn ergibt.) Zum Soundtrack von Susumu Hirasawa kann ich nur dies hier sagen: Er passt, wie schon bei Millennium Actress, wie die Faust aufs Auge.
Ich denke zwar nicht, dass Paprika die Klasse des imo meisterhaften Millennium Actress erreicht. Das macht ihn aber nicht zu einem schlechten Film, ganz im Gegenteil, Paprika ist ein toller Film, den ich nur empfehlen kann.