Jobcenter. Ich war jetzt eine Weile arbeitslos, im März geht's aber zum Glück wieder mit Arbeit los (ich spitte rhymes). Blauäugig wie ich bin, schreibe ich also vor ca. zehn Tagen meinem Wiedereingliederungssachbearbeiter freudig, dass ich den nächsten Termin nicht wahrnehmen werde, da ich am selben Tag den Arbeitsvertrag unterschreibe. So weit, so gut, Glückwunsch, yada-yada-yada.
ALG II kam eigentlich immer ein paar Tage vor Monatsende und als gestern immer noch nichts auf meinem Konto war, wollte ich sicherheitshalber mal anrufen. Nicht, dass die etwas falsch verstanden hatten. Das Internet ist voll von Geschichten, in denen das Amt schon bei der bloßen mündlichen Benachrichtigung, dass in Zukunft eine Stelle angetreten wird, einfach mal sofort sämtliche Zahlungen einstellt. Dass das rechtswidrig ist und der darauf Angewiesene dann zwei Monate ohne Geld auskommen darf (ALG II kommt im Voraus, Gehalt idR im Nachhinein) - geschenkt.
Tja und so war's wohl auch bei mir. Praktischerweise war meine Sachbearbeiterin gestern nicht erreichbar, die Vertretung ebenso wenig, sodass ich gestern Abend noch eine freundliche, aber bestimmte Mail geschrieben habe, in der noch einmal genau erklärt war, dass ich erst zum 20. März die neue Stelle antrete (war vorher schon bekannt) und dass das erste Gehalt folglich auch nicht vor April ausgezahlt wird und ich also noch Anspruch auf Leistungen im März habe. Heute Vormittag kam dann auch der Anruf mit der Nachricht, dass bis Freitag das Geld auf meinem Konto ist.
Ich will wirklich nicht undankbar wirken. Ich bin sehr dankbar für unseren Sozialstaat, aber auch Behörden haben sich an die Gesetzgebung zu halten und die schreibt klar und deutlich vor, dass Arbeitssuchende solange Unterstützung erhalten, bis sie ein Gehalt bekommen, dass die Mindestansprüche deckt. Letztendlich war das jetzt auch keine große Sache und wurde schnell gelöst. Trotzdem müssen meine Freundin und ich jetzt drei Tage quasi ohne Geld auskommen, weil sich ein übereifriger Beamter dachte, da ein paar Euro sparen zu können. Und das kotzt mich massiv an.
(Zur Info: ich lebe in einer Bedarfsgemeinschaft mit meiner berufstätigen Freundin, d.h. ihr Gehalt wird mit eingerechnet, sodass ich einen geringeren Satz bekomme. Und blöderweise kommt ihr Gehalt auch nicht zum Monatsersten; wir hätten also nicht erstmal damit klarkommen können.)