Beiträge von Klekcspomon_Oxofrmbl

    Sorry, wenn ich gerade zu faul zum Zitieren bin, aber zum Thema "Toleranz vs Intoleranz vs Akzeptanz":


    Auch mit der Definition von @Phazonis kann es eben keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben. Ich kann nicht tolerieren, dass jemand andere diskriminiert, denunziert und schädigt oder dazu aufruft. Solche Handlungen sind in einer toleranten Gesellschaft nicht zu dulden. Punkt.


    Ein anderes Thema ist, was nur in den Köpfen der Menschen vorgeht. Jeder darf natürlich heimlich Nazi sein (obwohl ich seine oder ihre Einstellung natürlich falsch finde), solange er oder sie nicht danach handelt. Versteht mich nicht falsch, auch dagegen sollte vorgegangen werden durch Aufklärung, Erziehung, Bildung ect., aber eine Geisteshaltung zu haben ist zum Glück nicht verboten, auch wenn sie vielleicht scheiße ist und das Handeln danach moralisch falsch oder sogar strafbar.

    Ich denke, es ist schon recht eindeutig, dass die Intention von linker Seite deutlich "besser" ist, an der Hirnrissigkeit von Gewalt zum jetztigen Zeitpunkt ändert das aber nichts.

    Hm, ich tu mir selber einfach schwer das zu sagen. Was ich probiert habe auszudrücken ist, dass es definitiv Leute gibt die Links- und Rechtsextremismus gleich schlimm finden. Daher bin ich der Meinung, dass man keine Aussagen machen sollte die bereits im Vorhinein davon ausgehen, dass Linksradikale besser sind als Rechtsradikale.

    Wir sind uns einig, dass Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz grundsätzlich falsche Ansichten sind oder? Und auch, dass es eine gute Sache ist, solche Ansichten abzulehnen. Oder? Das wollte ich nämlich ausdrücken.


    Ebendiese Intentionen sind verschieden zu bewerten. Gewalt als Mittel der Durchsetzung ist dagegen von Grund auf falsch, aber aus verschiedenen Gründen. Gewalt im Namen des Nationalismus und der Intoleranz ist falsch, weil sie versucht, Unrecht durchzusetzen und dabei die Grundrechte der Betroffenen verletzt. Gewalt um genau das zu verhindern ist - zum jetzigen Zeitpunkt - falsch, weil damit die rechte Position gestärkt wird, weil dadurch Gewalt als legitimes Mittel zur politischen Auseinadersetzung etabliert wird und weil eben auch hier die Grundrechte der Betroffenen verletzt werden (körperliche Unversehrtheit). Nicht falsch ist aber die Absicht dahinter, nämlich Unrecht zu verhindern.

    Sag doch einfach direkt: Links ist genauso schlimm wie Rechts. Das ist es nämlich was du mit dieser Aussage implizierst.

    Ich finde Rechtsradikale definitiv schlimmer als Linksradikale, aber das ist eine persönlich gefärbte Meinung. Ich finde nur, dass man Linksextremismus nicht als objektv besser als Rechtsextremismus darstellen kann.

    Ich denke, es ist schon recht eindeutig, dass die Intention von linker Seite deutlich "besser" ist, an der Hirnrissigkeit von Gewalt zum jetztigen Zeitpunkt ändert das aber nichts.

    wer Gewalt anwendet, der muss mit Gegengewalt rechnen.

    Auge um Auge much? In der unmittelbaren Situation stimme ich dir zu - Notwehr und Nothilfe sind vollkommen legitim, solange auf Verhältnismäßigkeit geachtet wird. Den Rechten auf's Maul geben, weil "die haben auch" ist rachsüchtig und Kindergartenlogik.

    Wenn alle anderen MIttel erschöpft sind. Wenn klar ist, dass kein Rechtstaat mehr existiert, wenn die Gewaltenteilung abgeschafft ist und die Bevölkerung oder Teile davon systematisch unterdrückt werden, wenn Menschen- und Grundrechte missachtet werden.
    Wenn keine Gesetze gegen Volksverhetzung helfen, dann sollten neue Gesetze her. In Deutschland funktioniert das ansich ganz gut, vielleicht muss mal wieder nachjustiert werden. Ich denke auch nicht, dass beide Seiten gleich schlimm sind, ich denke aber, dass Gewalt, solange es noch eine Alternative gibt, immer schlimm ist.
    Zum Zitat von King kann ich nur sagen, dass es natürlich keine Freiheit und Gerechtigkeit auf Raten geben kann, dass es bei solch fundamentalen Rechten keine Kompromisse geben kann. Aber wie gesagt, bei diesen Zuständen sind wir (noch) nicht. Die Situation ist aber auch schwer vergleichbar. Heute geht es nicht darum, einer unterdrückten Bevölkerungsgruppe ihre Rechte zuzusprechen, sondern darum, die Rechte einer oder mehrerer Gruppen zu erhalten (OK, wenn wir ehrlich sind gibt es vollständige Gleichberechtigung in vielen Bereichen noch nicht, aber mein Punkt ist hoffentlich klar).


    Dass wir uns richtig verstehen: es darf, es muss sogar Proteste geben und die müssen laut und unerbittlich sein, aber blinde Gewalt trägt nur zu weiterer Eskalation bei.


    @Matze Solche Fälle machen mich genauso wütend und fassungslos und auch mir geht da das Messer in der Hosentasche auf, aber alles Gewaltmonopol, das über Notwehr und -hilfe geht, muss beim Staat liegen. Ansonsten sind wir von Lynchjustiz nicht mehr weit entfernt. Das hört sich vielleicht zynisch an, aber solche Fälle gab es auch früher schon und wird es wahrscheinlich auch in Zukunft geben. Ich will das nicht relativieren, doch die Täter müssen nach dem Gesetz bestraft werden und zukünftige Fälle vor allem durch Aufklärung und Bildung verhindert werden. Was soll es helfen, einen Schläger zu verprügeln? Lass ihn ein paar Wochen im Krankenhaus liegen, solange kann er nichts anrichten. Und dann? Kommt er raus und ist stinksauer und sieht sein Feindbild bestätigt. Und von ihm können wir glaube ich nicht erwarten, dass er denkt, es wäre besser zu deeskalieren und den nächsten Ausländer/Linken/Schwulen nicht zu verdreschen.

    Rechtsextremismus braucht immer Feindbilder, also sorgt doch bitte dafür, dass ihr durch Gewalt nicht das nächste seid. Sagt eure Meinung, kritisiert und demonstriert, aber bleibt dabei friedlich und sollte jemand von der Rechten Seite irgendwann mal an seiner Ansicht zweifeln, dann heißt ihn willkommen und redet mit ihm, nur so lässt sich Rassismus bekämpfen.

    This. Die Rechte lebt doch schon zum Teil vom Feindbild des gewalttätigen Linksextremisten, das ist in Sachsen nicht anders als in den USA (wobei es da eher die verwöhnten College-Kids und die unzivilisierten Afroamerikaner sind - nach Auffassung der Rechten wohlgemerkt). Es werden doch jetzt schon auf 4- und 8chan massenhaft Videos geteilt in denen (vermeintliche) Linke Trump-Wählern die Fresse polieren. Die AfD behauptet jetzt schon, Poggenburg wäre an der Uni Magdeburg attackiert worden, obwohl die Aggression von seinen Brüllaffen ausging, mit Ausnahme des selten dämlichen Böllers. Es wird eine Epidemie von außer Rand und Band geratenen Antifa-Schlägern heraufbeschworen (auch bekannt als Wucherungen am deutschen Volkskörper, um im medizinischen Bild zu bleiben). Auf Facebook werden jetzt schon zig Horrorgeschichten von angeblichen Linksautonomen, die besorgte Bürger dreschen, verbreitet. Wenn jetzt noch tatsächliche Vorfälle dazu kommen, bestätigt das doch nur das Narrativ, das Kevin Normalfascho seit Jahren geifernd in die Welt hinausposaunt.


    Eine Kernbotschaft der progressiven und aufgeklärten Linken ist doch die Gewaltlosigkeit, die - ja - Überlegenheit über Menschen, die sich eben nicht mit Argumenten wehren können und das nicht nur aus schierer Blödheit, sondern weil ihre Ideen einfach inakzeptabel sind. Natürlich kann es keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben, doch wenn wir diese Grundprinzipien aufgeben, unterscheiden wir uns zumindest in der Methodik nicht mehr vom politischen Gegner. Vielleicht greife ich zu weit, aber sollen wir dann jetzt auch anfangen hübsche Fake-News zu basteln und Andere zu bedrohen? So ein bisschen doxen ist doch eigentlich auch weniger schlimm als körperliche Gewalt, von daher also OK oder? Ich will hier niemandem etwas unterstellen, aber Gewalt kann nur der letzte, der allerletzte Ausweg sein. Nämlich der gegen ein tatsächliches faschistisches, gewalttätiges Regime und davon sind wir, unserer wehrhaften Demokratie sei Dank, noch weit entfernt. Ja, auch in den USA, auch wenn die Lage dort langsam brenzlig wird. Dennoch gibt es auch immer wieder Lichtblicke, siehe gekipptes Einreiseverbot. Ich bin kein Freund der "Lasst ihn erst mal machen"-Riege, aber trotz aller Gefahren ist es nach zwei Wochen Amtszeit zu früh schon zu den Waffen zu rufen (wobei erwähnt sei, dass hier niemand zu Gewalt gegen die Trump-Administration aufgerufen hat).


    Von rechts wird ja auch immer wieder "argumentiert", die Linke sei arrogant und lebensfern und mit Formulierungen wie "Überlegenheit" befeuere ich diese Ansichten bestimmt auch ein Stück weit, aber dennoch halte ich das Gespräch immer noch für den besseren Weg. Mir hängt es auch zum Hals raus, ständig zu hören a) man solle doch das sog. Dritte Reich endlich mal hinter sich lassen und was denn b) die Alliierten alles für furchtbare Dinge getan hätten. Dagegen hilft nur Aufklärung, auch wenn die allermeisten von uns das Thema Nationalsozialismus mit Sicherheit gefühlte tausendmal in der Schule durchgekaut, aber dann muss es eben mit dem Betreffenden zum 1001. Mal durchgekaut werden. Sachlich, aber bestimmt, wie hier z.B. Natürlich ist das anstrengend und zehrt an den Nerven, aber Fakten sind immer noch besser als Fäuste. Lieber erkläre ich einem/r Fremden stundenlang übers Internet, was Quellenkritik ist, als ihm auf die Schnauze zu hauen (und auch nur ein ganz kleines Bisschen so, weil er/sie mich vmtl. komplett zusammenfalten würde). Mir ist freilich klar, dass man damit nicht alle erreichen wird bzw. dass dieser Zug bei einigen wahrscheinlich schon abgefahren ist, glaube aber, dass durch die Aufklärung derer, die dafür zumindest noch ein Stück weit empfänglich sind, die Zahl derer, die tatsächlich gefährlich werden könnten sehr viel geringer wird.

    Ich bin einfach nur entsetzt über Handlungsweise, Sprache und Kanäle des amerikanischen Präsidenten(!). Jemand stellt sich hinter geltendes Recht und wird entlassen, als Verräter bezeichnet und das ganze dann über Twitter(!) in simpelstem Grundschulenglisch der Öffentlichkeit mitgeteilt. Da ist doch heute jeder Klassensprecher professioneller.

    @MySc Mein Favorit ist z.Z. die New Bermuda. Absolut Hammer. Habe gestern übrigens Anagnorisis entdeckt. Bin noch nicht durch das Album durch, bin bis jetzt aber sehr angetan und obwohl musikalisch vielleicht nicht so viele Parallelen bestehen, könnte ich mir vorstellen, dass "Peripeteia" auch was für Deafheaven Fans ist.

    Wow, toller Thread! Ich habe 100 hetero und 100 cis-Gender geklickt, auch wenn es sich sehr nach "ICH BIN AUF GAR KEINEN FALL SCHWUL!einself!!" angefühlt hat.


    Aber, wie hier schon mehrmals geschrieben wurde, ist das Ganze ja auch immer Auslegungssache. Ich bin biologisch ein Mann und identifiziere mich auch als solcher, habe aber wirklich keinen Bock auf typische Geschlechterrollen, bzw. generell festgelegte Rollen für bestimmte Personengruppen ("Du darfst nur Metal hören und nichts Anderes!"). Von meiner Mutter habe ich in der Richtung auch nie Druck zu spüren bekommen. Mein Vater war da schon etwas anders. Zwar kann ich mich nicht exolizit an Sprüche darüber, was Jungs so alles machen (müssen) erinnern, aber eigentlich hätte er sich z.B. schon sehr gewünscht, dass ich Vereinsfußballer werde (habe dann immer nur mit ihm im Garten gespielt und ihm aufgrund absoluter Unfähigkeit regelmäßig die Schienbeine verdroschen - wie ein ganzer Mann!). Größtenteils liegt diese Einstellung bei ihm aber vor allem an der Erziehung (sehr patriarchal und auch gewalttätig, außerdem ist er der jüngere und vor allem aus Sicht des Vaters enttäuschende Sohn) und Ignoranz. Zwar schade, aber auch nicht wirklich besorgniserregend, glaube ich. Von manchem Bild, das viele von Männern haben fühle ich mich jedoch aktiv angegriffen. Wenn eine Frau vergewaltigt wird, kommen aus irgendeiner Höhle grundsätzlich die victim blamer, die meinen, ein Mann könne bei so einem Anblick doch gar nicht anders. Da komme eben der Trieb durch! - Fuck, nein! Ich habe mich sehr gut unter Kontrolle und wenn mich jemand als triebgesteuerten Neanderthaler sieht, kotzt mich das massiv an. Das ist natürlich nichts gegen den Schaden, den die betroffene Frau davon trägt, macht mich aber jedesmal aggressiv.


    Übrigens habe ich in meiner Jugend auch lange Haare getragen und wurde dafür bestimmt von den "Coolen" oft verarscht. Zum Glück war ich aber Teil einer kleinen "Metaller"-Clique, bei denen das zum guten Ton gehörte. Als schwul wurde ich aber trotzdem unzählige Male bezeichnet, muss zu meiner Schande aber zugeben, dass ich das damals auch oft als Beleidung benutzt habe - mea culpa!


    Heute umgebe ich mich schlicht nicht mit vielen Leuten, die ein veraltetes Geschlechterbild haben. Den meisten ist es schlicht egal, was man mag und was eben nicht. Interessanter wird es da schon bei den sexuellen Vorlieben. Ich persönlich könnte mir z.B. durchaus etwas mit einer trans-Frau vorstellen, Intimeres aber wohl nur post-operativ; einfach weil ich nun mal nicht auf männliche Genitalien stehe. Sorry für die Details, aber ich glaube, das sind Überlegungen, bei denen Otto Normalalphamale schon die Krise kriegen würde.

    The Hateful Eight


    Tarantinos achter Film ist handwerklich unverschämt gut gemacht, ist ein audiovisueller Hochgenuss und bietet starke Dialoge. Zudem sind alle Schauspieler, insbesondere Samuel L. Jackson und Kurt Russell, überzeugend und liefern sich gnadenlose Blick- und Wortgefechte. Die Handlung besitzt mit der langen Kutschenfahrt im Schneesturm eine fantastische Einführung und das folgende Kammerspiel ist packend inszeniert.


    Trotzdem hat mich "The Hateful Eight" ein wenig enttäuscht, denn das letzte Drittel fand ich sowohl von der Auflösung, als auch von dem viel zu übertriebenen Showdown nur so lala.

    Absolute Zustimmung. Habe ihn letzthin (auf deutsch) gesehen und wollte hier was dazu schreiben, aber das wäre quasi ein Plagiat ;)

    Falls ja muss sie entweder wirklich dumm sein oder sie schaut nie seine Formate, anders könnte ich mir das nicht erklären.

    Es gibt leider erschreckend viele Frauen, die exakt die gleiche Auffassung von sich selbst und anderen Frauen haben.

    Warum holt man sich Sky, wenn man dann jeden Film zig mal schaut? Warum fängt man grundsätzlich mindestens zehn Minuten nach Beginn mit einem Film an? Warum ist der Fernseher so leise gestellt, dass keine Sau was versteht? Warum hängt man während der Filme die ganze Zeit am Handy? Warum quatschen alle während des Films? WARUM ZUM FICK SCHAUT MAN EINEN EXTRA AUFGENOMMENEN FILM, WENN MAN IHN SCHON ZIG MAL GESEHEN HAT, WENN DER FERNSEHER SO LEISE GESTELLT IST, DASS KEINE SAU WAS VERSTEHT, HÄNGT DIE GANZE ZEIT AM HANDY UND QUATSCHT DIE GANZE ZEIT?


    Sind bei der Mutter meiner Freundin zu Besuch und The Jungle Book schau ich wohl daheim noch mal in Ruhe...