So, hier sind die Filme die ich zuletzt gesehen habe und über die ich gerne etwas schreiben möchte.
Zunächst einmal habe ich meine Reise im Metier der Stummfilme fortgesetzt, und kann berichten keineswegs dabei enttäuscht worden zu sein.
Von Buster Keaton habe ich gleich zwei Stück gesehen, The General und Steamboat Bill, Jr. Ersterer ist eine Action-/Liebesgeschichte angesiedelt im Amerikanischen Bürgerkrieg. Ich erlaube mir mal an dieser Stelle eine Review auf Rotten Tomatoes zu zitieren:
"The only problem is that Keaton was in the wrong side of the war." Auch heute noch höchst unterhaltsam. Dynamische Verfolgungsszenen auf Dampfloks, unterhaltsamer Slapstick, tolle Darsteller und ein noch heute beeindruckender Produktionsumfang. Hat sehr viel Spaß gemacht.
Von Steamboat Billy, Jr. war ich leider etwas enttäuscht. Er ist ebenfalls ein handwerklich toller Film, keine Frage, nur konnte er mich weniger überzeugen als The General es vermochte. Ich schätze das Setting im amerikanischen Süden war einfach nicht ganz mein Ding und der Slapstick konnte mich in geringerem Maße begeistern. Gut gefallen hat er mir trotzdem, und bei vielen anderen Leuten gilt er ja auch zurecht als großer Klassiker!
Weiter geht es mit Das Cabinet des Dr. Caligari. Meine Güte, was für ein Film. Die schauerliche, beunruhigende Atmosphäre und der romantische Horror den der Film aufbauen machen einen Heidenspaß, der Plot ist, ohne zu viel zu verraten, sehr schön durchdacht, und das expressionistische Setdesign ist einfach nur toll anzuschauen.
Lemon Tree habe ich mir auch angeschaut, diesmal ein moderner Film. Hierbei handelt es sich um um eine kleine, ruhig erzählte Geschichte um eine Zitronenplantagenbesitzerin in Palästina deren Bäume aufgrund eines nebenan eingezogenen Israelischen Ministers gefällt werden sollen. In klaren, kraftvollen Bildern wird hier durch mehrere ineinander verpflochtene Handlungsstränge für ein friedvolles Miteinander plädiert. Wenn ihr mich ist der Film eine feine, kleine Perle. Übrigens kann ich von Riklis auch wärmstens Dancing Arabs empfehlen, der ein ganz ähnliches Thema behandelt.
Desweiteren habe ich noch zwei Filme des Regiesseurs Wong Kar Wei geschaut, Chungking Express und 2046. Kurioserweise bedurfte es bei beiden Filmen zwei Versuche bis ich mit ihnen warm wurde.
Nun, die Filme doch zu schauen hat sich letztenendes mehr als gelohnt. Die hoch stilisierten, poetischen und einfach wunderschönen Bilder sowie die kryptisch erzählten und sich hauptsächlich um Liebe und Drama drehenden Plots vermochten es voll und ganz meinen Geschmack zu treffen. Wong und Doyle sind halt Meister ihres Fachs. Um zu verstehen wovon ich spreche muss man die Filme aber selbst gesehen haben.