Vielleicht haben es einige von euch schon mitbekommen, Alison Rapp wurde heute von Nintendo of America entlassen.
(http://www.neogaf.com/forum/showthread.php?t=1202524)
Kurze Einordnung der bisher passierten Dinge:
Gegen Marketing Mitarbeiterin Alison Rapp wurde ein Shitstorm initiiert, von "Gamergate" oder jedenfalls "Gamergate" nahen Gruppen. Die Vorwürfe waren, sie setzte sich für Pädophilie ein, sei Schuld an der Zensur von Nintendo Spielen in letzter Zeit (z.B. Fire Emblem) und sei radikale Feministen. Daraufhin wurde sie , wie z.B. auch Zoey Quinn, Opfer von massiven Beleidigungen und ähnlichem.
Weitere Infos: http://kotaku.com/the-ugly-new…eo-game-cultur-1762942381 ; http://kotaku.com/from-japan-w…ate-over-video-1747960323
Ich glaube jeder hier ist sich einig darüber, dass die Vorgehensweise ihrer, nennen wir sie mal Kritiker, vollkommen unangemessen ist. Keiner verdient es so fertig gemacht zu werden, egal was er mal gesagt hat.
Mir geht es in diesem Post aber eher um die inhaltliche Sache die dahinter steht, den der einheitliche Tenor bei Neogaf war, dass Nintendo auf jeden Fall an ihrer Seite hätte stehen müssen und sich nichts hätte aufdiktieren lassen dürfen.
Ich habe mir dafür mal ihr Essay durchgelesen, was sie 2011 geschrieben hat. In dem Essay setzt sie sich dafür den internationalen Druck auf Japan zu beenden, der darauf abzielt die Gesetzte gegen Kinderpornografie zu verschärfen. Eines der größten Probleme die ich mit ihrem Text hatte, war das sie nie klar trennt zwischen fiktiver Darstellung (Manga, Hentei etc.) und echter Darstellung. Über ersteres könnte man ja durchaus eine Diskussion führen, über echte Darstellung jedoch nicht (nach meiner Meinung). Sie spricht sich zwar einmal ganz klar gegen die Erstellung und Verbreitung realer Darstellung aus, jedoch nicht gegen ihren Besitz. Sie sagt außerdem, dass es keine Korrelation, also klaren Zusammenhang, von Kinderpornografie und Kindesmissbrauch gäbe. Kindesmissbrauch käme hauptsächlich durch soziale Probleme zustande. Sie begründet dass mit einer sozialwissenschaftlichen Theorie von "George Gerbners", wonach Menschen die brutale Filme schauen, zwar glauben dass die Welt brutaler sei, jedoch nicht selber brutaler handeln. Auch in dieser These muss ich ihr widersprechen, natürlich kommt ein großer Teil von Kindesmissbrauch durch soziale Probleme zustande, jedoch gibt es sicherlich auch Fälle in denen Kinder aus wirtschaftlichen Gründen ausgenutzt werden, um Kinderpornografie zu erstellen und zu verkaufen. Wo ein Markt ist, da ist auch ein Anbieter.
In einem großen Teil des Essays arbeitet sie sich dann noch an der Frage ab, in wie weit die USA überhaupt Forderungen an Japan stellen darf. Um ehrlich zu sein liest sich dieser Abschnitt nicht besonders gut und ist leider am schwammigsten formuliert.
(Essay: https://issuu.com/honorsreview/docs/volumeiv/33)
Zu ihren Essay kommen dann noch einige Tweets die sie in den Jahren 2011/2012 verfasst hat. (Nachzulesen hier: https://medium.com/@jkellytwit…s-656f9965c6e9#.5y3xrmubb ; Achtung auf den Artikel nichts geben, der ist nicht sachlich und extrem voreingenommen)
Natürlich kann jeder seine Meinung ändern und fünf Jahre sind eine lange Zeit, gerade in und nach einem Studium können sich viele Meinungen ändern. Ich bin letztendlich der Meinung, wenn sie heute noch zu den Dingen steht, die sie vor fünf Jahren gesagt und geschrieben hat, ist sie tatsächlich nicht tragbar, um bei Nintendo im Marketing zu arbeiten.
Was ist eure Meinung dazu?