Ich gehe hier mal ganz Allgemein auf ein paar der bisherigen Beiträge ein und rede/schreibe einfach von der Leber weg.
In einigen Schulen (auch Grundschulen) in Deutschland gibt es schon diverse "Notebook-" oder "Tablet-Klassen". Wobei nicht nur der Informatik-Unterricht darüber abgehalten wird. Eine "Modifizierung" der Systeme ist dabei nicht erforderlich, da es diverse Dienstleister auf den Markt gibt, die sogenannte "Classroom Management Systeme" für solche Zwecke anbieten. Hierzu muss in der Regel nur eine Software auf den entsprechenden Notebooks oder Tablets installiert werden, die alle Programme die zur Ablenkung dienen, einfach sperrt. Die Lizenzpreise solcher Produkte hält sich auch in Grenzen. Der Lehrer sieht dadurch zusätzlich das Geschehen aller Schüler auf seinen eigenen PC/Notebook oder Tablet. Hier kann also gezielt der Unterricht auch über das Tablet gesteuert werden. Vorteil ist, dass diese Programme auch kleine Spielereien bieten, um den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten und somit die Aufmerksamkeit der Schüler aufrecht zu erhalten. Die Akzeptanz und auch eigene Motivation bei den Schülern ist im Gegensatz zu den Lehrkräften im übrigen sehr hoch.
Da sich aber aufgrund des "Generationswechsels" auch die Akzeptanz der Lehrkräfte ändern wird, bieten auch schon diverse Buchverlage digitale Versionen ihrer Lehrmittel an, sei es der Klett-Verlag oder beispielweise Cornelsen. Ein riesen Vorteil dieser Angebote ist natürlich die "Update-Möglichkeiten" der Lehrmittel. Einen Klassensatz neuer Bücher oder einfach ein Update zu ordern, macht sowohl aus platztechnischen Gründen, als auch aus Kostengründen ein durchaus großen Unterschied (je nach Lizenzmodell). Zudem muss die Anschaffung von Tablet-Klassen das Schulbudget auch nicht zwangsläufig sprengen. Aufgrund der EDU-Preise (Bildungspreise) ist eine Anschaffung von mehreren Geräten natürlich um einiges günstiger, als für einen privaten oder kommerziellen Käufer. Welche Prioritäten hier gesetzt werden, entscheidet am Ende aber die Schule oder die Stadtverwaltung, über die in der Regel die Anschaffungen/Mittel genehmigt werden müssen. Wie viel Bildung in Deutschland wert ist, weiß natürlich jeder selber.
Bei dem Thema sollte man sich aber nicht zu sehr auf das Thema Buch vs. Tablet versteifen, denn ich selbst bin der Meinung, dass man die Buchform nicht gänzlich aus den Unterricht verbannen sollte. Eine deutliche Reduzierung wäre schön, aber ein gänzliches ausradieren halte ich für falsch.
Die größeren Vorteile bieten Digitale Medien hinsichtlich Tests, Aufgabenstellungen vor Ort oder zu Hause - sei es für den Schüler, Studenten oder auch Flüchtlingsteilnehmer, der ebenfalls nochmal die "Schulbank" drücken muss (Sprach- und Integrationskurse, Kompetenztests etc.). Aufgaben können zu Hause bequemer bearbeitet und abgegeben werden, Auswertungen finden automatisch statt (je nach Test/Aufgabenstellung) und die Leistungsübersicht ist für gewöhnlich natürlich eine Bessere. Für solche "Spielereien" braucht es natürlich erstmal Zeit für die Einrichtung, am Ende ist das Lernen aber um einiges nachhaltiger, als schlicht mit Zettel und Stift zu agieren. Dies behaupte ich nicht aufgrund einer Studie die ich vor Augen habe, sondern aus eigener Erfahrung mit diversen Systemen. In Fachhochschulen und Universitäten wird sowas auch schon weitreichend eingesetzt (mal gut, mal weniger gut
), aber im Schulbereich oder beim Thema Integrationskurse besteht auf jeden Fall noch Nachholbedarf.
Hemmschwellen wie die Einrichtung eines Accounts habe ich in der Praxis noch nie erlebt und diverse Didaktik-Seminare zu dem Thema funktionieren meiner Meinung nach nur selten, vor allem wenn sie von Pädagogen abgehalten werden, die oftmals selbst fernab der Praxis agieren. Möchte man sich wirklich über das Thema informieren, sollte man sich die Möglichkeiten auf Messen, wie zum Beispiel der Didacta zu Gemüte führen und zu den Verlagsständen und Dienstleistern wandern. Auch wenn hier natürlich die bestmögliche Umsetzung solcher Systeme aufgezeigt wird, bietet dies einen weitaus konstruktiveren Einblick, als trockene Didaktik-Seminare zu dem Thema. Man sieht wie weit das Thema in den Bereichen schon voran geschritten ist, bekommt Praxiseinblicke und wird wahrscheinlich um einiges besser sensibilisiert, als bei einem Didaktik-Seminar.
Ich glaube aber, dass ich mittlerweile völlig abschweife 
Auf alles bin ich, wie Eingangs erwähnt, nicht eingegangen. Wobei mir die Beiträge von @Rekhyt auch zu schwarzmalerisch sind und vieles in der Praxis auch nicht so schlimm ist, wie es hier vermutet wird (siehe Kosten, Umstellungs- und Arbeitsaufwand, Akzeptanz, Hemmschwellen etc.). Falls hier jemand noch speziellere Fragen oder Abschnitte dazu hat, auf die ich genauer eingehen soll - schießt bitte los. Gerne Antworte ich heute Abend oder morgen nochmal detaillierter dazu 