Toleranz gegenüber Intoleranz ist ein schwieriges Thema.
Ich tolleriere Meinungen solange, wie sie nicht menschenverachtend sind, dass bedeutet, dass ich jemanden der andere Pläne zum Thema Reichensteuer hat frei sprechen und demonstrieren lasse aber trotzdem gerne mit ihm diskutiere und mir mehrere Meinungen anhören.
Bei menschenverachtenden Äußerungen ist das anders. Nicht ohne Grund gibt es den Spruch ,,Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen."
Der nächsten zwei Sätze sind rein Fiktiv.
Wenn Nazi demonstrieren bin ich bei der Gegendemo. Egal ob es eine legale Demo ist, die vorher angekündigt wurde, oder ich mit einigen anderen den Nazis den Weg blockiere und mich somit Nazis als Ziel anbiete. Trotz dieser Einstellung wende ich keine Gewalt an! Ich bin Pazifist außer zur direkten(!) selbst- und fremdverteidigung.
Wenn sich jemand fremdenfeindlich außert gehe ich darauf ein und versuche die Person zu verstehen und aufzuklären.
Sollte sich die Person nicht einsichtig zeigen weise ich Bekannten von der Person darauf hin und entferne die Person aus meinem Freundeskreis.
Der Punkt ist aber gar nicht wie man etwas gegen Nazis tut, sondern dass man etwas tut. In einem Forum, wo alle gegen Nazis sind zu diskutieren bringt gar nichts!
Ich habe eine Person aus der Hooked-Community, welche sich immer negativ zur AfD im Forum geäußert hat zu einer bürgerlichen Demo gegen die AfD und zum Flyer verteilen (ebenfalls gegen die AfD) eingeladen. Die Person lehnte beides ab (,ist nichts für mich, sorry').
Ich mache der Person keinen direkten vorwurf, jedoch zeigt dies erneut, welchen Wert Diskussion in solchen Foren haben. Bei der letzten Antitrump Demo, bei der ich war waren mindestens 1000 Menschen. Das ist gut, jedoch sind wir beim Protest gegen den örtlichen Pegida-Ableger manchmal weniger als 50.
Mein Punkt ist, dass es wichtig ist etwas gegen Nazis zu tun und dabei sollte man sich nicht gegenseitig fertig machen, weil einem das Vorgehen und die Meinung anderer nicht passt. Ich demonstriere an der Seite von Kommunisten und Anarchisten gegen Nazis nicht weil ich an ihre Ideen glaube, sondern weil sie es schaffen umgangssprachlich den Arsch hoch zukriegen. Natürlich ist der Großteil meistens so wie ich für Demokratie. Trotzdem schicke ich weder die Kommunisten weg, noch den SPDler oder Leute, die Gewalt als legitimes Mittel ansehen (auch wenn ich hier versuche präventiv Gewalt zu verhindern). Ich habe sogar schon mal mit einer CDU Politkerin zusammen einen AfD Stand lahmgelegt.
Unsere Gesellschaft erlebt einen Rechtsruck. Nazis zünden Fluchtlingsheime an, der Brexit belastet ganz Europa und mit Trump ist ein rassistischer, sexistischer, islamophober Demagoge an der Macht, welcher dem IS in die Hände spielt.
Dagegen müssen wir alle einstehen, brüderlich egal welche Hautfarbe, Religion, Parteiangehörigkeit oder Vorstellung einer perfekten Welt. Lasst uns gemeinsam dagegen ankämpfen und dem ein Ende bereiten, statt immer nur auf einander loszugehen.
,,Schulter an Schulter Hand in Hand gegen Faschismus in jedem Land." (Ursprünglich türkischer Demospruch)