Konto der Zeitung ist in dem Sinne relativ, für die ARD spielt dies bspw. keine Rolle, die haben ihr festes Einkommen durch die GEZ und verdienen nichts daran, wenn jetzt jemand auf Tagesschau.de ein Artikel anklickt oder ein Bild in der Berichterstattung.
Ja, ich mag es auch nicht, wenn eine Situation künstlich hochgespielt wird um Sensationsjournalismus zu liefern, viel lieber hätte ich einmal am Vormittag eine Push Mitteilung auf dem Handy gehabt in welcher gestanden hätte, dass es ein Zugunglück gab und am Abend einen fundierten Bericht, so funktioniert nur unsere Gesellschaft leider nicht, welche diesen Sensations Journalismus braucht und wie die Geier am Handy hängen um Meldung nach Meldung zu bekommen und Bericht nach Bericht, aber das ist nochmal ein anderes Thema.
Warum ich schockierende Bilder in Ordnung finde? Im Prinzip hat das zwei Gründe, welche aufeinander basieren: sie sind näher an der Realität dran und sie lassen einem die Situation besser nachvollziehen. Näher an der Realität ist ganz logisch, einfach weil es die Realität ist. Wenn ich ein Bild habe, ist es besser für mich als eine für "normale" Menschen abstrakte Beschreibung im Kopf zu haben. Und ja, damit geht jeder anders um, einige Leute kommen mit solchen Bildern nicht klar und andere möchten sie, ich finde es wichtig, dass beides abgedeckt wird. Leider wird das in unserer Medien- und Presselandschaft nicht ausreichend gemacht, das einzige Medium welches für die etwas empfindlicheren einen vernünftigen Bericht übrig hatte war ZDF Heute und das dann auch noch mitten in der Nacht. Dennoch finde ich wichtig, dass die Bilder im Einklang mit den Opfern bzw. deren Angehörigen gezeigt werden, auch hier sollte es nicht wieder um Sensationsjournalismus gehen sondern um eine konstruktive Berichterstattung. Und ja, ich finde es besser, ein schreckliches Bild zu sehen, als ein Haufen Sätze zu hören. Für diese Erkenntnis kann ich ein tolles Beispiel nennen: Der Syrienkrieg war jahrelang für mich ein Konflikt mit Zahlen und Worten, xxx Rebellen dort, Gebietverlust der IS, Chemiewaffen von Assad usw., im besten Fall sah ich ab und zu ein zerstörtes Gebäude aber das wars. Es gab nichts, womit ich nachvollziehen konnte, was der Konflikte wirklich für die Menschen bedeutet was die Bilder sind, die sich diese Menschen täglich angucken und ertragen müssen. Ich bin dann im Internet auf eine Reportage gestoßen die knapp 2 Stunden ging, es war Propaganda für Assad von russischen Reportern aber die Reportage hat einiges hervorragend gemacht: Sie hat wirklich Schockbilder gezeigt, aber nie so, dass die Menschen zum Objekt wurden, sondern auch wenn sie tot waren, Mensch blieben. Die Reportage hat davor gewarnt, wenn sie solche Bilder zeigte, so, dass die etwas empfindlicheren auch rechtzeitig weggucken konnte. Seit dem ich diese Reportage gesehen habe bin ich zwar nicht Pro Assad, Putin und gegen die Westliche Wertegemeinschaft aber mir ist die Bedeutung des Krieges für die Menschen die dort Leben viel klarer geworden.