FLASHBACK
// 2013er Neuauflage zum Vergessen
Vorwort
Der nachfolgende Test wurde von mir schon in einem anderen Forum veröffentlicht. Da die Formatierung des besagten Forums mittlerweile broken ist, will ich das Ganze auch hier nochmal breittreten, auch wenn sich das Interesse sicherlich in Grenzen halten wird. Auch wenn der Kurztest in einigen Abschnitten etwas hölzern wirkt, würde ich mich über Feedback natürlich freuen.
Wie schon im Titel zu lesen, habe ich mich vor einiger Zeit an einen Kurztest zu Flashback gewagt, was seit Herbst 2013 auch im PSN-Store erhältlich ist. Flashback ist das Remake zum gleichnamigen Klassiker aus dem Jahr 1992. Das Original wurde vom französischen Entwicklerstudio Delphine Software ins Leben gerufen, die unter anderem auch für den Action-Adventure-Klassiker "Another World" verantwortlich sind. Vorab sei schon gesagt, dass Fans des Originals, aber auch unbedarfte Spieler nicht allzu viel von diesem neuen Aufguss erwarten sollten.
Alles beim Alten
Wie schon im Original befindet sich unser Hauptprotagonist Conrad Hart im Jahr 2142 und kommt einer Alien-Verschwörung auf die Schliche. Die fremden Wesen haben sich unter die Erdbevölkerung gemischt und menschliche Gestalt angenommen, um diese zu unterjochen. Was folgt ist schnell zusammengefasst, Conrad wird für seine Neugier eingesperrt und im Stile von Men in Black "geblitzdingst". Da Conrad aber den Braten schon vorher gerochen hat, war er so geistesgegenwärtig und hat sein Gedächtnis in einem Holo-Würfel abgespeichert. Nach diesen Ereignissen wagt Conrad die Flucht und findet sich letztendlich auf Titan, einer Kolonie der Erde wieder. Ab hier beginnt das Abenteuer für den Spieler.
Geschichten, die die Welt nicht braucht
Wer nun eine interessante und tiefgreifende Handlung erwartet, wird leider enttäuscht. Das Abenteuer wurde für das noch unverbrauchte Publikum ein wenig modernisiert, sodass sich neben der Story rund um die Verschwörung, noch die Freundin von Conrad "via Funk" hinzugesellt. Dank dieser Erweiterung wird man Zeuge von völlig unnötigen Dialogen und Details zu Conrads Liebesleben, die natürlich nichts zur Handlung beitragen. Damit nicht genug, hat man auch versucht Conrad selbst ein wenig "aufzupeppen". Dieser glänzt nun vor allem mit bescheuerten Einzeilern, das Ganze wirkt dabei wie aus einem schlechten B-Movie-Film. Der 16-Bit Conrad aus dem Original war um einiges sympathischer und dass trotz(!) der steifen Mimik.
Spielerische Mankos
Der erste Abschnitt des Spiels ist schön gestaltet und die Actioneinlagen halten sich wie schon im Klassiker in Grenzen. Das ändert sich im Laufe des Spiels aber recht schnell. Schon die nächsten Level weisen deutlich mehr Gegner auf, als man das vom Original gewohnt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Steuerung an einigen Stellen hakt und vereinzelte Passagen verbuggt sein können. Nicht selten kam es vor, dass Conrad von tödlichen Laserstrahlen niedergestreckt wurde, obwohl sich dieser schon längst hinter einer schützenden Wand befunden hat. Trotz der einfach gehaltenen Steuerung entsteht durch die angesprochenen Schwächen kein richtiger Spielfluss, die dumme und vorhersehbare KI hilft hier auch nur bedingt weiter.
Auch die zusätzlichen RPG-Elemente werten das Geschehen nicht auf, da es gegenüber den Gegnern keine wirklichen Vorteile bringt und auch für das Spielgeschehen völlig bedeutungslos ist. Ebenfalls unbeholfen wirkt der Versuch, einen Jetbike-Abschnitt einzubauen. Dieser bringt zwar kurze Abwechslung, setzt spielerisch aber auch keine Glanzpunkte. An diesen Stellen haben die Entwickler und Storyboard-Schreiber einfach versucht das Spiel noch ein wenig aufzublasen. Leider hat sich aber wohl keiner darüber Gedanken gemacht, wie sinnvoll sich diese Erweiterungen letztendlich einfügen. Einzig die hinzugekommenen Trainingspassagen, in dem man ein paar Kniffe und die Steuerung verinnerlichen kann, empfand ich als sinnvolle Dreingabe.
Trotz der ganzen Erweiterungen, sowohl in der Handlung, als auch im Gameplay, braucht man für einen Durchgang wohl nicht länger als fünf Stunden. Der Schwierigkeitsgrad ist hierbei aber wenigstens auf einem guten Mittelmaß, sodass man sich nicht gänzlich unterfordert fühlen muss.
Ansprechende Optik
Nach all der negativen Kritik muss man dem Spiel zumindest zu Gute halten, dass es rein optisch recht ansehnlich ist. Um das futuristische Setting noch etwas aufzulockern, wurden neben einigen Passagen, auch Tiere in die einzelnen Abschnitte integriert. Dadurch wirkt die 2.5D Optik sogar recht lebendig. Auch bieten die einzelnen Level abwechslungsreiche Locations und halten sich dabei weitestgehend an das Original. Als Fan des Klassikers war ich vor allem vom letzten Abschnitt begeistert.
Fazit
Neben der verschlimmbessernden Handlung und den dümmlichen Dialogen, weist das Game auch spielerisch einige Schwächen auf. Das unnötige Skill-System, die verbuggten Level-Abschnitte, die altbackene und manchmal hakelige Steuerung tragen nicht gerade zum Spielspaß bei. Aus diesen Gründen ist Flashback nur bedingt empfehlenswert. Dank des niedrigen Preises, des interessanten Sci-Fi-Settings und der Hinzugabe des Originals, können die Mutigen unter euch aber ruhig einen Blick riskieren.
4.5/10