Das Internet muss für alle offen bleiben

  • So, ich will mal das Thema ein bisschen ändern und ein anderes Statement machen:


    Hatte heute die Diskussion unter Freunden und da das momentan in der Schweiz sehr stark diskutiert wird, möchte ich meine Meinung kundtun:


    Wir müssen sicherstellen, dass das Internet weiterhin für alle offen bleibt.

    Ich verstehe es einfach nicht, wie man damit argumentieren kann, dass das Internet gefährlich sei und eine gewisse Kontrolle und sogar auch Zensur nötig sei. Klar gibts im Internet viel Trash und Junk, aber den muss man selbst lernen rauszufiltern. Ich denke, in der heutigen Zeit ist das einfach eine Fähigkeit, die man haben muss. Wenn ich nur schon sehe, wie viel Information und teilweise auch Wissen uns heute in der Hosentasche zur Verfügung steht, frage ich mich manchmal echt wie das vor 50 Jahren noch war. Wir sind effizienter geworden und klar gibt es auch Nachteile wie die damit einhergehende Abhängigkeit, aber das ist für mich das weitaus kleinere Übel. Und wenn ich auch schaue, wie das Internet es Menschen in einem diktatorisch regierten Land erlaubt über ihre Zensurgrenzen herauszuwachsen und auf Missstände aufmerksam zu machen, dann will ich das nie mehr missen. Das Internet gab ja nur schon vielen Dissidenten in China oder Indien ein Sprachrohr, welches sie früher nie hatten.


    Im Zusammenhang mit dem, finde ich es auch toll, dass hier die grosse Kammer schon mal für ein Ja zur Netzneutralität gestimmt hat und wir nur noch auf das Ja der etwas konservativeren kleinen Kammer warten...


  • Ich verstehe es einfach nicht, wie man damit argumentieren kann, dass das Internet gefährlich sei.

    Naja überleg mal was du wenn du willst alles im Internet finden/kaufen/downloaden usw kannst.
    JEDER hier kann sich einfach jede Droge kaufen (auch so zeug wie KO tropfen ), fast jede Waffe die du möchtest kannst du dir bis nächste Woche nach hause bestellen ( auch ein Maschinengewehr zb )


    Ein EX freund von mir hat mir mal so eine Seite gezeigt das war wie Ebay für Drogen und Waffen und er hat sich da gras und extasy bestellt das kam auch bei ihm an...


    Denn kommen noch so Sachen wie Kinderpornos und Menschenhandel dazu, all diese Dinge ( und viele mehr ) macht das Internet ungeheuer einfach


    Klar nehmen wir mal an man kann sich zb auch im echten ne waffe besorgen, aber das ist bei weitem schwerer und du brauchst da sicher kontakte.


    Also mir macht das ganze schon Sorgen und es geht ja immer mehr, bsp 3D Drucker ...

  • Ein EX freund von mir hat mir mal so eine Seite gezeigt das war wie Ebay für Drogen und Waffen und er hat sich da gras und extasy bestellt das kam auch bei ihm an...

    Solche Seiten wie Shiny Flakes oder Silkroad sind aber nicht einfach so über ne URL erreichbar.
    Es gehört schon einiges an Aufwand dazu, die Seiten zu erreichen. Durch nen normale Googleanfrage wie "Drogen kaufen" findet man sie jedenfalls nicht.
    Das der Kauf von illegalen Drogen und Waffen nichts gutes ist, hat aber nichts mit dem Internet zu tun. Wenn du dir das Zeug auf der Straße holst, ist das genauso verboten.
    Zudem ist es denkbar schwer solche Seiten einfach aus dem Netz zu nehmen, da sie sich penibel darum kümmern, sich gegen so etwas zu schützen. Teilweise wird gegen diese Seiten auch schon ermittelt und sie wurden schon abgeschalten, woraufhin sie ein paar Tage später wieder online waren.


    Die Internetzensur die notalda aber anspricht, bezieht sich auf andere Seiten. Seiten im "WorldWideWeb". Nicht im Usenet oder Darknet. Und da stimme ich ihm zu. Internetzensur ist uncool und darf nicht passieren.


    Meiner Meinung nach reguliert das Internet sich da sehr gut selbst.
    Wer Seiten zu Thema XY finden will, wird sie finden. Sie existieren. Wer sie aber nicht finden will, wird vermutlich auch nicht darauf stoßen.
    Das Argument, dass Kinder oder Jugendliche "versehentlich" darauf klicken könnten, rechtfertigt noch lange keine Zensur.
    Statt etwas zu verbieten, und der Thematik einen neuen Reiz zu schaffen, sollte eher Aufklärung geleistet werden. Viel zu viele Jugendliche hängen im Internet auf Seiten rum, auf denen sie (noch) nicht rumhängen sollten, weil ihre Eltern einfach keine Ahnung vom Internet haben und sie einfach machen lassen.
    Woher ich das weiß? Ich war auch einer davon.
    Aber ich glaube, dass sich das in den nächsten Jahren von selbst regulieren wird.
    Das Internet ist noch jung. Wir sind die ersten, die damit aufwachsen und so viel damit zu tun haben.
    Die Eltern unserer Kinder wissen also Bescheid, was im Internet abgeht und können die Aufklärung leisten, die uns gefehlt hat.

  • Kleine Sache bezüglich der Netzneutralität:
    Das hanebüchene ist ja, dass wir das Leistungsschutzrecht für Presseverleger haben, weil die Zeitungsverlage der Regierung genug Geld in den Arsch gepustet haben Google so böse ist und sein Quasimonopol ausnutzt, um die armen Zeitungsverlage zu unterdrücken.Andererseits wollen wir aber jetzt die Netzneutralität abschaffen, was dazu führt, dass es Startups unmöglich gemacht wird, diese Monopole anzugreifen.
    Auf so einen Schizophrenen Quatsch können auch nur Politiker kommen.



    Und jetzt zum Thema Gefahren des freien Internets...
    Was mir am Internet "Angst" macht, ist eigentlich nichtmal das Deep-/Darknet, sondern die dunklen "Abgründe" des www. Fürs Darknet brauch ich erst spezielle Software und muss mich recht tief mit der Materie beschäftigen, über die Abgründe des www kann man meiner Meinung nach schon mal stolpern...
    GamerGate, das als Raid von 4chan/v/ gestartet wurde, Doxxing usw...


    Kleines Beispiel:
    Ich halte Anonymous an sich für ne klasse Sache , weil die sich ursprünglich "gegründet" haben, um Scientology das Leben schwer zu machen.
    Im letzen Jahr gabs dann aber die Sache, dass eine PR-Firma, die für Rockstar geabreitet hat, gehackt wurde und zwar von Anonymous. Zwar kann sich selbstverstänlich jeder als Anonymous bezeichnen, aber darum gehts hier nicht. (Die selbe Firma hat btw später versucht, Anonymous die Schuld für The Fappening anzuhängen)
    In dem Moment hab ich mich gefragt: "who watches the watchmen"?
    Es ist ja schön, dass wir selbsternannte Wächter haben, aber wer sorgt dafür, dass die nicht zu weit gehen? Aus diesem Grund finde ich schon, dass es eine gewisse Kontrolle braucht, die "Offline-Gesetze" müssen halt für das Netz angepasst werden und auch durchgeführt werden...


    Das sollte dann aber natürlich nicht so weit gehen, dass zensiert wird, denn nichtsdestotrotz sehe ich es so, dass das Internet (im Rahmen gültiger Gesetze) frei bleiben sollte.

  • Die Frage dabei ist halt, welches Gesetz dann angewendet wird. das Worldwide im Namen sagt ja schon, dass es (theoretisch) weltweit verfügbar ist. Wessen Gesetze sind denn dann gültig. gilt das deutsche Recht dann nur für Straftaten in Deutschland? Was wenn der Täter in den USA und das Opfer in Deutschland sitzt und es 2 verschiedene Regelungen gibt.
    Das ist (zumindest aktuell) alles viel zu schwammig. Zumal es immer noch sehr viele Grauzonen gibt.


    Zudem wird bereits gegen "Hacker" ermittelt. Nur ist es eben denkbar schwerer dagegen vorzugehen, als bei echten Verbrechen.


    Bei Dingen wie Gamergate und Doxing, die du hier nennst, hilft Aufklärung meiner Meinung nach schon sehr viel. Wer z.B. keine Daten veröffentlicht, kann auch nicht gedoxt (nennt man das so?) werden.

  • Bezüglich der Gesetze wollte ich eigentlich noch schreiben, hab ich aber scheinbar vergessen ^^
    Da muss man sich natürlich international auf gemeinsame Grundlagen verständigen, da hast du völlig Recht, dass das nicht mit nationalen Gesetzen funktioniert.


    Bei allem was in die Richtung Cybermobbing geht bin ich mir aber halt leider nich so sicher, obs da mit Aufklärung getan ist...

  • Ich gehöre auch zu denen die Seiten besucht hat, die ich noch nicht besuchen hätte sollen. Das war ja damals der Reiz des Internets. Ich glaube aber auch, dass die neue Generation Eltern hat, die sich durchaus mit dem Internet und seinen Gefahren auskennen und deshalb eine Kontrolle bei den Kindern im Gegensatz zu unseren Eltern durchführen können. Klar man findet alles irgendwie, vieles auch ohne Darknet, aber gehört da eine gewisse internettechnische Kompetenz heutzutage dazu?


    Für ältere Leute mag es schwer sein Spam und Phishingmails zu erkennen, aber ich denke heute muss sich jeder, der E-Banking und Paypal benutzt, bewusst sein, dass es da auch Leute gibt, die Unwissende abgreifen wollen. Deshalb Aufklärung und Bildung in diesem Bereich. In meinem Vertrag bei der Bank steht sogar, dass sie nicht haften, falls ich auf eine solche Mail reinfalle und dass sie mir eine gewisse Kompetenz in diesem Bereich vorschreiben, um überhaupt einen Vertrag gültig machen zu können. Klar interessiert das niemanden, aber das ist den Leuten durchaus bewusst.


    Ich war selbst auch überrascht, als ein Bekannter übers Darknet 50g Gras bestellt hat und das bei ihm einfach so per Post angekommen ist... Aber falls da etwas schief gegangen wäre, dann war er definitv selbst schuld und sich jederzeit auch der Gefahren bewusst. Da kann man nicht mit dem Internet als Ursache für die Gefahr argumentieren.