Gestern Abend habe ich das Ende der vierten Staffel von OITNB gesehen. Und was soll ich sagen? Es hat mich echt weggeblasen. Fast traditionell ist diese Staffel etwas lahm gestartet, nahm dann aber echt fahrt auf und wurde (insbesondere eben durch das Ende) zur meiner Meinung nach besten, bisher.
Ich finde es unfassbar, wie sehr die Serie es am Ende schafft, dass es wirklich kein Richtig und Falsch, kein Gut und Böse gibt. Es gibt "böse" Figuren, aber bei den Grundkonflikten gibt es einfach keine Seite.
Da tötet ein eigentlich sehr guter Mensch (Bayley), der vom Knastdienst zerstört wird, einen beliebten Charakter (Poussey). Man ist einerseits wütend, wie auch eben ihre Freunde. Andererseits weiß man, dass Bayley eigentlich ein guter Mensch ist und nur überreagiert hat. Caputo hält zu Bayley und stößt ihren Freunden damit brutal vor dem Kopf. Wer kann da entscheiden, was richtig und was falsch ist? Dann setzt die Serie noch eine zweite Ebene drauf und schafft während der Ausschreitungen die nächste Zwickmühle. Daya bekommt per Zufall eine Waffe in die Finger und hat die Möglichkeit das fieseste Schwein der Staffel abzuknallen. Man hätte schon seine Freude daran, wenn der Charakter seine Strafe bekommt, aber man weiß auch, dass Daya dann für vielleicht Jahrzehnte im Knast sitzen wird.
Dazu kommt noch das Drama mit Sam Healy, das mir ziemlich an die Nieren geht.
Wie seht ihr das? Habe ich mich da in etwas rein gesteigert oder findet ihr auch, dass diese Serie es (wie nur ganz wenige) geschafft hat ein moralisches Dilemma aufzubauen, das ich in der Serienlandschaft nur selten gesehen habe.