The Order 1886 Review: Will It Blend?

  • Grundsätzlich: Jeder muss den Kauf natürlich für sich selbst abschätzen. Und du hast recht, dass man die Bewertungen von Kritikern nicht "überbewerten" sollte. Dazu gehört allerdings zu wissen, unter welchem Aspekt und unter welchen Präferenzen ein Rezensent urteilt: Robin urteilt als Spieler, der einen Deckungsshooter spielen (!) möchte. Und für solche Spieler bietet das Spiel "The Order 1886" nun einmal einfach zu wenig. Punkt! Keine spielerischen Freiheiten (Auswahl der Waffen, keine unterschiedlichen Lösungswege- es fehlt die Möglichkeit, sein eigenes Ego ins Spiel einfließen zu lassen), schlechte KI.


    Ok, man könnte das "Spiel" auch als interaktiven Film bewerten, bei der man, wie du sagst, schöne Umgebung und ruhige Momente genießen kann, aber erstens wird das Spiel selbst so nicht einmal beworben (es wird als Action-Shooter angepriesen) und zum anderen lässt es unter diesem Aspekt viel zu wenig Interaktion zu. Wie Robin auch schon sagt, die Telltale Games oder Titel wie "Heavy Rain" oder selbst noch "Beyond: Two Souls" zeigen, was dann mindestens der Fall sein sollte. Ich habe mir jetzt ein paar Gameplayvideos angeschaut. Und auch dieser Aspekt fällt tatsächlich leider zu gering aus. Es gibt keine Story-Veränderungen, nein, nicht mal der Ablauf bestimmter, unumgänglicher Plotmomente verändert sich (was Telltale z.B. gerne macht). Der "Film" "The Order 1886" verhält sich ungefähr so, als würdest du für die "Herr der Ringe"-Trilogie 70 Euro zahlen und hin und wieder darfst du den x-Button drücken, damit der Film weiterläuft. Drückst du nicht, bricht der Film einfach nur ab. Im Gegensatz zu Herr der Ringe wartet bei "The Order 1886" aber noch nicht einmal eine abgeschlossene, befriedigende Handlung auf dich. Es ist nur eine Epsisode, die leider kaum Immersion erzeugt, weil du prinzipiell nichts zu entscheiden hast.


    Bei aller Liebe zu Idee und zu den Entwicklern. Erstens ist der Preis nicht gerechtfertigt. Und zweitens hat sich "The Order 1886" zwischen die Stühle gesetzt und den Spagat leider nicht gemeistern. Zu wenig Gameplay, zu wenig interaktive Story. Und die Grafik reißt es nicht raus. Es ist ein spielerischer Film, für den man 70 Euro zahlen soll, dessen absehbarer "Wiederguckreiz" allerdings sehr gering ausfällt (denn abgesehen von der Handlung, betrachtet man das Spiel als Film, welchen Ansprüchen würde es an Regiearbeit, Schauspielerleistung, Kameraführung, Schnitt genügen?...). Robin bringt das imho sehr deutlich und absolut nachvollziehbar zum Ausdruck. Ich bin über das Urteil selbst erschrocken, aber dankbar (hätte den Titel auch so gerne gut finden wollen). Es hat mich vor einer Fehlinvestition bewahrt. Schade und traurig, das es andernorts (andere Onlinemagazine) nicht so deutlich erwähnt wird. Da wird viel zu sehr relativiert. Daher an Robin: thx, und weiter so!


    P.S.: Wenn du eher ruhig erzählte Adventures/interaktive Filme magst, dann schau dir mal Life is Strange an. Könnte passen (auch wenn die Grafik nicht ganz so bombastisch ist).

  • Ich will eigentlich garnicht viel zu deinem Kommentar sagen, nur eins:


    Unbefriedigende Storyenden mit dem Beignn eines Mehrteilers zu begründen ist in meinen Augen vor Allem eines - eine stinkfaule Ausrede! Für den Eindruck des einzelnen Spiels zählt jetzt im Moment auch nur die Story dieses Spiels, nicht das, was mit einem irgendwann eventuell erscheinenden zweiten bis drölfzigstem Teil erzählt werden könnte.
    Das ist doch genau die selbe Ausflucht wie bei Destiny, als die Leute meinten, dass der geringe Umfang ja noch erweitert wird. Wenn das aber so passiert, dass dafür seperat noch bezahlt werden muss, dann sollte das Fehlen dieser Inhalte in einer Review angesprochen werden (dürfen). Auch und insbesondere bei fehlenden bzw. unbefriedigenden Enden.


    P.S.:
    Was ist denn, wenn sich The Order so scheiße verkauft, dass sich ein zweiter Teil nicht lohnt? Dann steht das Spiel für sich alleine da mit einem beschissenen Ende, denk mal darüber nach...

  • Klar das mit dem unbefriedigenden Ende ist ärgerlicher, so weit bin ich aber noch nicht. Man kann aber auch nicht sagen, dass das gesammte Spiel scheiße ist, nur, weil das Ende beschissen ist.
    Was mich einfach stört ist, dass das Spiel als komplett missglückt dargestellt wird und dem ist definitiv nicht so. Ich hab jetzt meine erste Stunde gespielt und die war gut und interessant, das Areal war weitläufig und ein bisschen Exploration war auch super stimmig.
    Und ich finde nicht, dass das eine faule Ausrede ist, Bücher öffnen doch auch häufig im ersten Teil viele Handlungsstränge und schließen die nicht komplett ab und ich verlange dann doch auch nicht meine 20€ zurück.
    Und ich kann auch komplett nachvollziehen, dass Kritik geübt wird, subjektiv wie objektiv. Ich frage mich nur was die Reviewer erwartet haben, weil die Entwickler doch relativ genau in ihren Aussagen waren, was dieses Spiel werden würde.
    Ich gebe einem Bilderbuch doch auch keine schlechte Wertung, weil zu wenig Text drin war.
    Dieses Spiel mag vielleicht nicht für jeden etwas sein, aber für diejenigen, die sich darauf gefreut haben, kann es doch trotzdem gut sein.
    So einen total Veriss hätte ich bei AC Unity erwartet, weil das Spiel weder inhaltlich noch technisch gut war, aber selbst da war man noch differenziert in der Kritik. Hier ist das einfach flächendeckend plakatives Schlechtreden und das hat The Order meiner Meinung nach echt nicht verdient.
    Man kann darüber streiten ob es jetzt seine 60€ Wert ist oder nicht. Ich habe bei Gamestop AC Unity und Shadow of Mordor abgegeben, weil ich die eh nie wieder spielen werde und habe das Spiel für einen 10er bekommen.
    Außerdem sollte ein Kritiker doch beim bewerten über dem Preis stehen, dafür bekommt er das Spiel doch schließlich als Pressemuster und dann wäre es doch auch nicht schlimm zu sagen, ist ein okayes bis gutes Spiel, das aber seinen Einkaufswert nicht wert ist, weil es zu wenig Umfang bietet. Von so einer Kritik habe ich doch was als Endnutzer. Nach Robins Review wäre das Spiel aber noch nicht mal zwei lose Hosenknöpfe und nen halbangebissenen Apfel wert und das kann ich einfach nicht verstehen, weil das Spiel genau das bietet was es verspricht, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

  • er zeigt wirklich sehr gut das es kein Spiel sondern viel mehr ein interaktiver Film das schreckt dich scheinbar nicht ab gut aber wenn dann auch noch die Handlung konfus ist und am ende nicht mal zufriedend stellend ist warum sollte man es dann überhaupt spielen ?
    das hat wenig mit dem preis zu tun aber in anbetracht der kurzen spielzeit ist der preis echt eine frechtheit und nciht viel mehr als eine überteuerte grafik demo.


    klar könnte man sagen man geht ins kino für 20€ und da macht man auch nicht s aber da wird man aber auch nicht durch qte und Shooter passagen (die wie man in seinem Video sieht wirklich stumpfsinig und ohne viel bewgungspielraum )aus der handlung gerissen.


    Der Vergleich mit dem Buch hängt übrigens sehr da man einen Film oder ein Spiel nicht mit einem Buch vergleichen kann da man im Buch wesentlich mehr platz hat um es mit Inhalt zu füllen

  • Erstmal: Danke, dass du dich so ausführlich mit dem Video befasst :) Ich hätte allerdings selbst einen großen Kritikpunkt: Du schreibst all dies, hast das Spiel aber erst eine Stunde lang gespielt - da ist es dir schlicht noch nicht möglich, meine Kritikpunkte nachzuvollziehen. Nach der ersten Stunde war ich auch noch in erster Linie dabei, mit heruntergeklappter Kinnlade die Grafik zu bestaunen.


    Meine Kritik zur Story, den Stealth-Sektionen, der fehlenden Abwechslung, dem miesen Pacing, der strunzdummen KI, mangelnden Waffenauswahl und veralteten Level-Design ist für dich da schlicht noch nicht ersichtlich, weil du all dies nach einer Stunde schlicht noch nicht erlebt hast.

  • Life is Strange finde ich tatsächlich fantastisch, kann die nächste Episode auch kaum erwarten.
    Ich kann deine Punkte auch komplett nachvollziehen, sie sprechen mich aber nicht an. Wenn ich Interaktion haben möchte dann spiele ich ein Telltale Spiel, und erfreue mich an der Geschichte und meinen Entscheidungen. Ich finde zum Beispiel aber, dass sich die Telltale Spiele ganz furchtbar steuern (habe nur Komsolen) und dass sie so häßlich sind, dass sie mir die Immersion zerstören. Life is Strange ist da bedeutend besser, auch einfach, weil Dontnod einen besseren Blick fürs filmische hat als Telltale. Ich wünsche mir jetzt gerade aber ein filmreif inzeniertes Spiel, dass nichts mit David Cage zu tun hat und mir einfach seine Geschichte erzählt. Ich liebe TLOU Geschichte, kann das Gameplay aber nicht sonderlich leiden und diese Geschichte gefällt mir auch ohne Interaktion und unterschiedlich Storyausgänge.
    The Order bietet für mich gerade einfach den besten Kompromiss zwischen Story, Interaktivität und Inzenierung. Es steht außer Frage, dass eine Symbiose von Telltale, RAD und Epic eventuell das Spiel wäre, was ich mir wünsche und was von Kritikern sicherlich auch besser angenommen werden würde, das ändert aber nichts daran, dass ich Spaß mit The Order habe und dass es meine Erwartungen erfüllt.
    Und klar bin ich froh, dass Robin dich vor einer vermeintlichen Fehlinvestition bewahrt hat, scheinbar hast du dir etwas anderes erhofft. Ich habe aber nie damit gerechnet, dass The Order ein Deckungsshooter sondergleichen wird und habe auch nie mit viel Interaktion gerechnet und ich stehe auch dazu und sage, dass das alles kommuniziert wurde, ich mir also nicht erklären kann, wie man etwas anderes erwarten konnte.
    Ich fühle mich jetzt einfach nur ein bisschen angegriffen von dem Review, weil es das Spiel einfach undifferenziert schlecht macht und auch mich, den das Spiel immer noch interresiert, dumm dastehen lässt.
    Zum Preispunkt, ich tausche meine Spiele häufig ein oder verkaufe sie wieder, außerdem kaufe ich nicht so häufig Spiele. Sprich wenn mich etwas interresiert, dann kauf ich es meistens sofort und verzichte dann lieber auf zwei Spiele die mich nur so halb interresieren, dafür aber günstiger wären.
    Ich hoffe einfach nur, dass du vielleicht mal in das Spiel schaust, wenn es günstiger ist oder es bei PS+ verschenkt wird und du dir dein Interresse nicht komplett durch die Reviews vernichten lassen hast, weil das hat The Order wirklich nicht verdient. Es ist wirklich gut in dem was es versucht!

  • Auch wenn das jetzt langsam zu weit führt, würde ich einen Film als visualisiertes Buch und ein Spiel als interaktiven Film bezeichnen (die Interaktivität hängt ganz vom Genre ab).
    Und Robin hat schon recht, ich spiele das Spiel erstmal zu Ende und schrei dann nochmal, wenn es was auszusetzen gibt.

  • Auch Dir ein "Danke", dass du dich so mit den Kommentaren auseinandersetzt. Und ich gebe dir Recht, dass sich meine Auffassung gegeüber dem Spiel noch veränderen kann. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass, so idiotisch es einem auch vorkommen mag, es für alles eine Nische gibt und warum sollte The Order jetzt nicht meine Nische getroffen haben?

  • Ok, dich nervt der Totalveriss. Aber ist das ein Wunder? Es gibt doch gängige Konventionen, die ein Spiel erfüllen sollte. The Order 1886 erfüllt ganz objektiv weder die gängigen Konventionen, noch hat es Alleinstellungsmerkmale, die so hervorstechen, das man all die spielerischen Mängel zurückstellt. Und nein, gute Grafik ist in einem Spiel in diesem Zusammenhang kein Alleinstellungsmerkmal. Aber vielleicht solltest du es auch erst mal durchspielen. Wenn du es dann immer noch gut findest, ist das ja auch prima. Ich selbst werde es wohl kaum noch in die Hand nehmen. Meine Erwartungen an ein solches Spiel sind halt andere. Wenn die Nachfolgeepisoden bezüglich Gameplay besser sind, ok, dann vielleicht der Vollständigkeit halber. Aber bis dato dürften viele andere, spielerisch deutlich bessere Titel draußen sein, die grafisch gesehen auch was hermachen. Ich fürchte, dass in einem Jahr keiner mehr über The Order reden wird... Und jetzt mal ehrlich, wäre das schlimm? Ok, cooles Universum, aber sonst? Mensch, es gibt so viele Spiele die jährlich erscheinen, warum sich mit einem Spiel aufhalten, das eher so lala ist? Nur wegen der Grafik? Wegen einer hin - und wieder nett erzählten Story? Ich war schon gehyped, als ich die ersten Bilder/Videos zum Spiel gesehen habe. Und ich bin umso enttäuschter, dass es nicht der Knaller geworden ist, wie erhofft. Aber warum sich jetzt mit diesem Titel aufhalten? So tun, als wäre er doch irgendwie gut? Wenn dich das "Spiel" bis zum Ende gut unterhalten hat, prima. Ansonsten keine falschen Sentimentalitäten. Was nix is, kommt vom Tisch bzw. nicht mal drauf. Und weiter. Es gibt ohnehin schon viel zu viele gute Spiele und viel zu wenig Zeit, diese auch mal zu zocken.


    P.S.: bezüglich TLOU: schöne Story (finde auch, das ein Ende reicht), sieht remastered cool aus, war aber nach dem Hype spielerisch gesehen etwas entäuscht. Die Level sind einfach zu repititiv aufgebaut, in denen der Fokus fast immer auf Stealth liegt. Irgendwann fand ich es einfach nur noch ermüdend, mich durch die Gegner zu meucheln, auch wenn die Kampfmechnik und das Ressourcenmanagement selbst durchaus cool gemacht sind. Ich liebe Deckungsshooter und Stealtheinlagen, aber hier war es einfach zu viel des Guten in prinzipiell immer gleichem Umfeld/gleichen Situationen. Schöne Ausnahme: das "Winterlevel/Wirtshaus", solcherlei Szenarien hätte es mehr geben müssen, in der der Spieler durch bestimmte Faktoren gezwungen wird, sein übliches Vorgehen zu verändern/anzupassen oder Aspekte, die das Spielgefühl etwas verändern, wie Kämpfe mit veränderter Sicht, in der Vertikalen, etc. Außerdem nerven mich die Quicktime-Sequenzen. Mit der sehr gut erzählte Story insgesamt ein gutes, aber für mich kein herausragendes Spiel, denn dafür war das Spiel an sich zu gleichförmig aufgebaut. Wer anderer Meinung ist, bitte. Ich werde niemanden missionieren :-)

  • Die Leute, die das Spiel gut finden, haben es blind für 60 € gekauft und müssen sich den Kauf jetzt hier rechtfertigen. Die Leute, die sich das Spiel trotzdem kaufen WOLLEN, sind Grafikfetischischten, denn außer guter Grafik bietet das Spiel nichts, ÜBERHAUPT nichts

  • So, ich wollte ja nochmal schreiben, wenn ich's durch hab. Also zuerst muss ich sagen, dass es überhaupt gar keinen Grund gibt dieses Spiel zu spielen, wenn es keinen Nachfolger gibt, wenn es den aber gibt, was ich hoffe, dann kann man zumindestens stellenweise gut unterhalten werden und wird relativ gut in den Grundkonflikt eingeführt. Meine Spielzeit kann ich nicht genau nennen, da sie vom Spiel nicht verfolgt wird. Ich habe ca. zwei Abende und einen Nachmittag damit verbracht, um es so ungefähr festzuhalten. Ich habe auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gespielt und habe die Platin-Trophäe. Ich habe beim spielen keinen Guide benutzt, mir fehlten nur 3 von den kanpp 40 Sammelobjekten, die habe ich dann nachgeschaut.
    Ich stimme Robin nun in einen paar Punkten zu, bin aber immer noch davon überzeugt, dass er hin und wieder maßlos übertreibt.


    Story:
    Das war der stärkste Kritikpunkt von Robin, da das Spiel ja fast ausschließlich aus selbiger besteht. Ich finde , dass die Story bis zum 5. von 16 Kapiteln wirklich ganz gut ist. Man lernt die vier Protagonisten kennen, bekommt Informationen über den Orden, die Rebellen und die Halfbreeds (Werwölfe, später noch andere).
    Sir Galahad, der Hauptcharakter, ist Ritter der Tafelrunde, einem Orden von Monsterjägern, ein paar hundert Jahre alt, durch den Einfluss von Schwarzwasser auch kaum gealtert. Schwarzwasser ist irgendeine Substanz, die der Orden aus dem heiligen Gral, den sie da eben rumstehen haben, rausschöpfen und Wunden etc. heilt. Er ist der stereotypische galante Ritter, der überhaupt keine Lust mehr aufs Leben hat und eigentlich nur noch seine Pflicht erfüllt. Wichtig ist nur noch, dass er seine Pflichten wirklich gar nicht hinterfragt, er ist praktisch gesehen nur eine Marionette des Ordens.
    Zu Beginn geht er also so seiner Pflicht nach, wird dann aber auf die Rebellion aufmerksam, dieser möchte er dann näher auf die Spur gehen, der Orden will das aber nicht, da er sich aufs Monster jagen beschränken soll, letztendlich macht er es dann aber trotzdem.
    Das funktioniert soweit ganz gut und ist auch noch nachvollziehbar. Doch dann kommt die Zeppelin-Mission (kennt man von der Gamescom) und danach stürzt die Story echt in unvorstellbare Tiefen ab. Der Hauptcharakter verhält sich nach einem bestimmten Ereigniss einfach überhaupt nicht mehr nachvollziehbar und auch nicht wie ein 400 Jahre alter Mann, der vielleicht mal ein paar Weisen des Lebens verstanden haben sollte. Die Geschichte wird von da an zur klassischen Rache Geschichte bis er dann eben mal die Beweggründe der Rebellion erfährt. Dadurch fängt sich die Geschichte wieder so ein bisschen und kommt auf dem Niveau auch irgendwie ans "Ende". Das Ende ist zwar das Ende des Ritters Sir Galahad, lässt aber wirklich alle spannenden Fragen offen und endet auch mit einem Cliffhanger. Das was übrig bleibt könnte aber die Grundlage für einen spaßigen zweiten Teil sein.
    Grundsätzlich würde ich sagen stellt das gesammte Spiel eine Exposition, für einen drei Akter dar. (Also zwei Spiele bräuchten die noch, um das irgendwie ans Land zu bringen)


    Technik und Gameplay:
    Grafik und Sound (besonders der Soundtrack) sind wirklich perfekt, da kann man wirklich nichts dran aussetzten. Trefferfeedback und Steuerung gehen auch in Ordnung.
    Zu den kritisierten QTEs kann ich nur sagen, dass sie mich nicht gestört haben und echt auch nicht so übertrieben eingesetzt werden, wie es der Test aussehen lässt. Es stimmt im übrigen nicht, dass alle QTEs hit or miss sind, häufig ändert sich das Geschehen dann ein bisschen (Wunde oder so was) und der Kampf geht dann anders weiter. Und klar hat es Folgen wenn man ein QTE nicht schafft, manchmal dann eben auch den (nichtvorhandenen) Game Over Screen, wenn dem nicht so wäre, hätte man dann eben Ryse wo es egal war was gedrückt wurde.
    Die KI ist zwar ziemlich doof (besonders die Werwölfe), aber längst nicht so doof wie im Video. Die Gegener flankieren auch schonmal auf dem höheren Schwierigkeitsgrad oder es gibt gepanzerte Shotguner, die dann einfach nach vorne preschen und einen mit einem Schuss aus den Latschen fegen, wenn man nicht aufpasst. Dieser Exploit, wo Robin einfach auf den Spawnpunkt hält, ist auf dem Schwierigkeitgrad übrigens auch nicht möglich, da links noch zwei Spawnpunkte sind, die auch so viel Schaden machen, dass man gar nicht die Möglichkeit hat so lange auf einen Punkt zu zielen.
    Die Waffenauswahl ist übrigens auch nicht schlecht oder begrenzt. Es gibt 2 Revolver, 2 Pistolen, 2 Maschinengewehre, 1 Flinte, 2 Shotguns, 1 Blitzwaffe, 1 Blitzpanzerfaust, 1 Granatwerfer, 1 Termitwaffe und 1 Armbrust (in einer Schleichmission). Was vollkommen in Ordnung ist, da sich alle unterschiedlich spielen und man vom Spiel auch gezwungen wird alle mal auszuprobieren.
    Die Schleichmissionen waren noch ein Kritikpunkt. Es gibt 3 Schleichpassagen (!), zwei davon dauern höchstens 5 Minuten und man muss sich schon echt anstrengen von den Wachen entdeckt zu werden, weil es jeweils auch nur zwei oder drei gibt. Die letzte ist eine komplette Mission, da hat man aber die Armbrust, die ein bisschen Abwechslung reinbringt, die Checkpoints sind im übrigen auch fair verteilt. Das man sofort stirbt wenn man entdeckt wird ergibt bei der letzten Mission übrigens auch Sinn, da man unentdeckt ein Haus Infiltrieren

  • Bin ausversehen auf abschicken gekommen... ;-)
    Das man sofort stirbt wenn man entdeckt wird, ergibt bei der letzten Mission übrigens auch Sinn, da man unentdeckt ein Haus infiltrieren soll.
    Fehlende Abwechslung kann man vielleicht von der Gameplay Seite bemängeln, die Szenarien sind aber alle extrem abwechslungsreich und ich habe das viele "langsame" laufen durch die Areale genossen, gerade, weil man abseits vom Weg immer mit Sammelobjekten belohnt wird.


    Abschließend muss man sagen, dass The Order echt kein Meisterwerk geworden ist, aber auch weit von einer Totalkatastrophe entfernt ist. Es läuft, bietet tolle Szenarien, Abwechslung und ein cooles Setting. Mich hat die Story persönlich nicht gestört und das Ende der Geschichte von Grayson (Galahad) will ich jetzt doch irgendwann mal erfahren.

  • Danke für dieses Review.
    Es hat mich vorerst überzeugt The Order 1886 liegen zu lassen und mir zuerst mal MM 3D zu kaufen.
    Dennoch möchte ich es später mal spielen, wohlgemerkt nicht zum Vollpreis.